Kallnach
Kallnach (französisch Chouchignies) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Kantons Bern in der Schweiz. Sie fusionierte am 1. Januar 2019 mit Golaten zur neuen Gemeinde Kallnach.
Kallnach | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Seeland |
BFS-Nr.: | 0304 |
Postleitzahl: | 3207 Golaten 3283 Kallnach |
Koordinaten: | 584604 / 207929 |
Höhe: | 445 m ü. M. |
Höhenbereich: | 432–561 m ü. M.[1] |
Fläche: | 17,98 km²[2] |
Einwohner: | 2220 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 123 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 9,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Urs Köhli (GLP) |
Website: | www.kallnach.ch |
Dorfzentrum von Kallnach | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Kallnach gilt als das längste Strassendorf der Schweiz. Es erstreckt sich am Fuss einer Moräne des Rhonegletschers am Rande des Grossen Mooses und liegt an der Strasse von Lyss über Aarberg nach Kerzers. Der Ort verfügt über eine Bahnstation an der Broyelinie (Strecke Lyss-Aarberg-Kerzers).
Die Nachbargemeinden sind in alphabetischer Reihenfolge: Bargen, Finsterhennen, Fräschels FR, Kerzers FR, Mühleberg, Radelfingen, Siselen, Treiten, Wileroltigen.
Geschichte
Überreste einer Römerstrasse, welche die Siedlungen Aventicum und Petinesca verband, wurden im Aspi gefunden. Ausgrabungen im Jahre 1989 förderten Strukturen zutage, die als römische Raststätte, Zollposten oder Pferdewechselstation interpretiert werden können. Noch im Frühmittelalter, während des 7. Jahrhunderts, lebten auf dem Gebiet des heutigen Kallnach Romanen, was anhand von Fundgegenständen und Grabbeilagen festgestellt werden konnte. Im Ersten Weltkrieg wurde das Dorf aus Versehen von französischen Bomben getroffen, es kam jedoch zu keinen Personen- und äusserst geringen Materialschäden.[5]
Ortsadel
Kallnach hatte, zumindest zeitweise, einen eigenen Ortsadel. So taucht beispielsweise ein Ritter Berthold von Kallnach urkundlich in den Jahren zwischen 1255 und 1265 in Erscheinung.[6] Dieses Adelsgeschlecht taucht nochmals im Jahre 1363 auf, als eine Christina von Kallnach zusammen mit ihrem Mann Heinrich von Schünen einen jährlichen Zins von 3 Schilling an das Dominikaner Kloster in Bern von einer halben Hofstatt in Bern in der Herrengasse stiftet.[7] Einkünfte aus der zweiten Hälfte dieser Hofstatt wurden bereits ein Jahr zuvor von Albrecht Schäfers und seiner Frau zum Seelenheil gestiftet, was auf ein mögliches Verwandtschaftsverhältnis der beiden Familien hindeuten könnte.[8]
Politik
Die Exekutive besteht aus dem sechsköpfigen Gemeinderat. Die parteipolitische Zusammensetzung für die Legislaturperiode 2021–2024 ist folgendermassen: SVP 2, Dorfliste 2, GLP 1. Gemeindepräsident ist Urs Köhli (GLP).[9][10]
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: SVP 41,2 %, BDP 13,2 %, SP 10,7 %, FDP 6,0 %, EDU 3,8 %, glp 7,3 %, GPS 9,1 %, EVP 2,5 %.[11]
Bilder
- Ortseingang von Kallnach
- Gemeindeverwaltung
- Fachwerkhaus im Ortszentrum
- Kirche
- Innenansicht der Kirche
- Luftbild (1954)
Sehenswürdigkeiten
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- http://doc.rero.ch/record/166736/files/1918-01-10.pdf
- Quelle Archiv des historischen Vereins des Kantons Bern Band 9–10
- Quelle: Das Dominikaner Kloster in Bern
- Das Dominikaner Kloster in Bern von 1269 bis 1400, 1857, S. 34
- Gemeinderat. Gemeinde Kallnach, abgerufen am 4. November 2021.
- GLP sprengt alle Erwartungen. Berner Zeitung, 25. Oktober 2020, abgerufen am 4. November 2021.
- Resultate der Gemeinde Kallnach. Staatskanzlei des Kantons Bern, 20. Oktober 2019, abgerufen am 17. August 2020.