Klein Gladebrügge
Klein Gladebrügge ist eine Gemeinde im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Segeberg | |
Amt: | Trave-Land | |
Höhe: | 39 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,67 km2 | |
Einwohner: | 574 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 123 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 23795 | |
Vorwahl: | 04551 | |
Kfz-Kennzeichen: | SE | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 60 048 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Waldemar-von-Mohl-Straße 10 23795 Bad Segeberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Waldemar Röhr | |
Lage der Gemeinde Klein Gladebrügge im Kreis Segeberg | ||
Geografie und Verkehr
Klein Gladebrügge liegt direkt südlich von Bad Segeberg an der Trave. Westlich verläuft die Bundesautobahn 21 von Bad Segeberg nach Bad Oldesloe, nördlich die Bundesautobahn 20 von Bad Segeberg (Weede) nach Lübeck.
Geschichte
Ausgrabungen steinzeitlicher Gräber und eines slawischen Ringwalls belegen, dass das Gebiet um Klein Gladebrügge bereits weit vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung besiedelt war.
Der Ort wird 1177 erstmals urkundlich erwähnt, obwohl das Gebiet nur vierzig Jahre früher in der Stiftungsurkunde von Burg, Kloster und Kirche in Bad Segeberg noch als Waldfläche mit Teich beschrieben wurde.
Vom 1. Januar 1974 bis zum 31. Dezember 1997 bildete Klein Gladebrügge zusammen mit Traventhal die Gemeinde Groß Gladebrügge.[2]
Die Ohlenborg
Die Ohlenborg, ein slawischer Ringwall, lag auf dem linken Hochufer der Trave, dort, wo der Fluss zwischen den Orten Högersdorf und Klein Gladebrügge seine Fließrichtung nahezu rechtwinklig nach SSW ändert und einen markanten Prallhang ausbildet. Unmittelbar nördlich der Burgstelle verläuft der Höftgraben, der im Bereich des Trave-Knicks von Osten her einmündet. Die Topographie bietet hier ideale Bedingungen für die Anlage einer Burg: erhöhter Standort mit weitem Blick in die Traveniederung und Annäherungsschutz durch Gewässer.
In den Jahren 1982 bis 1985 fanden archäologische Untersuchungen statt, die detaillierte Einblicke in die Struktur der Anlage erlauben. Ergraben wurde eine halbkreisförmige Burg, die durch Kastenpalisaden und einen Graben geschützt war. Der Graben hatte eine Breite von ca. 8 m und eine Tiefe von etwa 5 bis 6 m. Die Kastenkonstruktion war aus Eichenspaltbohlen erstellt und erlaubte eine dendrochronologische Datierung in die Jahre 894 bis 897. Auf Grund von Keramik- und Eisenfunden geht man von einer etwa 50 Jahre dauernden Besiedlung aus. Mit einer umwallten Fläche von ca. 1000 m2 gilt die Ohlenborg als kleinste slawische Burg Schleswig-Holsteins.
Politik
Gemeindevertretung
Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft AKW seit der Kommunalwahl 2008 vier Sitze, die Wählergemeinschaft AWG drei und die SPD zwei.
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein schräger, sich nach unten verbreiternder, gesenkter blauer Wellenbalken, überdeckt von einer roten Ziegelsteinbrücke, oben links eine asymmetrische grüne Eiche mit zwei roten Eicheln.“[3]
Wirtschaft
Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, es gibt jedoch auch Gewerbebetriebe und einige Reiterhöfe in der Gemeinde.
Persönlichkeiten
Der Philosoph Reinhard Brandt wurde 1937 in Klein Gladebrügge geboren.
Literatur
- Arthur Dähn, Susan Möller Wiering: Ringwälle und Turmhügel: Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2001, ISBN 3-88042-850-6, Slawischer Ringwall, Kl. Gladebrügge, S. 380.
- Barbara Goltz: Die slawische Burg von Klein Gladebrügge, Kreis Segeberg. In: Offa, Bd. 46 (1989), S. 159–222.
- Anne Klammt: Die Slawen in Schleswig-Holstein aus archäologischer Sicht, Vortrag 2013, Klein Gladebrügge – die kleine Lösung, Folien 45, 46.
- Albert Lüthje: Klein Gladebrügge und seine Vergangenheit. Ein Rückblick über 700 Jahre (1177–1857). Herausgegeben vom Amt Segeberg Land, Bad Segeberg 1987.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 186.
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein