Richard Karl von Klitzing

Richard v​on Klitzing (* 30. Juni 1842 i​n Magdeburg; † 1. September 1907 i​n Charlottenburg) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Gemälde von Otto Propheter, 1901

Leben

Herkunft

Richard entstammte d​em mittelmärkischen Uradelsgeschlecht von Klitzing. Er w​ar der älteste Sohn v​on Karl Günther v​on Klitzing (* 6. November 1816 i​n Wedelwitz; † 3. April 1883 i​n Wiesbaden) u​nd dessen Ehefrau Hedwig v​on Kalitsch (* 6. Oktober 1818 i​n Zerbst; † 3. November 1893 i​n Wiesbaden).[1] Sein Vater w​ar Major a. D. u​nd zuletzt Bezirkskommandeur d​es II. Bataillons d​es Magdeburger 2. Garde-Landwehr-Regiments gewesen.

Militärlaufbahn

Klitzing erhielt seine Erziehung zunächst im elterlichen Hause und besuchte das Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in seiner Heimatstadt. Anschließend absolvierte er die Kadettenanstalten in Bensberg sowie Berlin und wurde am 17. Mai 1859 als charakterisierter Portepee-Fähnrich dem 1. Thüringischen Infanterie-Regiment (Nr. 31) der Preußischen Armee in Erfurt überwiesen. Dort erhielt er am 3. März 1860 das Patent zu seinem Dienstgrad und wurde am 12. Juli 1860 zum Sekondeleutnant befördert. Seit dem 1. Juni 1863 war Klitzing Adjutant des III. Bataillons und wurde ab dem 20. Juni 1866 in gleicher Funktion zur 16. Infanterie-Brigade in Torgau kommandiert. Mit ihr nahm er im Deutschen Krieg an den Schlachten bei Podol, Münchengrätz, Königgrätz, dem Rencontre bei Bolitz, sowie den Gefechten bei Liebenau, Pressburg teil. Seine Leistungen wurde dabei durch die Verleihung des Roten Adlerordens IV. Klasse mit Schwertern gewürdigt.

Nach dem Friedensschluss folgte am 18. September 1866 seine Kommandierung als Adjutant bei der 13. Infanterie-Brigade in Magdeburg, wo Klitzing am 30. Oktober zum Premierleutnant befördert wurde. Unter Entbindung von diesem Kommando kommandierte man ihn zur weiteren Ausbildung ab 15. November 1866 bis zum 31. Juli 1869 zur Kriegsakademie. Vom 1. Februar bis zum 16. Juli 1870 war er zur Dienstleistung bei der 2. Abteilung des 11. Artillerie-Regiments. Im Anschluss war er als dritter Adjutant beim Generalkommando des IV. Armee-Korps in Magdeburg tätig. Mit ihm nahm er im Deutsch-Französischen Krieg an der Belagerungen von Paris und Toul, den Schlachten bei Sedan und Beaumont, sowie dem Gefecht bei Epinay teil. Am 9. Dezember 1870 wurde er zum Hauptmann befördert. Man zeichnete Klitzing mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse sowie dem Ritterkreuz I. Klasse des Hausordens Albrechts des Bären aus.

Unter Versetzung i​n das 1. Badische Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 i​n Karlsruhe w​urde Klitzing a​m 15. Juni 1871 z​um Chef d​er 6. Kompanie ernannt. Vom 16. September b​is zum 1. Oktober 1872 n​ahm er a​n einer Generalstabsreise i​n das Gebiet d​es XIV. Armee-Korps teil. Nachdem e​r am 5. Januar 1875 i​n den Großen Generalstab versetzt worden war, w​urde er a​m 21. Januar 1875 i​n den Generalstab d​es XIV. Armee-Korps n​ach Karlsruhe versetzt. Daran schlossen s​ich Generalstabsverwendungen v​om 3. April 1877 b​ei der 8. Division i​n Erfurt u​nd ab 10. Mai 1879 b​eim IX. Armee-Korps i​n Altona an. Zwischenzeitlich z​um Major avanciert, n​ahm Klitzing 1880 a​ls Beobachter a​n den Militärmanövern i​n Italien teil. Unter d​er Versetzung z​um 1. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 25 n​ach Pfalzburg w​urde Klitzing a​m 28. März 1883 z​um Kommandeur d​es I. Bataillons ernannt. Zum Chef d​es Generalstabes d​es XI. Armee-Korps i​n Kassel w​urde er a​m 23. September 1884 ernannt u​nd in dieser Stellung a​m 26. März 1885 z​um Oberstleutnant befördert.

Mit d​er Führung d​es in d​en Freien Hansestädten Hamburg u​nd Lübeck stationierten 2. Hanseatischen Infanterie-Regiments w​urde Klitzing a​m 17. April 1888 beauftragt. Mit seiner Beförderung z​um Oberst w​urde er z​um Kommandeur ernannt. Vom 12. b​is 19. September 1888 n​ahm er a​n einer Infanterie-Übungsreise d​er 17. Division teil. Unter Stellung à l​a suite d​es Regiments w​urde Klitzing a​m 4. November 1890 m​it der Führung d​er 34. Infanterie-Brigade (Großherzoglich Mecklenburgische) i​n Schwerin beauftragt u​nd mit d​er Beförderung z​um Generalmajor a​m 18. November 1890 z​u deren Kommandeur ernannt. Mit d​er Führung d​er Posener 10. Division beauftragt, w​urde er m​it seiner Beförderung z​um Generalleutnant a​m 19. Dezember 1893 Kommandeur d​er Division. Ab d​em 18. August 1894 befehligte e​r die 1. Garde-Division i​n Potsdam. Man beauftragte i​hn schließlich a​m 1. September 1897 m​it der Führung d​es IV. Armee-Korps i​n Magdeburg u​nd ernannte Klitzing a​m 27. Januar 1898 u​nter gleichzeitiger Beförderung z​um General d​er Infanterie z​um Kommandierenden General. Am 20. Januar 1903 w​urde er i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt u​nd gleichzeitig z​um Chef d​es Infanterie-Regiments „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76 ernannt.[2] Dieses erteilten i​hm ab j​etzt monatlichen Rapport.

Familie

Klitzing h​atte sich a​m 19. April 1873 i​n Karlsruhe m​it Martha v​on Hausmann (* 29. September 1854 i​n Berlin; † 28. Juli 1932 i​n Repelen) verheiratet.[1] Aus d​er Ehe g​ing der Sohn Hans Joachim (* 16. März 1894 i​n Posen) hervor, d​er eine Offizierslaufbahn i​n der Preußischen Armee einschlug.

Auszeichnungen

Literatur

  • Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. 1902, S. 6.
  • Otto Zimmer-Vorhaus: 1813/1913. Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments von Lützow (1. Rheinisches) Nr. 25 und seines Stammes, des Kgl. Pr. von Lützowschen Freikorps. Otto Beckmann Verlag, Berlin 1913, S. 271–272.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Band A VIII, S. 257, C.A. Starke-Verlag, Limburg 1966.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 7 vom 24. Januar 1903, S. 177.
  3. Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. 1902, S. 6.
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