Oberlangen
Oberlangen ist eine Gemeinde im Landkreis Emsland in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Emsland | |
Samtgemeinde: | Lathen | |
Höhe: | 9 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,24 km2 | |
Einwohner: | 989 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49779 | |
Vorwahl: | 05933 | |
Kfz-Kennzeichen: | EL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 54 040 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marienstraße 14 49779 Oberlangen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Georg Raming-Freesen (CDU) | |
Lage der Gemeinde Oberlangen im Landkreis Emsland | ||
Geografie
Geografische Lage
Oberlangen liegt zwischen Papenburg und Meppen an der Ems. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Lathen an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Lathen hat.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinde Niederlangen und dahinter Lathen, im Süden die Stadt Haren.
Geschichte
Die Gemeinde wird um das Jahr 1000 erstmals unter dem Namen Langun urkundlich erwähnt. Es wurde zum Stammsitz des Rittergeschlechts von Langen, das erstmals 1276 mit Jakob von Langen erwähnt wird. 1 km südsüdöstlich von Oberlangen wurde vermutlich in der 1. Hälfte des 14. Jhs. an der Ems die Burg Spyck als Sitz der von Beele errichtet. Dieses Geschlecht diente dem Bistum Münster als Burgmannen auf der Burg Landegge. 1364 wird der nicht namentlich genannte Sohn des Nikolaus von Beele vom Bischof von Münster mit dem Burglehen und der Burg Spyck belehnt. Die Söhne dieses Herren von Beele trugen den Beinamen "in der Spyck"; seine Enkel hießen "von der Spyck". Nach 1424 erscheint der Name Spyck nicht mehr. Neuer Sitz des Geschlechts wurde das südwestlich gelegene Haus Beel. Auf dem Burgplatz stand danach nur noch ein einfaches, 1861 abgerissenes Bauernhaus.
Im Herbst 1933 entstand im heutigen Ortsteil Oberlangen-Moor ein Ausbildungslager für SA-Wachmannschaften, das spätere Kriegsgefangenenlager Stalag VI B/Z / Oflag 6 WK VI (Emslandlager VI)[2], welches zu den Emslandlagern gehörte, ein Zweiglager des Lager Versen. Von 1939 bis 1945 wurden Kriegsgefangene der Sowjetunion, Polen und Italien in dieses Lager überführt.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Oberlangen setzt sich aus 9 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- CDU 9 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2016)
Bürgermeister
Georg Raming-Freesen
Wappen
Blasonierung: „Von Gold und Rot im Wellenschnitt geteilt, darin in verwechselten Farben oben eine liegende Schafschere, unten aus dem Schildfuß wachsend vier Kornähren.“
Die Wellenteilung steht für die Lage der Gemeinde an der Ems. Die Schafschere ist dem Wappen des Rittergeschlechts von Langen entnommen, das im Mittelalter hier ansässig war und im goldenen Schild eine schrägrechte rote Schafschere führte. Die vier Ähren symbolisieren die vier Ortsteile: Oberlangen, Sand, Wilholte und Oberlangen-Moor/Siedlung. Darüber hinaus weisen sie auf den in der Gemeinde vorherrschenden Ackerbau hin. Die Farben Rot und Gold sind die Wappenfarben der Herren von Langen und zugleich die des Niederstifts Münster, zu dessen Territorium Oberlangen von 1252 bis 1803 gehörte.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Dr. Ulf-Dietrich Korn aus Münster gestaltet.
Regelmäßige Veranstaltungen
Schützenfest, immer Christi Himmelfahrt, gefeiert wird Donnerstag und Freitag. Das Schützenfest ist der Höhepunkt eines jeden Jahres und ist auch weit über Oberlangen hinaus bekannt. Am ersten Tag marschieren alle Schützen vom Heimathaus Oberlangen zum Schützenplatz. Der zweite Schützenfesttag beginnt immer mit der traditionellen Schützenmesse.
Verkehr
Oberlangen ist über die B 70 verkehrsmäßig zu erreichen. Es besteht weiterhin ein Autobahnanschluss an die nahegelegene Autobahn A 31.
Literatur
- Werner Kaemling – Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
- Hermann Abels – Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
- Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Herausgeber) – Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)
- Bernd Faulenbach, Andrea Kaltofen (Hrsg.): Hölle im Moor. Die Emslandlager 1933–1945. Wallstein, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8353-3137-2.
- Gerhard Raming-Freesen: Der ehemalige Rittersitz Spyck im Kirchspiel Lathen – Eine Spurensuche. In: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes 57 (2011), S. 168–178.
Weblinks
- Webseite der Samtgemeinde
- Geschichte des Lagers Stalag VI-C Oberlangen
- Website der Gemeinde Oberlangen
- Website des Ortsteiles Wilholte
- Eintrag von Stefan Eismann zu Spyck in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 15. Juni 2021.
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Geschichte des Lagers Oberlangen bei Relikte.com
- Irena Skrzynska, Abriss der Geschichte der weiblichen Kriegsgefangnen-Soldaten der Heimatarmee (AK), nach dem Warschauer Aufstand im Lager Oberlangen (Stalag VI C) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf Lagerpost.info
- Emsland/Bentheim Beiträge zur Geschichte Band 10
- Siegerdorf im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" (Memento des Originals vom 20. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.