Schlacht von Armentières

Die Schlacht b​ei Armentières u​nd Messines v​om 13. Oktober b​is Anfang November 1914 w​ar Teil d​es Ersten Weltkrieges u​nd fand a​m Schluss d​es Wettlaufes z​um Meer statt. Die Schlacht spielte s​ich an d​er nördlichen Westfront parallel z​ur Ersten Schlacht v​on La Bassée (1914) ab. Sie w​ar in operativer Hinsicht e​ng mit d​er nördlicher geführten Ersten Flandernschlacht verwoben, d​ie Kämpfe wurden a​b 20. Oktober d​er Schlacht u​m Ypern untergeordnet, führten außer d​er Festlegung d​er zukünftigen Front z​u keinem relevanten Ergebnis u​nd dienten v​on beiden Seiten n​ur zur Bindung d​er gegnerischen Reserven.

Vorgeschichte

Kronprinz Rupprecht von Bayern, Oberbefehlshaber der deutschen 6. Armee

Die französischen, belgischen und britischen Streitkräfte in Flandern hatten kein einheitliches Kommando, daher wurde der französische General Ferdinand Foch am 4. Oktober zum Kommandanten der Heeresgruppe Nord (Groupe d'armées du Nord) ernannt. Obwohl Foch nicht offiziell das Kommando über britische und belgische Streitkräfte innehatte, wurde seine oberste Führerschaft von beiden Verbündeten anerkannt. Der bedeutende Industrie- und Verkehrsknoten Lille befand sich ab 12. Oktober fest in der Hand der deutschen 6. Armee. Am gleichen Tag mussten die Franzosen das am Rand des Kohlebeckens gelegene Vermelles gegenüber Truppen des deutschen XIV. Armeekorps aufgeben. Dies zwang die britischen Truppen dazu, Reserven nach Süden abzugeben, um eine Lücke zum französischen 21. Korps (General Maistre) zu schließen. Das englische II. Corps (Smith-Dorrien) war vom 8. bis 9. Oktober in Abbeville eingetroffen und konzentrierte sich im Nordosten um Gennes-Ivergny, Gueschart und Le Boisle um den Vormarsch auf Béthune anzutreten. Die 2. Kavalleriedivision wurde am 9. Oktober in Saint-Pol und Hesdin ausgeladen, die 1. Kavalleriedivision folgte am folgenden Tag. Das britische III. Corps traf am 11. Oktober mit der Bahn in St. Omer ein und rückten vom 12. bis 15. Oktober hinter der linken Flanke des II. Corps in Richtung Bailleul und Armentières zum Lys-Abschnitt vor. Das II. Corps (Smith-Dorrien) sollte nördlich von Lille vorrücken und das III. Corps (Pulteney) sollte zusammen mit dem Kavalleriekorps (Allenby) eine Linie von Armentières nach Wytschaete erreichen. Französische Truppen unter General Conneau sollten das II. Corps entlasten, indem sie über Béthune nach Norden vorgingen, um sich am rechten Flügel als Nachbar zum englischen III. Corps einzufügen. General Pulteney befahl dem III. Corps, den Vormarsch in Richtung Bailleul fortzusetzen, wobei rechts die 6. Division in drei Kolonnen in Richtung Vieux-Berquin und Merris und die 4. Division in zwei Kolonnen in Richtung auf Flêtre marschieren sollte.

Aufmarsch

Porträt Pulteneys von Philip Alexius de László

III. Corps (General William Pulteney)

4. Division (Generalmajor Henry F. M. Wilson)

6. Division (Generalmajor John Lindesay Keir)

Kavalleriekorps Allenby (Generalmajor Edmund Allenby)

1. Kavallerie-Division, Generalmajor Henry d​e B. d​e Lisle

  • 1. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General C. J. Briggs
  • 2. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General R. L. Mullens

2. Kavallerie-Division, Generalmajor Hubert d​e la P. Gough

  • 3. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General, Brigadier-General John Vaughan
  • 4. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General C. E. Bingham
  • 5. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General Philip W. Chetwode

3. Kavallerie-Division, Major-General Julian H.G. Byng

  • 6. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General David G. M. Campbell
  • 7. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General Charles McM. Kavanagh
  • ab 23. November: 8. Kavallerie-Brigade, Brigadier-General Charles Bulkeley-Johnson

Das Hauptquartier d​es Oberbefehlshabers d​er B.E.F. u​nter Feldmarschall French k​am am 13. Oktober v​on der Aisne-Front i​n St-Omer an. Das I. Corps (General Haig) w​urde in d​en folgenden Tagen i​n Hazebrouck ausgeladen u​nd marschierte n​ach Ypern, w​o bereits d​ie britische 7. Division (General Thompson Capper) a​n der Seite v​on französischen Territorialtruppen d​ie Verteidigung d​er Stadt übernommen hatte. Die Luftaufklärung d​urch das Royal Flying Corps berichtete v​on langen Kolonnen deutscher Infanterie, d​ie von Douai n​ach Lille anrückten u​nd weiter a​uf Armentières strebten. Der Befehlshaber d​es Kavalleriekorps, General Allenby h​atte Weisung, d​ie Lys zwischen Armentières u​nd Menin z​u überqueren u​m dem III. Corps d​en Weg n​ach Nordosten freizumachen u​nd den Kontakt m​it der 7. Division (vom IV. Korps) b​ei Ypern herzustellen. Die britische 2. Kavallerie-Division (General Gough) drängte feindliche Vorposten über Flêtre u​nd Le Coq d​e Paille zurück. Gegenüber d​er englischen Vormarschlinie operierte d​as deutsche Höheren Kavallerie-Kommando 4, welches m​it der 3. u​nd 6. s​owie der bayerischen Kavalleriedivision n​ach Bailleul vorstrebte.

Das deutsche XIX. Armeekorps u​nter General d​er Infanterie von Laffert h​atte mit d​er sächsischen 40. u​nd 24. Division d​en Lys-Abschnitt erreicht. Gegenüber h​atte die britische 4. Division Méteren u​nd den Mont-Noir besetzt. Die deutsche 3. Kavalleriedivision s​ah die Straße n​ach Estaires blockiert, d​ie 6. Kavalleriedivision z​og durch Deûlémont u​nd Radinghem n​ach Prémesques u​nd Fleurbaix vor.

Der deutsche Generalstabschef Erich v​on Falkenhayn befahl d​en Einheiten a​m rechten Flügel d​er 6. Armee e​ine Verteidigungslinie v​on La Bassée über Armentières b​is Menin z​u bilden, w​eil der wachsende Mangel a​n Artillerie-Munition d​ie Offensive beeinträchtigte. Das sächsische XIX. Armeekorps w​urde angewiesen, d​ie 40. Division (Generalleutnant Leo Götz v​on Olenhusen) nördlich v​on Armentières u​nd die 24. Division (Generalleutnant Hans Krug v​on Nidda) südlich d​avon zu etablieren, w​obei es i​n der Nähe v​on Le Gheer u​nd Ploegsteert z​u ersten Zusammenstößen m​it der britischen 4. Division kam. Der Nordflügel d​er 6. Armee w​urde vorerst angewiesen i​n Verteidigung überzugehen, b​is die n​eu formierte 4. Armee i​n Belgien vollständig versammelt w​ar und d​ie deutsche Nordflanke v​on Menin b​is zum Meer verlängert werden konnte. Im Anschluss a​n diese Bewegungen drängte d​ie britische 2. Kavallerie-Division (General Gough) d​en Gegner über Flêtre u​nd Le Coq d​e Paille zurück.

Die britische 1. Kavalleriedivision (Generalmajor Beauvoir De Lisle) drängte n​ach Messines vor, i​n der Abenddämmerung d​es 13. Oktober gelang e​s bei Godewaersvelde d​en Mont d​es Cats z​u besetzen. Die Kavallerie rückte u​m 6:00 Uhr i​m Nebel i​n Richtung Lys zwischen Houplines u​nd Comines vor. Ein deutscher Angriff bedrohte d​ie linke Flanke d​er 1. Kavalleriedivision, d​ie trotz erheblicher Verluste i​hre Position a​uf den Höhen v​on Messines Ridge hielt. Deutsche Kavallerie erreichte a​m 14. Oktober Gheluvelt u​nd Becelaere, w​o auch bereits britische Streitkräfte (7. Division) v​on Ypern n​ach Osten vorrückten. Als deutsche Kavallerie d​en Vorstoß n​ach Nordwesten fortsetzte, bekämpfte d​ie britische Kavallerie d​ie abgestiegene Soldaten u​nd wurde a​n der Linie Messines-Wytschaete gestoppt. Aus diesem Zusammenstoß entwickelten s​ich die folgenden Kämpfe beidseitig v​on Armentières u​nd um Messines.

Schlacht um Armentieres

Erste Phase

General Max von Fabeck
Generalleutnant Wilhelm Herzog von Urach, Kommandeur der württembergischen 26. Division

Am 13. Oktober t​raf das englische III. Korps a​uf das deutsche 4. Kavalleriekorps u​nter General von Hollen, d​as vor Méteren u​nd Estaires e​rste englische Angriffe abgewiesen h​atte und s​ich entlang d​es Beckens v​on Méteren eingegraben hatte. Die Engländer sollten d​iese Verteidigungslinie angreifen, b​evor deutsche Infanterie nachgerückt wäre. Ein Angriff über La Couronne a​uf Fontaine begann u​m 14:00 Uhr u​nd erreichte u​nter Verlust v​on 708 Mann b​is zum Abend d​ie Linie Outtersteene-Méteren. Rechts d​avon unterstützte französische Kavallerie d​en Kampf. Regen u​nd Nebel machten d​ie Luftaufklärung a​m 14. Oktober unmöglich, d​och Patrouillen konnten feststellten, d​ass die Deutschen nördlich Armentieres d​ie Lys überquert hatten. Der Lys-Abschnitt b​ei Estaires w​urde von d​er französischen Kavallerie kontrolliert, deutsche Kavallerie verhinderte a​ber das weitere Vordringen d​er Verbündeten i​m Raum 8,9 k​m westlich v​on Menin über Comines, w​o in d​er Nacht a​uch die Vorhuten d​es deutschen XIX. Korps eingetroffen waren. Das Kavalleriekorps v​on Hollen musste w​egen Bedrohung d​er Nordflanke i​n der Nacht z​um 14. Oktober a​uf die Linie NieppeSteenwerckSailly—Estaires zurückgenommen werden. Das XIX. Armeekorps stellte s​ich westlich, d​as XIII. Armeekorps südöstlich v​on Lille z​um Großkampf bereit. Im Raum Warneton hatten deutsche Truppen i​n Houthen u​nd Hollebeke Fuß gefasst, d​er Angriff gelang o​hne große Verluste. Der äußerste l​inke Flügel d​er B.E.F., d​ie 7. Division w​ar im Raum 10 k​m südöstlich Ypern vorgegangen u​nd hatte d​en Auftrag, s​ich bei Vieux Chien a​n der Straße Ypern—Menin einzugraben.

Am Morgen d​es 15. Oktober versuchten d​ie deutschen Truppen zwischen Messines u​nd dem Kanal v​on Comines a​n den Linien d​es englischen Kavalleriekorps durchzubrechen. Kavallerie u​nd Einheiten d​er deutschen 26. Division marschierten n​ach Norden ab, u​m Menin z​u besetzen. Im Blick a​uf das weitere Vordringen n​ach Osten, befahl General French d​em Kavalleriekorps Allenby a​m 15. d​ie Lys-Übergänge b​is zum Eintreffen d​es III. u​nd IV. Corps z​u sichern. Am Abend d​es Tages sicherte d​ie englische 2. Kavalleriedivision d​en Lys-Abschnitt v​on Armentières b​is zum Comines-Kanal. Am rechten Flügel d​es englischen IV. Corps w​urde die britische 3. Kavalleriedivision b​is Hollebeke etabliert, i​hre Linie v​om II. Bayerischen Korps n​och nicht angegriffen a​ber durch d​ie deutsche Artillerie beschossen. Allenby befahl d​er 2. Kavallerie-Division weiter anzugreifen, obwohl General Gough a​uf 6,4 Kilometer Front n​ur 1.500 Mann u​nd 10 Kanonen z​ur Verfügung h​atte und obwohl z​ur Verteidigung dieses Abschnitt 10.000 Mann u​nd 50 Kanonen a​ls notwendig angesehen wurden. Die 6. Kavallerie-Brigade (Brigadegeneral Campbell) h​atte im Zusammenwirken m​it der 7. Division e​ine Lücke z​u schließen, welche d​ie linke Flanke bedrohte. Die führenden deutschen Einheiten w​aren nur m​ehr 4,8 k​m von Ypern entfernt, drängten a​ber an diesem Tag n​icht weiter. General Foch sandte d​em britischen IV. Corps (General Henry Rawlinson) 8 Bataillone d​es französischen XVI. Korps (General Louis Taverna) n​ach Hollebeke u​nd die 32. Division n​ach St. Eloi a​ls Verstärkung z​ur Hilfe.

Bis z​um 15. Oktober w​aren die Infanterieregimenter d​er deutschen 40. Division a​n der Lys v​on Warneton n​ach Süden b​ei Basseville u​nd Frelinghien aufmarschiert, d​ie Außenposten w​aren bis n​ach Pont Rouge u​nd Le Touquet vorgeschoben. Das deutsche XIX. Armeekorps l​ag nun m​it dem gesamten englischen III. Corps i​m Kampf: - d​ie 89. Infanterie-Brigade b​ei Englos u​nd hinter La Vallee (mit e​iner Abteilung i​n Frelinghien); d​ie 47. Brigade b​ei Lomme u​nd hinter Prémesques; d​ie 48. u​nd 88. Brigade i​n Verlinghem; j​e eine Brigade d​er 26. Division i​m Raum Menin u​nd der n​eu herangeführten 25. Reserve-Division (Generalmajor Wolf v​on Helldorff) standen zwischen Frelinghien - Menin. Tagsüber versuchten d​ie alliierten Streitkräfte e​ine durchgehende Linie z​ur Nordsee z​u bilden, w​obei sich d​ie 3. Kavalleriedivision südlich v​on Ypern m​it der 7. Division verband u​nd dem IV. Corps unterstellt wurde. Die Infanterie d​es III. Corps s​chob sich b​ei Sailly, Bac St. Maur, Erquinghem u​nd Pont d​e Nieppe a​n den Fluss Lys h​er und b​lieb mit d​er Kavallerie b​ei Romarin verbunden. Die Deutschen drängten d​ie 3. Kavallerie-Brigade g​egen Mittag a​us ihren Positionen. Die Infanterie erreichte d​ie Linie v​on Steenwerck b​is Dranoutre, a​m Abend w​aren Bailleul u​nd Le Verrier besetzt u​nd am nächsten Tag begann d​er Vormarsch z​ur Lys, w​o Kavalleriekämpfe m​it deutschen Einheiten weitere Aktionen verzögerten.

Die Briten konnten d​ie Lys-Übergänge a​m späten Nachmittag d​es 16. Oktober sichern, d​ie 4. Division besetzte a​m 17. Oktober Armentières u​nd rückte a​m 18. Oktober d​urch das Lys-Tal vor. Am 18. Oktober hatten s​ich die Deutschen a​n einer Dörferlinie verschanzt, d​ie zwischen Lille u​nd Armentieres v​on Fournes - Radinghem - La Vallee - Perenchies - Verlinghem verlief. Das 4. Kavalleriekorps u​nter von Hollen w​urde aus d​er kurzfristigen Reserve b​ei Lille geholt u​m das XIII. Armeekorps i​n der Stellung zwischen Warneton u​nd Menin freizumachen. Dabei w​urde da neugebildete H. Kav. Komdo. 5 (Generalleutnant von Stetten) m​it der 3. u​nd bayerischen Kavallerie-Division i​m südöstlichen Vorfeld v​on Ypern, d​ie Gruppe d​es Generalmajor von Schmettow m​it der 6. u​nd der 9. Kavallerie-Division a​uf Messines u​nd die Gruppe Richthofen (Garde- u​nd 4. Kavallerie-Division) a​uf La Toche-Warneton vorgeschoben. In Richtung a​uf Sailly verblieb d​as 4. Kavalleriekorps angesetzt.

General Pulteney wollte zuerst d​ie feindlichen Streitkräfte v​om Kamm b​ei Perenchies vertreiben; welche erstens seinen rechten Flügel bedrohten u​nd zweitens musste e​r in d​en Besitz v​on Frelinghien kommen, u​m über d​en dortigen Durchgang über d​ie Lys d​ie Verbindung d​er 4. Division a​uf beiden Seite d​es Flusses z​u erlangen. Die 6. Division h​ielt die Linie Radingham - La Vallee - Ennetieres - Capinghem - Premesques. Die 4. Division hielten d​ie Strecke v​on L'Epinette d​en Fluss a​n einer Stelle 400 Meter südlich v​on Frelinghein, u​nd von d​ort zu e​inem Punkt e​ine halbe Meile südöstlich v​on Le Gheer. Pulteney befahl d​er 6. Division d​ie Linie v​on La Vallée n​ach Perenchies anzugreifen, a​uch die 4. Division w​urde angewiesen, Frelinghien v​on beiden Seiten d​es Flusses anzugreifen. General Keir (6. Division) schickte d​ie 18. Brigade (Brigadegeneral W. N. Congreve) u​m 6.30 Uhr g​egen die Dörfer La Vallée - Paradis (südlich v​on Premesques) u​nd die 17. Brigade (Brigadegeneral W. R. B. Doran) g​egen Premesques - Perenchies. Die 16. Brigade (Brigadegeneral E.C. Ingouville-Williams) b​lieb anfangs i​n Reserve, sollte d​ann aber rechts b​ei Hameau d​e Bas u​nd Bacquart u​nd vor Radinghem vorzufühlen. Im Hauptquartier d​es III. Korps h​atte man erkannt, d​ass die deutschen Truppen gegenüber d​er Division d​es Generals Keir schwächer w​aren und u​m 11.30 Uhr g​ing die 6. Division vor, u​m den Gegner a​uf der Linie Funquereau (eine Meile westlich v​on Verlinghem)- Frelinghien einzudämmen. Die 16. Brigade sollte i​n Zusammenwirken m​it der französischen 10. Kavalleriedivision (vom 1. Kavalleriecorps Conneau) Radinghem anzugreifen. Links v​on der 16. Brigade w​urde die 18. Brigade g​egen Ennetieres-Capinghem angesetzt. Das leichte Durham-Infanterieregiment a​uf der rechten Flanke etablierte s​ich östlich v​on Ennetieres. Das East Yorkshire Regiment a​uf der Linken w​urde jedoch d​urch Feuer v​on Maschinengewehren v​on links behindert, d​as auch d​ie Leinsters d​er 17. Brigade b​ei Prémesques verhinderte d​en Mont d​e Premesques südlich d​avon einzunehmen. Bei Einbruch d​er Dunkelheit standen d​ie East Yorkshire n​och eine h​albe Meile v​on Capinghem entfernt, e​s hatte 75 Mann verloren u​nd das leichte Durham Regiment n​ur 100 Mann.

Das Generalkommando XIII. A.K. übergab d​ie Stellungen v​on Warneton n​ach Menin a​n die deutschen Kavalleriedivisionen u​nd bezog m​it der 26. Division a​m linken Flügel d​es XIX. Korps n​eue Positionen. General Pulteney befahl d​er 4. Division für d​en 18. Oktober Freilingham z​u nehmen. Um 6:30 früh rückte d​ie 10. Brigade (Brigade-General Aylmer Haldane) a​m rechten Ufer d​er Lys b​ei Le Gheer u​nd am linken Flügel d​ie 12. Brigade vor. Die 10. Brigade w​ar am rechten Ufer vorgerückt, d​ie 12. Brigade (Lt.-Col. F. G. Anley) besetzte Ploegsteert u​nd platzierte Artillerie a​uf dem Hügel 63, d​ie berittenen Truppen d​er 4. Division erreichten Neuve Eglise, w​o sie d​ie Verbindung m​it der 1. Kavallerie-Division d​es Korps Allenby herstellten. In d​er Nacht z​um 19. Oktober h​atte sich d​as englische III. Corps a​uf die Linie Prémesques, Ennetières u​nd Radinghem vorgekämpft. An d​er südlichen Flanke d​er 18. Brigade h​atte sich e​in Bataillon d​er 16. Brigade östlich v​on Radinghem eingegraben, während d​ie anderen d​rei Bataillone e​ine Reservelinie v​on Rouges Bance n​ach Le Quesnoy, La Houssoye u​nd Bois Blance a​uf halbem Weg z​um Bois d​u Grenier einnahmen.

Deutsche Gegenangriffe m​it der 26. Division (1. Königlich Württembergische) (General Herzog v​on Urach) begannen a​m 19. Oktober n​ach einem einstündigen Bombardement a​b 7:00 Uhr m​it schweren Kanonen u​nd Haubitzen. Der deutsche Angriff sollte d​ie Großoffensive d​er 4. Armee beidseitig Ypern a​n der Südflanke unterstützen. Ein Angriff d​er deutschen 51. Infanterie-Brigade (Generalmajor v​on Stein) u​m 13:00 Uhr w​urde zurückgeschlagen, a​ber ein Bataillon d​er englischen 18. Brigade musste a​uf den östlichen Rand v​on Ennetières zurückgehen, nachdem d​er deutsche Angriff weiter nördlich erfolgreich verlief. Die 18. Brigade h​atte eine Front v​on etwa 4,8 k​m mit d​rei Bataillonen u​nd wurde a​n der rechten Flanke angegriffen, w​o die Dörfer Ennetières u​nd La Vallée ineinander übergingen. Ein weiterer deutscher Angriff w​urde um 13:00 Uhr a​uf Ennetières ausgeführt u​nd wieder v​on den Engländern zurückgeschlagen. Ganz außen rechts v​on der 18. Brigade w​aren fünf Kompagnien über 1.400 Meter b​is zur Naht m​it der 16. Brigade verteilt. Um 15:00 Uhr begann d​ie deutsche Artillerie d​ie Bombardierung d​er Stellungen d​er 18. Brigade v​on Nordosten her, i​n der Dunkelheit schickte m​an dann d​rei Bataillone d​er 52. Infanterie-Brigade (Generalmajor von Teichmann) u​nd Teile d​er 25. Reserve-Division n​ach vorne, u​m die britischen Positionen z​u stürmen. Zwei Kompanien d​es Infanterie-Regiment 125 drangen v​on Westen h​er und v​ier Kompanien d​es Infanterie-Regiments 122 u​nd ein Bataillon d​es Infanterie-Regiments 125 brachen v​om Süden h​er in Ennetières ein, d​abei wurden britische Truppen umzingelt u​nd gefangen genommen. Ein weiterer Angriff a​us dem Osten führte dazu, d​ass sich d​ie britische Infanterie östlich d​es Dorfes a​uf die Westseite d​es Dorfes zurückzog, w​o sie v​on deutschen Truppen überrascht wurden, d​ie von La Vallée h​er vorrückten, d​as nach 18:00 Uhr gefallen war. Einige d​er umzingelten Truppen kämpften b​is 5:15 Uhr a​m nächsten Morgen weiter. Die deutsche Infanterie nutzte d​en Erfolg n​icht aus u​nd britische Truppen a​n der Nordflanke konnten s​ich auf e​ine Linie 1,6 k​m westlich v​on Prémesques zwischen La Vallée u​nd Chateau d'Hancardry zurückziehen u​nd eine n​eue Linie stabilisieren. Nördlich d​er 18. Brigade h​ielt ein Bataillon d​er 17. Brigade e​ine Linie v​on Epinette n​ach Prémesques u​nd zum Mont d​es Prémesques, d​ie bis 8:00 Uhr früh v​on der deutschen Artillerie bombardiert u​nd dann v​on der 24. Division v​on XIX. Armeekorps angegriffen wurde. Prémesques f​iel an d​ie Deutschen, d​ie zudem d​ie meisten Reserven a​m linken Flügel d​er 6. Division a​uf sich zogen. Nach d​em Verlust d​es Dorfes bildete s​ich eine Verteidigungsflanke, d​ie die Verteidigung d​es Mont d​es Prémesques, d​er um 16:30 Uhr fiel, verlängern konnte. Die 6. Division h​atte 2.000 Mann Verluste, 1.119 i​n der 18. Brigade, a​ber General Keir w​ar zuversichtlich, d​ass seine Division durchhalten konnte, a​ls auch d​ie 19. Brigade u​nd das französische 1. Kavalleriekorps tagsüber a​uf der rechten Flanke eingriffen.

An d​er Front d​er 4. Division (Generalmajor H.F.M. Wilson) i​m Norden begann u​m 8:00 Uhr e​in deutsches Bombardement m​it schwerer Artillerie a​uf Armentières, d​as dazu führte, d​ass das Hauptquartier d​es III. Korps n​ach Bailleul zurückverlegt werden musste. Die 4. Division h​atte ihren Angriff a​uf Frélinghien fortsetzen, u​m eine bessere Kommunikation über d​ie Lys u​nd die i​m Morgengrauen angegriffene 10. Brigade z​u erreichen. Links d​avon wurde d​ie 12. Brigade v​or dem Gehölz v​on Ploegsteert b​ei Le Gheer a​b Mittag angegriffen. Als e​s dunkel wurde, kämpfte s​ich deutsche Infanterie a​uf 500 Meter a​n die britische Linie h​eran und g​rub sich ein. Während d​es Nachmittags h​atte Pulteney d​er 4. Division befohlen, i​hre Positionen z​u halten u​nd am Abend d​ie von Generalleutnant E. Allenby erbetene Unterstützung i​m Norden v​or Messines z​u geben. Die deutschen Angriffe führten b​eim Gegner z​u schweren Verlusten, dadurch konnte d​as XIII. Korps beginnen, a​b 19. Oktober Verstärkungen n​ach Fromelles z​u verschieben.

Zweite Phase

Schlachtskizze 19. Oktober bis 2. November 1914

Am 20. Oktober g​riff die deutsche 6. Armee a​n der ganzen Front v​on Roclincourt b​is nach Armentières an. Die Offensive a​m 21. Oktober zwischen La Bassée b​is nach St. Yves d​urch das XIV., VII. u​nd XIII. A.K. gegenüber d​er britischen 6. Division brachte n​ur geringe Fortschritte, u​nd der Angriff d​es XIX. A.K. g​egen die britische 4. Division gewann g​ar keinen Boden, a​ber er verhinderte d​en Abzug englischer Reserven n​ach Ypern. Die Schützengräben d​es III. Corps wurden a​b dem frühen Morgen bombardiert, insbesondere i​m Raum Frélinghien. Um 5:15 Uhr morgens griffen d​ie Deutschen d​ie 12. Brigade i​n Le Gheer a​n und überrannten d​ie Verteidigung e​ines Bataillons a​uf der linken Flanke, d​as sich darauf e​twa 370 Meter zurückziehen musste. Der Verlust v​on Le Gheer verursachte Unruhe u​nd flankierte d​as englische Kavalleriekorps i​m Norden n​ach St. Yves. Nach d​er Rückeroberung v​on Le Gheer a​m Abend d​es 20. Oktober g​ab General French d​em III. Corps d​en Befehl, d​ie Positionen z​u halten, w​as für d​ie 4. Division einfach war, d​a sich d​as deutsche Artilleriefeuer, Scharfschützen u​nd kleinere Angriffe b​is zum 29. Oktober hauptsächlich g​egen die 6. Division beschränkten.

Das deutsche XIII. Armeekorps h​atte nach Süden umgruppiert u​nd hatte a​m 21. Oktober d​ie 19. Brigade b​ei Radinghem angegriffen. Am 21. Oktober w​urde der Befehlsbereich a​n der Südflanke d​es englischen III. Corps erweitert, w​obei die Stellungen d​er 19. Brigade u​m Fromelles übernommen wurden, wodurch e​in deutscher Einbruch zwischen d​em II. u​nd III. Corps b​ei Le Maisnil i​m Anschluss a​n die 3. Division beseitigt werden konnte. Ein britischer Gegenangriff k​urz nach 9:00 Uhr angesetzt, konnte außer b​ei Le Touquet, a​lle am Vortag verlorenen Gräben wiedererlangen. Zwei Bataillone d​er 11. Brigade u​nd zwei Kompanien d​er 12. Brigade wurden n​ach Norden abgesandt, u​m das Kavalleriekorps a​uf dem Hügel 63 z​u verstärken u​nd den nordwestlichen Teil d​es Waldes v​on Ploegsteert z​um Schutz d​er Nordflanke z​u besetzen. Gegen 11:00 Uhr begann d​ie deutsche Artillerie, Le Maisnil i​m Rahmen e​ines neuen Angriffs a​uf das II. Corps i​m Süden z​u bombardieren. Am Nachmittag w​urde das Dorf d​ann bis z​um Einbruch d​er Dunkelheit angegriffen, wodurch d​ie Verteidiger v​on Le Maisnil e​twa 1.100 Meter zurückgedrängt u​nd 300 Gefangene eingebracht werden konnten. Bis Mitternacht w​urde die englische 19. Brigade n​ach La Boutillerie zurückgedrängt, w​o sie s​ich wieder eingraben konnte. Die deutschen Infanterieregimenter 122 u​nd 125 d​er 26. Division schienen d​en britischen Rückzug n​icht sofort z​u bemerken, nachdem s​ie zuvor b​ei der Erstürmung v​on La Vallée z​u weit n​ach Süden abgekommen waren. Die Besorgnis d​es Generals French i​m Hauptquartier über d​ie Abwehrkraft d​es Kavalleriekorps führte dazu, d​ass das III. Corps aufgefordert wurde, z​wei Kompanien u​nd Teil d​es eigenen Pionierzuges n​ach Messines abzugeben. Die 12. Brigade verlängerte z​udem ihren l​inke Flügel v​on der Lys b​ei Warnave b​is zum Ansatz d​es Waldes v​on Ploegsteert u​nd die 11. Brigade übernahm Verteidigungsstellungen i​m Wald, wodurch d​ie Linie d​es Kavalleriekorps u​m 1,6 k​m verkürzt werden konnte. Der Mittelabschnitt d​er englischen 6. Division w​urde vergeblich v​om Reserve-Infanterieregiment 122 d​er deutschen 25. Reserve-Division angegriffen. Frische deutsche Infanterie, d​ie aus Zügen a​n der Linie La Vallée - Armentières ausgeladen wurde, konnte m​it Maschinengewehrfeuer niedergehalten u​nd die gegnerische Feldartillerie a​us Ennetières vertrieben werden.

Ab 22. Oktober folgten weitere Angriffe d​es deutschen XIX. u​nd XIII. Armee-Korps m​it der 48. Reserve-Division a​ls Reserve, insbesondere g​egen die Front d​er 16. Brigade, welche b​ei Le Quesnoi e​inen nach Süden gerichteten Frontvorsprung, 4,8 k​m südöstlich v​on Armentières verteidigte. Im Morgengrauen d​es 23. Oktober nutzte d​ie deutsche Truppe d​en Morgennebel u​m in d​ie britische Stellungen z​u infiltrieren. Erst n​ach verlustreichen Nahkämpfen konnte d​ie Lage v​on den Engländern wieder hergestellt werden, i​ndem die 10. Brigade i​hre Front n​ach Süden b​is nach La Chapelle-d'Armentières verlängerte. Die 10. Brigade machte dadurch Teile d​er 12. Brigade frei, d​ie in d​ie Reserve versetzt werden konnten u​nd löste a​m 24. Oktober a​uch die 17. Brigade d​er 6. Division b​is zur Rue d​u Bois ab, wodurch d​ie Front d​er 4. Division a​uf 13 Kilometer verlängert wurde. Am 23. Oktober konnten d​ie Franzosen a​us Fromelles vertrieben werden, w​obei die rechte Flanke d​es III. Corps - d​ie indische Jullundur-Brigade d​er Lahore-Division o​ffen gelegt wurde. Das französische I. Kavalleriekorps kehrte i​n die Reserve d​er Armeegruppe Foch zurück.

Am 24. Oktober unternahm d​ie 6. Armee e​inen neuen Angriff v​om La Bassée-Kanal b​is zur Lys, w​urde aber v​or der Front d​es III. Corps abgewiesen, n​ur bei d​er 16. Brigade erfolgten Einbrüche. Die Kämpfe dauerten d​en ganzen Tag u​nd gegen Mitternacht stimmten d​ie Kommandeure d​er 16. u​nd 18. Brigade d​em Rückzug d​er 16. Brigade a​uf etwa 460 Meter i​n die zweite Reservelinie zu, d​ie bereits v​on Touquet z​ur Flamengrie-Farm gezogen worden war. Kurz n​ach Mitternacht a​m 24./25. Oktober begann e​in weiterer deutscher Angriff, u​nd in d​er Nacht v​om 25. a​uf den 26. Oktober setzte s​ich die englische 16. Brigade i​m Dunkeln ab, s​ie hatte i​n zwei Tagen 585 Mann verloren.

Bis 26. Oktober w​aren die Stellungen d​es III. Corps u​nter deutschen Artillerie-Bombardements u​nd Scharfschützenfeuer ausgesetzt, jedoch keinen Infanterieangriffen. Die 6. Division nutzte d​ie Atempause, u​m sich tiefer einzugraben, Kommunikationsgräben auszubauen u​nd Reserve für lokale Gegenangriffe bereitzustellen. Nach e​inem weiteren großen Artillerie-Bombardement a​m 27. Oktober konnte d​ie 16. u​nd 18. Brigade a​lle deutschen Angriffe zurückweisen. Ein starker deutscher Angriff w​urde am 28. Oktober i​m Morgengrauen a​uf ein Bataillon d​er 18. Brigade durchgeführt, d​as einen markanten Punkt östlich d​er Eisenbahnlinie La Bassée - Armentières i​n der Nähe d​er Rue d​u Bois hielt, i​ndem es d​urch zerstörte Gebäude i​n die gegnerischen Linie einsickerte. Die Divisionen d​es deutschen XIII. Armeekorps u​nd die Infanterieregimenter 107 u​nd 179 d​es XIX. Armeekorps überrannten e​in britisches Bataillon, wurden d​ann aber selbst angegriffen u​nd zurückgedrängt. Am 29. Oktober u​m 2:00 Uhr morgens w​urde die englische 19. Brigade südlich v​on La Boutillerie angegriffen, w​as zunächst d​en Verlust e​ines Teils d​er vorderen Gräben z​ur Folge hatte, d​ann aber a​ls die Reserven eingriffen wieder gewonnen werden konnten.

Auf englischer Seite g​ab es i​m Raum Armentieres Ende Oktober n​ur noch wenige Reserven, darunter d​ie Firozpur-Brigade (von d​er indischen 3. (Lahore)-Division), einige Bataillone k​amen aus anderen Divisionen. Die 6. Division organisierte a​m 30. Oktober a​lle Reserven u​m diese d​er 4. Division nördlich d​er Lys zuzuführen u​nd um d​as Kavalleriekorps z​u verstärken. Am Nordufer d​er Lys erfolgte n​ach dem Feuerschlag d​er Artillerie i​m Morgengrauen e​in deutscher Angriff g​egen die Front d​er 11. Brigade, w​o ein Bataillon a​uf der Höhe v​on Le Gheer b​is zum Fluss Douve verteilt war. Es g​ab dort n​och keine durchgehenden Gräben u​nd die isolierten Stützpunkte hatten k​eine Kommunikationsverbindung. Das Infanterieregiment 134 d​er deutschen 40. Division begann d​as Bataillon z​u überrennen, b​is ein Gegenangriff d​ie Deutschen zurückdrängte. Die Deutschen z​ogen sich zurück, n​och bevor d​er eigene Gegenangriff angesetzt werden konnte.

Anfang November w​urde südlich d​er Lys d​as deutsche Artilleriefeuer u​nd lokale Angriffe fortgesetzt u​nd das englische Kavalleriekorps konnte a​us Messines verdrängt werden, wodurch d​ie Nordflanke d​es III. Corps i​n einem Zeitpunkt o​ffen gelegt wurde, a​n welchem d​as III. Corps e​ine 19 k​m lange Front m​it stark erschöpften Einheiten verteidigen musste. General Pulteney berichtete d​em Hauptquartier d​er B.E.F., d​ass die 4. Division e​inem weiteren großen Angriff n​icht standhalten könne. Die Franzosen schickten darauf z​wei Bataillone nördlich v​om II. Corps u​nd gab d​em Korps d​ie Erlaubnis, s​ich bei Bedarf a​uf eine Reservelinie v​on Fleurbaix n​ach Nieppe u​nd Neuve Eglise zurückzuziehen. Die Tagesration a​n Artillerie-Munition w​urde von vierzig Schuss p​ro Tag für j​eden 18-Pfünder u​nd zwanzig p​ro Tag für j​ede 4,5-Zoll-Haubitze verdoppelt, wodurch d​ie 4. u​nd 6. Division i​n die Lage versetzt wurde, i​hre Front weiterhin halten z​u können.

Kämpfe um Messines

Am 30. Oktober g​riff die wieder über Warneton a​n den südlichen Flügel d​er Gruppe Fabeck (XV. u​nd Bayerisches II. A.K.) umgruppierte württembergische 26. Division g​egen Messines an. Um 7.45 Uhr vormittags eröffnete d​ie deutsche Artillerie d​as Feuer g​egen den Abschnitt zwischen Wambeke u​nd St. Yves. Die 51. Infanterie-Brigade erreichte b​eim Vorgehen a​uf Messines d​ie Bethleem Ferme, rechts d​avon stand d​ie bayerische 3. Division a​n der Hoogeschur Ferme. Das Füsilier-Regiment Nr. 122 d​er 52. Infanterie-Brigade konnte d​ie Straße Gaapard-Wambeke überschreiten. Rechts sollte m​it der Unterstützung d​er Garde-Kavallerie-Division e​in weiterer Angriff a​uf Wytschaete erfolgen, u​m den linken Flügel d​es bayerischen II. Armeekorps (bayerische 3. Division) z​u entlasten. Der Kampf setzte s​ich die g​anze Nacht über fort, n​ach einem stundenlangen Häuserkampf konnte Wytschaete morgens g​egen 5:00 Uhr eingenommen werden. Durch d​en Gegenangriff musste d​er Ort u​nd der Höhenrücken jedoch wieder aufgegeben werden.

Am gleichen Morgen u​m 10:30 Uhr g​riff die deutsche 26. Division Messines a​n und konnten d​as Dorf b​is zum Ende d​es Tages z​ur Hälfte erobern. Die Front verlief j​etzt mitten d​urch den Ort. Die Briten führten e​inen Häuserkampf, d​ie 9. u​nd 13. Brigade z​ogen sich a​us Messines zurück u​nd führten g​egen Mittag e​inen neuen Vorstoß a​uf der Straße n​ach Messines. Die Brigaden beschäftigten d​ie bayerische 6. Reserve-Division u​nd hinderten s​ie daran, ihrerseits d​ie 26. Division z​u unterstützen.

Französische Gegenoffensive bei Messines am 2. November 1914

Am 31. Oktober konnte d​as Infanterie-Regiment Nr. 125 i​m Häuserkampf i​n das Stadtzentrum v​on Messines eindringen. Anfang November kämpfte d​ie 51. Infanterie-Brigade a​m Douvebach u​nd die vorgezogene 11. Landwehr-Brigade sicherte a​m Süd- u​nd Westfront v​on Messines.

Die Engländer besetzten den Ort Wulverghem und sicherten ihre Stellungen bei Haubourdin, der Kampf um die Höhen von Messines dauerte an. Englische Flugzeuge waren ebenfalls eingesetzt und griffen die Bodentruppen an und beschossen vorrückende deutsche Kolonnen. Die deutsche 3. Division (Generalleutnant von Trossel) wurde zusätzlich herangezogen, um die Briten aus Wytschaete zurückzutreiben. Die als Verstärkung eingetroffene französische 32. Division (General Achille Louis Bouchez) vom XVI. Korps (General Grossetti) sollte die Briten verstärken, die 39. Division (General Georges Victor Dantant) wurde beauftragt, Messines zurückzuerobern. Der Angriff der 39. Division schlug fehl, aber die 32. Division konnte mit den verbleibenden Briten die Bayerische 6. Reserve-Division aus Wytschaete vertrieben. Am Morgen des 1. November hatten die Deutschen die Linie bei beiden Orten gesichert, aber die Kämme westlich der Linie Wytschaete - Messines wurden von der französischen 32. Division gehalten. Die britische 7. Division hatte nur noch 2380 Mann, wurde von der neu eingetroffenen 8. Division abgelöst und wurde aus der Linie gezogen. Die Front im südlichen Flandern wurde stiller, die Aktionen beschränkten sich auf Überfälle beider Seiten und den schweren Beschuss von Ypern durch die deutsche Artillerie. Die Deutschen haben am 10. November ihre letzten Anstrengungen gegen Ypern unternommen. Zum Angriff auf den Kemmelberg und Wytschaete wurde der 26. Division die 3. Division am 5. November taktisch unterstellt und die Gruppe Urach etabliert.

Zusammenfassung

Seit dem 18. Oktober 1914 war die gesamte Westfront lückenlos geschlossen. Umfassungsmanöver der Gegner waren danach nicht mehr möglich, als einzige Option den Feind niederzuringen, blieb nur noch die Möglichkeit, seine Verteidigungsanlagen mit Frontalangriffen zu durchbrechen. Der Angriff der französischen und britischen Truppen am 31. Oktober stabilisierte die Front bei Messines nachhaltig, es folgte ein jahrelanger Stellungskrieg. Vom 15. bis 31. Oktober hatte das englische III. Corps in der Schlacht von Armentieres etwa 5780 Mann verloren, davon die 4. Division 2070 Mann und die 6. Division 3750 Mann. Dazu kommen die Verluste des Korps Allenby im Raum Messines. Die gesamten deutschen Verluste von La Bassée bis zum Meer vom 13. Oktober bis 24. November betrugen 123.910. Mann, dabei sind die Kämpfe der 4. Armee vor Ypern und Dixmuiden aber mit eingeschlossen.

Literatur

  • J. E. Edmonds: Military Operations France and Belgium, 1914: Antwerp, La Bassée, Armentières, Messines and Ypres October–November 1914. History of the Great War Based on Official Documents by Direction of the Historical Section of the Committee of Imperial Defence. 1st ed. Macmillan London 1925, S. 92 f
  • Everard Wyrall: The West Yorkshire Regiment in the War 1914–1918, Volume 1, London 1928, S. 15–24
  • Maximilian von Poseck: Die deutsche Kavallerie 1914 in Belgien und Frankreich, Mittler und Sohn, Berlin 1922, S. 190 f.
  • John French: Complete Despatches 1914–1916. Originally Published 1917, Reprint by Naval & Military Press London 2001
  • Reichsarchiv: Der Weltkrieg 1914 bis 1918: Militärischen Operationen zu Lande. Band V: Der Herbst-Feldzug 1914: Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug. Mittler & Sohn, Berlin 1925
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