Watzhahn
Watzhahn ist der kleinste Stadtteil von Taunusstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Watzhahn Stadt Taunusstein | |
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Höhe: | 440 (424–461) m ü. NHN |
Fläche: | 2,81 km²[1] |
Einwohner: | 286 (Nov. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 65232 |
Vorwahl: | 06128 |
Geografische Lage
Der Ort liegt im westlichen Hintertaunus, nördlich des größten Taunussteiner Stadtteils Bleidenstadt. Er liegt an der Kreisstraße 700 zwischen Born und Bleidenstadt.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Watzhahn erfolgte unter dem Namen Wetzigishan im Jahr 1344 in einer Urkunde des Klosters Eberbach. Aus ihr geht hervor dass das Kloster Eberbach Güter von Hertwin von Watzhahn (Wetzigishan) erhält.[3] Vermutlich durch den Dreißigjährigen Krieg war das Dorf entvölkert. Erst 1682 wurde es wieder besiedelt.
Das ehemalige Gemeindehaus wurde 1810 eingeweiht. Bereits seit 1954 gibt es das Dorfgemeinschaftshaus.
Gebietsreform
Zum 1. Oktober 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Watzhahn im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit fünf Nachbarorten freiwillig zur neuen Stadt Taunusstein.[4][5] Somit wurde Watzhahn ein Stadtteil von Taunusstein. Für alle nach Taunusstein eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Watzhahn lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]
- um 1700: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau, Amt Idstein
- ab 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Ottweiler, Amt Idstein
- ab 1728: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Idstein
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1812: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach (Justizamt Wehen)
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Wehen
- ab 1867/68: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- am 1. Oktober 1971 zur Stadt Taunusstein
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Watzhahn: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1821 | 79 | |||
1834 | 89 | |||
1840 | 83 | |||
1846 | 81 | |||
1852 | 87 | |||
1858 | 97 | |||
1864 | 104 | |||
1871 | 100 | |||
1875 | 110 | |||
1885 | 103 | |||
1895 | 105 | |||
1905 | 84 | |||
1910 | 88 | |||
1925 | 93 | |||
1939 | 84 | |||
1946 | 148 | |||
1950 | 158 | |||
1956 | 145 | |||
1961 | 176 | |||
1967 | 210 | |||
1970 | 204 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | 260 | |||
2015 | 298 | |||
2020 | 293 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 103 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 119 evangelische (= 67,61 %), 53 katholische (= 30,11 %) Einwohner[1] |
Politik
Für Watzhahn besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Watzhahn) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm fünf Mitglieder der Liste "Gemeinschaft für Watzhahn" (GfW) an. Ortsvorsteher ist Oliver Thomas (GfW).[10]
Kulturdenkmäler
Weblinks
- Stadtteil Watzhahn. In: Webauftritt der Stadt Taunusstein.
- Watzhahn, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Watzhahn In: Hessische Bibliographie[11]
Einzelnachweise
- Watzhahn, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerstatistik Taunusstein. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein. Abgerufen im Januar 2021.
- Urkunde: HStAD Bestand 22 Nr. U 838 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 15. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377.
- Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Februar 2019.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Ortsbeirat Watzhahn. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Mai 2021.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!