Liste der Naturschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis

Im Main-Tauber-Kreis g​ibt es 36 Naturschutzgebiete[1]. Für d​ie Ausweisung v​on Naturschutzgebieten i​st das Regierungspräsidium Stuttgart zuständig. Das jüngste Naturschutzgebiet i​m Kreis i​st das 2014 eingerichtete Naturschutzgebiet Brachenleite b​ei Tauberbischofsheim. Das größte Naturschutzgebiet i​m Kreis i​st die Ringelstaler-Weinhalde m​it einer Fläche v​on 90,2 ha, d​as kleinste d​er Erlenbruchwald b​eim Lichteler Landturm m​it 0,8 ha. Nach d​er Schutzgebietsstatistik d​er Landesanstalt für Umwelt, Messungen u​nd Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[2] stehen 1093,85 ha d​er Kreisfläche v​on 130440 ha u​nter Naturschutz, d​as sind 0,84 Prozent.

Naturschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis

Name Bild Kennung Einzelheiten Position Fläche
Hektar
Datum
Leidenrain 1.041
WDPA: 82083


Wertheim
Im Gebiet war früher eine Graureiher-Kolonie. Perlgras-Buchenwald mit 100-jährigen Eichen und winterlindenreicher Niederwald, an einem steilen Osthang zum Main.
29,7 1942-05-08
Apfelberg 1.042
WDPA: 81312


Tauberbischofsheim, Werbach
Bergkuppe (380 m) aus Wellendolomit und Wellenkalk, am bewaldeten Nordhang Decke aus pleistozänem Löß, am Südhang früher Weinberge. Waldfreies Gelände mit Blaugras-Rasen bzw. Halbtrockenrasen, in denen Fieder-Zwenke vorherrscht. Am Nordhang thermophiler Seggen-Buchenwald. Im Halbtrockenrasen Anflug von Gehölzpflanzen. Verschiedentlich Kiefernaufforstung.
23,2 1978-04-11
Erlenbruchwald beim Lichteler Landturm 1.045
WDPA: 162986


Niederstetten
Erlenbruchwald, stellenweise mit Torfmoospolstern.
0,8 1973-11-30
Lindach 1.048
WDPA: 82097


Igersheim
Auf der flachwelligen Hochfläche zwischen Tauber und Main auf Löß künstlich begründeter Traubeneichen-Bestand mit Beimischung von Linde, Bergahorn, Hainbuche, Aspe und Ulme. In den feuchten Senken auf Grundwasserböden Esche und Erle. Bannwald (LWaldG § 32) mit dem Untersuchungsziel, welche Rolle die Rotbuche in der Weiterentwicklung und Zusammensetzung des natürlichen Waldes spielt.
16,3 1975-12-31
Hunsenberg 1.049
WDPA: 81969


Tauberbischofsheim
Steiler, südwest-exponierter Hang im Taubertal am Rand des mainfränkischen Trockengebietes. Aus Berberitze, Liguster, Hartriegel, Kork-Ulme, Schlehe, Wacholder und verschiedenen Rosen-Arten bestehendes Trockenhanggebüsch im Wechsel mit dem mainfränkischen Trockenrasen und der Wimpergrasflur.
7,6 1975-05-30
Mehlberg 1.057
WDPA: 82154


Lauda-Königshofen
Trockenrasen mit reicher Flora und Fauna, insbesondere Biotop seltener Insekten.
4,7 1986-02-14
Wormental 1.060
WDPA: 82943


Werbach
Typischer tauberfränkischer Trockenstandort mit Trockenrasen, Kalkmagerrasen, thermophilen Waldgesellschaften und deren Säume, extensiven Streuobstbeständen, Äckern mit hohem Anteil an Ackerwildkrautarten, Hecken, Gebüschen und verschiedene Sukzessionsstadien; die Wiederherstellung zusammenhängender offener Bereiche wird angestrebt; Hanglage mit landschaftsprägendem Charakter.
19,2 1978-04-17
Langenfeld 1.061
WDPA: 164358


Königheim
Landschaftstypische Trockenhänge; Lebensraum einer artenreichen, Wärme und Trockenheit liebenden Pflanzen- und Tierwelt.
36,2 1978-04-21
Edelberg BW 1.062
WDPA: 81571


Lauda-Königshofen
Westhang des Edelberges mit artenreicher, Wärme und Trockenheit liebender Pflanzen- und Tierwelt.
4,2 1978-04-26
Lindenberg 1.063
WDPA: 82100


Werbach
Südwesthang des Lindenberges mit artenreicher, Wärme und Trockenheit liebender Pflanzen- und Tierwelt.
8,7 1978-04-26
Dörre Wieslein BW 1.067
WDPA: 81544


Königheim
Durch Austritt von Quellwasser geprägtes natürliches Feuchtgebiet, das im Zusammenhang mit den umgebenden Trocken- und Buschflächen einen wertvollen Lebensraum für eine vielfältige und teilweise bedrohte Tier- und Pflanzenwelt darstellt und damit gleichzeitig als ökologischer Ausgleichsraum für die intensiv genutzten Flächen der Umgebung dient.
2,5 1978-08-18
Trockenhang im Lötal BW 1.079
WDPA: 82736


Boxberg
Trockenhang an der Ausmündung eines Trockentales in das Umpfertal, Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
3,3 1979-11-06
Vogelschutzgebiet beim Tremhof BW 1.080
WDPA: 82818


Freudenberg
Reiherkolonie.
46,5 1979-12-07
Holzberg BW 1.093
WDPA: 81926


Creglingen
Naturnaher Hangwald und Wiesenbereich im Taubertal.
25,0 1981-11-02
Made und Taubenloch BW 1.104
WDPA: 82130


Külsheim
Überdurchschnittlich vielfältiges Pflanzenvorkommen mit zahlreichen seltenen und geschützten Arten, zur Bewahrung der ökologischen Vielfalt in der Kulturlandschaft.
5,9 1982-08-30
Kaltenberg BW 1.106
WDPA: 82031


Lauda-Königshofen
Altes, aufgelassenes Rebgelände auf südexponiertem Hang, besonders wertvoller Lebensraum für eine wärme- und trockenheitliebende Pflanzen- und Tierwelt.
13,0 1982-09-24
Birkenberg 1.107
WDPA: 81404


Bad Mergentheim
Ostexponierter, flachgründiger Trockenhang, z. T. ohne Humusschicht. Verschiedene Sukzessionsstadien wechseln mit Waldflächen, den Trockenrasenflächen kommt die größte Bedeutung zu.
26,0 1982-10-14
Kleines Knöckle BW 1.119
WDPA: 164134


Bad Mergentheim
Durch sehr unterschiedliche Wirtschaftsformen geprägtes Gebiet, das auf kleinstem Raum sehr unterschiedlich intensiven Einfluss durch den Menschen erfahren hat, daher die große Diversität der Tier- und Pflanzenarten; hoher didaktisch-pädagogischer Wert.
6,1 1984-01-20
Gutenberg BW 1.127
WDPA: 163417


Wertheim
Gebiet mit standörtlich rasch wechselndem Mosaik von Lebensgemeinschaften, Beispiel eines hochwertigen Sekundärbiotopes (Steinbruch).
12,2 1984-10-22
Neuhaus 1.128
WDPA: 164793


Bad Mergentheim, Igersheim
Vielgestaltiges, durch unterschiedliche Nutzung geprägtes Gebiet mit wertvollen Lebensräumen einer Fülle von Tier- und Pflanzenarten, markante geologische Ausformung.
79,4 1984-10-31
Äußeres Ried 1.137
WDPA: 162300


Boxberg
Überregional bedeutsames anthropogenes Feuchtgebiet, naturnaher Wald und landwirtschaftlich hauptsächlich als Grünland genutzte Flächen als Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten.
22,5 1985-09-12
Oberrimbacher Erdfälle 1.139
WDPA: 164901


Schrozberg, Creglingen, Niederstetten
Erdgeschichtlich bedeutsames Gebiet mit über 100 Dolinen.
71,2 1985-11-06
Altenberg 1.140
WDPA: 162108


Igersheim
Naturnahe Waldbestände und Halbtrockenrasen mit charakteristischen Steinriegeln mit typischen Tier- und Pflanzengesellschaften.
87,0 1985-11-06
Ellenberg-Kapf BW 1.144
WDPA: 162921


Wertheim
Exponierter südlicher Teil (Kapf) des Ellenberges, auf Unterem Muschelkalk mit ausgesprochen schlechter Wüchsigkeit; Niederwald mit vielen seltenen Pflanzen; Steppenheide und Föhrenwald; umfangreiche Pflege ist erforderlich.
17,5 1986-10-06
Erlenwald Röte-Strüt 1.147
WDPA: 162995


Freudenberg
Überregional bedeutsamer Erlen-Eschenwald, mit z. T. Bruchwaldcharakter mit seltener Flora und Fauna
7,6 1986-12-01
Hohenberg 1.150
WDPA: 163744


Lauda-Königshofen
Die Biotopvielfalt - Primär- und Sekundärfeuchtgebiete, Streuobstwiesen, Hecken und Halbtrockenrasen im Umpfertal bietet vielen seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.
23,5 1987-05-19
Haigergrund 1.165
WDPA: 163481


Königheim
Trockener Südwesthang mit seltener Flora und Fauna.
59,4 1994-10-18
Adell BW 1.189
WDPA: 162044


Königheim
Orchideenreicher Platterbsen-Buchenwald, Halbtrockenrasen mit unterschiedlichen Sukzessionsstadien und wärmeliebende Waldsäume mit typischen Pflanzengesellschaften und Tiergemeinschaften; z. T. Schonwald (LWaldG § 32).
18,2 1992-11-06
Steinriegellandschaft zwischen Weikersheim und Elpersheim 1.213
WDPA: 165723


Weikersheim
Für das Tauberland typischer Steinriegelhang als landschaftsprägendes Element und kultur-historisches Zeugnis einer jahrhundertealten Nutzungsart, bestehend aus extensiv genutzten Wiesen, Streuobstwiesen, Steinriegeln, Hecken, Bäumen, Heideflächen, Wald- und Gebüschzonen, als Lebensraum für zahlreiche charakteristische Tier- und Pflanzengesellschaften, mit z. T. stark gefährdeten Arten; zur barocken Gartenanlage des Schlosses Weikersheim gehörendes Landschaftsensemble.
77,3 1995-12-28
Stammberg 1.223
WDPA: 82618


Tauberbischofsheim
Großflächig zusammenhängende, unbeschattete Magerrasen mit extremen klimatischen Bedingungen, verschiedene Sukzessionsstadien und teilweise mit Obstbäumen bestandene Salbei-Glatthafer-Wiesen; naturnahe lichte Laubwälder, deren wärmeliebende Saumgesellschaften wiederhergestellt werden sollen; die Lebensräume zahlreicher seltener, z. T. gefährdeter und geschützter Pflanzen- und Tierarten der trockenwarmen Standorte soll verbessert werden. z. T. Bannwald (NR: Bauland).
79,6 1942-05-11
Kailstadt-Mühlhelde 1.233
WDPA: 318618


Boxberg
Reich strukturierter, gut ausgebildeter, repräsentativer tauberfränkischer Muschelkalkhang als Lebensraum für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt und als kulturhistorisches Zeugnis der kleinteiligen, extensiven Landnutzungsformen, die den Charakter dieser Landschaft geprägt haben. Der Lebensraumkomplex umfasst folgende Biotoptypen: Magerrasen und Wacholderheiden (teilweise in Sukzession oder aufgeforstet), wärmeliebende Saumbereiche, Steinriegel- und Trockenmauerrelikte, Streuobstwiesen, Wiesen, Hecken, Gebüsche, Feldgehölze und Ackerland sowie kleinflächig Sumpfseggen-Riede, Waldsimsen-Sümpfe und Hochstaudenfluren
37,0 1998-10-02
Ringelstaler-Weinhalde 1.242
WDPA: 318993


Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen
Reich strukturierter, gut ausgebildeter, repräsentativer Tauberfränkischer Muschelkalkhang als Lebensraum für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt und als kulturhistorisches Zeugnis der kleinteiligen, extensiven Landnutzungsformen, die den Charakter dieser Landschaft geprägt haben; der Lebensraumkomplex umfasst folgende Biotoptypen: Magerrasen (teilweise in Sukzession oder aufgeforstet), wärme-liebende Saumgesellschaften, offene Felsbildungen, Steinriegel, Trockenhänge, Streuobstwiesen, Wiesen, Hecken, Gebüsche, Feldgehölze und Ackerland sowie Seggen- und Waldgersten-Buchenwälder
90,2 2000-11-28
Helmental-Kleinleiden 1.255
WDPA: 318528


Werbach
Zwei reich strukturierte, typische Muschelkalk-Trockenhänge im Werbach-Böttigheimer Tal als Lebensraum für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt sowie als kulturhistorisches Zeugnis der kleinparzellierten Landnutzungsformen, die den Charakter dieser Landschaft mitgeprägt haben. Der Lebensraumkomplex umfasst im Wesentlichen folgende Biotoptypen: Magerrasen (teilweise in Sukzession oder aufgeforstet), wärmeliebende Saumgesellschaften, Steinriegel, offene Felsbildungen, Trockenrasen, Obstbaumwiesen, Feldhecken und Feldgehölze; die Erhaltung, Entwicklung und Pflege der Trockenhänge wird angestrebt.
15,4 2002-12-18
Besselbergweinberge 1.264
WDPA: 344577


Grünsfeld
Gebiet mit einer Vielzahl seltener und bedrohter Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Lebensräume der orchideenreichen Kalkmagerrasen (prioritär) und der mageren Flachland-Mähwiesen nach Anhang I der FFH-Richtlinie.
37,3 2005-06-14
Wildentierbacher Berg 1.266
WDPA: 344843


Niederstetten
Eine für das Tauberland typischen Steinriegellandschaft. Die durch historische Weinbaunutzung entstandene Kulturlandschaft zeichnet sich durch einen vielfältigen Lebensraumkomplex aus Magerrasen, Glatthaferwiesen, Streuobstwiesen, Steinriegel, Feldhecken, Feldgehölzen und Gebüschen aus, die zum Teil Lebensräume nach Anhang I der FFH-Richtlinie sind. Steinriegel sind der prägende Biotoptyp des Naturschutzgebietes.
37,5 2005-10-24
Brachenleite bei Tauberbischofsheim 1.279
WDPA: 555560732


Tauberbischofsheim
ehemaliger Standortübungsplatz, extensiv bewirtschaftetes Grünland im Komplex mit Saumgesellschaften, Hecken und Hutewaldbereichen
64,4 2014-12-17
Legende für Naturschutzgebiet

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Wolf, Ulrike Kreh (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-5176-2, S. 305–380 (Main-Tauber-Kreis).

Einzelnachweise

  1. Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt (Gebietsart und Stadt- bzw. Landkreis auswählen)
  2. Schutzgebietsstatistik der LUBW
Commons: Naturschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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