Saint-Germain-du-Bois
Saint-Germain-du-Bois | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Pierre-de-Bresse | |
Gemeindeverband | Bresse Revermont 71 | |
Koordinaten | 46° 45′ N, 5° 15′ O | |
Höhe | 180–213 m | |
Fläche | 30,36 km² | |
Einwohner | 1.895 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 62 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71330 | |
INSEE-Code | 71419 | |
Website | http://www.saintgermaindubois.fr/ |
Saint-Germain-du-Bois ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Der Ort hat 1.895 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), sie werden San-Germinois, resp. San-Germinoises genannt.[1]
Geografie
Error: imagemap_invalid_desc Der Ort liegt in der Landschaft Bresse, einigermaßen zentral im Arrondissement Louhans und wird in Süd-Nord-Richtung von der Guyotte[2] durchflossen. Die südöstliche Gemeindegrenze bildet die Seille[3]. Im äußersten Südwesten entspringt der Ruisseau de Chaintre[4] und einen Teil der südlichen Gemeindegrenze bildet der Bief de l’Étang de Balole[5]. Offiziell werden für das Gemeindegebiet elf Étangs verzeichnet. Durch den Bourg verläuft die Departementsstraße D970[6] zwischen Mervans und Sens-sur-Seille. Von Norden her trifft die Departementsstraße D13[7] im Bourg auf die D970. Die Trasse der D13 deckt sich weitgehend mit der Römerstraße die von Pierre nach Louhans führte. Schließlich zweigt im Ort noch die Departementsstraße D24[8] nach Westen ab und führt nach Chalon-sur-Saône. Die Gemeinde weist im südlichen und westlichen Gebiet etliche größere Waldflächen auf. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Allée-de-la-Balme, Arpillières, Beausoleil, Billardz, Bioux, Borduelle, Brussière, Chanée, Condé, Corbière, Cornière, Croix-Blanche, Croix-Rouge, Dorial, Flattots, Forêts, Fosse, Grand-Balosle, Grande-Commune, Grande-Faye, Grande-Margot, Gravière, Guichardière, Guidon, Layer, Lune, Malporte, Motte, Moulin-au-Gras, Moulin-de-Clémencey, Panissière, Pelletiers, Petit-Balosle, Petite-Commune, Petite-Faye, Petit-Layer, Petit-Louis, Prost-des-Vernes, Rampes, Regons, Revaillière, Ruisseau, Saint-Claude, Torchepotte, Torey, Tuilerie, Tuilerie-Bruclion, Tuilerie-dela-Balme, Tuilerie-de-Malporte, Vernay-Passerat, Villechemin, Villerogues, Villey, Vinges[9].
Klima
Das Klima in Saint-Germain-du-Bois ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 10,9 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 825 mm.
Saint-Germain-du-Bois | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
1155 wird die Kapelle Sanctus-Germanus de Bosco erstmals erwähnt, sie ist letztlich namensgebend für die Ortsbezeichnung. Die heutige Kirche ist ebenfalls Saint Germain geweiht.
Geschichte
Der Ort liegt an der alten Römerstraße, die von Louhans nach Bellevesvre führte. Im Ortszentrum befindet sich noch eine runde Motte mit Graben und Brücke. Während des Schwedisch-Französischen Krieges und des Devolutionskrieges war Saint-Germain und seine Umgebung immer wieder Frontgebiet und litt unter den Kriegswirren. 1370 liegt die Herrschaft bei Geoffroy de Froloy, geht dann über an die Familien Beauffremont, Damas, Bataille, an den Herzog von Foix und letztlich an die Familie Scoraille im Jahr 1670. Im 17. Jahrhundert war Saint-Germain-du-Bois umgeben von riesigen Wäldern mit Altholz, die 1697 zerstört wurden. Auf die Scorailles ist die Entstehung eines großen Teils der schönen Häuser und der Hallen zurückzuführen. Die Familie besaß ein Schloss im Weiler Layer, zusammen mit einer Kapelle, die noch besteht und dem Claudius von Condat[10] geweiht ist. Zur Zeit des Jahrhundertwechsels zum 18. Jahrhundert, ließen die Scorailles ein Schloss im Weiler Faye erbauen, das im 19. Jahrhundert restauriert, jedoch Mitte des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde. Alleen wurden sternförmig angelegt, ausgehend von la Grande Place, denen heute die Straßen in verschiedenen Richtungen folgen. Als letzte wurde die Allee Richtung la Balme gepflanzt, die heute noch besteht. 1794 nannte sich der Ort Belle Place und wurde 1801 Kantonshauptort. 1828 werden der Gemeinde die zwei Weiler Margot zulasten der Gemeinde Devrouze und 1840 Balosle zulasten Frangy-en-Bresse eingegliedert. 1844 wurde die heutige Kirche erbaut, deren Altar von Chalon-sur-Saône stammt, 1847 die Mairie, 1894 ein neues Pfarrhaus und 1896 das Schulgebäude. 1883 wurde die Bahnlinie Bourg-en-Bresse – Calais eröffnet und 1907 übernahm die Post das Pfarrhaus, das seinerseits an der Place du Monument eingerichtet wurde. Es bestanden drei Wassermühlen, drei Ziegeleien, zwei Töpfereien. 1988 bestanden in der Gemeinde 79 Landwirtschaftsbetriebe.
Heraldik
Die Gemeinde gebraucht das Wappen seit 16. September 1993. Die Felder zwei und vier des gevierten Wappens greifen zurück auf das Wappen der De Scoraille, die Besitzer eines großen Teil des Gemeindegebiets waren. Die Felder eins und drei beziehen sich auf die hauptsächlichen landwirtschaftlichen Produkte in der Gemeinde: Bressehühner und Mais. Ein farbiges Emailwappen ist an der Mairie angebracht. Blasonierung: Geviert: 1 in Blau ein goldener Hahn, 2 und 3 in Blau drei goldene Schrägbalken, 4 in Blau ein goldener Maiskolben. Die Gemeindeverwaltung verwendet zwei verschiedene Blautöne im Wappen, was heraldisch falsch ist. Es kann ausschließlich Azur verwendet werden.[11]
Bevölkerung
Jahr | 1793 | 1800 | 1821 | 1831 | 1841 | 1851 | 1861 | 1872 | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1962 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Einwohner | 1.540 | 1.684 | 1.949 | 2.022 | 2.504 | 2.568 | 2.515 | 2.716 | 2.782 | 2.682 | 2.716 | 2.694 | 2.523 | 2.518 | 2.368 | 2.147 | 1.874 | 1.939 | 1.856 | 1.765 | 1.874 | 1.928 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich die Mairie, Kirche, Kindergarten, Grundschule und das Collège Bois des Dames, 30 Landwirtschaftsbetriebe, Läden und Betriebe aller Art. Auf der Homepage der Gemeinde präsentieren sich 32 Unternehmungen. Der Wochenmarkt findet jeweils am Samstagvormittag statt. Seit 1645 findet die Foire de Balme statt und lockt jährlich rund 40.000 Besucher an. Als AOC-Produkte sind in Saint-Germain-du-Bois Crème et beurre de Bresse[13][14], Volaille de Bresse[15] und Dinde de Bresse[16] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde bestehen folgende Bildungseinrichtungen:
- eine École maternelle Marie Curie, die von 55 Kindern besucht wird,
- eine École élémentaire Claude Forêt, die von 107 Kindern besucht wird,
- das Collège Bois des Dames,
die alle der Académie de Dijon[17] unterstehen. Für die Schulen gilt der Ferienplan der Zone A[18].
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Saint-Germain-du-Bois. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Saint-Germain-du-Bois. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Saint-Germain-du-Bois. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Saint-Germain-du-Bois. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).
Einzelnachweise
- Saint-Germain-du-Bois. auf habitants.fr. Abgerufen am 20. Mai 2015 (französisch).
- La Guyotte, Länge 41.1 km, Zufluss zum Doubs, Quelle bei 46° 43′ 7″ N, 5° 14′ 26,9″ O in Saint-Usuge auf ca. 205 m, Mündung bei 46° 56′ 25,1″ N, 5° 8′ 26,9″ O in Navilly auf ca. 175 m, La Guyotte auf sandre.eaufrance.fr
- La Seille, Länge 100,0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N, 5° 41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N, 4° 56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de Chaintre, Länge 7,2 km, Zufluss zur Servonne, Quelle bei 46° 43′ 3,4″ N, 5° 12′ 37,8″ O in Simard auf ca. 204 m, Mündung bei 46° 39′ 47,2″ N, 5° 13′ 56,3″ O in Vincelles (Saône-et-Loire) auf ca. 178 m, Ruisseau de Chaintre auf sandre.eaufrance.fr
- Bief de l’Étang de Balole, Länge 2,2 km, Zufluss zu Seille, Quelle bei 46° 42′ 38,9″ N, 5° 15′ 45,7″ O in Saint-Germain-du-Bois auf ca. 200 m, Mündung bei 46° 42′ 16,2″ N, 5° 17′ 2,4″ O in Saint-Usuge auf ca. 180 m, Bief de l’Étang de Balole auf sandre.eaufrance.fr
- Departementsstraße D970. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 18. Mai 2015 (französisch).
- Departementsstraße D13. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 6. April 2015 (französisch).
- Departementsstraße D24. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 20. Mai 2015 (französisch).
- Saint-Germain-du-Bois. (PDF) im Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 17. Mai 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Saint-Germain-du-Bois).
- Joachim Schäfer: Claudius von Condat. aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon. Abgerufen am 21. Mai 2015.
- Armorial des communes. Saint-Germain-du-Bois. In: Archives départementales. Le Département Saône-et-Loire, abgerufen am 16. Januar 2016 (französisch, Originalblasonierung: Ecartelé au 1 d'azur au coq d'or, au 2 et 3 d'azur à trois bandes d'or, au 4 d'azur à l'épi de maïs d'or).
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 19. Mai 2015 (französisch).
- Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Saint-Germain-du-Bois. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).