Wohratal
Wohratal ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,67 km2 | |
Einwohner: | 2127 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35288 | |
Vorwahlen: | 06453, 06425 | |
Kfz-Kennzeichen: | MR, BID | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 022 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Halsdorfer Straße 56 35288 Wohratal | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Heiko Dawedeit (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Wohratal im Landkreis Marburg-Biedenkopf | ||
Geografie
Geografische Lage
Wohratal liegt zwischen dem Kellerwald im Osten und dem Burgwald im Westen an der Wohra. Größere Nachbarstädte sind Kirchhain im Süden und Frankenberg im Nordwesten.
Nachbargemeinden
Wohratal grenzt im Norden an die Städte Rosenthal und Gemünden (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis), sowie im Süden und Westen an die Gemeinde Rauschenberg (Landkreis Marburg-Biedenkopf).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Wohra (Sitz der Gemeindeverwaltung), Halsdorf, Langendorf sowie Hertingshausen.
Geschichte
Bildung der Gemeinde Wohratal
Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Wohratal im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisherigen selbstständigen Gemeinden Halsdorf und Wohra neu gebildet.[2] Am 1. Februar 1971 fusionierten die Gemeinden Wohratal, Hertingshausen und Langendorf freiwillig zur heutigen Großgemeinde Wohratal.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wohratal 2391 Einwohner. Darunter waren 63 (2,6 %) Ausländer, von denen 27 aus dem EU-Ausland, 18 aus anderen Europäischen Ländern und 18 aus anderen Staaten kamen.[6] Die Einwohner lebten in 925 Haushalten. Davon waren 203 Singlehaushalte, 209 Paare ohne Kinder und 397 Paare mit Kindern, sowie 101 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften.[7] 1860 Einwohner gehörten der evangelischen (77,8 %) und 220 Einwohner der katholischen (9,2 %) Konfession an.[8]
Einwohnerentwicklung
Wohratal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 2.165 | |||
1975 | 2.189 | |||
1980 | 2.172 | |||
1985 | 2.148 | |||
1990 | 2.420 | |||
1995 | 2.538 | |||
2000 | 2.652 | |||
2005 | 2.491 | |||
2010 | 2.447 | |||
2011 | 2.391 | |||
2015 | 2.295 | |||
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[9]; Zensus 2011[6] |
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13][14]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 36,9 | 6 | 40,5 | 6 | 44,4 | 6 | 43,1 | 7 | 39,1 | 6 | |
OLW | Offene Liste Wohratal | 35,3 | 5 | 27,7 | 4 | 25,6 | 4 | — | — | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 27,8 | 4 | 31,8 | 5 | 25,2 | 4 | 34,0 | 5 | 31,5 | 5 | |
BfW | Bürger für Wohratal | — | — | — | — | 4,8 | 1 | 6,9 | 1 | 9,7 | 1 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | — | — | — | — | — | — | 16,0 | 2 | — | — | |
UWW/GRÜNE | Unabhängige Wählergemeinschaft Wohratal/Bündnis 90/Die Grünen | — | — | — | — | — | — | — | — | 19,7 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Ungültige Stimmen in % | 1,8 | — | 3,5 | — | 1,9 | — | 3,4 | — | 1,7 | — | ||
Wahlbeteiligung in % | 59,1 | 55,9 | 57,8 | 59,2 | 68,0 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[15]
Am 28. Oktober 2018 wurde der parteilose Heiko Dawedeit zum neuen Bürgermeister gewählt. Er übernahm das Amt zum 1. April 2019 von Peter Hartmann, der zuvor 18 Jahre lang Bürgermeister war.[15][16][17]
Wappen, Flagge und Banner
Blasonierung: „Erhöht geteilt von rot und blau durch einen silbernen (weißen) Wellenbalken; oben drei silberne Sterne, unten ein silbernes Ordenskreuz.“ | |
Wappenbegründung: Neben dem Wellenbalken für die Namen gebende Wohra, stehen die Sterne und das Ordenskreuz für die vier Ortsteile der Gemeinde. Die Sterne erinnern an die frühere Grafschaft Ziegenhain, zu der das Gebiet gehörte, der Orden in der Form eines Malteserkreuzes mit der stilisierten Dornenkrone steht für das Hugenottendorf Hertingshausen. |
Die Flagge bzw. das Banner der Gemeinde zeigt das Wappen auf einem nach dem oberen Drittel in rot und weiß gevierten Flaggentuch.
Verkehr
Die Wohratalbahn führte durch das Gemeindegebiet, in dem es neben dem Bahnhof Halsdorf einen Bahnhof in Wohra gab. Am 28. Mai 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt und nach Aufgabe des Güterverkehrs die Strecke am 31. Dezember 1981 stillgelegt.
Naturschutzgebiet Wacholderweide
Das „Naturschutzgebiet Wacholderweide Langendorf“ zählt zu den Naturdenkmälern des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Für das Projekt kooperieren die Landkreisbehörden, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) sowie „Hessenforst“. Durch Kauf und Tausch wurden fünf bestehende Naturdenkmal-Flächen durch Zukauf erweitert und zu einem großflächigen Gebiet zusammengefasst. Im Dezember 2008 wurde die gesamte Fläche mit einem festen Zaun für die Ganzjahresbeweidung versehen. Im Frühling 2009 wurde ein Viehunterstand im „Langen Tal“ errichtet. Der Flächenerwerb und die Bauten wurden aus der naturschutzrechtlichen Ausgleichsabgabe refinanziert.[18]
Das 15 Hektar große Areal wird von einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) „Langendorfer Wacholderweide (Weideverein)“ gemanagt. Diese GbR ist ein als landwirtschaftlicher Betrieb staatlich anerkannter Weideverein. Die gegenwärtig (Juni 2009) zehn Mitglieder sind Tierzüchter und -halter aus Langendorf und Wohra. Die einbezogenen Tierarten reichen von Galloway-Rindern, über Fjordpferde, bis zu Burenziegen und Rhönschafen.[18]
Weblinks
- Wohratal , Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wohratal In: Hessische Bibliographie[19]
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Zusammenschluß der Gemeinden Halsdorf und Wohra im Landkreis Marburg zu der neuen Gemeinde „Wohratal“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 26, S. 1300, Punkt 1228 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6 MB]).
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 53 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402.
- Hauptsatzung. (PDF; 104 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, abgerufen im November 2020.
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Wohratal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Oktober 2020.
- Haushalte nach Familien: Wohratal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Oktober 2020.
- Religionszugehörigkeit: Wohratal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Oktober 2020.
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2001.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Wohratal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Hinterländer Anzeiger: Ried siegt in Cölbe, Dawedeit in Wohratal, 28. Oktober 2018, letzter Zugriff: 25. November 2018.
- wohratal.de: Der scheidende Bürgermeister Peter Hartmann verabschiedet sich…, 18. März 2019, letzter Zugriff: 9. April 2019.
- Oberhessische Presse vom 23. Juni 2009, Seite 8
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!