Windischeschenbach
Windischeschenbach (bairisch: Eschawo) ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab, die an der Bayerischen Porzellanstraße liegt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Neustadt an der Waldnaab | |
Höhe: | 438 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,37 km2 | |
Einwohner: | 4923 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 135 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92670 | |
Vorwahl: | 09681 | |
Kfz-Kennzeichen: | NEW, ESB, VOH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 74 168 | |
Stadtgliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 34 92670 Windischeschenbach | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Karlheinz Budnik (CSU) | |
Lage der Stadt Windischeschenbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt westlich vom Zusammenfluss von Fichtel- und Waldnaab. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist der Ritzerberg mit einer Höhe von 552 Metern.
Gemeindegliederung
Die Stadtgemeinde hat 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bach (Weiler)
- Berg (Weiler)
- Bernstein (Kirchdorf)
- Dietersdorf (Kirchdorf)
- Dornmühle (Einöde)
- Gerbersdorf (Weiler)
- Gleißenthal (Kirchdorf)
- Harleshof (Einöde)
- Johannisthal (Einöde)
- Lindenhof (Weiler)
- Naabdemenreuth (Weiler)
- Neuhaus (Pfarrdorf)
- Nottersdorf (Weiler)
- Oberbaumühle (Einöde)
- Ödwalpersreuth (Weiler)
- Pleisdorf (Weiler)
- Schweinmühle (Einöde)
- Wiesenthal (Einöde)
- Windischeschenbach (Hauptort)
Klima
Die Stadt liegt im Klimabezirk des Oberpfälzer Waldes, eines waldreichen Mittelgebirges in Ostbayern, welches ein typisches Schonklima aufweist.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Um 950 entstand durch Mönche des Klosters St. Emmeram aus Regensburg die Missionsstation Windischeschenbach. 1605 wurde der Ort zum Markt erhoben. Windischeschenbach gehörte zum größten Teil zum Reichsstift Kloster Waldsassen. Der Ort war durch den Eschenbach geteilt, wobei der am rechten Ufer gelegene Teil des Ortes dem Herzogtum Sulzbach unterstand und somit seit 1777 zu Bayern und der links des Eschenbaches gelegene Teil zu Waldsassen gehörte. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der gesamte Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Im Jahr 1952 wurde anlässlich der 1000-Jahr-Feier von Ort und Pfarrei der Markt zur Stadt erhoben. Am 22. September 1987 wurde in Windischeschenbach die Kontinentale Tiefenbohrung (KTB) gestartet.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Bernstein, Naabdemenreuth und Neuhaus (mit dem im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Dietersdorf) eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 5785 auf 4960 um 825 Einwohner bzw. um 14,3 %.
Name
Bis 1424 hieß der Ort nur Eschenbach. Um ihn vom weiter westlich gelegenen Eschenbach abzugrenzen, erhielt er den Zusatz Windisch[5], da er im Vergleich zum namensgleichen Ort weiter östlich und damit näher am Wendenland (Böhmen) lag.
Politik
Stadtrat
Die 20 Sitze des Stadtrates verteilen sich seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 wie folgt (mit Vergleichszahlen der beiden vorigen Wahlen):
Partei / Liste | CSU | SPD | Grüne | FW |
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Sitze 2020 | 10 | 4 | 2 | 4 |
Sitze 2014 | 12 | 6 | – | 2 |
Sitze 2008 | 11 | 6 | – | 3 |
Bürgermeister
Bei der Kommunalwahl 2014 wurde Karlheinz Budnik (CSU) mit 70,52 % der gültigen Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt. Er gehört mit Sitz und Stimme ebenfalls dem Gemeinderat an.[7]
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silberner Wellenbalken, darin ein waagrechter blauer Fisch; oben zwei sechsstrahlige goldene Sterne, unten ein solcher.“[8]
Das Wappen ist seit 1553 bekannt. | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Windischeschenbach ist das „Tor zum Waldnaabtal“, einem Naherholungsgebiet zum Wandern und Radfahren. Das Waldnaabtalmuseum in der Burg Neuhaus ist ein regionales Archiv der Kultur und Lebensart.
Bau- und Bodendenkmäler
- Schloss Windischeschenbach
- Burg Neuhaus mit 23 m hohem „Butterfassturm“
- Kommunbrauhaus (Windischeschenbach)
Natur
Kulinarische Spezialitäten
Windischeschenbach stellt eine Zoigl-Hochburg dar. Der Zoigl ist ein untergäriges Bier, das nach traditioneller Weise gebraut wird. Die zahlreichen Zoigl-Stuben laden zumeist an den Wochenenden abwechselnd zum abendlichen gemütlichen Beisammensein ein.
Sport
- Allgemeiner Turn- und Sportverein ATSV
- Behinderten- und Versehrtensportverein
- DJK Windischeschenbach
- Eisstockclub Windischeschenbach
- Feuerschützengesellschaft Windischeschenbach e.V.
- Fischerfreunde Neuhaus – Windischeschenbach
- Rad- und Skisportverein Concordia
- SKC UNTER UNS
- SpVgg Windischeschenbach e. V.
- Tauch- und Schnorchelclub "Easy Diver"
- Tennisclub Windischeschenbach
- Narrhalla Stadt Windischeschenbach e.V.
Verkehr
Windischeschenbach hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau, an dem regelmäßig Züge der Oberpfalzbahn verkehren. Die Stadt grenzt unmittelbar an die Autobahn A 93 Regensburg – Weiden – Hof an und hat eine eigene Anschlussstelle.
Sonstiges
Überregional bekannt wurde Windischeschenbach durch das Kontinentale Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland. Der Bohrturm kann besichtigt werden.
Persönlichkeiten
Mit der Stadt verbunden
- Josef Wagner (1892–1979), SPD-Politiker, lebte nach dem Ersten Weltkrieg in Windischeschenbach.
- Dieter Hildebrandt (1927–2013), deutscher Kabarettist, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aus seiner niederschlesischen Heimat vertrieben und lebte in Windischeschenbach.
- Altneihauser Feierwehrkapell’n, Leitung: Norbert Neugirg
Söhne und Töchter der Stadt
- Josef Wittmann (1880–1968), bedeutender Kirchenmaler des Neubarocks im süddeutschen Raum. Malte in über 80 Kirchen Kirchendecken und Altarbilder hauptsächlich in den Diözesen Regensburg, Eichstätt und München-Freising bzw. in der Oberpfalz, Nieder- und Oberbayern, vereinzelt auch in den Diözesen Augsburg und Passau.
- Richard Hirsch (1882–1959), deutscher Glashüttentechniker
- Paul Schinner (* 1937), bedeutender Oberpfälzer Bildhauer, Maler und Grafiker.
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Windischeschenbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. April 2021.
- Gemeinde Windischeschenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 538 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- http://www.windischeschenbach.de/leben-wohnen/geschichte/
- Ergebnis zur Stadtratswahl 2020 am 15. März 2020, Stadt Windischeschenbach
- Ergebnis zur Bürgermeisterwahl 2014 am 16. März 2014 Stadt Windischeschenbach
- Eintrag zum Wappen von Windischeschenbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte