Sławków
Sławków ist eine Stadt im Powiat Będziński, Woiwodschaft Schlesien in Polen.
Sławków | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Schlesien | ||
Powiat: | Będzin | ||
Fläche: | 36,60 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 19′ N, 19° 23′ O | ||
Einwohner: | 6935 (31. Dez. 2020)[1] | ||
Postleitzahl: | 41-260 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 32 | ||
Kfz-Kennzeichen: | SBE | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DK94 | ||
Eisenbahn: | Tunel–Sosnowiec | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Gmina | |||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | ||
Einwohner: | 6935 (31. Dez. 2020)[1] | ||
Gemeindenummer (GUS): | 2401081 | ||
Verwaltung (Stand: 2011) | |||
Bürgermeister: | Bronisław Goraj | ||
Adresse: | Rynek 1 41-260 Sławków | ||
Webpräsenz: | www.slawkow.pl |
Geografie
Sławków hat eine Flächenausdehnung von 36,6 km², davon werden 40 % landwirtschaftlich genutzt und 35 % sind bewaldet.[2]
Die rund 7.000 Einwohner zählende Stadt liegt 27 km östlich von Katowice und 48 km nordwestlich von Krakau. Sławków liegt an der Weißen Przemsa im östlichen Teil der Woiwodschaft Schlesien. Der größte Teil der Stadt liegt auf der rechten Seite des Flusses. Geographisch gehört Sławków zum Schlesischen Hochland (Wyżyna Śląska), historisch zu Kleinpolen.
2001 wurde die Gemeinde dem Powiat Będziński in der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Sie ist jedoch vom restlichen Gebiet des Powiat Będzinski geographisch durch die kreisfreien Städte Dąbrowa Górnicza und Sosnowiec abgetrennt.
Geschichte
Bis 1919
Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Sławków (damals Zlaucow) stammt aus dem Jahr 1238. Der besitzanzeigende Name ist vom Personennamen Sławek (≤ Sławomir) abgeleitet.[3] Das genaue Datum der Verleihung von Stadtrechten steht nicht fest. Aus indirekten Quellen geht indes hervor, dass Sławków zwischen 1279 und 1286 mit dem Stadtrecht ausgestattet wurde. Diese Feststellung stützt sich auf zwei schriftliche Quellen aus dem Mittelalter. In einer 1279 von Bolesław V. ausgestellten Urkunde wird der Ort noch als „Dorf“ (villa episcopalis) bezeichnet. In einer anderen, aus dem Jahre 1286 stammenden Vereinbarung zwischen dem Krakauer Bischof Paweł von Przemanków und Leszek II., trägt Sławków bereits den Namen civitas („Stadt“). Die Stadt im Kreis Proszowice bzw. Kraków der Woiwodschaft Krakau lag entlang der wichtigsten Handelsroute von Krakau durch Bytom nach Breslau, der Via Regia.
In den Jahren 1325 bis 1327 war Sławków Sitz eines Dekanats des Bistums Krakau, das 27 Pfarreien umfasste: von den oberschlesischen Repty und Mikulczyce im Westen bis Olkusz im Osten. 1331 wurde das Dekanat von Bytom (Beuthen) abgetrennt, während Sławków selbst 1335 an Nowa Góra fiel. Im 15. wurde das Dekanat Slawkoviensis alias in Bithom mit abwechselnden Sitz in Sławków und Bytom wiederhergestellt, das 25 Pfarreien in der Woiwodschaft Krakau, Herzogtum Siewierz und um Bytom in Oberschlesien umfasste. Erst im Jahr 1748 entstanden zwei separate Dekanate von Sławków und Bytom.
Bei der Dritten Teilung Polens kam der Ort als Teil Neuschlesiens an das Königreich Preußen.[4] 1807 wurde Sławków Teil des Herzogtums Warschau und 1815 Teil Kongresspolens. Zwischen 1816 und 1837 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Krakau (mit Hauptstadt in Kielce), welche als direkter Nachfolger des Departements Krakau im Herzogtum Warschau galt und 1837 – infolge einer verstärkten Russifizierung des polnischen Verwaltungsapparats nach dem Novemberaufstand – in Gouvernement Krakau (russ.: Краковская губерния) umbenannt wurde. 1841 folgte die Umbenennung des Gouvernements Krakau in Gouvernement Kielce (russ.: Келецкая губерния). Nach Auflösung des Gouvernements Kielce 1844 wurde Sławków dem neu gegründeten Gouvernement Radom (russ.: Радомская губерния) angeschlossen. Nach Teilung desselben im Jahre 1867 verblieb die Stadt bis 1916 in dem inzwischen wieder errichteten Gouvernement Kielce. 1869 verlor der Ort sein Stadtrecht und erhielt es erst 1958, inzwischen Teil der Volksrepublik Polen, wieder.[5]
Ab den 1820er Jahren wurde dort Galmei gefördert sowie zwischen 1826–1888 gab es ein staatliches Werk und Sławków wurde als Teil der historisch-industriellen Landschaft Dombrowaer Kohlebeckens betrachtet.
1919 bis 1945
Zwischen 1919 und 1939 gehörte Sławków zur Woiwodschaft Kielce. Nach dem Überfall auf Polen im September 1939 wurde der Ort in das Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete eingegliedert. Wenig später, am 20. November 1939, wurde er bereits völkerrechtswidrig als Bestandteil des Deutschen Reiches in die Provinz Schlesien (Regierungsbezirk Kattowitz, Landkreis Ilkenau (Olkusz)) im neuen „Ostoberschlesien“ aufgenommen. Der deutsche Name Schlockau wurde nie offiziell eingeführt.
1945 bis heute
Zwischen 1945 und 1975 war Sławków Teil der Woiwodschaft Krakau. Im Zuge der Verwaltungsreform 1975 wurde die Stadt der neu gegründeten Woiwodschaft Kattowitz[6] zugeordnet, und zwar 1977–1984 zum Stadtteil von Dąbrowa Górnicza wurde. Nach der Verwaltungsreform 1999 kam Sławków zum Powiat Olkuski in der Woiwodschaft Kleinpolen, womit die Einwohner nicht einverstanden waren. Wegen der jahrelangen wirtschaftlichen Beziehungen und Verkehrsanknüpfung entschieden die Einwohner, in die Woiwodschaft Schlesien zu wechseln (2001). Als selbständige Stadt konnte Sławków jedoch nicht in die kreisfreie Stadt Dąbrowa Górnicza eingegliedert werden, so ging sie in den Landkreis Będzin als dessen Exklave im Zagłębie.
Verkehr
Sławków liegt an der Droga krajowa 94 (Siemianowice Śląskie–Krakau). Bis zum Flughafen Katowice sind es 29 Kilometer. Der Bahnhof Sławków liegt an der Bahnstrecke Tunel–Sosnowiec. In Sławków ist ferner der Endpunkt der Eisenbahnstrecke LHS (Linia Hutnicza Szerokotorowa), die in russischer Breitspur gebaut ist und aus der Ukraine kommend hier endet. Dort befindet sich auch das Euroterminal Sławków zum Güterumschlag von Normal- auf Breitspur.[7]
Bildung
Sławków verfügt über einen Kindergarten (Przedszkole), eine Grundschule (szkoła podstawowa) und ein Schulzentrum (Zespół Szkół), das eine Mittelschule (gimnazjum) und ein Gymnasium (liceum) umfasst. Des Weiteren gibt es eine Bibliothek im Gemeindezentrum.
Städtepartnerschaften
- Horní Slavkov, Tschechien
- Slavkov u Brna, Tschechien
- Messeix, Frankreich
Söhne und Töchter der Stadt
- Bogusław Cupiał (geb. 1956), ein polnischer Unternehmer
- Jan Baranowski (1800–1879), ein polnischer Astronom
- Stanisław Dróżdż (1939–2009), Lyriker (konkrete Poesie)
Weblinks
Einzelnachweise
- Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- http://www.regioset.pl/
- Kazimierz Rymut: Nazwy miejscowe północnej części dawnego województwa krakowskiego. Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Wrocław 1967, S. 156 (polnisch, online).
- Schlesisches Kulturerbe-Zentrum in Katowice (Polnisch)
- mapa.szukacz.pl, Sławków - Informacje dodatkowe, abgerufen am 9. Juni 2008
- Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (Memento vom 8. April 2009 auf WebCite) (polnisch)
- Euroterminal Sławków – Umschlagterminal. „EUROTERMINAL SŁAWKÓW“ Sp. z o.o., 2020, abgerufen am 6. April 2021.