Schönburg (Saale)
Schönburg ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Wethautal an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Burgenlandkreis | |
Verbandsgemeinde: | Wethautal | |
Höhe: | 151 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,6 km2 | |
Einwohner: | 1053 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06618 | |
Vorwahl: | 03445 | |
Kfz-Kennzeichen: | BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 84 445 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Corseburger Weg 11 06721 Osterfeld | |
Bürgermeister: | Friedrich Prüfer | |
Lage der Gemeinde Schönburg im Burgenlandkreis | ||
Geografie
Schönburg liegt ca. 5 km östlich von Naumburg und etwa 9 km westlich von Weißenfels an der Saale.
Gemeindegliederung
Possenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde (eingemeindet am 1. Juli 1950), des Weiteren gehören die Splittersiedlungen Weichau und Kroppental zu Schönburg.
Geschichte
Funde aus der Eisenzeit
Auf dem Burgstadel (Gelände einer aufgelassenen, verschwundenen Burg) bei Schönburg konnten von der Friedrich-Schiller-Universität Jena archäologisch eine Grube und ein Graben dokumentiert werden. Die Datierung der Grube erfolgt über die Keramik in die Eisenzeit. Der Graben kann über die darin gefundene Keramik ins Mittelalter datiert werden. Bei einer weiteren Grabung auf dem Fachberg in Schönburg wurden 2006 zwei im Luftbild erkannte Gräben geschnitten. In der oberen Grabenverfüllung sowie in einigen Befunden fand sich dabei eisenzeitliche Keramik, in einigen Befunden auch spätbronzezeitliche Funde.
Der Ort Schönburg
Die Burg Schönburg wurde 1137 erstmals urkundlich erwähnt. Im Wesentlichen 1175 bis 1250 erbaut, soll sie nach einer Sage durch Ludwig den Springer gegründet worden sein. Die adligen Familien von Schönberg und von Schönburg leiten ihre Abstammung hier ab.
Der Burgward Schönburg östlich von Naumburg bildete mit zwölf umliegenden Dörfern seit dem 12. Jahrhundert einen größeren zum Hochstift Naumburg/Zeitz gehörigen Güterbezirk,[2][3] aus dem im Spätmittelalter das stiftische Amt Schönburg mit den Orten Schönburg, Possenhain und anteilig Gröbitz und Plotha entstand. Die Ansiedlung Schönburg bestand zunächst aus wenigen Häusern um die Burg, in denen Burgbedienstete wohnten. Aufgrund tiefgreifender Veränderungen der Agrarwirtschaft im 13. und 14. Jahrhundert und infolge von Verwüstungen im Sächsischen Bruderkrieg (1446–1451) wurden die Orte Babendorf, Böllnitz, Bohndorf, Kathewitz, Öblitz, Pfaffendorf und zwei Dörfer Possenhain aufgegeben.[4][5] Um besseren Schutz vor Gefahren zu finden, zogen die Bewohner dieser Orte näher an die Burg, wodurch das heutige Dorf Schönburg entstand.[6]
1544 kamen Amt, Burg und Ort Schönburg an das neu gegründete hochstiftlich-naumburgische Amt Naumburg,[7] mit welchem sie seit 1564 zum Kurfürstentum Sachsen und zwischen 1656/57 und 1718 zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz gehörten. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam Schönburg 1815 zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Naumburg im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[8]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Schönburg setzt sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Friedrich Prüfer wurde erstmals am 17. Februar 2008 gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Burg Schönburg
- Straße in Schönburg
- Der Mosesbrunnen1743
- Neumühle bei Schönburg
- Markantestes Bauwerk in Schönburg ist die gleichnamige Burg Schönburg.
- Mosesbrunnen: Die Quelle des Mosesbrunnens sprudelt aus dem Felsen in das Tonnengewölbe der barocken Brunnenstube. Ein Stein im Scheitel des Rundbogens zeigt die Jahreszahl 1626 und eine eher bescheidene Darstellung des Quellenwunder Moses.
- Mühlen im Wethautal
- Todtescher Berg, als Steinerner Engel aus dem Fels gehauenes Relief um 1700 im Kroppental
Musik
In der Region um Schönburg und zum Teil darüber hinaus bekannt sind die traditionsreichen „Schönburger Blasmusikanten“ sowie das jüngere Ensemble „Die Burgmusikanten aus Schönburg“. Auf der Burg Schönburg findet alljährlich das Musikfest „Schönburger Herbst“ statt.
Sport/Tourismus
In Schönburg gibt es eine Kanustation, die vom lokalen Kanuverein bewirtschaftet wird.
Der Saale-Radweg führt durch den Ort.
Regelmäßige Veranstaltungen
Alle zwei Jahre finden die Schönburgfeste statt. Des Weiteren finden auf der Burg regelmäßig Ritterspiele sowie Konzerte statt.
Verkehr
- Zur Bundesstraße 180, die südlich der Gemeinde von Naumburg (Saale) nach Zeitz verläuft, sind es etwa zwei Kilometer.
- Die Saale im Stadtgebiet, früher ein bedeutender Handelsweg, ist heute eine Landeswasserstraße und nur noch von Bedeutung für den Wassertourismus. Die Oeblitzschleuse zwischen Schönburg und Leißling ist die oberste Saaleschleuse.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- Germania Sacra, S. 678f.
- Kleine Geschichten zur sächsisch-thüringischen Geschichte, Band 2, Umfang des Burgwards Schönburg S.89
- Germania Sacra, Beschreibung der wüsten Orte ab S.583
- Kleine Geschichten zur sächsisch-thüringischen Geschichte, Band 2, Beschreibung der wüsten Orte ab S.103
- Die Schönburg auf www.blaues-band.de
- Das Amt Naumburg im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt
- Orte des preußischen Landkreises Naumburg im Gemeindeverzeichnis 1900