Hahn (Taunusstein)
Hahn ist ein Stadtteil von Taunusstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis und Sitz der Stadtverwaltung.
Hahn Stadt Taunusstein | |
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Höhe: | 346 (337–379) m ü. NHN |
Fläche: | 7,47 km²[1] |
Einwohner: | 7306 (Nov. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 978 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 65232 |
Vorwahl: | 06128 |
Geografische Lage
Hahn liegt nördlich von Wiesbaden im Aartal zwischen Bleidenstadt und Wehen an der historischen Eisenstraße.[3]
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hahn erfolgte unter dem Namen Hagin wird in die Zeit 1223–1234 datiert.[1] Eine weitere Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1315 im Zusammenhang mit dem Lehenshof des Klosters Bleidenstadt. Schon 1680 gab es für wenige Jahre eine Eisenhütte. Der Ortsname leitet sich von „Hagen“ (umzäunt, umhegt) ab und ist ein typischer hochmittelalterlicher Siedlungsname.
Gebietsreform
Zum 1. Oktober 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Hahn im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit fünf Nachbarorten freiwillig zur neuen Stadt Taunusstein.[4][5] Somit wurde Hahn ein Stadtteil von Taunusstein. Für alle nach Taunusstein eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Hahn lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]
- 1444: Heiliges Römisches Reich, Haus Nassau, Amt Wehen
- ab 1738: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Wehen
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Wehen
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1812: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Wehen
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach (Justizamt Wehen)
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Wehen
- ab 1867/68: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- am 1. Oktober 1971 zur Stadt Taunusstein
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1593: 20 Haushaltungen
- 1615: 24 Haushaltungen
- 1629: 22 Haushaltungen
- 1670: 6 Haushaltungen
- 1747: 16 Wohnhäuser
Hahn: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1821 | 212 | |||
1834 | 229 | |||
1840 | 223 | |||
1846 | 241 | |||
1852 | 210 | |||
1858 | 285 | |||
1864 | 313 | |||
1871 | 324 | |||
1875 | 306 | |||
1885 | 370 | |||
1895 | 460 | |||
1905 | 653 | |||
1910 | 757 | |||
1925 | 929 | |||
1939 | 999 | |||
1946 | 1.480 | |||
1950 | 1.593 | |||
1956 | 1.792 | |||
1961 | 2.124 | |||
1967 | 2.750 | |||
1970 | 3.157 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | 6.991 | |||
2011 | 6.879 | |||
2015 | 7.233 | |||
2020 | 7.275 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | evangelische (= 86,76 %), 49 katholische (= 13,24 %) Einwohner[1] | 321
• 1961: | 1298 evangelische (= 61,11 %), 764 katholische (= 35,97 %) Einwohner[1] |
Politik
Ortsbeirat
Für Hahn besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hahn) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm zwei Mitglieder der SPD, drei der CDU und je ein Mitglied des Bündnis 90/Die Grünen, der FDP und der FWG, sowie ein Mitglied der AfD an. Ortsvorsteherin ist Barbara Hanika (CDU).[10]
Wappen
Das Wappen wurde am 15. Oktober 1970 durch das hessische Innenministerium genehmigt.
Blasonierung: „In Gold ein rotgezungter blauer Löwenkopf, im rechten Obereck auf Schwarz ein goldenes H.“[11][12]
Kulturdenkmäler
- Am Ehrenmal; Ehrenmal
- Bahnhof Eiserne Hand
- Scheidertalstraße 1; Gasthaus zum Taunus
- Scheidertalstraße 52; Stiftischer Erbleihhof „Lehenshof“, Hofreite
- Scheidertalstraße 55; Forstmeisterdienstgehöft
- Wiesbadener Straße 6; ehem. Kurheim
- Wiesbadener Straße 20; ehem. Revierförsterei
- Wiesbadener Straße 63; Haus Tannenburg
- Zum Schwimmbad 11; Evangelischer Kindergarten
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hahn liegt an der Bundesstraße 54 und der Bundesstraße 275.
Der Bahnhof Hahn-Wehen wurde an der 1889 eröffneten Aartalbahn errichtet, die Nachbarstationen sind Bleidenstadt und Eiserne Hand. Nach der Einstellung des Bundesbahn-Zugbetriebs im Jahr 1983 verkehrten dort von 1986 bis 2009 Museumszüge der Nassauischen Touristik-Bahn. Das aus der Nachkriegszeit stammende Bahnhofsgebäude wurde 2015 abgerissen.[13] Im Rahmen des Projekts Stadtbahn Wiesbaden war zwischen 1998 und 2001 eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen Bad Schwalbach und Wiesbaden im Gespräch. Heute existieren Planungen zur Reaktivierung der Aartalbahn als Stadt- oder Regionalbahn. Heute befindet sich neben den alten Bahngleisen der Busbahnhof der Stadt Taunusstein.
Öffentliche Einrichtungen
- Rathaus der Stadt Taunusstein
- Freibad
- Berufliche Schulen Untertaunus
- Integrierte Gesamtschule Obere Aar
- Kindergarten und Kindertagesstätte
Weblinks
- Stadtteil Hahn. In: Webauftritt der Stadt Taunusstein.
- Hahn, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Hahn In: Hessische Bibliographie[14]
Einzelnachweise
- Hahn, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerstatistik Taunusstein. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein. Abgerufen im Januar 2021.
- Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung, Band 30, 1899, Seite 123
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 15. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377.
- Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Februar 2019.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Ortsbeirat Hahn. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Mai 2021.
- Karl Ernst Demandt und Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 195.
- Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Hahn, Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Darmstadt vom 15. Oktober 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 44, S. 2086, Punkt 1915 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- Alter Bahnhof in Hahn wird abgerissen. In: www.genios.de. Wiesbadener Kurier.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!