Neuhof (Taunusstein)
Neuhof ist ein Stadtteil von Taunusstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Neuhof Stadt Taunusstein | |
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Höhe: | 381 (380–505) m ü. NHN |
Fläche: | 10,04 km²[1] |
Einwohner: | 3489 (Nov. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 348 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 65232 |
Vorwahl: | 06128 |
Geographie
Neuhof ist viertgrößter Stadtteil und liegt im oberen Aartal an der Kreuzung der Bundesstraßen 417 (Hühnerstraße zwischen Wiesbaden und Limburg an der Lahn) und der B 275 (Bad Nauheim–Usingen–Idstein–Taunusstein). Zum Ortsteil gehört auch die Siedlung Platte. Benachbarte Orte sind Wehen, Orlen, Ehrenbach, Eschenhahn, Engenhahn und Wiesbaden.
Naturräumlich gesehen gehört Neuhof zum „Westlichen Hintertaunus“. Die Topographie weist Geländehöhen zwischen 380 m über NHN (Ortsmittelpunkt) und 505 m über NHN (Siedlung Platte) auf (Angaben aus dem Regionalen Raumordnungsplan Südhessen 1995).
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Neuhof erfolgte unter dem Namen Newenhove im Jahr 1167.[3] Die nächste Erwähnung in einer Nassauischen Urkunde wird in die Zeit 1230/31 datiert.[1]
Gebietsreform
Zum 1. Oktober 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Neuhof im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit fünf Nachbarorten freiwillig zur neuen Stadt Taunusstein.[4][5] Somit wurde Neuhof ein Stadtteil von Taunusstein. Für alle nach Taunusstein eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Neuhof lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]
- 1230/31: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau
- 1566: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau, Amt Idstein
- ab 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Ottweiler, Amt Idstein
- ab 1728: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Idstein
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1812: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach (Justizamt Wehen)
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Wehen
- ab 1867/68: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- am 1. Oktober 1971 zur Stadt Taunusstein
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1648: entvölkert
- um 1700: 108 Einwohner
- 1821: 33 Haushaltungen
Neuhof: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 499 | |||
1840 | 530 | |||
1846 | 530 | |||
1852 | 554 | |||
1858 | 565 | |||
1864 | 598 | |||
1871 | 554 | |||
1875 | 560 | |||
1885 | 532 | |||
1895 | 554 | |||
1905 | 609 | |||
1910 | 600 | |||
1925 | 559 | |||
1939 | 533 | |||
1946 | 769 | |||
1950 | 755 | |||
1956 | 709 | |||
1961 | 782 | |||
1967 | 1.047 | |||
1970 | 1.134 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | 3.505 | |||
2011 | 3.378 | |||
2015 | 3.354 | |||
2020 | 3.541 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 485 evangelische (= 91,17 %), 47 katholische (= 8,83 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 652 evangelische (= 83,38 %), 115 katholische (= 14,71 %) Einwohner[1] |
Religion
Religionsgemeinschaften
- Evangelische Kirchengemeinde in Neuhof und Orlen
- katholische Gottesdienste dienstagsabends (in der evangelischen Kirche)
- Königreichssaal der Zeugen Jehovas
- Neuapostolische Kirche
Politik
Für Neuhof besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Neuhof) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm zwei Mitglieder der SPD, drei der CDU, ein Mitglied der FWG, sowie ein parteiloses Mitglied für die SPD an. Ortsvorsteher ist Frederic Blasche (CDU).[10]
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
- Bundesstraße 417 mit Abfahrt Neuhof Nord und Neuhof-Mitte
- Bundesstraße 275
- Neuhof wird seit Dezember 1998 auf einer Umgehungsstraße der B 417 östlich umfahren. Die B 275 führt mitten durch Neuhof und trifft an einem Kreisel auf die Limburger Straße (früher Ortsdurchfahrt B 417)
- nächstgelegene Bahnhöfe und Autobahnanschlüsse A3 in Idstein und Niedernhausen/Wiesbaden
- Busverbindungen nach Idstein, Niedernhausen, Wiesbaden, Limburg, Bad Schwalbach und in die anderen Taunussteiner Stadtteile
Bildung
- Sonnenschule (Grundschule)
- Städtische Kindertagesstätte Kornblumenweg (Krippe, Kita, Hort)
- ASB-Kindertagesstätte
- Obermayr Kindertagesstätte und Krippe Campolino
- Obermayr Europa-Schule (Privatschule mit Grund-, Realschule und Gymnasium bis Klasse 10)
Unternehmen
- SGS Institut Fresenius (chemische Laboranalytik)
- Feinkost Dittmann
- Brita (Wasserfiltration, internationale Unternehmenszentrale)
- Omicron NanoTechnology
- Biogest AG (Umwelttechnik)
- IFAK Institut für Markt- und Sozialforschung
- WERO (Betriebliche Erste Hilfe)
- A-Drive (Systemhaus für Antriebstechnik)[11]
- TEXT-COM (PR-Agentur)[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- evangelische Kirche
- ehemaliges Feuerwehrhaus/Schulscheune
- ehemaliges Rathaus/Schule
- ehemaliges Henkershaus
- Feuerwehrhaus, Limburger Straße
- Aartalhalle (früher Stadthalle), Ziegelhüttenweg
- Evangelisches Gemeindehaus, Gartenstraße
Naturdenkmäler
- Naturschutzgebiet Calluna-Heide („Neuhofer Heide“ genannt, ehemaliger Segelflugplatz, Siedlung Platte)
Kulturdenkmäler
- Fabriciusstraße; evangelische Kirche
- Galileistraße/Fabriciusstraße; Scheune
- Idsteiner Straße 19; Fachwerkhaus
- Keplerstraße 7; ehem. Rathaus/Schule und ehem. Feuerwehrhaus/Schulscheune
- Kopernikusstraße 1; Henkershaus
- Limburger Straße 17; Hofreite
- Lindenbornstraße; Lindenborn; Brunnen
- Fliederweg; Kriegerdenkmal, Friedhof
Sport und Freizeit
- Sportplatz im Maisel
- Aartalhalle
- Grillplatz und Bolzplatz im Maisel
- Bolzplatz Weher Acker/Rosenweg
- Bouleplatz und Streetball zwischen B 275 und Schule
- Wanderweg Aarhöhenweg
- Radweg Neuhof – Wehen – Hahn mit Anschluss an den Aartal-Radweg
- DPB-Pfadfinderheim am Limes im Maisel
- Vereinsheim der Arbeiterwohlfahrt Taunusstein im Maisel
- Mansuet-Heidenreich-Haus der DRK-Ortsvereinigung Taunusstein
Weblinks
- Stadtteil Neuhof. In: Webauftritt der Stadt Taunusstein.
- Neuhof, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Neuhof In: Hessische Bibliographie[13]
- Chronik von Neuhof auf privater Webseite.
Einzelnachweise
- Neuhof, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerstatistik Taunusstein. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein. Abgerufen im November 2021.
- Stadtteil Neuhof. In: Webauftritt der Stadt Taunusstein. Abruf im Januar 2021.
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 15. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377.
- Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Februar 2019.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Ortsbeirat Neuhof. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Mai 2021.
- Antriebstechnik: Stellzylinder, Linearmotoren, Servomotoren etc. - A-Drive Technology. In: www.a-drive.de. Abgerufen am 19. Mai 2016.
- TEXT-COM: TEXT-COM | ist eine Agentur für Technologie-PR. In: www.text-com.de. Abgerufen am 19. Mai 2016.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!