Engenhahn

Engenhahn ist ein Ortsteil von Niedernhausen im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Engenhahn
Gemeinde Niedernhausen
Wappen von Engenhahn
Höhe: 410 m ü. NHN
Fläche: 5,58 km²[1]
Einwohner: 1368 (30. Jun. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 245 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 65527
Vorwahl: 06128

Geographie

Engenhahn liegt etwa 5 km nordwestlich von Niedernhausen im Herzen des Taunus. Am südlichen Rand der Gemarkung befindet sich das Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet Theißtal von Niedernhausen.

Geschichte

Historisches Rathaus in Engenhahn

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Engenhahn erfolgte in der Zeit um 1215–1222 unter dem Namen Honechinhan im Kopialbuch der Kirche St. Stephan in Mainz.[1] Der Ort gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum Herzogtum Nassau.

Gebietsreform

Am 1. Januar 1977 wurde die bisher selbständigen Gemeinden Niedernhausen, Engenhahn, Niederseelbach, Oberseelbach und Oberjosbach durch Landesgesetz die neuen Großgemeinde Niedernhausen zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Teil des mit selbem Datum neu gegründeten Rheingau-Taunus-Kreises mit der Kreisstadt Bad Schwalbach. Zuvor gehörte Niedernhausen zum Main-Taunus-Kreis.[3][4] Für Engenhahn wurde, wie für die anderen Ortsteile, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[5] Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Niedernhausen.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Engenhahn: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2017
Jahr  Einwohner
1821
 
125
1834
 
180
1840
 
200
1846
 
210
1852
 
221
1858
 
235
1864
 
239
1871
 
252
1875
 
270
1885
 
231
1895
 
247
1905
 
295
1910
 
281
1925
 
314
1939
 
388
1946
 
430
1950
 
443
1956
 
409
1961
 
450
1967
 
683
1970
 
660
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
1.278
2017
 
1.368
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

 1885:033 evangelische (= 14,29 %), 198 katholische (= 85,71 %) Einwohner[1]
 1961:138 evangelische (= 30,67 %), 289 katholische (= 64,22 %) Einwohner[1]

Wappen

Am 27. Juni 1966 wurde der Gemeinde Engenhahn im Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Wiesbaden, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Blau auf grünem Boden ein rotbewehrter goldener Hahn.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Gickellauf:

Der Gickellauf des TSV Engenhahn ist seit 1984 eine der anspruchsvollsten Laufveranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet. Erster Sieger im Männer-Hauptlauf war 1984 der Darmstädter Läufer Robert Freimark, der zu diesem Zeitpunkt in Engenhahn wohnte. Hier schätzte er vor allem das tolle Trainingsgelände, im Winter für Skilanglauf und im Frühling für lange Läufe mit dem entsprechenden Profil. Jedes Jahr am dritten Sonntag im September lockt der Gickellauf Hunderte von ambitionierten Läufern auf den Engenhahner Sportplatz am Höllenberg, die von der familiären Atmosphäre und den reizvollen Laufstrecken schwärmen – man sagt, die Endzeit des 20-Kilometer-Laufes mit zwei multipliziert plus zehn Minuten Aufschlag sei die Endzeit des fünf Wochen später datierten Frankfurt-Marathon. Somit stellt der Engenhahner Gickellauf einen wichtigen Testlauf in der Marathonvorbereitung dar.

Kerb:

Die Engenhahner Kerb ist ein traditionsreiches Fest. Neben dem Vergnügungspark mit Schiffschaukel und Kinderkarussell, steht vor allem die Verköstigung der Besucher mit hauseigenem Apfelwein auf dem Programm.

Vereine

  • Der Turn- und Sportverein (TSV) wurde 1977 in Engenhahn gegründet und bietet von Mutter-Kind-Turnen über Tischtennis bis hin zum fortgeschrittenen Mountainbiking eine Vielzahl von Sportarten an. Der TSV ist auch attraktiv für die Jugend, da er über viele Angebote besonders für Jugendliche verfügt (z. B. Jahresaktionen wie den Besuch des Rebstockbads in Frankfurt).
  • „Kerbeborsch Engenhahn“, die Kerbegesellschaft Engenhahns.
  • Die Freiwillige Feuerwehr Engenhahn wurde 1932 gegründet, die Jugendfeuerwehr dann im Jahre 1987.
  • Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Engenhahn kümmert sich um die Belange der Natur in und um Engenhahn, um die Streuobstwiesen, die offene Landschaft, um Ruhebänke und um die Grünanlagen im Ort. Auch die Jugendarbeit wird unterstützt.
Katholische Kirche St. Martha

Kirche

Die katholische Pfarrkirche St. Martha wurde in den Jahren 1890/91 im Westen des Dorfes errichtet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Am östlichen Rand des Ortes befindet sich der Kindergarten Engenhahn. Trägerin der Einrichtung ist die Gemeinde Niedernhausen. Benachbart liegt das Bürgerhaus Engenhahn sowie das Feuerwehrhaus. Im Historischen Rathaus in der Ortsmitte ist ein Büro für den Ortsvorsteher (derzeit Peter Woitsch, SPD) sowie ein Vereinszimmer untergebracht. Neben dem Historischen Rathaus befindet sich der Kinderspielplatz des Ortes. Südlich oberhalb des Ortskerns liegt der Sportplatz.

Verkehr

Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3273, die eine Verbindung nach Taunusstein und zur Bundesstraße 275 sowie nach Niederseelbach / Niedernhausen herstellt. Durch die von der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) betriebene Buslinie 240 Niedernhausen – Taunusstein ist Engenhahn an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angeschlossen.

Persönlichkeiten

  • Wim Thoelke (1927–1995), Showmaster, lebte bis zu seinem Tod in Engenhahn und ist auf dem dortigen Friedhof bestattet
  • Alfons Spiegel (1928–2004), Diplom-Sportlehrer, Journalist und Sportchef beim ZDF, lebte seit 1960 bis zu seinem Tod in Engenhahn
  • Eckhard Momberger (* 1937), ehemaliger Landrat des Kreises Schlüchtern.
Commons: Engenhahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Engenhahn, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen der Ortsteile. In: Gesamtverkehrsplan. Gemeinde Niederhausen, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312, §§ 6 und 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 371.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 6. In: Webauftritt. Gemeinde Niedernhausen, abgerufen im Februar 2019.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  7. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Engenhahn, Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 27. Juni 1966. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1966 Nr. 28, S. 907, Punkt 655 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,3 MB]).
  8.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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