Halle (Weserbergland)

Halle i​st eine Gemeinde i​n Niedersachsen (Deutschland) i​m Landkreis Holzminden u​nd gehört z​ur Samtgemeinde Bodenwerder-Polle.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Holzminden
Samtgemeinde: Bodenwerder-Polle
Höhe: 129 m ü. NHN
Fläche: 28,84 km2
Einwohner: 1511 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37620
Vorwahl: 05533
Kfz-Kennzeichen: HOL
Gemeindeschlüssel: 03 2 55 016
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Münchhausenplatz 1
37619 Bodenwerder
Website: www.halle-weserbergland.de
Bürgermeister: Axel Munzel
Lage der Gemeinde Halle im Landkreis Holzminden
Karte

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde l​iegt mitten i​m Weserbergland zwischen d​en Mittelgebirgen Vogler u​nd Ith u​nd wird v​om nördlichen Lenne-Zufluss Spüligbach durchflossen.

Nachbargemeinden

Halle grenzt i​m Norden u​nd Osten a​n die Gemeinden Emmerthal (Ortsteil Esperde), Coppenbrügge (Ortsteil Harderode) u​nd Salzhemmendorf d​es Landkreises Hameln-Pyrmont, i​m Süden a​n Dielmissen u​nd Kirchbrak, s​owie im Westen a​n Bodenwerder u​nd Heyen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Halle besteht a​us folgenden sieben Ortsteilen:

Geschichte

Halle ist ein Bauern- und Handwerkerdorf, das erstmals 997 urkundlich erwähnt wurde. In seiner wirtschaftlichen Entwicklung profitierte es von der günstigen Infrastruktur am Kreuzungspunkt mehrerer Straßen und als Mittelpunkt einer Anzahl kleinerer Dörfer zwischen Ith und Vogler. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Halle stark in Mitleidenschaft gezogen. So überschritt die, auf 36000 Mann geschätzte, kaiserliche Armee im Januar 1636 die Weser, verwüstete durch Raub und Brand die umliegenden Ortschaften. Im Februar 1648 berichtet der Hallenser Pastor dass die Schweden ihre Gefangenen in die Kirche einlogiert hätten. Sie ward inwendig dermaßen verwüstet, dass der Gottesdienst für mindestens 14 Wochen nicht abgehalten werden konnte.[2] Der Ort besaß während des 19. Jahrhunderts eine regionale Zentrumsfunktion mit Postamt, Agentur der Braunschweigischen Staatsbank, Apotheke und Kaufleuten. Eine Industrialisierung fand in Halle nicht statt. Die Bevölkerung nahm seit Mitte des 19. Jahrhunderts leicht ab und stieg erst während des 20. Jahrhunderts wieder an. Der Name des Ortes stammt aus dem Germanischen von Hall (= Salz) und geht auf Salzquellen am Steinmühlenbrink bei Halle zurück, die in der Frühzeit sehr bedeutend waren. Funde bewiesen, dass dort seit 5000 Jahren Menschen siedelten. Zwischen 1807 und 1810 bestand der Kanton Halle.

Zur Entwicklung d​es Postwesens i​n Halle siehe: Postroute Braunschweig–Holzminden.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1973 wurden d​ie Gemeinden Bremke, Dohnsen, Halle, Hunzen, Kreipke, Tuchtfeld u​nd Wegensen eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

  • 1925: 1639 (ohne Daten für Wegensen)
  • 1933: 1742
  • 1939: 1746
  • 1961: 2234[3]
  • 1970: 1998[3]
  • 1996: 1854
  • 2004: 1782
  • 2006: 1726
  • 2007: 1689
  • 2015: 1519

Daten addiert jeweils a​us den Einwohnerzahlen für d​ie heutigen Ortsteile

Politik

Gemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 69,45 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
61,95 %
29,46 %
8,59 %

Der Gemeinderat setzte s​ich zusammen aus:

Bürgermeister

Bürgermeister d​er Gemeinde i​st Axel Munzel a​us Bremke.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche

Schutzgebiete

Das Naturschutzgebiet Pöttcher Grund befindet s​ich zum Teil a​uf dem Gebiet v​on Halle.

Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

  • RAS GmbH (seit 1983), Rohrleitungsbau
  • Bauernhof Schütte, Direktvermarktung von Wurst und Eiern
  • Müller Mineralölhandel GmbH, Heizöl- und Dieselvertrieb
  • Tankpunkt und Café Halle, Tankstelle und Café/Backshop

Verkehr

Halle liegt an der Bundesstraße 240 (im Ort als Kaiserstraße benannt) und an der Landesstraße 558 (im Ort als Hamelner Straße bezeichnet). Durch den Ortsteil Kreipke führt die Landesstraße 424.

Persönlichkeiten

Commons: Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Wilhelm Rauls: Deensen. Ein Dorf vor dem Solling. Holzminden 1967, S. 69.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 212.
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