Kirchenthumbach
Kirchenthumbach ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Neustadt an der Waldnaab | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kirchenthumbach | |
Höhe: | 467 m ü. NHN | |
Fläche: | 67,42 km2 | |
Einwohner: | 3236 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 48 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91281 | |
Vorwahl: | 09647 | |
Kfz-Kennzeichen: | NEW, ESB, VOH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 74 129 | |
Marktgliederung: | 45 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Bahnhofstr. 18 91281 Kirchenthumbach | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Jürgen Kürzinger[2] (SPD) | |
Lage des Marktes Kirchenthumbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab | ||
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Oberpfalz-Nord. Südlich der Gemeinde befindet sich der Truppenübungsplatz Grafenwöhr der US Army.
Gemeindegliederung
Es gibt 45 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Aicha (Einöde)
- Altzirkendorf (Kirchdorf)
- Asbach (Weiler)
- Bärmühle (Einöde)
- Blechmühle (Weiler)
- Burggrub (Dorf)
- Dammelsdorf (Weiler)
- Ernstfeld (Weiler)
- Fronlohe (Weiler)
- Görglas (Weiler)
- Göttersdorf (Weiler)
- Grünthanmühle (Einöde)
- Haselmühle (Weiler)
- Haunzamühle (Einöde)
- Heinersberg (Weiler)
- Heinersreuth (Dorf)
- Höflas (Einöde)
- Kirchenthumbach (Hauptort)
- Knittelhof (Einöde)
- Krücklasmühle (Einöde)
- Lenkenreuth (Weiler)
- Luisenhof (Einöde)
- Metzenhof (Dorf)
- Metzenmühle (Einöde)
- Metzlasreuth (Weiler)
- Neuzirkendorf (Kirchdorf)
- Oberaichamühle (Einöde)
- Oberlenkenreuth (Weiler)
- Obertreinreuth (Weiler)
- Penzenreuth (Dorf)
- Pfaffenstetten (Dorf)
- Putzmühle (Einöde)
- Röthenlohe (Einöde)
- Rothmühle (Einöde)
- Sassenreuth (Kirchdorf)
- Sommerau (Weiler)
- Sorg (Einöde)
- Straßenhäusl (Einöde)
- Tagmanns (Dorf)
- Thieroldsreuth (Einöde)
- Thurndorf (Pfarrdorf)
- Treinreuth (Weiler)
- Unteraichamühle (Einöde)
- Wölkersdorf (Dorf)
- Zinnschacht (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Burggrub, Fronlohe, Kirchenthumbach, Metzenhof, Neuzirkendorf, Sassenreuth, Thurndorf, Treinreuth und Heinersreuth.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Kirchenthumbach (1725 noch Thumbach) war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt Amberg des Kurfürstentums Bayern. Kirchenthumbach besaß wohl seit Beginn des 15. Jahrhunderts das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Jahr 1946 wurden die Gemeinden Metzenhof und Treinreuth sowie Gebietsteile von Moos eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam am 1. Juli 1972 Sassenreuth hinzu.[5] Neuzirkendorf und Thurndorf folgten am 1. Januar 1978, Heinersreuth am 1. Mai 1978.[6]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 3452 | 3518 | 3403 | 3489 | 3479 | 3418 | 3367 | 3263 | 3261 |
Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 3384 auf 3241 um 143 bzw. um 4,2 %.
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Im Gemeinderat sind 16 ehrenamtliche Bürger vertreten. Die Gemeinderatswahlen seit 2014 führten zu folgenden Ergebnissen:
Partei/Liste | 2020[7] | 2014 | ||
---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | |
SPD | 25,2 | 4 | 23,6 | 4 |
CSU | 15,8 | 2 | 16,5 | 2 |
Christliche Wählergemeinschaft (CWG) | 30,7 | 5 | 24,8 | 4 |
Bürgergemeinschaft Thurndorf | 11,9 | 2 | 12,4 | 2 |
Wählergemeinschaft der ehemaligen Gemeinde Sassenreuth | 10,5 | 2 | 11,5 | 2 |
Wählergemeinschaft der früheren Gemeinde Heinersreuth | 5,9 | 1 | 6,4 | 1 |
Freie Wähler – Unpolitischer Wählerblock | – | – | 4,9 | 1 |
Wahlbeteiligung | 82,6 % | 81,0 % |
Erster Bürgermeister ist Jürgen Kürzinger (SPD).[8] Er wurde 2014 Nachfolger von Fritz Fürk (Christliche Wählergemeinschaft) und 2020 im Amt bestätigt.[9] Er gehört qua Amt ebenfalls dem Gemeinderat an.
Verwaltung
Der Hauptort ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach, bei dem die Gemeinde Mitglied ist.
Wappen
Blasonierung: „In Rot auf silbernem Stufensockel ein blau bedachter silberner Zinnenturm, dem ein Schildchen mit den bayerischen Rauten aufgelegt ist.“[10]
Dieses Wappen wird seit dem 15. Jahrhundert geführt. | |
Wappenbegründung: In der heraldischen Literatur fehlt eine Deutung des Turmes im Wappen. Der Zinnenturm mit Spitzdach spielt wohl auf den Ortsnamen an (noch 1725 Thumbach) und steht in heraldisch stilisierter Form für das Wahrzeichen des Ortes, den Turm der 1875 erbauten neuromanischen Kirche. Die Zinnen am Turm lassen auch daran denken, dass die abgerissene alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert früher mit einer Wehrmauer mit Ecktürmen und Schießscharten umgeben war. Der wehrhafte Kirchturm kann allgemein auch als Sinnbild für die Kirche als Schutzraum für jedermann interpretiert werden. Das Schildchen mit den bayerischen Rauten erinnert an die wittelsbachische Ortsherrschaft. Kirchenthumbach hat wohl zu Beginn des 15. Jahrhunderts den Marktstatus erlangt. Der Turm ohne Rautenschildchen findet sich schon auf dem aus dem frühen 15. Jahrhundert stammenden und in Abdrucken seit 1459 bekannten Siegel, ebenso auf dem um 1550 angefertigten größeren Marktsiegel. Seit 1819 wurde das Wappen willkürlich mit dem Schildchen seitlich am Turm lehnend abgewandelt. In der heraldischen Literatur wurde dann auch noch unter dem Turm ein Berg hinzugefügt. |
Baudenkmäler
- Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Kirchenthumbach)
- Schloss Kirchenthumbach
- Schloss Metzenhof (abgegangen)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 2016 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 191 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 64 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1319. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Im Jahr 2010 bestanden 96 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 3018 Hektar, davon waren 1731 Ackerfläche und 1287 Dauergrünfläche.
Verkehr
Von 1904 bis 1969 (Personenverkehr 1962) war Kirchenthumbach Endstation der Bahnstrecke Pressath–Kirchenthumbach.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2017):
Persönlichkeiten
- Johann Friedrich Eisenhut (1667–1749), Hoflieferant am Wiener Kaiserhof
- Max Frey (1799–1871), hoher bayerischer und griechischer Verwaltungsbeamter, Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone, Vater des Dichters Martin Greif
- Max von Stadlbaur (1808–1866), römisch-katholischer Theologe
- Josef Prüschenk (1908–1966), bayerischer Landtagsabgeordneter (CSU)
- Charles Schumann (* 1941), Barkeeper und Gastronom
- Sebastian Thiem (* 1985), Technikhistoriker
Literatur
- Paulinus Fröhlich: Kirchenthumbach: Beiträge zur Geschichte und Kulturgeschichte des Markts Kirchenthumbach. Laßleben, Kallmünz 1951.
- Bilder aus alten Zeiten. Markt Kirchenthumbach 1996.
- Geschichten aus alten Zeiten. Kirchenthumbach 1997.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 564–567 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Jürgen Kürzinger Erster Bürgermeister. Gemeinde Kirchenthumbach auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach, abgerufen am 10. April 2021.
- Gemeinde Kirchenthumbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. November 2011.
- Gemeinde Kirchenthumbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 460 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 652 und 653.
- Gemeinderatswahl Markt Kirchenthumbach, 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 25. März 2020, abgerufen am 30. November 2020.
- Bürgermeister. Gemeinde Kirchenthumbach auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach, abgerufen am 30. August 2020.
- Bürgermeisterwahlen VG Kirchenthumbach. Abgerufen am 30. November 2020.
- Eintrag zum Wappen von Kirchenthumbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Das Kinderhaus. In: pfarreikirchenthumbach.de. Abgerufen am 20. Juni 2017.
- Unsere Kinderkrippe. In: pfarreikirchenthumbach.de. Abgerufen am 20. Juni 2017.
- Grund- und Mittelschule Kirchenthumbach. (Nicht mehr online verfügbar.) 1. Juni 2017, archiviert vom Original am 6. April 2017; abgerufen am 20. Juni 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.