Rosenthal (Hessen)

Rosenthal ist eine Stadt im Südosten des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Hessen, Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 270 m ü. NHN
Fläche: 51,55 km2
Einwohner: 2158 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35119
Vorwahlen: 06458, 06457 (Roda)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 017
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Rathaus 2
35119 Rosenthal
Website: www.rosenthaler.de
Bürgermeister: Stefan Jakob (CDU)
Lage der Stadt Rosenthal im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Karte

Geografie

Rosenthal liegt im Burgwald südöstlich von Frankenberg.

Nachbargemeinden

Rosenthal grenzt im Norden an die Gemeinde Burgwald, im Osten an die Stadt Gemünden (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Südosten an die Gemeinde Wohratal, im Süden an die Städte Rauschenberg und Wetter, sowie im Westen an die Gemeinde Münchhausen (alle im Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Stadtgliederung

Evangelisches Gemeindehaus aus dem Jahr 1914

Geschichte

Der Kernort Rosenthal wurde um 1327 vom Mainzer Erzbischof Matthias von Buchegg als mainzischer Vorposten gegen die Landgrafschaft Hessen und die Grafschaft Ziegenhain gegründet, mit einer (um 1800 abgerissenen) Burg bewehrt und so zum Mittelpunkt des gleichnamigen Amtes ausgebaut. Das Gericht Bentreff wurde nach Rosenthal verlegt und bereits 1343 wurde Rosenthal erstmals als Stadt (Oppidum) erwähnt. Nach dem Ende der hessisch-mainzischen Auseinandersetzungen 1427 kam Rosenthal im Zuge der Mainzer Stiftsfehde 1464 zunächst als Pfandschaft zur Landgrafschaft Hessen. Nach dem Merlauer Vertrag wurde es 1583 schließlich vollständig an Hessen-Marburg abgetreten. Am 16. März 1595 brannte Rosenthal vollständig ab. Nach dem Aussterben der hessischen Nebenlinie zu Marburg gelangte Rosenthal 1604 in den Besitz der Landgrafschaft Hessen-Kassel, mit der es 1866 an Preußen fiel. Während des kurzlebigen Königreichs Westphalen (1806–1813) war Rosenthal Verwaltungssitz des Kantons Rosenthal. Bis 1932 bestand das Amtsgericht Rosenthal.

Fragwürdige Berühmtheit erlangte die Stadt im Jahre 1688 durch die letzten Hexenverbrennungen in Hessen.

Eingemeindungen

Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurden am 1. April 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Roda und Willershausen nach Rosenthal eingemeindet.[2]

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5][6]

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
 %
50
40
30
20
10
0
37,9
(+12,2)
37,2
(−8,6)
25,0
(−3,5)
2016

2021

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Anmerkungen:
c Bürgerliste Roda
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Sitzverteilung
Insgesamt 15 Sitze
  • BLR: 4
  • CDU: 5
  • FDP: 6
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
FDP Freie Demokratische Partei 37,9 6 25,7 4 20,6 3 23,5 3 11,1 2
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,2 5 45,8 7 44,6 7 43,6 7 40,7 6
BLR Bürgerliste Roda 25,0 4 28,5 4 34,9 5 32,9 5 21,1 3
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 27,1 4
Gesamt 100,0 15 100,0 15 100,0 15 100,0 15 100,0 15
Wahlbeteiligung in % 63,1 53,6 52,4 55,8 60,7
Rathaus
Gerichtseiche am Galgenberg

Bürgermeister

Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[7]

Hans Waßmuth wurde am 8. Februar 2004 mit mehr als 79 % der abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Am 27. September 2009 wurde Hans Waßmuth mit 86,2 % der abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt. Im Juli 2015 wurde er erneut wiedergewählt.[7][8]

Wappen

Am 17. Mai 1983 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[9]

Wappen von Rosenthal (Hessen)
Blasonierung: „Im roten Schild ein sechsspeichiges silbernes Rad, begleitet oben und unten zu beiden Seiten von je einer fünfblättrigen goldenen Rose mit blauem Butzen und grünen Kelchblättern“
Wappenbegründung: Das Stadtwappen erinnert an die Gründung der Stadt durch den Erzbischof von Mainz, Matthias von Buchegg. Das Bistumswappen (Mainzer Rad) wurde um die Rosen aus dem Familienwappen des Erzbischofs ergänzt. Das älteste Siegel der Stadt stammt aus dem Jahr 1350, ist aber vermutlich um 1330 entstanden. Das Wappen wurde im 15. Jahrhundert geändert, von da an umgab ein Rosenkranz das Rad. Bis 1972 war das Wappen etwas anders, mit drei Rosen, die vom Rad hervorkamen.

Sehenswürdigkeiten

  • Gerichtseiche am Galgenberg (eigentlich Gänseberg) mit einem Umfang von 7,39 m (2014).[10]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 753.
  • Erich Keyser: Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957. S. 369–370.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 150–151.
  • Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen (= Kröners Taschenausgabe. Band 274). 3., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1976, ISBN 3-520-27403-5, S. 387 (Nachdruck 1993).
  • Hans-Georg Hentschel/Karl Trust: Unsere Gemeinde Rosenthal
  • Hans-Georg Hentschel/Karl Trust: Unsere Kirchengemeinde Rosenthal
  • Fritz Himmelmann: Heimatbuch der Stadt Rosenthal, Marburg, 1939

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390.
  3. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  5. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  7. Bürgermeister-Direktwahlen in Rosenthal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  8. https://www.hna.de/lokales/frankenberg/rosenthal-hessen-ort317419/rosenthals-buergermeister-hans-wassmuth-831-prozent-bestaetigt-5206753.html
  9. Genehmigung eines Wappens der Stadt Rosenthal, Landkreis Waldeck-Frankenberg vom 6. Juni 1983. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1983 Nr. 23, S. 1183, Punkt 664 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  10. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
Commons: Rosenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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