Simandre
Simandre ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 1.737 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), sie werden Simandrins, resp. Simandrines genannt[1].
Simandre | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Cuiseaux | |
Gemeindeverband | Terres de Bresse | |
Koordinaten | 46° 37′ N, 4° 59′ O | |
Höhe | 169–216 m | |
Fläche | 22,93 km² | |
Einwohner | 1.737 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 76 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71290 | |
INSEE-Code | 71522 | |
Website | Homepage Simandre |
Geografie
Error: imagemap_invalid_desc Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse im äußersten Südwesten des Arrondissement Louhans und wird in Nord-Süd-Richtung von der Departementsstraße D933[2] (Saint-Germain-du-Plain–Cuisery) durchzogen. Die westliche Gemeindegrenze bildet die Saône[3] über knapp drei Kilometer. Das nördliche Gemeindegebiet entwässert der Bief du Moulin Bernard[4]. Er entwässert eine Kette von Étangs, die im Norden der Gemeinde liegen. Den südlichen Teil entwässert der Bief du Moulin Richy[5]. Auf dem Gemeindegebiet liegen rund dreißig Étangs. Nur das östliche Gemeindegebiet ist bewaldet, die Flächen von Laubwald ziehen sich entlang der Grenze zu Loisy, Huilly-sur-Seille und La Frette. Die Gemeinde ist stark zersiedelt und weist folgende Weiler und Fluren auf: Amont, Bordes, Brûlés, Bruyères-d’Arcy, Bruyères-de-Châtenay, Bruyères-des-Cours, Cathenière, Châtenay, Cours Paintols, Pautets, Croses, Fontaine-Basin, Fosses, Genetière, Gouilles, Grande-Chaux, Létrey, Levrats, Mare-Michelet, Mares-Joly, Molard, Moulin-de-la-Croix, Moulin-du-Roi, Rimboz, Rippes, Serrée, Taillet, Teppe, Trésoire, Uchamps, Vanoise, Vernois[6].
Klima
Das Klima in Simandre ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,1 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 790 mm Niederschläge.
Simandre | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Simandre wird erstmals im Zusammenhang mit einem Poncianus de Cimandris 1136 erwähnt. Bleibt die Frage nach der Herkunft des Namens dieses Poncianus. Die Form lässt keinen Schluss auf einen gallo-römischen Besitz zu, wie wir ihn häufig in der Bresse kennen. Hingegen führt Littré[7] Simandre auf, als Bezeichnung für eine Holzscheibe, die anstelle einer Glocke die Gläubigen zum Gottesdienst rief, indem mit einem Gegenstand darauf geschlagen wurde, ähnlich wie bei einem Gong. Die Bezeichnung geht zurück auf das griechische Wort für Signal und Zeichen geben. Dieses Gerät wurde häufig in arabischen Ländern verwendet, wo es den Christen untersagt war, Glocken läuten zu lassen. Spekulativ ist, ob dieser Begriff im Zusammenhang mit dem Ersten Kreuzzug nach Europa kam und eine Bezeichnung für einen Kreuzzugsteilnehmer wurde.
Geschichte
Durch Simard zieht sich eine Römerstraße, die Chalon mit Cuisery und Louhans verband. Später führte der Pilgerweg nach Rom durch die Gemeinde, er heißt heute noch Route du Moulard. Im 15. und 16. Jahrhundert war Simandre im Besitz der Familie de Lugny, zusammen mit Ormes. Ein Teil der Pfarrei von Simandre gehörte zu Ormes, ein zweiter zur Kastellanei Cuisery. La Vanoise gehörte 1688 der Familie Potet und ging an die de Perrigny über. Trésoire gehörte den Herren von Loisy. La Serrée gehörte wohl zur Pfarrei Ormes, aber zur Gemeinde Simandre. Dort befand sich ein Schloss auf einer Anhöhe, umgeben von drei Wassergräben, das im 14. Jahrhundert den Herren von Serrée gehörte. Das Schloss lag aber schon früh in Ruinen, die Herrschaft gehörte den Familien de Lugny, de Ténarre, de la Palud, de Busseroles, de Drée, de Brancion, de Ganay, de Foix-Canolle, de Sennecey, sowie den Kastellanen von Cuisery, deren letzter 1783 der Herzog von Biron war.
Die Glockenturm stammt aus dem 12. Jahrhundert, die Apsis aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche wurde 1870 vergrößert. die Kollatur lag beim Bischof. Die Mühle wird seit 1350 erwähnt und erhält mit dem Tod von Karl dem Kühnen ihre Bezeichnung Moulin du Roi. Sie lieferte dem Kastellan von Cuisery den Fisch und war bis 1970 in Betrieb. Entlang der D933 bestanden ehemals etliche Sägereien und Stuhlfabriken, drei Mühlen und 1988 noch 54 Landwirtschaftsbetriebe.
Bevölkerung
Jahr | 1793 | 1800 | 1806 | 1821 | 1831 | 1841 | 1851 | 1861 | 1872 | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1962 | 1975 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Einwohner | 1.636 | 1.700 | 1.853 | 1.704 | 1.764 | 1.826 | 1.787 | 1.727 | 1.698 | 1.761 | 1.729 | 1.714 | 1.732 | 1.582 | 1.567 | 1.350 | 1.192 | 1.072 | 1.215 | 1.275 | 1.504 | 1.629 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich 15 Landwirtschaftsbetriebe, zwei Bäckereien, eine Metzgerei, ein Kiosk, ein Lebensmittelgeschäft, drei Gastronomiebetriebe, einer davon mit Hotelbetrieb, ferner ein Elektrogeschäft, zwei Sanitärbetriebe, eine Schreinerei, sechs Betriebe der Baubranche. Als AOC-Produkte sind in Simandre Crème et beurre de Bresse[9][10] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[11] und Dinde de Bresse[12]
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[13] untersteht und von 195 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[14].
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Simandre. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Simandre. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Simandre. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Simandre. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).
Einzelnachweise
- Simandre. auf habitants.fr. Abgerufen am 23. Januar 2015 (französisch).
- Departementsstraße D933. auf WikiSara. Abgerufen am 25. Januar 2015 (französisch).
- La Saône, Länge 473.4 km, Zufluss zur Rhone, Quelle bei 48° 5′ 31,2″ N, 6° 10′ 46,6″ O in Vioménil auf ca. 401 m, Mündung bei 45° 43′ 28,6″ N, 4° 49′ 8,8″ O in Lyon auf ca. 161 m, La Saône auf sandre.eaufrance.fr
- Bief du Moulin Bernard, Länge 7,3 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 37′ 35″ N, 4° 59′ 23,3″ O in Simandre auf ca. 202 m, Mündung bei 46° 35′ 29,4″ N, 4° 55′ 26″ O in Boyer auf ca. 169 m, Bief du Moulin Bernard auf sandre.eaufrance.fr
- Bief du Moulin Richy, Länge 8,3 km, Zufluss zum Bief du Moulin Bernard, Quelle bei 46° 34′ 12″ N, 4° 58′ 52″ O in Cuisery auf ca. 193 m, Mündung bei 46° 35′ 45,2″ N, 4° 56′ 7,4″ O in auf ca. m, Bief du Moulin Richy auf sandre.eaufrance.fr
- Simandre. (PDF) auf Dictionnaire topographique du département de la Saône-et-Loire. In: Dictionnaire topographique de la France. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Januar 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Simandre).
- Littré, Émile (1801–1881): Dictionnaire de la langue française : supplément. (PDF) Dictionnaire étymologique de tous les mots d'origine orientale. Hachette (Paris), 1886, S. 313 mittlere Spalte oben, abgerufen am 25. Januar 2015 (französisch, Bibliothèque nationale de France, département Littérature et art, FOL-X-197 (SUPPLEMENT)).
- Simandre. auf cassini.ehess.fr. In: Des villages de Cassini aux communes d’aujourd’hui. École des Hautes Études en Sciences Sociales, abgerufen am 25. Januar 2015 (französisch).
- Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Simandre. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).