Monika Kropshofer
Monika Kropshofer (* 14. November 1952 in Neuwied) ist eine deutsche Malerin und Fotografin. Mitte der 2000er Jahre erlangte Kropshofer Bekanntheit durch ihre großformatigen bemalten Landschafts- und Architekturfotografien, die auf der Grundlage von zahlreichen Reisen und Arbeitsaufenthalten in Europa, Afrika und Asien entstehen.
Leben und Werk
Von 1972 bis 1977 studierte Monika Kropshofer zunächst Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Anschluss an ihr zweijähriges Referendariat in Mainz arbeitete sie ab 1980 als Rechtsanwältin zunächst in Mainz, dann in Koblenz und wurde 1982 promoviert. 1983 gründete Kropshofer eine eigene Anwaltskanzlei und war als Prozessanwältin am Oberlandesgericht Koblenz tätig. 1990 gab sie diese Tätigkeit auf, um ein Studium der Kunstgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn aufzunehmen. Parallel dazu arbeitete sie als freischaffende Künstlerin. 1995 beendete sie das Studium.[1]
Ihre autodidaktische künstlerische Ausbildung begann Kropshofer mit der experimentellen Auslotung verschiedener Bildmaterialien und Bildträger. Das Hauptaugenmerk richtete sich von Beginn an auf die Kombination verschiedener Medien, vor allem von Fotografie mit Malerei. Kropshofer bringt Landschafts- und Architekturfotografien[2] auf verschiedenste Bildträger (Glas, Kunststoffplatten, Fotopapier, Jalousien, Kunststofffolien) und bearbeitet diese anschließend malerisch.[3][4][5] Dabei verzichtet Kropshofer auf jegliche nachträgliche, digitale Bildbearbeitung.[6][7] Die Fotografien entstehen während der regelmäßigen Reisen und Arbeitsaufenthalte der Künstlerin in Europa, Afrika und Südostasien.[8] Seit Mitte der 2000er Jahre wurden die Arbeiten großformatiger und raumgreifender und es entstanden nun auch raumgreifende Installationen. Kropshofers künstlerische Auseinandersetzung kreist stets um den formalen Dialog zwischen dem Bildgegenstand und den verwendeten Medien.[9] Ihre Methode dafür ist die Konstruktion und Dekonstruktion von Räumlichkeit in Abhängigkeit vom jeweiligen Bildträger und das Offenbaren von Verhältnismäßigkeiten der Strukturen in Landschaft und Architektur mithilfe der Malerei. Damit stehen ihre Werke in der Tradition des ureigenen Diskurses der Fotografie, nämlich der Frage nach Abbild und Wirklichkeit, Fiktion und Realität.[10][11] Die Künstlerin lebt und arbeitet in Boppard.[12]
Werke in öffentlichen Sammlungen
- Ludwig Museum Koblenz: ohne Titel (Island), 2010, 70 × 100 cm, Mischtechnik auf Digitaldruck auf Kunststoffplatte
- Stadt Grimmen: ohne Titel (Grimmen), 2007, 2 Werke à 30 × 45 cm, Mischtechnik auf Fotopapier
- Goethe-Institut Taiwan: ohne Titel (Vietnam), 2007, 50 × 75 cm, Mischtechnik auf Fotopapier
- Museum am Strom, Bingen: Ohne Titel, Wernerkapelle I, 2011, 105 × 70 cm, Mischtechnik auf Digitaldruck auf Kunststoffplatte
- Stadt Boppard: Boppard, Kurfürstliche Burg, 2015, 100 × 150 cm, Mischtechnik auf Digitaldruck auf Kunststoffplatte
- Landschaftsverband Rheinland, Langenfeld: Ohne Titel (Gedenkstein Friedhof Hadamar), 2016, 80 × 120 cm, Mischtechnik auf Digitaldruck auf Kunststoffplatte
- Villa Vigoni, Deutsch-Italienisches Zentrum für europäische Exzellenz, Menaggio: Ohne Titel (Weimar, Römisches Haus), 2017, 80 × 120 cm, Mischtechnik auf Digitaldruck auf Kunststoffplatte
- Stadt Lahr: Metamorphosen, 4 Arbeiten, 2018, je 165 × 110 cm, Mischtechnik auf Digitaldruck auf mehrschichtigen Kunststoffplatten
Ausstellungen (Auswahl)
- Mai–Juni 2007: Rot(T)räume, Showroom Condehouse, Köln
- Juli–September 2007: Strukturen: Wasser und Backstein, Museum und Wasserturm, Grimmen
- Mai–Juni 2008: Transformationen, Städtische Galerie Baumhaus, Wismar
- Oktober–November 2008: Wasser und Stein, Deutsches Kulturzentrum Taipeh
- Februar 2010: Hybrid, Espace Paragon, Luxemburg
- April–Mai 2010: ArchiTextur, Mittelrhein-Museum, Koblenz
- März–Mai 2011: Interventionen, Landesvertretung Rheinland-Pfalz, Berlin
- Januar–Februar 2012: La dialectique de la réflexion, Haus Rheinland-Pfalz, Dijon
- Juli–Oktober 2012: Changing Dream-Streams (I), Museum am Strom, Bingen am Rhein, zusammen mit Elisabeth Bergner[13]
- Oktober–November 2012: Journey of Discovery, Galerie Baum, Seoul
- Februar–März 2013: Raumwelten, Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz, zusammen mit Susan Geel
- April–Juni 2013: Changing Dream-Streams (II), Museumkrems, Krems, zusammen mit Elisabeth Bergner
- November 2013: Duett, Galerie Alfred Treiber, Wien, zusammen mit Elisabeth Bergner
- Mai–Juli 2014: New Works, Galerie photo-city, Rangoon
- Februar 2015: Die Welt an sich, Kunsthalle Herrenhof, Neustadt-Mußbach
- Oktober–Dezember 2015: Back to basics, Ausstellung im Museum Boppard, Boppard
- Oktober 2015–Januar 2016: Der Rhein – eine romantische Affäre, StadtGalerie Neuwied, Neuwied
- April–Mai 2016: Private View, Galerie Art nou mil-lenni, Barcelona
- April–Mai 2016: Translucide, Galerie Retrouvailles, Stadtbredimus
- August 2016: Kunstpoststelle, GEDOK-Galerie, Berlin
- März–Mai 2017: Stadt, Land, Fluss, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Bonn
- Mai–November 2017: Borderline, Villa Vigoni, Menaggio, Italien
- September–Oktober 2017: Places and Spaces, Wissenschaftszentrum Bonn, Bonn[14]
- Dezember 2017–Januar 2018: Hommage an Elsa Brändström, Frauenmuseum Bonn, Bonn
- März 2018: Der Engel von Sibirien. Elsa Brändström, Tapetenwerk, Leipzig
- März–April 2018: Elsa Brändström, Klosterkirche, Grimmen
- April–Oktober 2018: Metamorphosen, Kunstprojekt auf der Landesgartenschau Baden-Württemberg, Lahr[15]
- September–November 2018: Entdeckungsreise, Galerie VIA, Baden-Baden
- Oktober–November 2018: Zwischen Himmel und Erde, Haus an der Redoute, Bonn-Bad Godesberg
- Oktober–November 2018: Ein Jahrhundert Frauenwahlrecht, Kunstforum GEDOK, Hamburg
- Januar–Februar 2019: Wahrheit und Fiktion, Galerie des Kunstvereins L´Art pour Lahr, Lahr
- Juni–Juli 2019: Heimat 2.0, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- September 2019 – Januar 2020: Bauhaus – form und reform, Landesmuseum Mainz, Mainz[16]
- Januar–März 2020: Art Salon, Museum Gustavo de Maetzu, Estella-Lizarra
- Juli–Oktober 2020: Paradiese, Stadtgalerie Neuwied, Neuwied
- September–Oktober 2020: Leidenschaft Kunst, GEDOK-Galerie, Hamburg
- Oktober–November 2020: Feuer und Flamme, Kunstforum Eifel, Gemünd
- Juni–Juli 2021: Dialogue among the Antithesis, Museum Crocetti, Rom, Italien[17]
- Juni–Juli 2021: Verborgenes, Haus an der Redoute, Bonn
- September 2021: Contesti, Galerie Arte Borgo, Rom, Italien
- September–Oktober 2021: Schattenseite, Städtische Galerie Schwingeler Hof, Wesseling
Literatur
- Beyer, Savoy, Tegethoff: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), Band 82, Berlin 2014.
- Changing Dream Streams. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der beiden Künstlerinnen Monika Kropshofer und Elisabeth Bergner. Boppard 2012, ISBN 978-3-00-038410-3.
- Interventionen. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz, Berlin 2011. Boppard 2011, ISBN 978-3-00-033741-3.
- back to basics. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum Boppard, Boppard 2015. Boppard 2015, ISBN 978-3-00-050867-7.
- Katalog zur Landesgartenschau in Lahr 2018: Für Kunstbegeisterte. Ihr Kunstführer durch das Landesgartenschaugelände, Lahr 2018.[18]
- Architekturfotografie als Ausstellungsarchitektur, in: GDKE Rheinland-Pfalz, Landesmuseum Mainz (Hrsg.): bauhaus - form und reform, E.A. Seemann-Verlag, Mainz und Leipzig 2019, ISBN 978-3-86502-426-8.
- Monika Kropshofer, in: Dialogo tra le antitesi, Katalog zur Ausstellung des Museums Crocetti, Rom, 2021.
Weblinks
Einzelnachweise
- Heinz Höfchen: Kropshofer, Monika. In: Beyer, Savoy, Tegethoff: Allgemeines Künstlerlexikon, Band 82, Berlin 2014, S. 71.
- Ausstellungsankündigung Galerie Treiber November 2013
- Heinz Höfchen: Pas de deux: Kunst und Natur. Elisabeth Bergner und Monika Kropshofer im Dialog. In: Changing Dream Streams, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in Bingen 2012 und Krems 2013, S. 21.
- Ausstellungsbesprechung auf der Seite des Landtages Rheinland-Pfalz
- Faszinierende Kunst - Dr. Monika Kropshofer in Ahlbeck. In: Magazin Usedom Wollin exklusiv, Winter 2006, Zugriff am 20. Januar 2015.
- Raumwelten entdecken. In: Staatszeitung, Nr. 5 vom 25. Februar 2013, Zugriff am 20. Januar 2015.
- Die Welt an sich. Monika Kropshofer im Herrenhof Mußbach, Stadtanzeiger vom 29. Januar 2015
- Le passe-muraille. Monika Kropshofer expose des techniques mixtes à l'Espace Paragon. In: Luxemburger Wort vom 21. Februar 2010, Zugriff am 20. Januar 2015.
- Blind Date. Skulptur trifft Foto. In: Allgemeine Zeitung vom 26. Februar 2013, Zugriff am 20. Januar 2015.
- Heinz Höfchen: Die Dialektik der Reflexion. Zum Werk Monika Kropshofers, unter: http://www.monika-kropshofer.de/de/, Zugriff am 11. Januar 2015
- Heinz Höfchen: Interventionen. Zu Monika Kropshofers neuen Arbeiten, Boppard 2011, S. 6.
- Zugriff am 11. Januar 2015 Dr. Monika Kropshofer: Die Welt an sich. Fotografie und Malerei
- Welterbe im Dialog. In: Niederösterreichische Nachrichten vom 2. April 2013, Zugriff am 20. Januar 2015.
- Ines Bresler: Untrügliches Gespür für den Umgang mit Licht, in: General-Anzeiger (Bonn) vom 9. September 2017
- http://landesgartenschau-lahr2018.de/gartenschau/kunst-auf-der-landesgartenschau/
- http://www.landesmuseum-mainz.de/ausstellungen/bauhaus-form-und-reform/, Zugriff vom 8. Oktober 2019
- https://www.museocrocetti.it/project/dialogo-tra-le-antitesi/, Zugriff am 31. Dezember 2021
- Kunstführer der Landesgartenschau Lahr 2018 (ohne ISBN, nur vor Ort verfügbar): http://landesgartenschau-lahr2018.de/gartenschau/neuigkeiten/der-kunstfuehrer-ist-da/