Markt Neuhodis
Markt Neuhodis ist eine Marktgemeinde mit 659 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich.
Marktgemeinde Markt Neuhodis | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberwart | |
Kfz-Kennzeichen: | OW | |
Fläche: | 19,95 km² | |
Koordinaten: | 47° 18′ N, 16° 24′ O | |
Höhe: | 326 m ü. A. | |
Einwohner: | 659 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7464 | |
Gemeindekennziffer: | 1 09 13 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt Neuhodis 30 7464 Markt Neuhodis | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Joachim Radics (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017) (15 Mitglieder) |
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Lage von Markt Neuhodis im Bezirk Oberwart | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Der ungarische Name der Gemeinde ist Új-Hodász, der kroatische Name Novi Hodas. In der Gemeinde gibt es eine größere Anzahl an Angehörigen der burgenlandkroatischen Minderheit, die vorwiegend im Ortsteil Althodis (Stari Hodas) beheimatet ist.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Der flache Süden ist Teil der Pannonischen Tiefebene. Nach Norden steigt das Land über Weingärten, später bewaldet bis zum Geschriebenstein, dem höchsten Punkt des Burgenlands, an.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):
- Althodis (131)
- Markt Neuhodis (528)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Althodis und Neuhodis Markt.
Deutscher Ortsname | Ungarischer Ortsname | Kroatischer Ortsname |
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Althodis | Óhodász | Stari Hodas |
Markt Neuhodis | Városhodász | Novi Hodas / Nimški Hodas |
Geschichte
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Új-Hodász verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Im Jahr 1971 wurde Markt Neuhodis mit Althodis zusammengelegt. Marktgemeinde ist Markt Neuhodis seit 1973.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Markt Neuhodis hl. Johannes der Täufer
- Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Dürnbach Mariä Himmelfahrt. Die Kirche steht im Gemeindegebiet vom Markt Neuhodis am Nordrand des Ortes Dürnbach im Burgenland der Gemeinde Schachendorf.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 15 Mitglieder.
Partei | 2017[4] | 2012[5] | 2007[6] | 2002[7] | 1997[7] | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 318 | 49,92 | 8 | 308 | 49,04 | 7 | 337 | 55,34 | 8 | 303 | 49,43 | 7 | 312 | 56,52 | 7 |
ÖVP | 288 | 45,21 | 7 | 320 | 50,96 | 8 | 272 | 44,66 | 7 | 310 | 50,57 | 8 | 200 | 36,23 | 5 |
FPÖ | 31 | 4,87 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 40 | 7,25 | 1 | ||||||
Wahlberechtigte | 780 | 772 | 769 | 759 | 680 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 86,67 % | 85,49 % | 83,88 % | 87,35 % | 89,41 % |
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit der Wahl am 1. Oktober 2017 Joachim Radics (ÖVP). Er ist Nachfolger von Johann Wallner (SPÖ), der seit 2002 der Gemeinde vorstand.[7] Dem Wechsel waren interne Querelen bei der SPÖ vorangegangen, da Wallner vorerst 2017 nicht mehr antreten wollte und seit zwei Jahren nach einem geeigneten Nachfolger suchte. Letztlich kündigte er im März 2017 an, nach Rücksprache mit seiner Ehefrau doch weitermachen zu wollen. Im Rahmen einer Sitzung der SPÖ am 27. Mai 2017, die Wallner aufgrund von „Misstönen“ vorzeitig verließ, beschlossen seine Parteikollegen, mit Quereinsteiger Klaus Glavanics als Bürgermeisterkandidaten in die Wahl zu gehen. Wallner bezeichnete die Bestellung als „statutenwidrig“.[8] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 eroberte die SPÖ die Mehrheit im Gemeinderat zurück, Glavanics verlor mit 46,52 % gegen Joachim Radics (50,30 %), der seit 2012 Vizebürgermeister und seit 2012 im Gemeindevorstand war.[9] Stefan Szmolian (FPÖ) kam auf 3,18 %.[4][10]
Persönlichkeiten
- Joseph Koller (* 2. Februar 1801 in Althodis; † 7. Juli 1827 mit dem Strange hingerichtet in Pinkafeld): Koller schloss sich 1822 der berüchtigten Räuberbande Stradafüßler unter ihrem Anführer Nikolaus Schmidhofer, genannt Holzknechtseppl, an und wurde unter den Räubernamen Geheimrat oder Naßl oder Kollerl zu einer lokalen Berühmtheit in der damaligen Grenzregion Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland. Er floh zusammen mit seinen Kumpanen in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1827 aus einem provisorischen Gefängnis in Pinkafeld und erschoss dabei den Korporal der Wachmannschaft.[11] Nachdem Koller und seine Mittäter wieder eingefangen worden waren, wurde er als Deserteur von einem Militärgericht in Güns zum Tode durch den Strang verurteilt. Ihm wurden neben dem Mord beim Ausbruch noch ein weiterer Mord an einem Juden zwischen Ödenburg und Klingenbach sowie viermalige Desertion, 8 Diebstähle und 2 Raube mit einem Gesamtschaden von 901 Gulden zur Last gelegt. Seine Hinrichtung erfolgte am 7. Juli 1827 zusammen mit der von zwei weiteren Unterführern der Bande auf dem Gerichtsberg in Pinkafeld.[12]
- Rudolf Kedl (1928 Stadt Schlaining – 1991 Markt Neuhodis), österreichischer Bildhauer
Weblinks
- 10913 – Markt Neuhodis. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Porträt. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Chronik. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
- Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2017 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2012 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2007 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2002 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- BVZ vom 31. Mai 2017: Bürgermeister Wallner: Ein Abschied im Ärger (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- Österreichischer Gemeindebund: Joachim Radics dreht Markt Neuhodis (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- BVZ vom 5. Oktober 2017: ÖVP stellt Ortschef: 25 Stimmen bringen Radics ins Amt (abgerufen am 11. Jänner 2018)
- Joseph Michael Weinhofer: Schulprotokoll 1825–1829 (Weinhofer-Chronik), abgerufen am 24. Jänner 2014
- Johann Anton Laschober: Aus dem Leben eines Räuberhauptmannes aus Edlitz – unsere Heimatgemeinde, Seite 945 bis 950, Edlitz 1992, Herausgeber Marktgemeinde Edlitz