Grünbach (Sachsen)

Grünbach ist eine Gemeinde im Vogtlandkreis/Sachsen und ein staatlich anerkannter Höhenluftkurort.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Vogtlandkreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Falkenstein (Vogtland)
Höhe: 697 m ü. NHN
Fläche: 27,54 km2
Einwohner: 1645 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08223
Vorwahlen: 03745, 037465 (Muldenberg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: V, AE, OVL, PL, RC
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 130
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 4
08223 Grünbach
Website: www.gruenbach.de
Bürgermeister: Ralf Kretzschmann (Initiative)
Lage der Gemeinde Grünbach im Vogtlandkreis
Karte

Geographie

Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt in rund 700 m ü.d.M an einem Waldgebiet. Direkt bei Grünbach erhebt sich der Wendelstein (734 m), eine Grauwackenquarzitklippe. Im Ortsteil Muldenberg ist die Zwickauer Mulde zur Trinkwassertalsperre Muldenberg gestaut. Der höchste Punkt der Gemeinde findet sich etwa 842 m über dem Meeresspiegel am Westhang des Berges Kiel (943,3 m ü. NHN).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören folgende Ortsteile:

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Muldenhammer, Neustadt, Falkenstein/Vogtl., Klingenthal, Schöneck/Vogtl. sowie Zwota.

Geschichte

Grünbach wurde erstmals 1524 als „newes dörfflein“ vor dem „grünen bächel“ erwähnt. Der Ort gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Plauen.[4] Nach 1856 gehörte Grünbach zum Gerichtsamt Falkenstein und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Auerbach.[5]

Zur DDR-Zeit bestand in Grünbach das FDGB-Erholungsheim „Druckersmühle“.

Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Grünbach im Jahr 1952 zum Kreis Auerbach im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Auerbach fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging.[6]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1971: 2374
  • 1998: 2085
  • 1999: 2054
  • 2000: 2098
  • 2001: 2097
  • 2002: 2069
  • 2003: 1997
  • 2004: 1975
  • 2007: 1894
  • 2008: 1881
  • 2012: 1810
  • 2013: 1787
  • 2018: 1678

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Gemeinderatswahl 2014[7]
Wahlbeteiligung: 54,3 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
61,3 %
38,7 %
IGM
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Insgesamt 10 Sitze
  • IGM: 6
  • CDU: 4

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 mit einer Wahlbeteiligung von 58,1 % verteilen sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Initiative Grünbach/Muldenberg (IGM): 6 Sitze, Stimmenanteil 61,3 %
  • CDU: 4 Sitze, Stimmenanteil 38,7 %

Bürgermeister ist Ralf Kretzschmann.

Städtepartnerschaft

Die Partnerstadt von Grünbach ist Goldkronach in Bayern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Ein Mittelpunkt des Ortes ist das Hotel Bayrischer Hof mit kleiner Brauerei.[8]
  • Ein Ehrenmal genanntes Denkmal mit einem von einem Bildhauer gestalteten nach links gewendeten Adlerkopf und mehreren großen Gedenksteinen, in die Namenslisten eingemeißelt sind, erinnert an die Toten des Ersten Weltkrieges aus Grünbach.
  • Die Felsenformation des Wendelsteins setzt sich aus mehreren Gruppen zusammen, ein Abschnitt im Riffzug des im Oberen Vogtland verbreiteten Grauwackenquarzits der kambroordovizischen Schöneck-Formation.[9][10] Die Felsen befinden sich im Wald westlich des Ortes und tragen auf ihrem höchsten Punkt im südlichen Abschnitt ein Gipfelkreuz. Hier steht auch eine Granitsäule des historischen Messpunktes Nr. 142 der Königlich-Sächsischen Triangulirung.[11] Der Wendelstein ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Oberes Göltzschtal.
  • Friedhof mit Toranlage und Kapelle als bauliche Anlagen der Reformarchitektur.
  • Felsgruppen mit Informationstafeln in den Waldungen östlich und südlich der Ortslage Grünbach
  • Floßplatz im Ortsteil Muldenberg (gelegentlich Schauvorführungen) mit Informationstafeln und historischer Floßgraben
  • Talsperre Muldenberg

Verkehr und Wirtschaft

Verkehr

Der Haltepunkt Grünbach (Vogtl) liegt an der Bahnstrecke Falkenstein–Muldenberg, der Bahnhof Muldenberg an der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf. Er ist seit der Eröffnung des Haltepunkts Muldenberg Floßplatz an der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf ohne Personenhalt. Beide Haltepunkte werden von der Vogtlandbahn bedient.

Wirtschaft

Im Ort gibt es regionale Textilbetriebe, die sich vorwiegend mit der Gardinenherstellung befassen. Zudem existieren Handwerksbetriebe in den Bereichen Metallbau, Haus- und Elektrotechnik, Bauleistungen sowie Orthopädiebedarf und für die Versorgung mit Nahrungsgütern. Zudem gibt es Einzelhandels- und mehrere Beherbergungsbetriebe, medizinische und nahestehende Dienstleister sowie örtliche Finanz- und Versicherungsunternehmen. Der Verein Diakonie Auerbach e.V. unterhält hier eine sozialtherapeutische Wohnstätte.[12]

Töchter und Söhne der Stadt

  • Karl Hutschenreuter (1920–1996), Chirurg und Anästhesist, Anästhesiepionier in Jena sowie Ordinarius für Anästhesiologie in Homburg[13]
Commons: Grünbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Grünbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit: Bekanntmachung des SMWA über die Liste der Sächsischen Kur- und Erholungsorte gemäß § 3 Abs. 5 SächsKurG vom 25. Oktober 2006. In: SächsABl. 2006 Nr. 46, S. 1012, Liste 2: Nr. 18.
  3. Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden, 1952, Herausgeber Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  4. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 76 f.
  5. Die Amtshauptmannschaft Auerbach im Gemeindeverzeichnis 1900.
  6. Historisches Ortsverzeichnis Sachsen.
  7. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014.
  8. Website des Hotels, abgerufen am 18. Oktober 2017
  9. Max Schröder: Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte des Königreichs Sachsen. Nr. 144 Blatt Falkenstein. 2. Aufl., Leipzig 1915, S. 6.
  10. Werner Paelchen, Harald Walter (Hrsg.): Geologie von Sachsen. Stuttgart (Schweizerbart) 2008, ISBN 978-3-510-65239-6, S. 84.
  11. Gemeinde Grünbach: Wendelstein. auf www.gruenbach.de.
  12. Gemeinde Grünbach: Gewerbe. auf www.gruenbach.de.
  13. Reinhard Larsen: Zum Tode von Karl Hutschenreuter. In: Der Anaesthesist. Band 45, 1996, S. 999.
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