Móstoles
Móstoles ist die größte Vorstadt von Madrid und eine Gemeinde (municipio) mit 209.184 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) in der Autonomen Gemeinschaft Madrid.
Móstoles | |||
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Móstoles – Gebäude an der Plaza del Sol | |||
Wappen | Karte von Spanien | ||
Basisdaten | |||
Autonome Gemeinschaft: | Madrid | ||
Comarca: | Área metropolitana de Madrid | ||
Koordinaten | 40° 19′ N, 3° 52′ W | ||
Höhe: | 665 msnm | ||
Fläche: | 45,36 km² | ||
Einwohner: | 209.184 (1. Jan. 2019)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 4.611,64 Einw./km² | ||
Postleitzahl: | 28930 bis 28939 | ||
Gemeindenummer (INE): | 28092 | ||
Verwaltung | |||
Website: | Móstoles |
Lage und Klima
Die ca. 665 m hoch gelegene Großstadt Móstoles liegt im südlichen Teil des Iberischen Hochlands (meseta) südwestlich des Kastilischen Scheidegebirges. Die spanische Hauptstadt Madrid befindet sich knapp 23 km (Fahrtstrecke) nordöstlich; die alte Hauptstadt Toledo ist knapp 74 km in südlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 435 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2019 |
Einwohner | 1.321 | 1.344 | 2.082 | 196.289 | 209.184[3] |
Aufgrund ihrer Lage im Großraum Madrid ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit den 1980er Jahren enorm gewachsen.
Wirtschaft
Móstoles war jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die Menschen lebten weitgehend als Selbstversorger von den Erträgen der umliegenden Felder und Hausgärten. Haltbar gemachte Überschüsse (Käse, Würste, Schinken) konnten bei fahrenden Händlern getauscht oder verkauft werden, die diese dann an Kleinhändler in Madrid verkauften.
Heute ist die Stadt von der Industrie geprägt. Die wirtschaftliche Grundlage bilden die Metallverarbeitende Industrie, die Bauindustrie, Dienstleistungen, Landwirtschaft und Viehzucht. Auf dem Stadtgebiet befindet sich auch der Hauptcampus der Universidad Rey Juan Carlos.
In Móstoles steht der weltweit erste Reaktor, der aus Wasser und Kohlenstoffdioxid unter Nutzung von Solarenergie Kerosin produziert.[4]
Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet wurden ein römischer Grabstein und die Grundmauern zweier Landgüter (villae rusticae) entdeckt; außerdem wurden Keramikscherben gefunden. Aus westgotischer Zeit könnten Reste einer Kirche stammen, die bei Ausgrabungen freigelegt wurden. Im 8. Jahrhundert eroberten die islamisch-maurischen Heere die Gegend, doch letztlich sind aus der nachrömischen Epoche so gut wie keine Zeugnisse erhalten. Wahrscheinlich im Zuge der Rückeroberung (reconquista) Toledos (1085) fiel auch das Gebiet um Madrid wieder in die Hände der Christen, die danach eine Politik der Wiederbevölkerung (repoblación) mit Christen aus allen Teilen der Iberischen Halbinsel betrieben. Die erste urkundliche Erwähnung des alten Ortsnamens Monsteles stammt aus dem Jahr 1144. Im Jahr 1565 löste sich die Landgemeinde aus ihrer Abhängigkeit von Toledo. Móstoles erlangte Bekanntheit, als am 2. Mai 1808 Andrés Torrejón, einer der beiden Bürgermeister, Frankreich den Krieg erklärte und damit einen Aufstand gegen die napoleonischen Truppen auslöste. Eine Statue auf dem Pradillo-Platz erinnert an dieses Ereignis.
Sehenswürdigkeiten
- Älteste und wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die im Mudéjar-Stil des 15. oder 16. Jahrhunderts erbaute, während des Bürgerkriegs (1936–39) teilweise zerstörte, aber in den 1940er und 1970er Jahren restaurierte und durch moderne Anbauten ergänzte Mariä-Himmelfahrt-Kirche (Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción). Vom Ursprungsbau sind nur noch die Apsis und der minarettartige Glockenturm (campanario) erhalten.[5][6]
- Ebenfalls in der Altstadt steht die Ermita de Nuestra Señora de los Santos, ein einschiffiger Mudéjar-Bau aus dem frühen 17. Jahrhundert, der aber in den 1680er Jahren im Stil der Spätrenaissance verändert wurde. Er hat ein Querschiff und eine unbelichtete Vierungskuppel; der Altarretabel (retablo) mit seinen gedrehten Säulen im Stil des Churriguerismus stammt aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert.[7][8]
- Im ehemaligen Gebäude der Post ist heute das Stadtmuseum (Museo de la Ciudad) untergebracht.
Bilder
- Ermita de Nuestra Señora de los Santos
- Rathaus
- Monumento a la Libertad
- Universitätskrankenhaus
Söhne und Töchter der Stadt
- Iker Casillas (* 1981), Fußballtorwart
- Máximo Cortés (* 1988), Rennfahrer
- César González Navas (* 1980), Fußballspieler
- Rubén de la Red (* 1985), ehemaliger Fußballspieler
- Francisco Garrigós (* 1994), Judoka
Weblinks
Einzelnachweise
- Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
- Móstoles – Klimatabellen
- Móstoles – Bevölkerungsentwicklung
- Kerosin aus Sonne, Artikel auf dw.com vom 28. August 2019, abgerufen am 28. August 2019
- Móstoles – Hauptkirche
- Móstoles – Hauptkirche
- Móstoles – Ermita
- Mostoles – Ermita