Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Das Haus der Geschichte des Ruhrgebiets in Bochum ist eine gemeinsame Einrichtung der Ruhr-Universität Bochum und der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und versteht sich als interdisziplinäre Forschungsstätte.
Bibliothek des Ruhrgebiets | |
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Haus der Geschichte des Ruhrgebiets | |
Ort | Bochum |
ISIL | DE-Bm3 |
Website | www.isb.ruhr-uni-bochum.de |
Unter seinem Dach sind die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, das Archiv für soziale Bewegungen und das Institut für soziale Bewegungen untergebracht. Das Gebäude ist die ehemalige Druckerei der IG Bergbau und Energie und befindet sich nahe dem Schauspielhaus Bochum.
Geschichte
Das Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum ging aus dem im Wesentlichen von Hans Mommsen initiierten „Institut zur Erforschung der Europäischen Arbeiterbewegung“ hervor, das in den frühen 1970er Jahren zunächst als „Forschungsstelle Materialien zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ gegründet wurde und im Februar 1980 den Status eines Universitätsinstituts erhielt.
Die Stiftung wurde von Klaus Tenfelde initiiert und im Juni 1998 von der Bezirksregierung Arnsberg genehmigt. Zum Stiftungszweck zählt, „die ihr übertragenen Buchbestände und Archive zu schützen und zu erhalten, sinnvoll zu nutzen, wissenschaftlich zu erforschen, zu erweitern und öffentlich zugänglich zu machen.“ An der Stiftung beteiligen sich Ruhr-Universität Bochum, die Stadt Bochum, die RAG AG, der Unternehmensverband Ruhrbergbau, die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH und die IG Bergbau, Chemie, Energie.
Zu den Einrichtungen des Hauses zählen das Archiv für soziale Bewegungen, die Bibliothek des Ruhrgebiets und die wissenschaftliche Forschungsabteilung des Instituts für soziale Bewegungen.
Alle drei Jahre verleiht die Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets den Bochumer Historikerpreis.
Seit März 2014 wird das Haus der Geschichte in der Route der Industriekultur, Themenroute Bochum gelistet.
Bibliothek
Der Bestand an einsehbaren und ausleihbaren Büchern beträgt über 450.000 Einzelbände und 580 Fachzeitschriften. Der Bestand der 1859 gegründeten Bergbaubibliothek beträgt 240.000 Einzelbände mit bis zu 200 Jahre alten Einzelstücken. Dazu zählen neben Fachbüchern zu diversen Themen von Technik und Bergbau auch historische Karten und die vollständig vorhandenen Geschäftsberichte der im Ruhrgebiet tätigen ehemaligen Eisenbahngesellschaften.
Zu den weiteren Beständen gehören die Bibliothek des Instituts für soziale Bewegungen (etwa 140.000 Bände) sowie die Bibliothek der vormaligen Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (etwa 35.000 Bände). Die Dokumentationsstelle Ruhrgebietsforschung (DSR) erfasst insbesondere einschlägige Ruhrgebietsliteratur.
Die Bestände des 2007 geschlossenen Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation wurden bis 2010 in die Bibliothek übernommen.
Das Bibliothekssigel ist Bm 3/3.
Lage
- Anschrift: Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstraße 17–19, 44789 Bochum
- ÖPNV: Bochum, Haltestelle Schauspielhaus
Weblinks
Literatur
- Jürgen Mittag, Thomas Urban: Brückenschläge. Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets und Institut für soziale Bewegungen. Klartext-Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-8375-0093-6.
- Thea A. Struchtemeier: Ein Haus der Geschichte im Ruhrgebiet. Vom Campus in die Stadt. In: Rubens. Jg. 7, Nr. 49, 3. Januar 2000, ISSN 1437-4749, S. 3 (siehe auch S. 1).
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)