Blechmühle (Kirchenthumbach)
Blechmühle ist ein Ortsteil des Oberpfälzer Marktes Kirchenthumbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab.
Blechmühle Markt Kirchenthumbach | ||
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Höhe: | 489 m | |
Postleitzahl: | 91281 | |
Vorwahl: | 09647 | |
Lage von Blechmühle in Bayern | ||
Geschichte
Der Ort Blechmühle (früher Hammermühle) ist seit 1300 urkundlich nachgewiesen. Hier wurde, wie der Name Blechhammer sagt, das Halbfabrikat Blech hergestellt.
In dem Hammerbrief von 1438 wird als Inhaber ein Niklas Schmucker genannt, den das Hammergut an seinen Sohn Michael Schmucker übergeben hat. In dem Hammerbrief wird dem Hammerherrn auch die niedere Gerichtsbarkeit über sein Hammervolk zugesprochen.
1607 wird auf der Plechmühl ein Michael Schwindl genannt. Er klagte gegen den Forstmeister von Eschenbach, da dieser ihm das benötigte Holz zum Betrieb des Werkes nicht unentgeltlich zur Verfügung stellen wollte, obwohl ihm dies nach dem Hammerbrief zugestanden ist. Der Streit geht darauf zurück, dass zu der damaligen Zeit das Werk nur mehr eine Mühle und kein Hammer war, weshalb die Weigerung des Forstmeisters auch gerichtlich anerkannt wurde. 1640 hat der Thumbacher Bürger Hanns Thomas Mendl die „anno 1634 durch die Feindsvölker abgebrannte ödliegende und verwüstete Plechmühl käuflich er erwerben versucht“, was ihm auch zugestanden wurde. Allerdings kamen 1641 die Soldaten wieder und verwüsteten erneut den Ort. 1643 erbot sich ein Thumbacher Bürger namens Mertz an, eine Wohnung und einen Mahlgang aufzurichten und die Felder wiederum zu bebauen, damit bei einem Verkauf die auf dem Betrieb lastenden Schulden des Mendl abgetragen werden können. Dies wurde ihm am 23. September 1644 auch genehmigt. Metz teilte sich das Objekt mit einem Schwemmer und beide haben die Mühle mit zwei Mahlgängen, Stadel und Stallung wieder aufgerichtet und betrieben. Um 1700 hat Hans Schuller von Eschenbach den Metz’schen Teil erheiratet. Allerdings traten Streitigkeiten wegen der Betriebsaufteilung zutage, die sich auch in der nächsten Generation fortsetzten. Bei seinem Tod vermachte Hans Schuller seinen Besitz je zur Hälfte seinem Sohn Lorenz und seinem Stiefsohn Hans Baier. Letzteren sollte der Lorenz aber auszahlen; am 13. Februar 1733 gelangte der Anteil an den Lorenz Schuller. Allerdings kamen die Rechtsstreitigkeiten mit den Erben des Schwemmer wieder zu Vorschein, hatte dieser doch 1729 geklagt, dass rechtswidrig „ein Hauptgut oder Corpus zertrennet und separiert werde“. 1739 wurde deshalb dem Lorenz Schuller vom Pflegamt Eschenbach befohlen, die Mühle zu verlassen. Aus nicht bekannten Gründen kam es aber anders. Seit 1698 ist das dortige Mühlenwerk am Thumbach im Besitz der Familie Schuller. Das frühere Hammerwerk ist – wie dargestellt – im Dreißigjährigen Krieg abgegangen.
1828 wurde hier eine Mahlmühle neu errichtet. Heute arbeitet das Werk mit einer Wasserturbine und erzeugt Roggen- und Weißmehle. Ein Teil wird im eigenen Betrieb, der Bäckerei Schuller, verarbeitet.
Literatur
- Geschichten aus alten Zeiten. S. 27. Kirchenthumbach 1997.
- Paulinus Fröhlich: Kirchenthumbach: Beiträge zur Geschichte und Kulturgeschichte des Markts Kirchenthumbach. S. 182–186. Laßleben, Kallmünz 1951.