KBStV Rhaetia München
Die Katholische Bayerische Studentenverbindung Rhaetia ist eine katholische bayerische Studentenverbindung in München mit rund 400 Mitgliedern. Sie ist farbentragend und nichtschlagend.
KBStV Rhaetia | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Hochschulort: | München | |||||
Hochschule/n: | Münchner Universitäten und Hochschulen | |||||
Gründung: | 23. Juli 1881 | |||||
Korporationsverband: | Verbandsfrei | |||||
Kürzel: | R! | |||||
Farbenstatus: | farbentragend | |||||
Farben: |
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Fuchsenfarben: |
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Mütze: | Kirschrote Münchner Tellermütze | |||||
Art des Bundes: | Männerbund | |||||
Religion / Konfession: | katholisch | |||||
Stellung zur Mensur: | nichtschlagend | |||||
Wahlspruch: | Cum fide virtus! | |||||
Mitglieder insgesamt: | 400 (2014) | |||||
Aktive: | 45 (2016) | |||||
Website: | www.rhaetia.de | |||||
Geschichte
Gründung
Die KBStV Rhaetia München wurde am 23. Juli 1881[1] von 18 Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität gegründet. Diese Studenten waren ehemals Mitglieder der KDStV Aenania München,[2] welche dem farbentragenden katholischen Cartellverband (CV) angehörte. Hintergrund für die Trennung waren zum einen die damaligen Zeitumstände sowohl des Kulturkampfes mit der Ablehnung des Ultramontanismus als auch der staatspolitischen Auffassungen. Die Rhaeten wollten sich damals von den Befürwortern des Deutschen Reiches absetzen und traten nachhaltig für die Stärkung einer Autonomie Bayerns und seines Königshauses ein. Dies führte auch zur Ablehnung des über den gesamten deutschsprachigen Raum verteilten Cartellgedankens des CV und KV, dem seinerzeit alle drei katholischen Münchener Verbindungen verfolgten. So kam es innerhalb der Verbindung zu einem Disput, der damit endete, dass am 17. Juli gegen diejenigen dreizehn Burschen ein Antrag auf Dimission gestellt wurde, „welche die Loslösung Aenanias vom Kartellverband bezweckten“. Diese Gruppe formierte sich und fasste den Plan, eine gesonderte Verbindung zu gründen, was später dann im „Gasthaus zum Morgenstern“ (St.-Anna-Vorstadt) vollzogen wurde. Damit setzte man den Schwerpunkt von einer katholischen deutschen hin zu einer betont katholischen und bayerischen Studentenverbindung. Der Name „Rhaetia“ gründet auf die römische Provinz Raetia, das vor allem das heutige Südwestbayern abdeckt. Der zuerst erwogene Name Bavaria war schon vergeben.
Gründungszeit bis 1900
In der Anfangszeit war das Erreichen einer sinnvollen Mitgliederzahl für die Verbindung schwierig, da drei Theologiestudenten ins Priesterseminar Georgianum übersiedelten. Der Rhaetia kam der Umstand zugute, dass in der nicht farbentragenden KStV Ottonia München aus dem katholischen Kartellverband (KV) eine Anzahl süddeutscher Studenten aus demselben Grund ihren Verein verlassen und sich entschlossen hatten, der Rhaetia beizutreten. Dabei wurde auch zum ersten Mal das Bayern-Prinzip in Frage gestellt, weil drei von ihnen Württemberger waren. Jedoch einigte man sich einvernehmlich darauf, den dreien die Mitgliedschaft im Sinne des Prinzips zu verwehren.
Am 19. November 1884 fasste man den Beschluss, von der ersten Kneipe ab offiziell Couleur zu tragen. Dieser Beschluss wurde am 10. Januar 1885 mit einem Couleurantrittskommers feierlich umgesetzt. Zum 7. Stiftungsfest wurde außerdem von einem der Gründer, Mayerhofer, ein Festgedicht verfasst, welches zum Bundeslied proklamiert wurde. Am 19. Dezember dieses Jahres wurde die erste Tochterverbindung der Rhaetia in Eichstätt unter dem Namen „Rhaetia Eystettensis“ gegründet, welche aber nach zwei Semestern wieder aufgelöst wurde.
1900 bis 1930
Die Rhaetia hat außerdem die Tochterverbindung KDStV Franco-Raetia Würzburg, welche am 2. Dezember 1905 unter dem Namen „Rhaetia Herbipolensis“ als Filialverbindung gegründet wurde. Somit hatte die Rhaetia zwei Aktivenbetriebe an zwei Standorten und einen gemeinsamen Altherrenverband. 1925 erfolgte die Abspaltung der Würzburger aufgrund von Mitgliederschwund, sodass die Verbindung das Bayern-Prinzip aufgab, den Namen in „KDStV Franco-Raetia“ abänderte und dann dem CV beitrat. Sie besteht noch heute und pflegt einen regen Austausch mit ihrer Mutterverbindung.
Zum 25. Stiftungsfest nahm zum ersten Mal ein Mitglied der königlichen Familie, Prinz Ludwig von Bayern, an der Zeremonie teil. Diese betont bayerisch-royalistische Tradition setzte Kronprinz Rupprecht von Bayern fort, der sein Leben lang oft bei der Rhaetia zu Besuch war. Außerdem zeichnete er die Verbindung als solche mit der „Kronprinz Rupprecht-Medaille“ aus.
Während des Ersten Weltkrieges verblieben nur zwei Burschen in der Aktivitas, während 200 Mitglieder der Verbindung Militärdienst leisteten, von denen 40 starben. Ab 1923 wurde das vierteljährlich, später monatlich, erscheinende einheitliche Verbindungsblatt „Der Rhaetenherold“ herausgebracht.
Die traditionell guten und engen Verbindungen Rhaetias zum Haus Wittelsbach ergaben sich aus dem rhaetischen Lebensprinzip "bavaria" wie auch aus der langen monarchischen Tradition, die Bayern so nachhaltig prägte. Demzufolge wurde in den 20er Jahren auch sehr intensiv über eine staatliche Neuordnung Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg diskutiert. Das galt vor allem im Hinblick auf die Berücksichtigung bayerischer Belange in der Weimarer Republik, auch im Sinne bayerisch-rhaetischer Patrioten wie etwa eines Johann Baptist Sigl oder eines Georg Heim (siehe bekannte Mitglieder).[3][4]
1930 bis 1945
Da die Verbindung zu dieser Zeit über 600 Mitglieder mit 130 Aktiven besaß, wurde ein eigenes Verbindungshaus angestrebt, welches im Januar 1933 in der Luisenstraße 31 erworben werden konnte. Weil die NS-Ideologie mit dem katholischen Prinzip unvereinbar war, wurden 1932 nach vielen zeitbedingten Diskussionen über die politischen Entwicklungen die NS-Verfechter letztlich dazu aufgefordert, freiwillig die Verbindung zu verlassen, was 13 Burschen und 22 Philister daraufhin taten. Auch ein Artikel der Münchner Zeitung befasste sich mit dem inneren Zwist der Rhaetia. So verließen bis 1942 noch weitere 40 Philister die Verbindung, weil sie nicht mit dem rigorosen Widerspruch zur NS-Weltanschauung einverstanden waren. Davor hatten sie noch durch Mittelsmänner die Forderung zur Amtsniederlegung an den Philistervorstand und den Ausschuss gestellt und dabei gedroht, weitere amtliche und öffentliche Schritte folgen zu lassen. Jedoch blieb der Vorstand um Max Lebsche (Philistersenior Rhaetias von 1933 bis 1957) hart und hielt am regimekritischen Kurs fest, bestärkt durch die Erklärung der deutschen Bischöfe vom 28. März 1933 und den katholischen Widerstand. Auf diese Erklärung hin gab es bereits im Juni 1933 eine offizielle Erklärung des Philisterausschusses Rhaetias zu der neuen politischen Situation, nach welcher die "Kundgebung der Fuldaer Bischofskonferenz über die nationalsozialistische Bewegung" vom 28. März 1933 für die Verbindung maßgebend sei. In dieser Erklärung bleiben die deutschen Bischöfe trotz gewisser Relativierungen und der Hoffnung auf ein für die Kirche günstiges Konkordat bei ihrer grundsätzlichen Verurteilung bestimmter religiös-sittlicher Irrtümer des Nationalsozialismus.[5] Insofern konnte sich Rhaetia damit durchaus bestärkt fühlen. Die Erklärung Rhaetias schließt mit den Worten "Unsere Liebe und unsere Kraft gehört unseren Idealen: Gott und Vaterland. Ihnen zu dienen sind wir wie in der Vergangenheit so auch jetzt und in aller Zukunft bereit."[6] Auch deshalb rühmte Kardinal Michael von Faulhaber, Erzbischof von München und Freising, Rhaetia bereits 1936 mit folgenden Worten: "Auf einem weiten Trümmerfeld ragt eine einzige Säule. Rhaetia ist ihr Name".[7] Dies beurteilte Kardinal Faulhaber auch nach dem Krieg noch so. Gegenüber seinem Sekretär, Domkapitular Josef Thalhamer, erklärte er 1949, er habe nicht vergessen, dass Rhaetia 1933 bis 1945 "in Treue zur Kirche – ihrem Glauben, ihrer Sitte, ihrer Heimat zugetan – ausgehalten hat".[8] Beredtes Zeugnis dafür ist die Tatsache, dass sich Rhaetia mit zahlreichen Aktiven und Philistern noch 1935 mit Chargen in Wichs und Fahne an der Fronleichnamsprozession in München beteiligte und damit öffentlich ihre Treue zu Glaube und Kirche unterstrich.[9] Aus der unnachgiebigen Haltung Rhaetias gegen das NS-Regime resultierte dann unter anderem der Ausschluss aus der Bündischen Kammer der Studentenschaft, die Entlassung Max Lebsches als Professor aus dem Staatsdienst und die Enteignung des Rhaetenhauses 1938. Damit hatte die Rhaetia ihr Zentrum verloren, durch das der vereinte Widerstand erst in dieser Form möglich war. 1938 wurde Rhaetia wie alle anderen katholischen Korporationen verboten. Bereits im Wintersemester 1938/39 wurde das Rhaetenhaus in der Luisenstraße 31 von der NS-Kameradschaft Prinz Eugen (als Teil der Altherrenschaft des Corps Suevia und deren Aktivitas) bezogen.[10] Laut Notariatsurkunde vom 11. Januar 1943 wurde das Verbindungsanwesen ohne Entschädigung an den NS-Altherrenbund der Studenten übertragen.[11] Die Fahnen, Schläger (die traditionell zur studentischen Wichs gehören, bei Rhaetia als nicht-schlagender Verbindung jedoch grundsätzlich nicht als solche für Schläge oder Duelle verwendet wurden und werden) und das übrige Chargenzubehör wurden an verschiedenen Orten aufbewahrt und konnten so größtenteils nach dem Zweiten Weltkrieg gerettet werden. Am 7. September 1943 wurde das Rhaetenhaus von einer Brandbombe der britischen Royal Air Force zerstört.
Seit 1945
Am 23. Juli 1947 wurde die Rhaetia im Hotel „Schottenhamel“ in München wiedergegründet und setzte schon im folgenden Jahr die Tradition des Fronleichnamszuges bis heute fort. Am 1. August 1948 wurde außerdem der erste Nachkriegs-„Herold“ veröffentlicht und die Rückgabe des Verbindungsvermögens, das heißt der Rhaetenhaus-Ruine, nach langen Verhandlungen möglich. 1951 waren wieder 60 Aktive zu verzeichnen. 1957 wurde dann mit dem Bau des neuen Rhaetenhauses begonnen. Auch in das Jahr 1957 fiel der Tod des langjährigen Philisterseniors Max Lebsche. Ihm folgten Hans Babl, Heinz-Günter Jäckle, Ministerialrat Maximilian Wilhelm, Ministerialdirigent Berndt Jäger und Hubertus Betz im Amt des Philisterseniors.
Seit 1964 besteht ein Freundschaftsverhältnis zur Akademischen Burschenschaft der Glanzenburger. Als Zeichen zur Verbundenheit mit der katholischen Kirche wurde beispielsweise 1989 Benedikt XVI., damals als Kardinal und ehemaliger Bischof von München und Freising, und Odilo Lechner sowie Johannes Eckert, Äbte der gegenüberliegenden Verbindungskirche „Abtei St. Bonifaz“, als Ehrenmitglieder aufgenommen. Der Ausdruck zur Verbindung zum Hause Wittelsbach und dem Freistaat Bayern zeigt sich in der Aufnahme des Herzogs Franz von Bayern als Ehrenmitglied Rhaetiae im Jahre 1997.
Farben, Wahlspruch und Zirkel
Rhaetia ist eine farbentragende Verbindung. Ihre Farben sind kirschrot-weiß-hellblau.[12] Diese stellen eine Kombination der bayerischen Landesfarben und der Urfarben der Grafen von Scheyern-Wittelsbach dar. Letzteres weist auf die stets enge Verbindung der Rhaetia zum Hause Wittelsbach hin. Die Farben sind außerdem Zeichen für Liebe, Unschuld und Treue. Dies ist auch der Grund, wieso das Fuchsenband die Farben „rot-weiß“ besitzt.
Der Wahlspruch Rhaetiae lautet „Cum fide virtus“, was die lateinische Übersetzung des Wahlspruches des Wittelsbacher Hausritterordens vom Hl. Hubertus und der bayerischen Armee „In Treue fest“ ist.
Der Zirkel besteht aus den Buchstaben „V“, „C“, „F“ und „R“. Die ursprüngliche Bedeutung ist umstritten, steht aber wohl für „Vivat, crescat, floreat Rhaetia!“ (zu deutsch: Es lebe, wachse, blühe Rhaetia!).
Prinzipien
Die vier Prinzipien sind Religio, Amicitia, Scientia und Bavaria. Dies bedeutet, dass nur Bayern, also Studenten, die in Bayern geboren oder aufgewachsen sind, in die Verbindung aufgenommen werden. So beginnt auch das Bundeslied Rhaetiae mit den Worten Lass dein Bayernbanner fliegen und es wird nach jeder offiziellen Verbindungsveranstaltung die Bayernhymne gesungen. Damit wurden die Prinzipien der Aenania Religio, Amicitia und Scientia übernommen und um den Heimat-Gedanken erweitert.
Auch aus der Gründungszeit stammt es, dass sie in ihren Prinzipien eine freie Studentenverbindung ist und deshalb auch keinem Kartell (Dachverband) angehört. Des Weiteren wird seit 1885 das studentische Leibverhältnis praktiziert. Dabei gibt es die vier Leibfamilien „Autharis“, „Faßl“, „Gambrinus“ und „Kapfer“.
Gliederung
Die Verbindung hat etwa 35 aktive Mitglieder und 370 Philister, die in 14 Gaue eingeteilt sind:[13]
- Allgäu-Mittelschwaben
- Augsburg/Nordschwaben/Uhlgau
- Donau-Naab
- Franken
- Ingolstadt-Eichstätt
- Landshut
- Mühldorf
- München und Umgebung
- Pfaffenwinkel
- Passau
- Rosenheim/Rupertigau
Außerhalb Bayerns für verzogene Philister:
Rhaetenhaus
Das Rhaetenhaus ist das Herz des Verbindungslebens und wurde in seiner heutigen Form 1958 errichtet.
In der Anfangszeit der Verbindung hat man sich zunächst in verschiedenen Gaststätten getroffen. 1928 konnte dann der wichtige Schritt erfolgen sich ein eigenes Verbindungshaus anzuschaffen. Dieses befand sich in der Ludwigsvorstadt. Dies sollte aber nicht lange die Heimstätte für die Rhaeten bleiben und so erfolgte 1933 der Umzug in die Hirth-Villa, einem von Leonhard Romeis geschaffenen Gebäude in der Maxvorstadt. Jedoch wurde die Rhaetia nach dem allgemeinen Verbot aller katholischen Studentenverbindungen 1938 durch die Nationalsozialisten enteignet. Durch zahlreiche Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges auf die Maxvorstadt glich das Haus 1945 einer Ruine. Die Rhaeten machten das durch die amerikanischen Besatzer wieder zurück erhaltene Haus in mühevoller Handarbeit nach dem Abtragen von 700 m³ Schutt wieder bewohnbar. Jedoch waren die großen Schäden am Haus irreparabel und so wurde auf Drängen der Stadt München hin, die an dieser Stelle eine Berufsschule errichten wollte, die alte Hirth-Villa abgerissen. Der Baubeginn des neuen Rhaetenhauses war im Mai 1958. Dabei erhielt es eine sehr seltene Dekoration an der Front beziehungsweise der Nordseite in der Kunsttechnik „Sgraffito“. Das 1958 erstellte Sgraffito wurde von einem Rhaetia-Mitglied selbst, dem Künstler Erich Horndasch erstellt, was das Haus zu einem in der Nachkriegszeit erschwinglichen Preis in besonderem Maße verschönert und es für die Rhaetia individualisiert hat. Das Sgraffito stellt unter anderem Maximilian I. in einer Größe von ungefähr acht Metern dar und zeigt den Schriftzug „Rhaetia“. Mit dem Stiftungsfest am 8. November 1958 wurde das Haus offiziell eingeweiht.
Im Jahre 2007 wurde die Fassade des Hauses umfangreich restauriert, da die Zeit und der Straßenschmutz die Farbe verblassen und grau werden ließen.
Rhaeten-Herold
Der Rhaetenherold oder Rhaeten-Herold ist die Zeitschrift der Gesamtverbindung und erscheint seit 1923. Der Rhaetenherold knüpft an die jährlich erschienenen Correspondenz-Blätter der Aktivitas (seit 1884) sowie des Philisteriums (seit 1892) an. Er erschien zunächst vierteljährlich und zwischen Juli 1924 und Juli 1938 monatlich. Nach Verbot der Zeitschrift durch die Nationalsozialisten wurde die Ausgabe 173 im August 1948 gedruckt. Seitdem erscheint die Zeitschrift zweimonatlich mit vier Ausgaben jährlich seit 1983. Der Rhaetenherold ist das offizielle Mitteilungsblatt der Verbindung und dient als Organ rhaetischen Denkens und Erlebens sowie der Pflege des Kontaktes der Mitglieder mit der Verbindung und untereinander. Er stellt als Chronist des Verbindungslebens auch gesellschaftliche und politische Situationen aus der Perspektive der aktuellen Zeit dar und dient somit wissenschaftlichen, insbesondere soziologischen, Publikationen als Quelle.[14][15][16]
Bekannte Mitglieder
- Johann Baptist Sigl (1839–1902), Gründer und Verleger der Zeitung „Das Bayerische Vaterland“
- Wilhelm Widmann (1859–1939), Kirchenmusiker und Domkapellmeister
- Carl Weyman (1862–1931), klassischer Philologe
- Jakob Kroher (1863–1958), Jurist und Politiker
- Georg Heim (1865–1938), Führer der katholischen Bauernbewegung und Gründer der Bayerischen Volkspartei
- Johann Göttsberger (1868–1958), katholischer Theologe (Ehrenmitglied)
- Georg Rattel (1882–1950), Kommunalpolitiker (Bayerische Volkspartei) sowie Stadtrat und Bürgermeister von Bamberg
- Paul Kiem (1882–1960), Musikant und Volksliedsammler
- Wilhelm Diess (1884–1957), bayerischer Erzähler
- Max Lebsche (1886–1957), Arzt und NS-Gegner
- Hugo Lang (1892–1967), Benediktinerabt
- Josef Listl (1893–1970), Oberbürgermeister von Ingolstadt (1930–1945 und 1956–1962)
- Anton Graf von Arco auf Valley (1897–1945), Mörder von Kurt Eisner
- Alois Hundhammer (1900–1974), bayerischer Staatsminister und Landtagspräsident
- Karl Bosl (1908–1993), Historiker und Inhaber des Lehrstuhls für Bayerische Landesgeschichte an der Universität München
- Konrad Lax (1914–2007), Politiker (parteilos) und Landrat des Landkreises Füssen
- Fritz Stippel (1915–1974), Pädagogikprofessor
- Matthias Defregger (1915–1995), Weihbischof im Erzbistum München und Freising
- Max Ziegelbauer (1923–2016), Theologe, emeritierter Weihbischof des Bistums Augsburg und Ehrenbürger der Stadt Memmingen
- Franz Heubl (1924–2001), Politiker (CSU), Mitglied im bayerischen Landtag (1953–1990) und bayerischer Landtagspräsident (1978–1990)
- Benno Hubensteiner (1924–1985), Historiker
- Wolf-Dieter Montag (1924–2018), Sportmediziner und -funktionär
- Erich Horndasch (1926–2010), Künstler
- Walter Asam (1926–2002), Landrat des Landkreises Schrobenhausen bzw. ab 1972 des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen
- Franz Burgey (1927–2018), Pfarrer und Theologe
- Walter Brugger (* 1928), Theologe und Autor von Büchern über Kunst- und Landesgeschichte von Altbayern
- Hubert Glaser (1928–2019), deutscher Historiker (Ehrenmitglied)
- Josef Hölzle (* 1929), Historiker und Ehrenbürger von Pfaffenhausen
- Helmut Kalkbrenner (1930–1984), Parteivorsitzender der Bayernpartei und der Bayerische Staatspartei
- Herbert Kempfler (* 1931), Politiker (CSU)
- Friedrich Kroneck (1931–2015), deutscher Diplomat, unter anderem erster Botschafter in Albanien
- Hans Hermann Lechner (1931–2020), Volkswirt
- Konrad Breitrainer (* 1933), Politiker (CSU)
- Alfred Bayer (* 1933), Politiker (CSU)
- Franz Herzog von Bayern (* 1933), Oberhaupt des Hauses Wittelsbach
- Winfried Zehetmeier (1933–2019), freischaffender Künstler sowie langjähriger Zweiter Bürgermeister und Stadtrat der Landeshauptstadt München (CSU)
- Adolf Eberhart (* 1935), Diplomat und Botschafter in Panama
- Dieter Schwab (* 1935), emeritierter Professor für Bürgerliches Recht, deutsche Rechtsgeschichte und Kirchenrecht
- Adolf Müller (* 1935), Landrat des Landkreises Ostallgäu
- Hans Zehetmair (* 1936), ehemaliger Staatsminister für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
- Helmut Zöpfl (* 1937), Pädagoge und Professor der Schulpädagogik
- Erich Dandorfer (1938–2021), Bundesbankdirektor[17]
- Toni Glas (1940–2021), Passauer Studiendirektor, Kirchenmusiker und Chorleiter[18]
- Paulus Maria Weigele OSB (* 1943), Benediktiner und emeritierter Abt der Abtei Ottobeuren (Ehrenmitglied)
- Anton Mertl (* 1946), Rechtsanwalt
- Alfons Schweiggert (* 1947), Schriftsteller und Illustrator
- Jörg Hillinger (1947–1999), Ltd. Oberstaatsanwalt und Ankläger von Max Strauß[19]
- Günter Freiherr von Gravenreuth (1948–2010), Rechtsanwalt und Verleger, wurde 2010 dimittiert[20]
- Ludwig Spaenle (* 1961), bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus (2008–2018)
- Florian Herrmann (* 1971), Politiker (CSU), seit 2018 Leiter der bayerischen Staatskanzlei
Einzelnachweise
- E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 101.
- Christopher Dowe: Auch Bildungsbürger: Katholische Studierende und Akademiker im Kaiserreich (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 171). Göttingen 2011, S. 182.
- Ehrenmitglied Dr. Sigl, in: Rhaetenherold Nr. 564/2013, S. 14 ff.
- Ehrenmitglied Dr. Heim, in: Rhaetenherold Nr. 565/566/2013, S. 31 f.
- Heinrich Schulthess (Hrsg.), Europäischer Geschichtskalender 1933, 57. Aufl., München 1965, S. 79
- Rhaetenherold Nr. 182/1950, S. 2.
- Handschriftliches Schreiben Kardinal Faulhabers vom 19.02.1936 anlässlich des Dankes an Rhaetia für Glückwünsche zu seinem 25-jährigen Bischofsjubiläum, Faksimile im Rhaetenherold Nr. 202/203/1952, S. 2.
- Josef Thalhammer, ab 1945 Sekretär von Kardinal Faulhaber, in Rhaetenherold Nr. 177/1949, S. 2.
- Text und datiertes Foto in Rhaetenherold Nr. 314/1971, S. 6.
- Rhaetenherold Nr. 314/1971, S. 5.
- Rhaetenherold Nr. 175/1948, S. 2 f.
- Deutscher Universitäts-Kalender. Winter-Semester 1913/14. Leipzig 1913, S. 237.
- Einteilung. In: rhaetia.de. Abgerufen am 21. Oktober 2016.
- Brenner, Michael: Der lange Schatten der Revolution
- Scheer, Monique: Rosenkranz und Kriegsvisionen. Marienerscheinungskulte im 20. Jahrhundert
- Bauerreiß, Romuald: Erinnerungen an Hans Scholl
- Traueranzeige für Erich Dandorfer, abgerufen am 27. Mai 2021
- Traueranzeige für Toni Glas, abgerufen am 27. Mai 2021
- Christian Sturm: Schutzengel auf Erden. Focus, 13. August 2007, abgerufen am 5. September 2012.
- Peter Muehlbauer: Günter von Gravenreuth beging Selbstmord. In: Telepolis. Verlag Heinz Heise, 22. Februar 2010, abgerufen am 22. Februar 2010.