Gemeinde Mirdita
Die Gemeinde Mirdita (albanisch Bashkia e Mirditës) ist eine der 61 Gemeinden Albaniens. Das Gebiet der Gemeinde mit einer Fläche von 867 Quadratkilometern im Qark Lezha entspricht dem ehemaligen Kreis Mirdita und umfasst das Kerngebiet der Region Mirdita. Die Gemeinde hat 22.103 Einwohner (Volkszählung 2011).[1] Die Lokalbehörden haben im Jahr 2007 hingegen eine Zahl von 38.878 Einwohnern angegeben.[2] Hauptort ist Rrëshen.
Mirditë Mirdita | |||
Basisdaten | |||
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Qark: | Lezha | ||
Gemeinde: | Mirdita | ||
Fläche: | 869,71 km² | ||
Einwohner Bashkia: | 22.103 (2011) | ||
Bevölkerungsdichte (Bashkia): | 25 Einw./km² | ||
Telefonvorwahl: | (+355) 0216 | ||
Postleitzahl: | 4601–4602 | ||
Politik und Verwaltung (Stand: 2019) | |||
Bürgermeister: | Ndrec Dedaj (PS) | ||
Website: | |||
Kultur und Geschichte | |||
Lokale Ortsbezeichnung: | Mirdit / Mirdita | ||
Lage der Gemeinde Mirdita |
Geographie
Das Gebiet der Gemeinde Mirdita wird nach Westen von der Küstenebene und dem Meer durch eine Gebirgskette (knapp 1000 m ü. A.) getrennt. Dahinter liegt eine stark zerfurchte und erodierte Hochebene, die heute eher als Hügelland zu bezeichnen ist und vor allem im Osten und Norden in höhere Gebirgszüge bis auf 2100 m ü. A. übergeht. Höchster Punkt ist die Maja e Kunorës in den Bergen von Lura mit 2121 m ü. A.[2] Die Durchschnittshöhe der Landschaft liegt auf rund 400 m ü. A. Das Gebiet wird mit Ausnahme einiger Täler an der Süd- und Ostgrenze vollständig vom Fluss Fan entwässert.
Die Gemeinde ist schwach besiedelt. Es gibt lediglich zwei größere Ortschaften: Der heutige Hauptort Rrëshen (2011 8803 Einwohner mit umliegenden Dörfern) sowie die kleine ehemalige Bergwerksstadt Rubik (2011 4454 Einwohner mit umliegenden Dörfern). Die Bergwerkstadt Kurbnesh mit ehemals mehreren Tausend Einwohnern ist heute praktisch entvölkert.[3] Die übrigen Dörfer verlieren sich in der hügeligen Landschaft. Das Gebiet ist seit 1992 stark von Landflucht betroffen.[2]
Wirtschaft und Verkehr
An verschiedenen Orten wurden Kupfer und andere Bodenerze abgebaut. Wichtige Bergwerke gab es bei Rubik und Kurbnesh. In Rrëshen und Rubik gab es metallurgische Fabriken. Das Einbrechen der Weltmarktpreise, die vollkommen veraltete Technik und fehlende Investoren ließen den Bergbau nach dem Zusammenbruch des Kommunismus aber zum Stillstand kommen. Es gibt in der Gemeinde deshalb kaum namhafte produzierende Wirtschaftsbetriebe. Erst im Jahr 2006 wurden kanadische Firmen aktiv, die bei Explorationen auch Gold gefunden haben, daneben aber auch Zink und Kupfer abzubauen gedenken.[4][5] Die Altlasten der Bergwerke belasten die Umgebungen noch immer.
Zehntausende von Personen aus der Mirdita haben seit 1990 die Region verlassen, um entweder im Ausland oder den urbanen Zentren Albaniens Arbeit zu finden. Andere zogen in die Küstenebene, weil die kleinen Grundstücke in den wenig fruchtbaren Bergen sie nicht mehr zu ernähren vermochten. Viele Zurückgebliebene leben von den Überweisungen der Migranten.
Die Mirdita wird von der Hauptverbindungsstraße von Durrës nach Kosovo durchquert. Die neue Autobahn A1 nach Kukës – bislang Albaniens größtes Infrastrukturprojekt – wurde im Juni 2009 offiziell eröffnet. Der Verkehr wird streckenweise auf zwei von vier Spuren abgewickelt. Die Autobahn führt von Rrëshen nach Nordosten durchs Tal des Kleinen Fan, das zuvor kaum erschlossen war. In der äußersten Nordostecke des Gemeindegebiets bei Thirra wurde der Kalimash-Tunnel – mit über fünf Kilometer Albaniens längster Tunnel – erstellt, der von dort nach Kalimash in der Gemeinde Kukës führt. Der Bau dieser Straße hat eine Zeit lang Arbeit in die Region gebracht und trägt zum Aufschwung im ganzen gebirgigen Nordostalbanien bei.
Die Eisenbahnlinie der Hekurudha Shqiptare nach Rrëshen wurde stillgelegt. Auf der ehemaligen Trasse verläuft heute die A1 von Milot nach Rubik.
Geschichte
Ehemalige Gemeinden
Im Sommer 2015 wurden die folgenden Gemeinden zur Gemeinde Mirdita zusammengelegt:
Name | Einwohner[1] | Gemeindeart |
---|---|---|
Rrëshen | 8.803 | Bashkia |
Rubik | 4.454 | Bashkia |
Fan | 2.977 | Komuna |
Kaçinara | 1.016 | Komuna |
Kthjella | 2.209 | Komuna |
Orosh | 1.899 | Komuna |
Selita | 745 | Komuna |
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz (albanisch, englisch)
Einzelnachweise
- Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Lezhë 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
- Këshilli i Qarku Lezhë. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. November 2012; abgerufen am 13. Januar 2009.
- Reportage „Shqipëria Tjetër: Kurbneshi, një qytet fantazmë“ von Marin Mema, gesendet im Juni 2011 auf Top Channel (Kurbneshi, një qytet fantazmë auf YouTube)
- Tirex Resources Website. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 6. Oktober 2009; abgerufen am 15. Oktober 2009. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Golden Touch Website. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. März 2011; abgerufen am 29. März 2011.