Nottwil
Nottwil (schweizerdeutsch Nottu) ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.
Nottwil | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Sursee |
BFS-Nr.: | 1094 |
Postleitzahl: | 6207 |
Koordinaten: | 652998 / 220681 |
Höhe: | 526 m ü. M. |
Höhenbereich: | 502–771 m ü. M.[1] |
Fläche: | 10,33 km²[2] |
Einwohner: | 4048 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 392 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 12,9 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.nottwil.ch |
Nottwil | |
Lage der Gemeinde | |
Geografie
Die Gemeinde liegt am Westufer des Sempachersees zwischen Sempach und Sursee. Sie umfasst neben der Hauptsiedlung, die aus dem Oberdorf und dem am Sempachersee liegenden Unterdorf besteht, zahlreiche weitverstreute Weiler und Häusergruppen. Mit dem Dorf zusammengewachsen sind die Weiler Oberei (549 m ü. M.) und Ei (528 m ü. M.). Westlich des Dorfs liegt Büel (auch Bühl geschrieben; 587 m ü. M.). Am Sempachersee südöstlich von Nottwil-Dorf befinden sich die Ortsteile Meienbach (508 m ü. M.) und Eggerswil (517 m ü. M.).
Nottwil grenzt an Buttisholz, Neuenkirch, Oberkirch und Ruswil.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 1'212 |
1900 | 928 |
1910 | 1'072 |
1930 | 1'115 |
1950 | 1'185 |
1970 | 1'340 |
1980 | 1'538 |
1990 | 2'078 |
2000 | 2'682 |
2010 | 3'439 |
2020 | 4'048 |
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerung aufgrund von Abwanderung in die Industriezentren massiv (1850–1900: −23,4 %). Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wuchs sie markant (1900–1910: +15,5 %) und danach bis 1970 langsam aber stetig. Seither nimmt die Bevölkerung stark zu.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 92,77 % Deutsch, 1,45 % Italienisch und 1,30 % Albanisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Zusammensetzung wie folgt aus. Es gibt 76,40 % römisch-katholische, 11,52 % evangelisch-reformierte und 0,86 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 5,56 % Konfessionslose und 2,05 % Muslime. Die Muslime sind albanischer, türkischer und kurdischer Nationalität.
Herkunft – Nationalität
Ende 2014 waren von den 3'476 Einwohnern 3'092 Schweizer und 384 (= 11,0 %) Ausländer.[5] Die Einwohnerschaft bestand aus 89,0 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2014 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (33,3 %), Portugal (15,6 %), Serbien inklusive Kosovo (13,8 %), Italien (3,6 %), der Türkei (1,8 %) und Spanien (1,3 %). 20,1 % stammten aus dem übrigen Europa und 10,4 % waren aussereuropäischer Herkunft.[6]
Geschichte
Die Gegend war bereits früh besiedelt. Davon zeugen jungsteinzeitliche Pfahlbauten, Reste römischer Gebäude und ein bei Iflikon gefundener römischer Bronze-Dreifuss.
Erstmals historisch erwähnt wird Notewile im Urbar des Klosters Einsiedeln 1217/22. Zuerst regierte eine adlige Familie, die Herren von Nottwil, die Gemeinde im Namen der Herren von Gösgen im heutigen Kanton Solothurn. Bald darauf übernahmen die Herren von Tannenfels das Meieramt im Namen des Klosterstifts Beromünster. Die Gemeinde war bis 1798 ein Teil des Eiamts, welches ein Teil des Michelsamts war. Im Jahr 1348 verkaufte Catarina von Wessenberg, die Witwe Burkhards II. von Sursee und Tannenfels, ihre Rechte an die Deutschordensritter. Wegen der Parteinahme des Ordens für die Habsburger wurde die Burg Tannenfels von den Luzernern im Jahr 1386 zerstört. Die Gemeinde geriet als Teil des Michelsamts im Jahr 1415 unter die Herrschaft der Stadt Luzern. Sie beteiligte sich 1799 am kurzfristigen Aufstand gegen die neuen französischen Herren, dem sogenannten Käferkrieg. Von 1798 bis 1803 gehörte sie zum Distrikt Sempach, seither zum Amt Sursee.
Seit 2009 verbindet Nottwil mit der deutschen Stadt Schwaigern (Baden-Württemberg) eine Städtepartnerschaft.[7]
Sehenswürdigkeiten
Bilder
- Gemeindeverwaltung
- Schweizer Paraplegiker Zentrum
- Sport Arena SPZ
- Pfarrkirche St. Marien
- Sporthalle Kirchmatte
- Schulanlage und Wohnblock
- Schulhaus
- Seebadi (Sempachersee)
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Nottwil besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen 2015 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Nottwil: SVP 33,2 %, CVP 29,9 %, FDP 16,2 %, SP 6,9 %, glp 6,6 %, GPS 5,2 %.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Gesundheitswesen
In Nottwil stehen in einer 1990 errichteten eigenen Siedlung das Schweizer Paraplegiker-Zentrum[10] und das Ausbildungszentrum des Schweizerischen Roten Kreuzes. Zudem wurde am 1. Oktober 2005 das «Guido A. Zäch Institut für Klinische Forschung» eröffnet. Auch die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung befindet sich in Nottwil.
Verkehr
Nottwil liegt an der Bahnstrecke Olten–Luzern und hat eine eigene Haltestelle. Ausserdem verbinden die Buslinien 62: Sursee-Nottwil-Buttisholz-Ruswil Rottalcenter und die Buslinie 65: Sursee-Oberkirch-Nottwil Oberdorf, die Gemeinde mit dem Umland. Nottwil liegt an der Strasse Luzern-(Neuenkirch-)Sursee. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Sursee im Norden und Sempach im Süden. Beide liegen an der A2 und sind jeweils 8 km entfernt.
Sport
Aus Nottwil kommt der erfolgreiche Handballverein der Damen Spono Eagles. Der Verein wurde dreimal Schweizer Meister und dreimal Schweizer Cupsieger.
Städtepartnerschaft
Seit 2009 besteht mit der deutschen Stadt Schwaigern bei Heilbronn in Baden-Württemberg eine Partnerschaft.
Literatur
- Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Nottwil
- Gemeindeprofil des kantonalen statistischen Amtes (PDF, 120 kB)
- Waltraud Hörsch: Nottwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit und Geschlecht (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
- LUSTAT: Gemeindeprofil Nottwil (Memento des Originals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gründung der Städtepartnerschaft (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. nottwil.ch
- LUSTAT: Gemeindeprofil Nottwil (Memento des Originals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien und Wahlbeteiligung nach Gemeinden. In: Ergebnisse Nationalratswahlen 2015. Bundesamt für Statistik, 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.
- paranet.ch: Schweizer Paraplegiker-Zentrum, abgerufen am 18. Januar 2010.