Gorden-Staupitz
Gorden-Staupitz ist eine Gemeinde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Die Gemeinde gehört dem Amt Plessa an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Amt: | Plessa | |
Höhe: | 103 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,52 km2 | |
Einwohner: | 943 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03238 | |
Vorwahl: | 035325 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 177 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Steinweg 6 04928 Plessa | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Fred Wickfeld (SPD) | |
Lage der Gemeinde Gorden-Staupitz im Landkreis Elbe-Elster | ||
Geografie
Der Ort befindet sich etwa 13 Kilometer nordöstlich von Elsterwerda sowie 12 Kilometer südlich von Finsterwalde im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.
Klima
Gorden-Staupitz liegt mit seinem humiden Klima in der kühl-gemäßigten Klimazone, jedoch ist ein Übergang zum Kontinentalklima spürbar.[2] Die nächsten Wetterstationen befinden sich in Richtung Norden in Doberlug-Kirchhain, südwestlich des Ortes in Torgau sowie südlich in Oschatz und Dresden.
Gemeindegliederung
Ortsteile der Gemeinde sind Gorden und Staupitz. Hinzu kommt der Wohnplatz Forsthaus Oppelhainer Pechhütte.[3]
Geschichte
Gorden gehörte seit 1816 zum Kreis Liebenwerda, Staupitz zum Kreis Luckau in der Provinz Brandenburg. Gorden wurde 1952 in den Kreis Bad Liebenwerda, Staupitz in den Kreis Finsterwalde (beide im DDR-Bezirk Cottbus) eingegliedert. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Gorden-Staupitz entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gorden und Staupitz.[4]
Ortsteil Gorden
Gorden wurde 1297 in einer Urkunde des Klosters Dobrilugk unter dem Namen Gordan erstmals urkundlich erwähnt. Die erste massive Kirche wurde 1749 errichtet.[5]
Ortsteil Staupitz
Im Jahre 1955 wurden in Staupitz zwei gut erhaltene Gräber aus der Bronzezeit entdeckt. Umrandet wurden diese Gräber von kreisförmig angeordneten Findlingen. Eines der Gräber enthielt 14 Urnen (teilweise Buckelurnen), deren Größe bis zu einer Höhe von ca. 30 cm und einem Durchmesser von ca. 40 cm reichte. Ihrer Gestaltung nach gehörten diese zur Lausitzer Kultur und stammten etwa aus dem Jahre 1200 vor unserer Zeitrechnung (Bronzezeit).
Im Jahr 1231 wurde Staupitz im „Urkundenbuch des Klosters Dobrilugk und seiner Besitzungen“ erstmals unter dem Namen „Stupozke“[6] urkundlich erwähnt. „Die Dorfbewohner des Dobrilugker Klostergebietes nach dem Urbar von 1546“ beinhaltet vermutlich das älteste Einwohnerverzeichnis des Ortes, worin zur damaligen Zeit 19 Bauern und sechs Gärtner verzeichnet sind.
Im Jahre 1643, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wird von der Niederbrennung von sechs Bauernhöfen im Ort berichtet. Die Staupitzer Kirche wurde im Jahre 1685 des Alters wegen von Grund auf erneuert. Im Jahre 1723 zählte die Gemeinde 16 Hüfner, sechs Gärtner und sechs Häusler. Am 9. Juni 1759 kam es zu einem Großbrand im Ort, bei dem unter anderem auch die Kirche und das Wirtshaus zerstört wurden. Der Wiederaufbau der Kirche fand 1786 statt. Der Grundstein für den separat stehenden Kirchturm wurde am 29. Juli 1889 gelegt und am 14. Oktober 1889 wurde dessen Richtfest gefeiert.
Am 22. April 1945 wurde Staupitz von Truppen der Roten Armee besetzt. In den Mittagsstunden des folgenden Tages kam es zu Gefechten, da vereinzelte Truppenteile der Wehrmacht auf ihrem Weg nach Westen durch den Ort kamen.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Gorden | Staupitz | Jahr | Gorden- Staupitz | Jahr | Gorden- Staupitz | ||
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1875 | 600 | 331 | 2001 | 1 209 | 2015 | 957 | ||
1910 | 700 | 496 | 2005 | 1 148 | 2016 | 955 | ||
1939 | 813 | 616 | 2010 | 1 059 | 2017 | 954 | ||
1946 | 1 119 | 731 | 2011 | 1 044 | 2018 | 956 | ||
1950 | 1 034 | 751 | 2012 | 1 016 | 2019 | 924 | ||
1971 | 873 | 647 | 2013 | 987 | 2020 | 943 | ||
1990 | 720 | 591 | 2014 | 972 | ||||
1995 | 675 | 573 | ||||||
2000 | 650 | 564 | ||||||
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[7][8][9]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Gorden-Staupitz besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[10]
Partei / Wählergruppe | Sitze |
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SPD | 3 |
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Staupitz | 2 |
Wählergruppe Dorfclub Gorden | 2 |
CDU | 2 |
Wählergruppe Sportverein Schwarz-Weiß Staupitz | 1 |
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Gorden-Staupitz und in der Liste der Bodendenkmale in Gorden-Staupitz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
- Die Dorfkirche Staupitz ist eine Saalkirche aus der Zeit um 1717, die 1888 um einen Glockenturm ergänzt wurde. Die Kirchenausstattung stammt einheitlich aus der Bauzeit, darunter auch ein Taufengel aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
- Eine Grabstätte mit Gedenktafel auf dem Friedhof des Ortsteils Staupitz erinnert an einen Wehrmachtssoldaten, der im April 1945 öffentlich hingerichtet wurde, weil er den weiteren Kriegsdienst verweigert hatte.
Verkehr
Gorden-Straupitz liegt an den Landesstraßen L 62 zwischen Elsterwerda und Finsterwalde und L 63 zwischen Staupitz und Lauchhammer.
Persönlichkeiten
- Erich Walther (1903–1948), Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, in Gorden geboren
- Annelore Zinke (* 1958), Geräteturnerin, begann ihre Laufbahn in Gorden
Weblinks
- Gemeinde-Website
- Website des Ortsteils Staupitz
- Website des Gordener Dorfclubs (Memento vom 16. März 2010 im Internet Archive)
- Linkkatalog zum Thema Gorden-Staupitz bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- Geoklima 2.1
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Gorden-Staupitz
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- Die Geschichte des Dorfes Gorden auf der Website des Dorfclub Gorden e. V. Archiviert vom Original am 16. März 2010; abgerufen am 13. April 2009.
- Quelle: R. Lehmann: Urkundenbuch des Klosters Dobrilugk und seiner Besitzungen, erster Teil. Teubner-Verlag, Leipzig 1941.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 18–21
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Dicht bei den Menschen bleiben. In: Lausitzer Rundschau, 12. Juli 2006
- Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 8
- § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019