Weiherhammer
Weiherhammer ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Neustadt an der Waldnaab | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Weiherhammer | |
Höhe: | 394 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,95 km2 | |
Einwohner: | 3846 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 92729, 92700 | |
Vorwahl: | 09605 | |
Kfz-Kennzeichen: | NEW, ESB, VOH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 74 166 | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 3 92729 Weiherhammer | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Ludwig Biller (CSU) | |
Lage der Gemeinde Weiherhammer im Landkreis Neustadt an der Waldnaab | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Oberpfalz-Nord, der Hauptort knapp 9 km südwestlich von Weiden.
Gemeindegliederung
Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Dürnast (Dorf)
- Geräum (Einöde)
- Markt Kaltenbrunn (Pfarrdorf)
- Neumühle (Einöde)
- Trippach (Dorf)
- Weiherhammer (Pfarrdorf)
Es gibt die Gemarkungen Kaltenbrunn, Kohlberg, Mallersricht, Röthenbach und Etzenricht.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Weiherhammer war ursprünglich ein Industrieprojekt des frühen 18. Jhs. und gewann seinen zweiten Namensteil von dem Hammerweiher, der vor dem Projekt Beckenweiher hieß. Hammer ist ein altes Wort für ein Hammerwerk. Man errichtete 1717 auf Geheiß der Herzoglichen Räte „zwischen Mandel und Ezersried unweith des Beckhenweyers einen Hochofen“. Man nannte ihn zuerst „der neue Hochofen bei Mandl“, bald darauf folgte „der Weyherhammer“.[4]
Für die Siedlung war im 18. Jh. auch die Bezeichnung Weihersdorf/Weierdorf üblich.
Beckendorf, das heutige Weiherhammer, gehörte zum wittelsbachischen Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Weiden; seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Etzenricht, der Beckendorf eingegliedert wurde.
Ortsname
Im Jahr 1934 wurde Beckendorf nach dem seit 1717 am Ort ansässigen Hüttenwerk in Weiherhammer umbenannt und erhielt am 1. Februar 1952 die kommunale Selbständigkeit.[5]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 der Markt Kaltenbrunn eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Dürnast und Trippach der aufgelösten Gemeinde Mallersricht hinzu.[5]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 3112 Einwohner
- 1970: 3406 Einwohner
- 1987: 3655 Einwohner
- 1991: 4034 Einwohner
- 1995: 4081 Einwohner
- 2000: 4199 Einwohner
- 2005: 4021 Einwohner
- 2010: 3818 Einwohner
- 2015: 3851 Einwohner
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3773 auf 3812 um 39 Einwohner bzw. um 1 % der Einwohnerzahl.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl im März 2020 ergab folgende Sitzverteilung:[6]
- CSU: 10 Sitze
- SPD: 6 Sitze
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Ludwig Biller (* 1959) (CSU).[7]
Wappen
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin drei gestürzte silberne Spitzen, in Silber schräg gekreuzt zwei wachsende schwarze Schmiedehämmer.“[8]
Das Wappen wurde 1977 angenommen. | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bau- und Bodendenkmäler
Natur
In der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Weiherhammer.
Sport
- TSG Mantel-Weiherhammer e.V.
- Schützengesellschaft Tell Trippach e.V.
- Scheiben-Schützen-Gesellschaft Weiherhammer e. V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Weiherhammer ist ein alter Industriestandort. Hauptarbeitgeber sind BHS Corrugated (Wellpappanlagen) und das Unternehmen Pilkington (Flachglas). Im Ortsteil Kalkhäusl existiert eine Mülldeponie.
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 1661 und im Bereich Handel und Verkehr 210 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 298 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1455. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 21 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 513 ha, davon waren 353 ha Ackerfläche.
Verkehr
Der Bahnhof Weiherhammer liegt an der Bahnstrecke Neukirchen–Weiden. Es verkehren Regional-Express-Züge der Relation Nürnberg Hbf–Bahnhof Neustadt (Waldnaab).
Bildung
1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 150 Kindergartenplätze mit 136 Kindern
- Volksschulen: eine mit 23 Lehrern und 367 Schülern
Persönlichkeiten
- Hermann Sickenberger (1851–1923), Pädagoge und Bayerischer Landtagsabgeordneter, ab 1912 katholischer Priester
- Therese Tesdorpf-Sickenberger (1853–1926), Erzieherin und Schriftstellerin
- Carl Hocheder (1854–1917), Architekt
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Weiherhammer in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. April 2021.
- Gemeinde Weiherhammer, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 300.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 538 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- http://www.weiherhammer.de/
- http://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/
- Eintrag zum Wappen von Weiherhammer in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte