Milorad Gajović
Milorad Gajović (* 27. Juli 1974 in Nikšić) ist ein Boxer aus Montenegro. Er gewann, damals noch für Jugoslawien startend, bei der Europameisterschaft 2000 eine Bronzemedaille im Halbschwergewicht.
Werdegang
Milorad Gajović stammt aus dem montenegrinischen Podgorica. Er begann im damaligen Jugoslawien in seiner Jugend mit dem Boxen. Bei internationalen Meisterschaften taucht er aber erst im Jahre 2000 auf, als er bereits 26 Jahre alt war. Gleich bei seinem ersten Start bei einer internationalen Meisterschaft, der Europameisterschaft 2000 in Tampere, erzielte er seinen größten Erfolg seiner Boxerlaufbahn. Er gewann dort eine Bronzemedaille im Halbschwergewicht. Im Halbfinale war er dabei dem Russen Alexander Lebsjak unterlagen.
Bei den Mittelmeer-Spielen 2001 in Tunis gelang ihm ein weiterer Erfolg. Er gewann dort das Turnier im Schwergewicht und siegte im Finale über Omar Bellaouati aus Frankreich. Auch bei der Weltmeisterschaft 2003 in Bangkok zeigte er gute Kämpfe. Er schlug dort György Hídvégi aus Ungarn durch Abbruch in der dritten Runde und besiegte Wjatscheslaw Uselkow aus der Ukraine nach Punkten. Im Viertelfinale lieferte er dem hohen Favoriten Odlanier Solís aus Kuba einen über weite Strecken ausgeglichenen Kampf und unterlag nur knapp mit 17:20 Punkten. Er belegte bei dieser Weltmeisterschaft damit den fünften Platz.
2004 gewann er das Turnier Beogradski Pobednik in Belgrad im Schwergewicht mit einem Finalsieg über Christos Filippou aus Zypern. Keinen Erfolg hatte Milorad Gajović bei der Europameisterschaft 2006 in Plowdiw, denn er schied in der ersten Vorrundenbegegnung mit einer Abbruchniederlage gegen József Darmos aus Ungarn aus.
Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago gelangen Milorad Gajović drei Siege. Er gewann gegen Ali Mazaheri aus dem Iran (20:9) und Vedran Đipalo aus Kroatien (22:12) nach Punkten und besiegte den Schotten Stephen Simmons durch Abbruch in der vierten Runde. Erst im Viertelfinale schied er gegen den späteren Weltmeister Clemente Russo aus Italien mit einer Punktniederlage (2:15) aus. Er belegte damit erneut den fünften Platz.
Im Jahre 2008 versuchte er zunächst in Pescara, sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking zu qualifizieren. Nach einem Punktsieg über Lukáš Viktora aus Tschechien (18:9) scheiterte er dort aber mit einer Punktniederlage im nächsten Kampf gegen Elchin Alisade aus Aserbaidschan (9:17). Beim nächsten europäischen Qualifikationsturnier in Athen nutzte er die letzte sich bietende Gelegenheit und qualifizierte sich mit Punktsiegen über Mihalis Filippou aus Zypern (22:1), Zolak Ananikjan aus Armenien (19:14), Elchin Alisade (29:16) und Helias Pavlidis, Griechenland (4:3) für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008.
In Peking traf er in der ersten Runde erneut auf den Griechen Pavlidis, unterlag mit 3:7 Punkten und schied bereits frühzeitig aus dem Turnier aus.
Internationale Erfolge
(WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, bis 81 kg bzw. 91 kg Körpergewicht)
- 2000, 3. Platz, EM in Tampere, Hs, hinter Alexander Lebsjak, Russland u. Claudio Rasco, Rumänien, gemeinsam mit Ali Ismailow, Aserbaidschan;
- 2001, 1. Platz, Mittelmeer-Spiele in Tunis, S, vor Omar Bellaouati, Frankreich, Mohamed Homrami, Tunesien u. Ahmet Aksu, Türkei;
- 2003, 5. Platz, WM in Bangkok, S, hinter Odlanier Solís, Kuba, Alexander Alexejew, Russland, Steffen Kretschmann, Deutschland u. Wiktor Sujeu, Weißrussland;
- 2004, 1. Platz, Turnier Beogradski Pobednik in Belgrad, S, vor Christos Filippou, Zypern, Ivica Bačurin, Kroatien und Muminovič, Slowakei;
- 2007, 5. Platz, WM in Chicago, S, hinter Clemente Russo, Italien, Rachim Tschachkijew, Russland, John M’Bumba, Frankreich u. Nijati Yushan, China;
- 2008, 1. Platz, Turnier Beogradski Pobednik in Belgrad, S, vor Borut Slapnik, Slowenien und Miloš Cvetković, Serbien;
- 2008, 9. Platz, Olympiaqualifikationsturnier in Pescara, S, Sieger: Wiktar Sujeu, Weißrussland, vor Olexander Ussyk, Ukraine;
- 2008, 1. Platz, Olympiaqualifikationsturnier in Athen, S, vor Helias Pavlidis, Griechenland, Elçin Əlizadə, Aserbaidschan und Petrişor Gănănău, Rumänien
Quellen
- Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 2000 bis 2008,
- Webseite „www.amateur-boxing.strefa.pl“,
- Webseite „sports123.com“,
- Webseite „www.serbia-info.com“
Weblinks
- Profil von Milorad Gajović in der Datenbank der Association Internationale de Boxe Amateure (englisch)
- Milorad Gajović in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)