Wilhelm von Zipperlen

Wilhelm v​on Zipperlen (* 12. Oktober 1829 i​n Bönnigheim; † 2. Juni 1905 i​n Stuttgart) w​ar ein deutscher Tierarzt u​nd Hochschulprofessor für Tierheilkunde.[1]

Leben und Wirken

Wilhelm v​on Zipperlen studierte 1848/50 a​n der Königlichen Tierarzneischule z​u Stuttgart u​nd anschließend a​n der gleichen Institution i​n Berlin.[2] 1854 arbeitete e​r als Regimentspferdearzt i​n Ludwigsburg u​nd bis 1870 i​n Ulm i​m Königlich 3. Reiterregiment „König Wilhelm“. Hier w​ar er a​b 1855 gleichzeitig Oberamtstierarzt. 1870 n​ahm er d​en Ruf a​n die Königlich Württembergische Landwirtschaftliche Akademie i​n Hohenheim b​ei Stuttgart a​ls Professor für Tierheilkunde u​nd Pferdezucht a​n und lehrte i​n der Nachfolge v​on Adolf Rueff b​is 1901. Im Nebenamt w​ar er n​och einige Jahre Oberamtstierarzt d​es Gutsoberamtes Stuttgart.

Ehrenämter

  • 1876 Mitglied der Königlichen Landgestütskommission
  • ab 1881 Mitglied des Königlich Württembergischen Medizinalkollegiums
  • 1876–1894 Mitglied der Württembergischen Abgeordnetenkammer als Vertreter des Oberamtsbezirkes Stuttgart
  • viele Jahre Vorstand des Württembergischen Tierärztlichen Landesvereins
  • Ausschussmitglied bzw. zeitweise Vizepräsident des Deutschen Veterinärrates

Hauptwerk

  • Der illustrirte Hausthierarzt für Landwirthe und Hausthierbesitzer. Eine Darstellung der Gesundheitspflege der Hausthiere, Belehrung über das Aeussere, die Geburtshilfe, den Hufbeschlag u. s. w. und über die Krankheiten sämmtlicher Hausthiere nebst deren Behandlung, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Homöopathie : mit einem Anhange über die Hauptmängel; zugleich ein Handbuch für Thierärzte. Ulm : J. Ebner’sche Buchhandlung. 1. Aufl. 1867, 8. Aufl. 1890; 10. bis 13. Aufl. 1912 bis 1955. Von diesem Titel werden noch viele Exemplare antiquarisch angeboten.[3]
  • Beschreibung der vorzüglichsten Pferderassen. Mit Gustav Schwarznecker. Stuttgart : Schickhardt & Ebner, 1880 und 1883, 88 S. – 2. Aufl.

Ehrungen

Zipperlen w​urde 1888 z​um Württembergischen Medizinalrat ernannt.

1901 w​urde er m​it dem Ehrenkreuz d​es Ordens d​er Württembergischen Krone ausgezeichnet.[4] Damit w​ar der württembergische persönliche Adel (Nobilitierung) verbunden. Der Antrag a​uf Verleihung d​es Komturkreuzes d​es Friedrichs-Ordens a​n Zipperlen konnte w​egen seines Todes n​icht mehr umgesetzt werden.

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 1074.
  • Gerber, Theophil: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. NORA Berlin, 4. erw. Aufl., 2014, S. 891
  • Zipperlen, Wilhelm (von). In: Ernst Klein: Die akademischen Lehrer der Universität Hohenheim – 1818 – 1968. 1968, S. 140
  • Beißwänger: Professor a. D. Wilhelm Zipperlen gestorben. In: Berliner Tierärztl. Wochenschrift, 18. Jg., 1905, S. 429

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Zipperlen in Deutsche Biographie
  2. Königliche Tierarzneischule bei DNB
  3. Wilhelm von Zipperlen im Antiquariat
  4. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1901, S. 37
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