Hirschfeld (Brandenburg)

Hirschfeld ist eine Gemeinde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Sie gehört dem Amt Schradenland mit Sitz in der Gemeinde Gröden an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Amt: Schradenland
Höhe: 100 m ü. NHN
Fläche: 20,46 km2
Einwohner: 1221 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04932
Vorwahl: 035343
Kfz-Kennzeichen: EE, FI, LIB
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 232
Adresse der Amtsverwaltung: Großenhainer Straße 25
04932 Gröden
Website: www.hirschfeld-im-schraden.de
Bürgermeisterin: Ivonne Haase
Lage der Gemeinde Hirschfeld im Landkreis Elbe-Elster
Karte

Geografie

Die Schradengemeinde Hirschfeld befindet sich etwa 12 Kilometer südöstlich von Elsterwerda in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Landesgrenze.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Hirschfeld gehört der Wohnplatz Frankenmühle.[2]

Geschichte

Hirschfeld um 1898

Der Ort wurde vermutlich im 12. Jahrhundert im Rahmen der Ostsiedlung gegründet. Exakte Daten über die ersten Ansiedlungen sind jedoch nicht überliefert. Um 1428 bewirtschafteten bereits 16 Bauernfamilien das vormals karge und sumpfige Land. Im Jahr 1470 wurde erstmals eine Kirche errichtet, die 1474 einen Kirchturm erhielt, der jedoch 1769 einstürzte und auch das Kirchenschiff schwer beschädigte, so dass ein kompletter Neubau erforderlich wurde.

Hirschfeld gehörte seit 1816 zum Kreis Liebenwerda in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Bad Liebenwerda im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Hirschfeld von 1875 bis 2016
Jahr Einwohner
18751 000
18901 000
19101 100
19251 142
19331 211
19391 185
19461 588
19501 571
Jahr Einwohner
19641 501
19711 547
19811 613
19851 603
19891 613
19901 578
19911 588
19921 568
19931 555
19941 548
Jahr Einwohner
19951 561
19961 562
19971 540
19981 544
19991 539
20001 520
20011 510
20021 484
20031 460
20041 471
Jahr Einwohner
20051 456
20061 435
20071 433
20081 410
20091 394
20101 367
20111 344
20121 351
20131 321
20141 298
Jahr Einwohner
20151 279
20161 254
20171 236
20181 248
20191 235
20201 221

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[3][4][5]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Hirschfeld besteht aus sieben Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[6]

Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Freiwillige Feuerwehr 12,6 % 1
Hirschfelder Blide 12,1 % 1
Heimatverein Hirschfeld 11,9 % 1
Einzelbewerber Wolfgang Kohl 07,8 % 1
Wählergruppe SV Hirschfeld 04,8 % 1
Einzelbewerber Gerd Stange 04,4 % 1
Wählergruppe Sport 04,3 % 1

Ivonne Haase kandidierte sowohl als Gemeindevertreterin als auch als Bürgermeisterin. Ihr Stimmenanteil von 29,6 % bei der Wahl zur Gemeindevertretung entsprach drei Sitzen. Da sie die Wahl zur Bürgermeisterin annahm, bleiben nach § 60 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[7] diese drei Sitze in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Bürgermeister

  • 1998–2019: Bernd Trobisch (Heimatverein Hirschfeld)[8]
  • seit 2019: Ivonne Haase

Haase wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 75,3 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]

Wappen

Das Wappen wurde am 11. März 2003 genehmigt.

Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein wachsender gold-bewehrter schwarzer Hirsch, unten von Grün und Silber geschacht.“[11]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

Landtagswahl 2019

Zur Landtagswahl in Brandenburg 2019 erreichte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) 50,6 %, so viel wie in keiner anderen Gemeinde Brandenburgs. Schon 2004 hatte hier die rechtsextreme Deutsche Volksunion mit 26 Prozent einen Rekordwert erzielt.[12]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

In der Liste der Baudenkmale und in der Liste der Bodendenkmale in Hirschfeld stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.

Die spätbarocke Dorfkirche wurde 1786 errichtet. Ihr Kirchturm ist das Wahrzeichen von Hirschfeld. Die Kirche wurde im Jahr 1997 einer Komplettsanierung unterzogen.

Seit 1968 richtet der Verein „Spielmannszug TV Deutsche Eiche“ jährlich im Juni das Musikfest aus.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hirschfeld liegt an den Landesstraßen L 59 zwischen Gröditz und Ortrand und L 591 nach Plessa. Die nächstliegende Autobahnanschlussstelle ist Ortrand an der A 13 Berlin–Dresden.

Bildung

In Hirschfeld gibt es eine Grundschule mit 111 Schülern in 6 Klassen (Stand: Schuljahr 2017/18).[13]

Sport

Im Fußball ist im Ort der „SV Hirschfeld 1921“ aktiv. Der Verein wurde 1921 als „Arbeitersportklub Harry Hirschfeld“ gegründet. Zwei Jahre später schloss sich dieser dem Arbeiter-Turn- und Sportbund an, der in der Zeit des Nationalsozialismus verboten wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es 1946 zu einer Neugründung des Vereins als „SG Hirschfeld“, der später in BSG „Traktor Hirschfeld“ umbenannt wurde und 1980 mit der Meisterschaft in der Kreisliga den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte verbuchen konnte. Seit 1992 trägt der Verein seinen heutigen Namen.[14][15]

Persönlichkeiten

  • August Dächsel (1818–1901), evangelischer Theologe, trat 1847 in Hirschfeld seine erste Pfarrstelle an
  • Adolf Werner (1827–1904), Porträt- und Genremaler, geboren in Frankenmühle

Literatur

  • Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
Commons: Hirschfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Hirschfeld
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 18–21
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  5. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  7. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 60
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Elbe-Elster (Memento des Originals vom 21. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  9. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  11. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  12. Null Flüchtlinge, aber 50,6 Prozent AfD. In: Der Tagesspiegel. 2. September 2019, abgerufen am 2. September 2019.
  13. Website der Schule
  14. SV Hirschfeld 1921 e.V. auf der Website der Gemeinde
  15. Heinz Hirschfeld: Harry Hirschfelds 90. Geburtstag. In: Lausitzer Rundschau, 6. Juli 2011
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.