Liste der Kulturdenkmale in Hartmannsdorf bei Kirchberg
Die Liste der Kulturdenkmale in Hartmannsdorf bei Kirchberg enthält die Kulturdenkmale in Hartmannsdorf bei Kirchberg.[Anm. 1]
Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen.
Legende
- Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
- Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
- Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
- Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
- Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
- Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
- ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.
Hartmannsdorf b. Kirchberg
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Kunstteich mit Erddamm einschließlich Überlauf | (Karte) | 1483–1485 | Als älteste Talsperre Sachsens bekannt, zweitältester Kunstteich im Erzgebirge und wichtigstes Aufschlagwasserreservoir des Schneeberger Reviers, später Strandbad, landschaftsbildprägendes wasserbauliches Zeugnis des Schneeberger Altbergbaus von großer lokalhistorischer, bergbaugeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung.
Kunstteich erstreckt sich über zwei Gemeinden: Stadt Schneeberg (Objekt 08958141) und Gemeinde Hartmannsdorf b. Kirchberg (Objekt 08956056). Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Schneeberger Revier:
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08956056 |
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Kunstgraben | (Karte) | Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Schneeberger Revier: | 09306234 | |
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Hauptkunstgraben mit Erddamm einschließlich Überlauf des Filzteichs sowie die zwei Halden (Sachgesamtheitsteile) | (Karte) | Sachgesamtheitsbestandteil der Sachgesamtheit Schneeberger Revier: Gesamtheit von Zeugnissen des Schneeberg-Neustädteler Bergbaus aus Tage- und Grubengebäuden, Halden, wasserbaulichen Anlagen usw. aus mehreren Jahrhunderten, darunter in der Gemeinde Hartmannsdorf b. Kirchberg folgende Einzeldenkmale:
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09306311 | |
Wohnstallhaus eines Zweiseithofes | An der Sandleite 1 (Karte) |
1. Hälfte 18. Jahrhundert | Fachwerk-Wohnstallhaus mit verbrettertem Obergeschoss, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert, eines der ältesten Häuser im Ort.
Großer, alter Baukörper, Erdgeschoss Bruchsteine, verputzt, Steintürgewände, Obergeschoss Fachwerk, vorkragende Schwelle, mit halbrunden Füllhölzern, verbrettert, schlechter Bauzustand. |
08956196 | |
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Gemeindeamt | Badstraße 1 (Karte) |
1920er Jahre | Baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung, eines der wenigen Beispiele aus den 1920er/1930er Jahren im Ort, im Heimatstil.
Zweigeschossiger Kubus auf Granitsockel, Putzgliederung, Freitreppe mit kräftiger Mauer und Kugelbekrönung, Satteldach mit Dachhecht und Türmchen, teils originale Fenster. |
08956193 |
Fabrikantenvilla mit Pförtnerhaus der ehemaligen Kammgarnspinnerei sowie Einfriedung des Vorgartens | Dorfstraße 16 (Karte) |
1920 | Bau- und ortsgeschichtliche Bedeutung, im Reformstil der Zeit um 1910. Das Gebäude wurde 2018 wegen Baufälligkeit abgerissen.[1][2]
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08956186 | |
Triangulationssäule | Hirschenstein - (Karte) |
bezeichnet 1864 (Triangulationssäule) | Station der Königlich-Sächsischen Triangulation, Netz zweiter Ordnung, wissenschaftsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
Denkmaltext: Die 1 m hohe Station Hirschenstein ist durch den Wald des Hohen Forstes sehr gut geschützt. Die Säule ist gut erhalten und weist nur an den Ecken der oberen Fläche geringe Schäden auf. Da die Säule bereits 1864 gesetzt wurde, scheint es eine „Einzelanfertigung“ zu sein. Die Beschriftung scheint ohne Schablone eingemeißelt worden zu sein. Der Stein steht auf einer größeren Bodenvermarkung. Die Beschriftung ist gut erhalten und neu mit Farbe hinterlegt. Sie zeigt nach Süden. Ein Höhenbolzen war an der Säule nicht angebracht, die Sicht zu Nachbarpunkten ist durch Hochwald verwachsen. Im Zeitraum 1862 bis 1890 erfolgte im Königreich Sachsen eine Landesvermessung, bei der zwei Dreiecksnetze gebildet wurden. Zum einen handelt es sich um das Netz für die Gradmessung im Königreich Sachsen (Netz I. Classe/Ordnung) mit 36 Punkten und die Königlich Sächsische Triangulierung (Netz II. Classe/Ordnung) mit 122 Punkten. Geleitet wurde diese Landesvermessung durch Prof. Christian August Nagel, wonach die Triangulationssäulen auch als "Nagelsche Säulen" bezeichnet werden. Dieses Vermessungssystem war eines der modernsten Lagenetze in Deutschland. Die hierfür gesetzten Vermessungssäulen blieben fast vollständig an ihren ursprünglichen Standorten erhalten. Sie sind ein eindrucksvolles Zeugnis der Geschichte der Landesvermessung in Deutschland sowie in Sachsen. Das System der Vermessungssäulen beider Ordnungen ist in seiner Gesamtheit ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung (LfD/2013). Vermessungssäule aus Wolfersgrüner Granit, Schaft mit quadratischem Grundriss, ohne Abdeckplatte, Inschrift: „Station / HIRSCHENSTEIN / der / K.S. / Triangulierung. / 1864“, Höhe 1 m, Kantenlänge oben 50 cm. |
08956205 | |
Wegestein | Leutersbacher Straße - (Karte) |
19. Jahrhundert | Verkehrsgeschichtlich von Bedeutung, mit Stundenangaben.
Granit, „Leutersbach u. Giegengrün 1/4 St“. |
08956198 | |
Wegestein mit Inschrift | Lichtenauer Flügel - (Karte) |
19. Jahrhundert | Verkehrshistorische Bedeutung. | 08956333 | |
Gedenkstein | Lichtenauer Flügel - (Karte) |
1889 | Zur 800-Jahr-Feier des Hauses Wettin, regionalgeschichtlich von Bedeutung.
Bezeichnet mit „H. A. / 1089. 1889.“, H: Markgraf Heinrich, A: König Albert. |
08956332 | |
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Gasthaus | Rothenkirchener Straße 5 (Karte) |
1920er Jahre | Ortsgeschichtlich von Bedeutung, im Heimatstil der 1920er Jahre. | 09303277 |
Wohnhaus eines Zweiseithofes | Rothenkirchener Straße 6 (Karte) |
1. Hälfte 19. Jahrhundert | Fachwerkwohnhaus, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert.
Erdgeschoss massiv, Steingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, baufällig. |
08956183 | |
Wohnhaus | Rothenkirchener Straße 21 (Karte) |
um 1890 | Zeittypisches Backsteinwohnhaus der Gründerzeit, baugeschichtlich von Bedeutung.
Eingeschossig mit Dachausbau, Winterfenster, Gliederung in gelbem Backstein, Dacherker. |
08956185 | |
Wohnhaus | Rothenkirchener Straße 28 (Karte) |
um 1800 | Ländliches Fachwerkwohnhaus, Teil der alten Ortsstruktur.
Alter Baukörper, Erdgeschoss massiv, verändert, Obergeschoss Fachwerk, vermutlich einriegelig, verkleidet, sehr kleine Fenster. |
08956192 | |
Wohnhaus | Rothenkirchener Straße 33 (Karte) |
Mitte 19. Jahrhundert | Ländliches Fachwerkwohnhaus, Teil des alten Ortsbildes.
Erdgeschoss massiv, Steintürgewände mit originaler Tür, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet, Dach Schiefer. |
08956191 | |
Wohnhaus | Rothenkirchener Straße 39 (Karte) |
um 1760 | Krüppelwalmdach, Obergeschoss Fachwerk, Keller mit Tonnengewölbe, zwei Gewölbejoche im Erdgeschoss, für ein ländliches Wohnhaus außergewöhnliche Raumhöhen, in der Entstehung zweifellos außergewöhnlicher Hintergrund, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, ein Giebel verkleidet, Krüppelwalmdach. |
08956188 | |
Häuslerhaus | Rothenkirchener Straße 104 (Karte) |
Mitte 19. Jahrhundert | Fachwerk-Häuslerei, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert.
Erdgeschoss Bruchstein, verputzt, Obergeschoss Fachwerk, Giebel Schiefer, Krüppelwalmdach, sehr baufällig. |
08956195 | |
Forsthaus mit zwei Nebengebäuden und Einfriedung | Rothenkirchener Straße 121; 121a (Karte) |
um 1905 | Ortsgeschichtliche Bedeutung, Gründerzeitgebäude.
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08956197 | |
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Wegestein | Salzstraße - (Karte) |
19. Jahrhundert | Verkehrshistorische Bedeutung, mit Inschrift. | 08956334 |
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Kirche St. Johannis Enthauptung und Kirchhof Hartmannsdorf: Kirche, Grabmal an der Außenwand und Kirchhofsmauer | Schulweg - (Karte) |
Mitte 13. Jahrhundert, später überformt | Von baugeschichtlicher und ortshistorischer Bedeutung, barock überformte Saalkirche.
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09300309): Kirche, Grabmal an der Außenwand und Kirchhofsmauer
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08956190 |
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Sachgesamtheit Kirche St. Johannis Enthauptung und Kirchhof Hartmannsdorf | Schulweg - (Karte) |
Mitte 13. Jahrhundert, später überformt (Kirche) | Von baugeschichtlicher und ortshistorischer Bedeutung, barock überformte Saalkirche. | 09300309 |
Alte Schule | Schulweg 5 (Karte) |
2. Hälfte 18. Jahrhundert | Mit Fachwerk-Obergeschoss, ortsgeschichtliche Bedeutung, ortsbildprägende Lage am Kirchhof.
Alter, breitgelagerter Baukörper, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet, originale Fenstergrößen, Satteldach Schiefer. |
08956189 | |
Mundloch des Martin-Römer-Stolln | Wiesenburger Straße - (Karte) |
14. Jahrhundert (Martin-Römer-Stolln) | Bergbaugeschichtlich von Bedeutung.
Einzeldenkmal der o. g. Sachgesamtheit (Teilabschnitt Hartmannsdorf b. Kirchberg) – (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - obj. 09304282): Denkmaltext: Diese ältesten Zeugnisse des späteren Grubenfeldes „Martin Römer“ stammen aus der Blütezeit des hiesigen, überregional bedeutenden Bergbaus auf kupfer- und silberhaltigen Bleierze im 13. und 14. Jahrhundert. Die Grubenbaue erreichten eine für damalige Verhältnisse beachtliche Tiefe von etwa 165 Meter. Um 1420 wurde der Erzabbau dann zunächst eingestellt, um 1472, nach den beachtlichen Silberfunden am Schneeberg im Jahr 1470, wieder aufgenommen zu werden. Die Wiedergewältigung der alten Grubenbaue und die Erschließung neuer Erzgänge erfolgte unter der Amtshauptmannschaft von Martin Römer. Der Grubenbetrieb war jedoch unrentabel. Bis 1800 sind daher über 80 verschiedene Gewerkschaften und Eigenlehner nachweisbar. Zuletzt wurden die Grubengebäude zwischen 1793 und 1819 von Schichtmeister Abraham Beyer wieder aufgewältigt, darunter ab 1795 der wichtigste Stolln des Reviers, nun als Martin-Römer-Stolln bezeichnet. Nach der Einstellung des Betriebs wurden die Schächte verbühnt, durch die im Laufe der Zeit verstürzenden Schachtgebäude entstanden die heute noch sichtbaren Pingen. 1945 wurde der Martin-Römer-Stolln nochmals mit einem Untersuchungsstolln, dem Engländerstolln, angefahren, jedoch nach Kriegsende nicht weiter aufgewältigt (vergleiche Einzeldenkmaldokument – obj. 09304285). Erst 1977 wurde zumindest das verstürzte Mundloch des Martin-Römer-Stollns wieder freigelegt und das Mauerwerk rekonstruiert. Heute zeigen zwei parallel verlaufende Pingenzüge Lage und Verlauf der Haupterzgänge im Hohen Forst an, wobei der markantere Pingenzug auf etwa 800 Meter Länge den Erzgang des Martin-Römer-Stehnden und damit auch den Verlauf des Martin-Römer-Stollns markiert (vergleiche Sachgesamtheitsdokument – obj. 09304282). Das zugehörige Stollnmundloch befindet sich dabei im südwestlichen Bereich des Grubenfeldes. (LfD/2012) |
09304284 | |
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Sachgesamtheit Bergbaulandschaft Hoher Forst: Bergbauliche Anlagen - Mundlöcher, Halden, Bingen, Bingenzüge | Wiesenburger Straße - (Karte) |
13./14. Jahrhundert | Geschlossenes mittelalterliches Bergbaugebiet, Bodenstrukturen und bauliche Anlagen gehören zu den frühesten Sachzeugnissen des westerzgebirgischen Bergbaus und sind daher von bergbaugeschichtlicher Bedeutung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument der Gemeinde Langenweißbach, OT Weißbach).
Sachgesamtheit Bergbaulandschaft Hoher Forst: bergbauliche Anlagen - Mundlöcher, Halden, Bingen, Bingenzüge - im Gebiet der Gemeinden Hartmannsdorf bei Kirchberg (OT Hartmannsdorf) und Langenweißbach (OT Weißbach), davon gehören zum Teilabschnitt Hartmannsdorf b. Kirchberg, OT Hartmannsdorf: das Einzeldenkmal Mundloch des Martin-Römer-Stolln (siehe Einzeldenkmalliste - obj. 09304284) sowie die Sachgesamtheitsteile Reste der Bergbausiedlung Fürstenberg, Halden, Bingen und Bingenzüge. Denkmaltext: Etwa fünf Kilometer nordwestlich des eigentlichen Schneeberger Reviers finden sich bedeutende Reste eines mittelalterlichen Erzbergbaus im Hohen Forst, einem Teilgebiet des ehemaligen Wiesenburger Waldes. Über 160 Pingen und zugehörige Haldenaufschüttungen, größtenteils in zwei parallel verlaufenden Zügen angeordnet, sowie verschiedene als archäologische Bodendenkmäler erfasste Bodenstrukturen wie Wall- und Grabenanlagen, die auf eine mittelalterliche Besiedlung sowie einen Burgkomplex im Hohen Forst verweisen, bilden eine auch heute noch vom Bergbau und der damit verbundenen Besiedlung geformte Landschaft. So hat sich eine kleine Wallanlage der zum Schutz der Silbereinkünfte vom Hohen Forst erbauten und 1329 zerstörten Turmhügelburg des Markgrafen von Meißen erhalten, ebenso wie die größere Wallanlage der nahen Bergbausiedlung Fürstenberg, welche in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wüst fiel. Diese ältesten Zeugnisse des späteren Grubenfeldes „Martin Römer“ stammen aus der Blütezeit des hiesigen, überregional bedeutenden Bergbaus auf kupfer- und silberhaltigen Bleierze im 13. und 14. Jahrhundert. Die Grubenbaue erreichten eine für damalige Verhältnisse beachtliche Tiefe von etwa 165 Metern. Um 1420 wurde der Erzabbau dann zunächst eingestellt, um 1472, nach den beachtlichen Silberfunden am Schneeberg im Jahr 1470, wieder aufgenommen zu werden. Die Wiedergewältigung der alten Grubenbaue und die Erschließung neuer Erzgänge erfolgte unter der Amtshauptmannschaft von Martin Römer. Der Grubenbetrieb war jedoch unrentabel. Bis 1800 sind daher über 80 verschiedene Gewerkschaften und Eigenlehner nachweisbar. Zuletzt wurden die Grubengebäude zwischen 1793 und 1819 von Schichtmeister Abraham Beyer wieder aufgewältigt, darunter ab 1795 der wichtigste Stolln des Reviers, nun als Martin-Römer-Stolln bezeichnet. Nach der Einstellung des Betriebs wurden die Schächte verbühnt, durch die im Laufe der Zeit verstürzenden Schachtgebäude entstanden die heute noch sichtbaren Pingen. Die alten Grubenbaue wurden schließlich in der NS-Zeit auf Wolframit erkundet. Der Untersuchungsbetrieb gehörte als Betriebsteil der Gewerkschaft Schneeberger Bergbau zum Staatskonzern Sachsenerz Bergwerke AG. Ab 1940 folgten erste Schürfarbeiten im Grubenfeld „Martin Römer“. 1943 bis 1945 wurde ein Untersuchungsstolln, heute als „Engländerstolln“ bezeichnet, von Kriegsgefangenen vorgetrieben. Aufgrund des Kriegsendes kam es allerdings nicht mehr zur Förderung von Wolframerzen, der neue Stolln wurde zugemauert, die Schürfschächte abgedeckt und verstürzt. Heutige Situation: Von den über 160 erhaltenen Pingen im Hohen Forst zeigen hauptsächlich die in zwei parallel verlaufenden Zügen angeordneten Pingen Lage und Verlauf der Haupterzgänge im Hohen Forst an. Der markantere der beiden Pingenzüge markiert auf etwa 800 Meter Länge den Erzgang des Martin-Römer-Stehnden. Der Martin-Römer-Stolln erschließt die Grubengebäude dieses Erzganges, das zugehörige Stollnmundloch befindet sich dabei im südwestlichen Bereich des Grubenfeldes (vergleiche Einzeldenkmaldokument – obj. 09304284). Von hier aus verläuft der Stolln zunächst in östlicher Richtung bis zum Erzgang und folgt diesem anschließend in Richtung Nordnordost. Zwei der größten Pingen markieren die ehemaligen Lichtlöcher 8 und 9, welche zwischen 1793 und 1819 zu Haupt- bzw. Förderschächten ausgebaut wurden. Die Pingen der Lichtlöcher 1 und 2 nahe dem Stollnmundloch sind ganzjährig mit Wasser gefüllt, sie werden daher auch als Hechtlöcher bezeichnet. Der zweite Pingenzug mit einer Länge von etwa 500 Metern dokumentiert den Verlauf des Jung-Martin-Römer-Erzgangs. Das Stollnmundloch des Engländerstollns befindet sich im nordöstlichen Bereich des Grubenfeldes (vergleiche Einzeldenkmaldokument – obj. 09304285). Der Stolln selbst wurde zunächst in südwestlicher Richtung in den Berg getrieben. Am Stollnkreuz zweigen dann zwei Strecken nach Nordnordwest und Südsüdost ab, wobei letztere schließlich auf den mittelalterlichen Martin-Römer-Stolln trifft. (LfD/2012) |
09304282 |
Giegengrün
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges | Giegengrün - (Karte) |
nach 1918 (Kriegerdenkmal) | Ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Kleiner Stein mit Platte: „Zur Ehre für die im Weltkrieg Gebliebenen Max Müller, Franz Siebdrath“. |
08956200 | |
Wohnstallhaus eines Bauernhofes | Giegengrün 5 (Karte) |
bezeichnet 1822 | Stattliches Fachwerk-Wohnstallhaus, eines der wenigen Denkmale im Ort.
Erdgeschoss massiv, Steingewände, profiliertes Türportal mit Schlussstein, Schlussstein bezeichnet „1822“, Obergeschoss kräftiges Fachwerk, Giebel verbrettert. |
08956199 | |
Turmholländer | Giegengrün 15 (Karte) |
Ende 19. Jahrhundert | Einziges Beispiel in Ort und Umgebung, technikgeschichtlich und durch seine quadratischen Grundriss baugeschichtlich von Bedeutung.
Stumpf aus Steinquadern, verjüngt nach oben, rundbogige Tür, ehemaliger Balkon, Frau Koch, 20. Januar 2005: bleibt Denkmal. |
08956201 |
Anmerkungen
- Die Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese kann über die zuständigen Behörden eingesehen werden. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bericht aus der Freien Presse, Ausgabe vom 15. März 2018, abgerufen am 6. August 2018
- Bericht im Gemeindeblatt Hartmannsdorf, Ausgabe April 2018, abgerufen am 6. August 2018