Mitglieder der Württembergischen Landstände 1870 bis 1876

Diese Liste umfasst d​ie Mitglieder d​er Württembergischen Landstände d​es Königreichs Württemberg i​n der Wahlperiode von 1870 b​is 1876.

Während dieser Wahlperiode t​agte der 25. ordentliche Landtag v​om 19. Dezember 1870 b​is zum 20. Juni 1874 u​nd der 26. ordentliche Landtag v​om 15. März 1875 b​is zum 4. November 1876.

Das Präsidium der Ersten Kammer (Kammer der Standesherren)

25. Landtag vom 19. Dezember 1870 bis zum 20. Juni 1874:
Präsident: Graf Albert von Rechberg zu Rothenlöwen und Hohenrechberg und seit dem 23. Januar 1872 Fürst Wilhelm von Waldburg zu Zeil und Trauchburg
Vizepräsident: Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg, seit dem 11. Juli 1871 Fürst Wilhelm von Waldburg zu Zeil und Trauchburg und seit dem 5. Februar 1872 wieder Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg

26. Landtag vom 15. März 1875 bis zum 4. November 1876:
Präsident: Fürst Wilhelm von Waldburg zu Zeil und Trauchburg
Vizepräsident: Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg

Die Mitglieder der Ersten Kammer

Prinzen des Hauses Württemberg

Standesherren

Auf Lebenszeit ernannte Mitglieder

Das Präsidium der Zweiten Kammer (Kammer der Abgeordneten)

25. Landtag vom 19. Dezember 1870 bis zum 20. Juni 1874:
Alterspräsident: Karl August Fetzer
Präsident: Franz von Weber bis zu seinem Tode, danach seit 1875 Dr. Julius Hölder
Vizepräsident: Heinrich von Sick bis zur Niederlegung seines Mandats im Mai 1872, danach seit November 1872 Dr. Julius Hölder

26. Landtag vom 15. März 1875 bis zum 4. November 1876:
Präsident: Dr. Julius Hölder
Vizepräsident: Ludwig von Schwandner

Die 23 bevorrechtigten Mitglieder der Zweiten Kammer

Vertreter der Ritterschaft des Neckarkreises

Vertreter der Ritterschaft des Jagstkreises

Vertreter der Ritterschaft des Schwarzwaldkreises

Vertreter der Ritterschaft des Donaukreises

Vertreter der evangelischen Landeskirche

Vertreter des Bistums Rottenburg

  • Bischof von Rottenburg: Karl Joseph von Hefele ließ sein Mandat stets ruhen
  • Domkapitular von Rottenburg: Anton von Dannecker
  • Dienstältester katholischer Dekan: Thomas von Maier 1874 in den Ruhestand getreten, gefolgt von Marcell Binder[1]

Die 70 gewählten Abgeordneten der Zweiten Kammer

Die Abgeordneten der sieben „guten Städte“

Stadt Name Partei
Stuttgart Dr. Heinrich von Sick
(legte 1872 sein Mandat nieder)
 
Dr. Oskar von WächterDP
Tübingen Professor Dr. Christian von Palmer
(legte 1872 sein Mandat nieder)
Beitrittsbefürworter[2]
Friedrich August von Stein
(legte 1875 sein Mandat nieder)
 
Dr. Karl Dorn 
Ludwigsburg Viktor Körner
(† 1871)
DP
Friedrich Baumgärtner 
Ellwangen Leonhard BayrhammerBeitrittsgegner[3]
Ulm Dr. Eduard PfeifferDP
Heilbronn Friedrich Eduard Mayer
(legte 1874 sein Mandat nieder)
DP
Friedrich von Rauch 
Reutlingen Johann Heinrich FinckhDP

Die Abgeordneten der Oberämter des Neckarkreises

Oberamt Name Partei
Backnang Friedrich von Dillenius 
Besigheim Karl Gottlob BälzBeitrittsbefürworter[2]
Böblingen Dr. Otto ElbenDP
Brackenheim Georg von Schneider 
Cannstatt Franz von Weber
(† 1874)
Beitrittsbefürworter[2]
Gustav von ElbenGast der Fraktion der DP
Esslingen Christoph Anton von WolffDP
Heilbronn (Amt) Karl Haag 
Leonberg Johannes Daur
(legte 1874 sein Mandat nieder)
Beitrittsgegner[3]
Dr. Friedrich von BitzerDP
Ludwigsburg (Amt) Philipp PaulusDP
Marbach Eugen Müller 
Maulbronn Karl August FetzerDP
Neckarsulm Ludwig von SchwandnerLandespartei
Stuttgart (Amt) Gustav Müller
(† 17. Mai 1875)
DP
Wilhelm von ZipperlenDP
Vaihingen Franz HopfBeitrittsgegner[3]
Waiblingen Gebhard Friedrich Simon 
Weinsberg Johannes MühlhäuserBeitrittsbefürworter[2]

Die Abgeordneten der Oberämter des Jagstkreises

Oberamt Name Partei
Aalen Dr. Moriz Mohl 
Crailsheim Dr. Otto von SarweyBeitrittsbefürworter[2]
Ellwangen (Amt) Friedrich RetterVP
Gaildorf Karl von Scheurlen
(† 1872)
 
Maximilian von Kern 
Gerabronn Gottlob Friedrich Egelhaafparteilos, aber der VP nahestehend
Gmünd Karl von Streich 
Hall August OesterlenVP
Heidenheim Friedrich FinkDP
Künzelsau Dr. Rudolf BucherBeitrittsbefürworter[2]
Mergentheim Freiherr Dr. Hermann von Mittnacht 
Neresheim Joseph Laurentius RufLandespartei
Öhringen Wilhelm SchallDP
Schorndorf August von Hofacker Landespartei
Welzheim Jakob Frizstand der DP nahe

Die Abgeordneten der Oberämter des Schwarzwaldkreises

Oberamt Name Partei
Balingen Louis SchwarzVP
Calw Christian Friedrich Schuldt 
Freudenstadt Wilhelm Walther 
Herrenberg Karl Gottlieb Schüle
(legte sein Mandat 1871 nieder)
Beitrittsbefürworter[2]
Georg von Morlok 
Horb Wilhelm ErathVP
Nagold Christoph Geigle
(legte sein Mandat 1872 nieder)
 
Johannes Richter 
Neuenbürg Erhard BeutterLandespartei
Nürtingen Friedrich Nübel 
Oberndorf Augustin GutheinzVP
Reutlingen (Amt) Johannes RehmBeitrittsbefürworter[2]
Rottenburg Georg VogtDP
Rottweil Anton von BoscherBeitrittsbefürworter[2]
Spaichingen Leodegar BühlerBeitrittsbefürworter[2]
Sulz Tobias VogtBeitrittsbefürworter[2]
Tübingen (Amt) Karl Hermann von Hörner 
Tuttlingen Christian Storz 
Urach Georg Friedrich von LenzDP

Die Abgeordneten der Oberämter des Donaukreises

Oberamt Name Partei
Biberach Rudolf Probst Fraktion der Linken
Blaubeuren Friedrich Auch
(legte 1874 sein Mandat nieder)
 
Heinrich von Sick 
Ehingen Karl von SchmidDP
Geislingen Dr. Robert Römer
(legte 1871 sein Mandat nieder)
DP
Karl von Hohl Landespartei
Göppingen Dr. Julius HölderDP
Kirchheim Christian MayerDP
Laupheim Dr. Wilhelm VollmerBeitrittsgegner[3]
Leutkirch Ernst VölmleBeitrittsgegner[3]
Münsingen Jakob BoslerDP
Ravensburg Albert KhuenBeitrittsbefürworter[2]
Riedlingen Andreas Rath 
Saulgau Friedrich Küble
(verlor 1871 sein Mandat)
 
Joseph Mesmer 
Tettnang Alois Wilhelm Maier 
Ulm (Amt) Gustav Albert von Kolb
(† 1876)
Beitrittsbefürworter[2]
Johann Friedrich HaugDP
Waldsee Johannes UhlVP
Wangen Xaver DentlerFraktion der Linken

Anmerkungen und Belege

  1. Julius Hartmann: Regierung und Stände im Königreich Württemberg 1806–1894 In: Württembergische Jahrbücher 1894, Heft 1, Seite 69. N.B.: Die Nennung des Dekans Marcell Binder fehlt im Biographischen Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933 von F. Raberg
  2. Als Beitrittsbefürworter werden diejenigen Abgeordneten bezeichnet, die zwar parteilos waren, sich aber bei der Landtagswahl 1870 ähnlich wie die nationalliberale Deutsche Partei für einen Beitritt Württembergs zum Norddeutschen Bund erklärt hatten, der schließlich nach dem Beitritt der vier süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen 1871 in Deutsches Reich umbenannt wurde.
  3. Als Beitrittsgegner werden diejenigen Abgeordneten bezeichnet, die zwar parteilos waren, sich aber bei der Landtagswahl 1870 ähnlich wie die linksliberale Volkspartei gegen einen Beitritt Württembergs zum Norddeutschen Bund ausgesprochen hatten.

Literatur

  • Julius Hartmann: Regierung und Stände im Königreich Württemberg 1806–1894 In: Württembergische Jahrbücher 1894, Heft 1, Seiten 1 bis 92
  • Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg 1873, Seiten 192 bis 197
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2.
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