Schlacht am Horseshoe Bend

Die Schlacht a​m Horseshoe Bend w​ar ein Gefecht zwischen d​er US-Armee u​nd ihren indianischen Verbündeten a​uf der e​inen Seite u​nd Kriegern d​er Creek u​nd Red Sticks a​uf der anderen Seite i​m Jahr 1814.

Hintergrund

Häuptling Menawa

Die Schlacht am Horseshoe Bend hat weder etwas mit Briten noch mit Kanadiern zu tun, wird aber trotzdem als Teil des Britisch-Amerikanischen Kriegs von 1812 angesehen. Eigentlich war es die entscheidende Schlacht im so genannten Creek-Krieg, in dem Andrew Jackson Alabama für eine Besiedlung durch amerikanische Siedler „säubern“ wollte. General Jackson war Kommandant der West Tennessee-Miliz, aus der er eine schlagkräftige Truppe gebildet hatte. Unterstützt wurde die Miliz durch die 39. US-Infanterie und etwa 600 Cherokee und Lower-Creek-Indianer. Ihnen gegenüber stand der Stamm der Red-Stick-Creek. Im Frühjahr 1814 verließ Jacksons Truppe Fort Williams  und durchquerte die Wälder in Richtung des Lagers der Red-Stick-Creek unter ihrem Häuptling Menawa.
10 km vor seinem Ziel lagerte Jackson am Tallapoosa, einer Gegend mit Namen Horseshoe Bend in Alabama. Er befahl General John R. Coffee mit der berittenen Infanterie und den verbündeten Indianern den Fluss im Süden zu überqueren, um das Red-Stick-Lager zu umstellen. Jackson blieb unterdessen mit 2.000 Infanteristen nördlich des Lagers.

Die Schlacht

Bajonettangriff der Infanterie auf die Brustwehren

Am 27. März gegen 10:30 Uhr begann Jackson damit, das Lager mit zwei Kanonen etwa zwei Stunden lang zu beschießen. Es wurde aber so gut wie keiner der Red Sticks getroffen und auch die Befestigungen blieben intakt. Gleichzeitig überquerte General Coffee mit seinen Reitern und den Cherokee den Fluss und griff die Red Sticks in deren Rücken an. Daraufhin befahl Jackson einen Bajonettangriff. Die Infanterie überwand die Brustwehren, die das Lager umgaben und die Red Sticks gerieten in das Kreuzfeuer beider Truppen. Sam Houston (der spätere Gouverneur von Tennessee und Texas) diente als Leutnant in Jacksons Armee. Houston war einer der ersten, denen es gelang, die Barrikaden lebend zu überwinden. Er wurde lediglich durch einen Pfeil der Creek verletzt. Diese Verletzung sollte ihn aber sein Leben lang behindern.

Die Schlacht t​obte fünf Stunden lang. Etwa 550 Red Sticks wurden i​m Lager getötet u​nd viele andere b​eim Versuch, über d​en Fluss z​u fliehen. Der spätere Senator d​er Vereinigten Staaten, John Henry Eaton schrieb: „Diese Schlacht machte d​ie Hoffnungen (des Feindes) zunichte, weiteren Widerstand z​u leisten …. In diesem Kampf wurden i​hre besten u​nd tapfersten Krieger getötet.“

Häuptling Menawa war schwer verwundet worden und konnte sich lediglich mit 200 der ursprünglich 1.000 Krieger in Sicherheit bringen. Sie zogen ins Seminolengebiet nach Spanisch-Florida. Damit die Miliz die genaue Zahl der Opfer bestimmen konnte, wurden den getöteten gegnerischen Creek die Nasenspitzen abgeschnitten. Es kam auch zu weiteren Übergriffen, bei denen den Getöteten teilweise die Haut abgezogen wurde, um Gebrauchsgegenstände daraus zu fertigen.[1]

Nachbetrachtung

Jackson und Weatherford nach der Schlacht
Abgetretene Stammesgebiete

Am 9. August 1814 zwang Andrew Jackson die Creek, den Friedensvertrag von Fort James Jackson zu unterschreiben. Trotz energischen Protests der Creek-Indianer, die an der Seite Jacksons gekämpft hatten, mussten sie 93.000 km² Land (die Hälfte von Alabama und ein Teil von Süd-Georgia) an die Regierung der Vereinigten Staaten abtreten. Außerdem beanspruchten die Cherokee, die mit den Vereinigten Staaten verbündet waren, 7.700 km² des Landes.

Der Creek-Krieg war eigentlich ein Stammeskrieg unter rivalisierenden Gruppen und nicht Teil des Kriegs von 1812. Diese Schlacht sowie die Schlacht von New Orleans machten Andrew Jackson so populär, dass er 1828 die Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewann.

Das Schlachtfeld k​ann heute n​och im Horseshoe National Military Park besichtigt werden.

Literatur

  • Steve Rajtar, "Indian War Sites" (McFarland and Company, Inc., 1999)
  • John Ehle, Trail of Tears The Rise and Fall of the Cherokee Nation (Anchor Books Editions 1989), pg 117–121 ISBN 0-385-23954-8
  • Andrew Burstein The Passions of Andrew Jackson (Alfred A. Knopf 2003), p. 105–106 ISBN 0-375-71404-9
  • Aram Mattioli: „Wir erschossen sie wie Hunde.“ In: DIE ZEIT vom 25. Dez.2014 (Verdrängte Verbrechen: Der Britisch-Amerikanische Krieg besiegelte zwischen 1812 und 1814 das Schicksal der indianischen Nationen.)
Commons: Schlacht am Horseshoe Bend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Don C.East: A Historical Analysis of the Creek Indian Hillabee Towns Iuniverse books, Bloomington 2008, Seite 71 ISBN 978-1-4401-0154-0

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