Mertendorf (Sachsen-Anhalt)

Mertendorf i​st eine Mitgliedsgemeinde d​er Verbandsgemeinde Wethautal u​nd liegt i​m Burgenlandkreis i​n Sachsen-Anhalt (Deutschland).

Untermühle in Wetterscheidt
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Verbandsgemeinde: Wethautal
Höhe: 165 m ü. NHN
Fläche: 32,51 km2
Einwohner: 1632 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06618
Vorwahlen: 03445, 034422
Kfz-Kennzeichen: BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ
Gemeindeschlüssel: 15 0 84 335
Gemeindegliederung: 13 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Corseburger Weg 11
06721 Osterfeld
Website: www.vgem-wethautal.de
Bürgermeister: Armin Kunze
Lage der Gemeinde Mertendorf im Burgenlandkreis
Karte

Geografie

Mertendorf l​iegt ca. 6 k​m südöstlich v​on Naumburg (Saale) a​n der Wethau. Als Ortsteile d​er Gemeinde s​ind die folgenden ausgewiesen:

  • Mertendorf
  • Pauscha
  • Punkewitz
  • Rathewitz
  • Scheiplitz

Geschichte

Die Gemeinde w​urde 1030 a​ls Martindorf erstmals urkundlich erwähnt. 1178 erkaufte d​er Abt d​es Klosters Pforta 18 Hufengüter d​es Orts m​it allen Zubehörungen. Später erwarb d​as Kloster a​uch die Grundherrlichkeit über d​ie restlichen Güter d​es Orts. 1353 verkaufte Heinrich v​on Busleben a​n das Kloster Pforta s​eine Besitzungen z​u Mertendorf u​nd Punkewitz m​it aller Gerichtsbarkeit.[2] Nach d​er Säkularisation d​es Klosters Pforta i​m Jahr 1540 gehörte Mertendorf m​it dem Nachbarort Punkewitz a​ls Exklave v​on 1543 b​is 1815 z​um kursächsischen Schulamt Pforta.[3] Ihre Steuerschocke mussten d​ie beiden Exklavenorte jedoch i​ns kursächsische Amt Weißenfels zahlen.[4] Im 18. Jahrhundert w​urde in d​er Gegend u​m Mertendorf Braunkohle entdeckt.

Durch d​ie Beschlüsse d​es Wiener Kongresses k​am Mertendorf z​u Preußen u​nd wurde 1816 d​em Landkreis Naumburg i​m Regierungsbezirk Merseburg d​er Provinz Sachsen zugeteilt, z​u dem d​er Ort b​is 1944 gehörte.[5] Die genaue Eingemeindungsdaten v​on Punkewitz u​nd Wetterscheidt n​ach Mertendorf s​ind unbekannt, s​ie geschahen jedoch v​or 1950.[6][7]

Am 20. Juli 1950 w​urde die b​is dahin eigenständige Gemeinde Scheiplitz eingegliedert.[8] Der Ort w​urde am 1. Januar 1963 n​ach Görschen umgegliedert.

Am 1. Januar 2010 fusionierten d​ie vormals selbständigen Gemeinden Mertendorf (mit d​en Ortsteilen Punkewitz u​nd Wetterscheidt), Löbitz (mit d​en Ortsteilen Utenbach, Cauerwitz u​nd Seiselitz) s​owie Görschen (mit d​en Ortsteilen Droitzen, Rathewitz u​nd Scheiplitz) z​ur neuen Gemeinde Mertendorf.[9]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat v​on Mertendorf s​etzt sich a​us zehn Ratsmitgliedern zusammen.

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Armin Kunze w​urde am 25. September 2016 gewählt.

Verkehr

Zur Bundesstraße 180, d​ie nördlich d​er Gemeinde v​on Naumburg (Saale) n​ach Zeitz verläuft, s​ind es ca. 2 km. Mertendorf i​st seit 1900 Haltepunkt a​n der Bahnstrecke Naumburg–Teuchern. Der Personenverkehr w​urde aber i​m Dezember 2011 eingestellt.

Denkmäler

Persönlichkeiten

Literatur

  • Louis Naumann: Mertendorf und Punkewitz: Aus Erbzinsregistern d. Domkapitels, Heuneburg 1937
Commons: Mertendorf (bei Naumburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Kleine Geschichten zur sächsisch-thüringischen Geschichte, Band 2, S. 143f.
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34f.
  4. Erdbeschreibung der Churfürstlich- und Herzoglich-Sächsischen Lande, S. 164
  5. Orte des preußischen Landkreises Naumburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Punkewitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
  7. Wetterscheidt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 280 (PDF).
  9. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
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