Ponitz
Ponitz ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Altenburger Land und liegt an der Grenze zum Freistaat Sachsen. Bekannt ist der Ort vor allem durch das Renaissanceschloss, wie auch durch die Friedenskirche mit ihrer unverändert erhaltenen Orgel Gottfried Silbermanns.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Altenburger Land | |
Erfüllende Gemeinde: | Gößnitz | |
Höhe: | 223 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,12 km2 | |
Einwohner: | 1524 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04639 | |
Vorwahlen: | 034493, 03764 und 03762 | |
Kfz-Kennzeichen: | ABG, SLN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 77 039 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gößnitzer Straße 1 04639 Ponitz | |
Bürgermeister: | Marcel Greunke (CDU) | |
Lage der Gemeinde Ponitz im Landkreis Altenburger Land | ||
Geographie
Geographische Lage
Ponitz befindet sich nördlich der Bundesautobahn 4 und der Stadt Crimmitschau am Übergang des Zeitzer-Schmöllner-Lösshügellandes in die Vorgebirgslagen zum Thüringer Schiefergebirge und zum Erzgebirge. Durch das Gemeindegebiet fließt in Richtung Norden die Pleiße. Große Ackerflächen, Weiden und wenig Bewaldung prägen das Landschaftsbild. Die nächsten Städte sind Meerane (2 km südöstlich), Gößnitz (2 km nördlich), Crimmitschau (3 km südlich) und Schmölln (4 km nordwestlich).
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Gößnitz, Heyersdorf und die Stadt Schmölln im Landkreis Altenburger Land sowie die Städte Crimmitschau und Meerane im Landkreis Zwickau.
Gemeindegliederung
Neben Ponitz (mit den Siedlungen Gosel und Schönhain) gehören zur Gemeinde die vier Ortsteile Grünberg seit 1973, Guteborn seit 1883 sowie Merlach und Zschöpel seit 1950.
Die einzelnen Ortsteile der Gemeinde Ponitz haben drei verschiedene Telefonvorwahlen. Ponitz und Guteborn haben die Vorwahl von Meerane (03764), die Ortsteile Merlach und Zschöpel die Vorwahl von Gößnitz (034493), während der Ortsteil Grünberg über die Vorwahl von Crimmitschau (03762) zu erreichen ist.
Geschichte
13. bis 18. Jahrhundert
Der Ort ist vermutlich von slawischen Siedlern gegründet worden, was die alte Schreibweise Ponicz erklärt. Im Jahre 1254 wurde die Burg Ponitz als "Schloss"[2] und sein Besitzer Fridericus de Ponicz erstmals urkundlich erwähnt, da er bei einer Schenkung als Zeuge genannt wird. 1349 ist in den Geschichtsbüchern von einer Kirche und einem Vorwerk die Rede. 1349/50 werden im Lehnbuch Friedrich des Strengen die böhmischen Herren von Schönburg-Pirsenstein, Friedrich XIII. (erstgenannt 1341, gest. um 1367) und Albrecht I. (erstgenannt 1349, gest. um 1353) als Besitzer der Burgen (genannt als Schlösser) Ponitz und Lichtenstein aufgeführt.[3]
1524 verklagt der schönburgische Amtmann der Herrschaft Glauchau den Rittergutsbesitzer Heinrich von Ende auf Ponitz, weil letzterer eigenmächtig -also rechtswidrig- nachts eine erhängt aufgefundene Frau (Selbstmörderin?) hat abnehmen lassen. Zuständig waren aber das Amt Glauchau bzw. der dortige Amtmann gewesen[4]. 1525 waren ebenso die Herren von Schönburg im Besitz der Herrschaft Ponitz, denn Ernst II. von Schönburg ließ hier den Küster Georg Droßdorf verhaften, in Glauchau inhaftieren und ihm später beide Ohren abschneiden. Er hatte anstelle des Pfarrers auf Deutsch gepredigt.[5]
Das Rittergut Ponitz gehörte grundherrlich zur Herrschaft Glauchau der Herren von Schönburg: laut einem Glauchauer Amtsbuch aus dem Jahre 1536 (Bl.22) fallen Ponitz, Mosel und Thurm unter die "Ritterlehen vnd Erbarmannschafft mit yrer folge vnd dynstenn in diese Herrschafft vnd Ampth Glaucha(u) gehorende"[6].
Nach dem Kauf des Rittergutes 1568 durch Abraham von Thumbshirn wurde die mittelalterliche Wasserburg 1574 durch einen Renaissancebau ersetzt, der auch heute noch zu besichtigen ist. Der bedeutendste Besitzer des Ponitzer Schlosses war Wolfgang Conrad von Thumbshirn, der als Diplomat 1648 den Friedensvertrag zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges mitunterzeichnete und auch maßgeblich am Zustandekommen dieses Vertrages beteiligt war. Dies war auch der Anlass, im Jahr 1650 die so genannte Friedenslinde am Dreierhäuschen zu pflanzen. Seine Tochter Dorothea Felicitas von Thumbshirn vermählte sich 1675 mit Volkmar Dietrich von Zehmen. Dieser verkaufte die Rittergüter Weißbach und Nöbdenitz und bezog Ponitz, wo er 1713 starb und mit Monument liegt. 1728 fiel das Rittergut an die Töchter Dorothea Elisabeth von Schönberg und Christiane Sibylle von der Planitz, beide geb. von Zehmen. Zusammen stifteten sie 1734 zur Einweihung der neuen Dorfkirche zu Ponitz die Silbermannsche Orgel.[7] Christiane Sibylle von Zehmen vermählte sich im Jahr 1700 auf Ponitz mit Carl August Edlen von der Planitz und hatte mit diesem 12 Kinder.
Ponitz gehörte zum wettinischen Amt Altenburg,[8][9] welches ab dem 16. Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtümer stand: Herzogtum Sachsen (1554 bis 1572), Herzogtum Sachsen-Weimar (1572 bis 1603), Herzogtum Sachsen-Altenburg (1603 bis 1672), Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672 bis 1826).
19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam Ponitz wiederum zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte der Ort bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900)[10] bzw. zum Landratsamt Ronneburg (ab 1900).[11] Die Gemeinde gehörte ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Altenburg, der 1920 im Land Thüringen aufging. 1922 kam sie zum Landkreis Altenburg. Ponitz besteht neben dem Hauptort aus den historischen Ortsteilen Schönhain und Gosel, die heute nahtlos in den Ort übergehen. Schönhain besaß eine Brauerei und befindet sich ungefähr an der heutigen Meeraner Straße, Gosel hingegen an der Crimmitschauer Straße. Der direkt an den historischen Ortsteil anschließende Ortsteil von Crimmitschau, der ebenfalls Gosel heißt, gehörte einst größtenteils genauso wie Ponitz selbst zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Durch den Gebietsaustausch zwischen Thüringen und Sachsen kamen im Jahr 1928 auch der zum Amtsbezirk Ponitz gehörende Anteil von Waldsachsen und ein Teil des ehemaligen Gosel an die Amtshauptmannschaft Glauchau beziehungsweise die Amtshauptmannschaft Werdau im Freistaat Sachsen.[12]
Unter sowjetischer Besatzung wurde 1945 die letzte Besitzerfamilie des Ritterguts (200 ha) und des Schlosses, Familie Mälzer, entschädigungslos enteignet und vertrieben. Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Länder aufgelöst und die Landkreise neu zugeschnitten. Somit kam die Gemeinde Ponitz mit dem Kreis Schmölln an den Bezirk Leipzig. Mit der deutschen Wiedervereinigung kam Ponitz 1990 erneut zu Thüringen; vorab gab es eine Volksbefragung, in der sich die Einwohner mehrheitlich zu Thüringen bekannten. Mit dem Landkreis Schmölln kam die Gemeinde Ponitz bei der thüringischen Kreisreform 1994 zum Landkreis Altenburger Land. Nach 1990 sind als Bauprojekte hauptsächlich die Erschließung des Gewerbegebietes Guteborn, die Restaurierung von Schloss, Kirche, Gemeindeverwaltung, Schulgebäuden und Kindergarten sowie der Neubau des Feuerwehrhauses 2003 und der Ponitz-Arcaden 2012/2013 zu nennen.
Am 30. Juni 1994 schloss sich die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Pleißental an. Mit Auflösung dieser am 21. April 1995 wurde Gößnitz erfüllende Gemeinde sowohl für Ponitz als auch für Heyersdorf.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständige Gemeinden Merlach und Zschöpel eingegliedert. 1936 wurde Niedergrünberg mit Obergrünberg zur Gemeinde Grünberg vereinigt,[13] die am 1. November 1973 nach Ponitz eingemeindet wurde.
Einwohnerentwicklung
1580 wurden 145, 1816 276 und 1875 513 Einwohner gezählt. Nach der Eingliederung von Guteborn stieg die Einwohnerzahl 1900 auf 1341 und 1925 auf 1664. 1939 wurden 1638 Einwohner gezählt.[14]
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Religion
26 % der Einwohner sind evangelisch, 3 % katholisch.[15]
Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ponitz mit der Friedenskirche gehört zum Pfarramt Gößnitz im Kirchenkreis Altenburger Land der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Sie umfasst das gesamte Gemeindegebiet außer Grünberg; die Kirche in Grünberg gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Grünberg-Heyersdorf im Kirchenbezirk Zwickau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Die Katholiken in Ponitz sind der Pfarrei Erscheinung des Herrn in Altenburg zugeordnet, deren nächste Filialkirche Mariä Unbefleckte Empfängnis in Schmölln ist. Ausnahme ist auch hier Grünberg, das zur Pfarrei St. Franziskus von Assisi in Crimmitschau gehört. Beide Pfarreien gehören zum Bistum Dresden-Meißen.
Politik
Die Gemeinde Ponitz wies am 31. Dezember 2010 eine Pro-Kopf-Verschuldung von 696 Euro auf. Im Haushaltsplan des Jahres 2011 war festgelegt, dass sie durch Kredittilgung auf 507 Euro reduziert werden sollte.
Gemeinderat
In der Wahlperiode 2009 bis 2014 bestand der Gemeinderat aus sieben Mitgliedern der CDU (58,9 %), zwei Mitgliedern der Linken (13,6 %) und drei Mitgliedern der SPD (27,6 %). Die Wahlbeteiligung am 7. Juni 2009 lag bei 54,1 %.
Seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
Die Wahlbeteiligung lag bei 61,7 %, wobei 0,8 % der Stimmen ungültig waren.
Bürgermeister
Von 1990 bis 1999 war der SPD-Politiker Roland Mehlig Bürgermeister der Gemeinde, bis 2012 war dies der parteilose, jedoch auf der CDU-Liste kandidierende Gerd Kühn. Bei der Kommunalwahl 2012 votierten im ersten Wahlgang bei zwei Mitbewerbern 60,9 % der gültig abstimmenden Wähler für den CDU-Politiker Marcel Greunke, die Wahlbeteiligung lag kreisweit am höchsten bei 68,8 %. Er wurde 2018 mit 96,9 % der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 60,3 % ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt.[16]
Wappen
Blasonierung: Gespalten; vorn fünfmal geteilt von Silber und Rot und belegt mit einer grünen bewurzelten Linde; hinten in Rot nebeneinander drei silberne, von rechts nach links sich verjüngende Orgelpfeifen.
Das Wappen von Ponitz zeigt die Friedenslinde zu Ehren des Friedensstifters Thumbshirn sowie drei Orgelpfeifen als Symbol für die von Gottfried Silbermann in der Dorfkirche (heute Friedenskirche) geschaffene Orgel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ponitz ist insbesondere bekannt durch die zwischen 1734 und 1737 von Gottfried Silbermann als sein 40. Werk erbaute Orgel in der Friedenskirche.[17]
In der Liste der Kulturdenkmale in Ponitz sind alle denkmalgeschützten Bauwerke in der Gemeinde aufgeführt.
Schloss Ponitz
Das heutige Ponitzer Renaissanceschloss ging aus einer mittelalterlichen Wasserburg an gleichem Platze hervor.
Im Jahre 1254 wurde die Burg Ponitz[18] und sein Besitzer Fridericus de Ponicz erstmals urkundlich erwähnt, der bei einer Schenkung als Zeuge genannt wird. 1349 ist in den Geschichtsbüchern von einer Kirche und einem Vorwerk die Rede. 1349/1350 werden im Lehnbuch Friedrich des Strengen die böhmischen Herren von Schönburg-Pirsenstein, Friedrich XIII. (erstgenannt 1341, gest. um 1367) und Albrecht I. (erstgenannt 1349, gest. um 1353) als Besitzer der Burgen Ponitz und Lichtenstein aufgeführt.[19]
Die Herren von Ende besaßen den Rittersitz Ponitz bereits 1418 und verkauften diesen 1568(?) an Abraham von Thumbshyrn.[20] 1525 waren offenbar die Herren von Schönburg im Besitz der Herrschaft Ponitz (und des Schlosses?), denn Ernst II. von Schönburg ließ hier den Küster Georg Droßdorf verhaften, in Glauchau inhaftieren und ihm später beide Ohren abschneiden. Er hatte anstelle des Pfarrers auf Deutsch gepredigt.[21]
1531 gehörten zum Rittergut Ponitz ganz oder teilweise folgende Orte: Ponitz, Hainichen, Schönhain, Kauritz, Runsdorf, Tautenhain, Gieba, Köthel, Gablenz und Waldsachsen. Um die Lehnsherrlichkeit dieses Rittergutes führte Ernst II. von Schönburg als Grundherr gegen die Wettiner von 1531 bis 1533 einen langwierigen Prozess.[22]
Nach dem Kauf des Rittergutes 1568 durch Abraham von Thumbshirn wurde die mittelalterliche Wasserburg bis 1574 durch einen Renaissance-Schlossbau ersetzt (Umbau), der auch heute noch zu besichtigen ist.
Der bedeutendste Besitzer des Ponitzer Schlosses war Wolfgang Conrad von Thumbshirn (* 28. April 1604 in Ponitz; † 24. November 1667 in Altenburg), der als Diplomat des Herzogtums Sachsen-Altenburg 1648 den Friedensvertrag zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges mitunterzeichnete und als Verhandlungsführer maßgeblich am Zustandekommen dieses Vertrages beteiligt war. Dies war auch der Anlass, im Jahr 1650 die so genannte Friedenslinde am Dreierhäuschen zu pflanzen. Ab 1653 war Wolfgang Conrad von Thumbshirn fürstlich sachsen-altenburgischer Kanzler.
Seine Tochter Dorothea Felicitas von Thumbshirn vermählte sich 1675 mit Volkmar Dietrich von Zehmen. Dieser verkaufte die Rittergüter Weißbach und Nöbdenitz (mit dem Schloss) und bezog Schloss Ponitz, wo er 1713 starb und mit Monument liegt. 1728 fiel das Rittergut an die Töchter Dorothea Elisabeth von Schönberg und Christiane Sibylle von der Planitz, beide geb. von Zehmen. Zusammen stifteten sie 1734 zur Einweihung der neuen Dorfkirche zu Ponitz die Silbermannsche Orgel.[23] Christiane Sibylle von Zehmen vermählte sich im Jahr 1700 auf Ponitz mit Carl August Edlen von der Planitz und hatte mit diesem 12 Kinder.
Weitere Besitzerfamilien waren die von Weißenbach, von Ende, von Göchhausen, von Tümpling, von Uechteritz, von Beust, sowie die bürgerlichen Familien Stölzel (aus Eibenstock) und Fabrikbesitzer Schmieder (aus Meerane) und zuletzt bis 1945 Familie Mälzer (aus Frankenhausen).[24]
Ort, Schloss und Rittergut Ponitz gehörten jahrhundertelang verwaltungsmäßig zum wettinischen Amt Altenburg in wechselnden sächsisch-thüringischen Herzogtümern.[25][26] Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam Ponitz mit Rittergut und Schloss wiederum zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Unter sowjetischer Besatzung wurde 1945 die letzte Besitzerfamilie des Ritterguts (200 ha) und des Schlosses, Familie Mälzer, entschädigungslos enteignet und vertrieben. Neuer Besitzer von Rittergut und Schloss ist seit 1945 die Gemeinde Ponitz.
Zu Ende der DDR-Zeit befand sich das Schloss in schlechtem baulichem Zustand, es regnete durch mehrere Etagen durch. Der Festsaal musste 1987 baupolizeilich gesperrt werden. Seit den 1990er Jahren wird das Schloss restauriert, im Jahr 2000 konnte der Festsaal wieder eingeweiht werden. Zeitweise befand sich eine Bibliothek im Schloss. Bekannt ist das Schloss Ponitz heute wegen seiner bemalten Kassettendecken aus dem 16. Jahrhundert im Festsaal. Es dient heute als Veranstaltungsort für Events.[27] Der Förderverein „Renaissanceschloss Ponitz e.V.“ bemüht sich um Nutzung und Erhalt.
- Detail am Schloss: die „umknickende“ Hauptfront (rechts), eine Besonderheit des Ponitzer Schlosses
- Blick über den Hof des ehemaligen Rittergutes/Vorwerkes zum Schloss
- Wolfgang Conrad von Thumbshirn auf Ponitz, Kupferstich von 1649, 1717 wohl neu aufgelegt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ponitz besitzt einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Leipzig–Hof, der von der S-Bahn Mitteldeutschland bedient wird. Die Gemeinde liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund und ist auch über die Buslinie 354 Thonhausen–Heyersdorf–Crimmitschau/Gößnitz–Schmölln erreichbar. Weiterhin ist der Ort über die 3 km entfernte Anschlussstelle Meerane der Autobahn 4 zu erreichen. Die Bundesstraße 93 verläuft durch das Gemeindegebiet und ist über die Anschlussstellen Guteborn und Merlach erreichbar.
Wasserver- und Abwasserentsorgung
Die Aufgaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung hat die Gemeinde dem Zweckverband Wasserver- und Abwasserentsorgung Altenburger Land übertragen.
Ansässige Unternehmen
Wirtschaftlich dominant ist die Landwirtschaft, nennenswert dabei die Agrargenossenschaft Ponitz e. G. Ein weiteres großes Unternehmen ist das Netto-Logistikzentrum an der B 93 in Guteborn. Zahlreiche Dienstleistungsfirmen sind in der Gemeinde ansässig.
Bildung
In Ponitz gibt es die Geschwister-Scholl-Grundschule sowie einen gemeindeeigenen Kindergarten.
Söhne und Töchter des Ortes
- Wolfgang Conrad von Thumbshirn (1604–1667), sachsen-altenburgischer Kanzler und Mitunterzeichner des Westfälischen Friedens
- Johannes Hugo Helbig (* 1845; † im 20. Jahrhundert), Altphilologe, Gymnasiallehrer und Autor
- Karl Mehnert (1872–1961), Oberbürgermeister von Altenburg, Landtagsabgeordneter und Minister
- Eva von Bredow (1904–1979), Leichtathletin
Weblinks
Literatur
- Christiane Nienhold: ... und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln! Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten – Teil I. Katalog zur Ausstellung Museum Burg Posterstein 2007, Pöge Druck Leipzig, Posterstein 2007; S. 43–45, 104. (Umfangreiche Beschreibung des Ritterguts Ponitz)
- P. Feldhege: Geschichte der Kirchengemeinde Ponitz. Meerane 1886.
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Webseite der Schlosses Ponitz
- Wolf-Dieter Röber: Kapitel "(Schloss) Lichtenstein", In: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, S. 24, Besitzer der Burg Ponitz
- Walter Schlesinger, nachbearbeitet von Thomas Lang: Beiträge zur Geschichte der Stadt Glauchau, Herausgeber: Enno Bünz, Thelem Verlag, Dresden 2010, Anmerkungen zum Rittergut Ponitz, S. 98
- Steffen Winkler: "Der Fall des Küsters von Ponitz", In: "Schriftenreihe Sonderheft"(Sagen und Sagenhafte Erzählungen aus Glauchau und Umgebung), Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1981, S. 10
- Walter Schlesinger, nachbearbeitet von Thomas Lang: Beiträge zur Geschichte der Stadt Glauchau, Herausgeber: Enno Bünz, Thelem Verlag, Dresden 2010, Anmerkungen zum Rittergut Ponitz, S. 87
- Hanns-Moritz von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Wilhelm Baensch, Dresden 1906, S. 62, 63 + 66.
- Das Amt Altenburg im Buch „Geographie für alle Stände“, ab S. 201
- Die Orte des Amts Altenburg ab S.83
- Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen-Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900
- Das Landratsamt Ronneburg im Gemeindeverzeichnis 1900
- Karte mit den Austauschgebieten zwischen Sachsen und Thüringen im Jahr 1928
- Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen – Grünberg. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., abgerufen am 19. Oktober 2012.
- Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Altenburg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Zensusdatenbank
- Bürgermeisterwahlen in Thüringen – Gemeinde Ponitz. Thüringer Landesamt für Statistik (TLS), abgerufen am 11. Januar 2019.
- Ponitz. Orgel von 1737. Gottfried-Silbermann-Gesellschaft, abgerufen am 3. August 2017.
- Website zum Schloss Ponitz
- Wolf-Dieter Röber: (Schloss) Lichtenstein. In: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, S. 24, Besitzer der Burg Ponitz.
- Steffen Winkler: Sagen und Sagenhafte Erzählungen aus Glauchau und Umgebung. Sonderheft der Schriftenreihe. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Glauchau 1981, Nr. 5, S. 31.
- Steffen Winkler: Sagen und Sagenhafte Erzählungen aus Glauchau und Umgebung. Sonderheft der Schriftenreihe. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Glauchau 1981, S. 10.
- Walter Schlesinger, nachbearbeitet von Thomas Lang: Beiträge zur Geschichte der Stadt Glauchau. Herausgeber: Enno Bünz. Thelem Verlag, Dresden 2010, Anmerkungen zum Rittergut Ponitz in der Herrschaft Glauchau, S. 87.
- Hanns-Moritz von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Wilhelm Baensch, Dresden 1906, S. 62, 63, 66.
- Website des Fördervereines Renaissanceschloss Ponitz e. V., zur Geschichte des Schlosses
- Das Amt Altenburg im Buch „Geographie für alle Stände“, ab S. 201
- Die Orte des Amts Altenburg ab S. 83
- Website des Fördervereines Renaissanceschloss Ponitz e. V.