Peqin
Peqin (albanisch auch Peqini, selten auch Pekin/-i oder Pegin/-i) ist eine Ortschaft in Mittelalbanien mit 6353 Einwohnern (Stand: 2011).[1] Peqin ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde (Bashkia).
Peqin Peqini | |||
Basisdaten | |||
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Qark: | Elbasan | ||
Gemeinde: | Peqin | ||
Höhe: | 50 m ü. A. | ||
Fläche: | 197,79 km² | ||
Einwohner Bashkia: | 26.136 (2011[1]) | ||
Bevölkerungsdichte (Bashkia): | 132 Einw./km² | ||
Telefonvorwahl: | (+355) 512 | ||
Postleitzahl: | 3501 | ||
Politik und Verwaltung (Stand: 2019) | |||
Bürgermeister: | Lorenz Tosku (PS) | ||
Website: | |||
Ansicht der Moschee und des Uhrturms im Stadtzentrum (2007) |
Bis 2015 war Peqin eine eigenständige Gemeinde mit einer Fläche von 17 Quadratkilometern. Dann wurde sie in einer Territorialreform mit den anderen Gemeinden des Kreises Peqin zusammengelegt.
Geographie
Die Stadt liegt im Tal des Shkumbin nordöstlich der Myzeqe-Ebene zwischen Durrës und Elbasan an der Hauptverbindungsstrecke zwischen diesen Orten, dem Paneuropäischen Verkehrskorridor VIII. Das Ortszentrum befindet sich am nördlichen Shkumbin-Ufer. Peqin verfügt über einen Bahnhof der HSH. Eine neue Umfahrungsstraße, ausgewiesen als SH7, führt südlich am Ort vorbei. Eine Autobahn von Rrogozhina nach Nordmazedonien und um Peqin wird zurzeit geplant.
Die ganze Gemeinde hat eine Fläche von 191 Quadratkilometern und 26.136 Einwohner. Die weiteren Dörfer sind Gjoçaj, Karina, Pajova, Përparim und Sheza.
Geschichte
Bereits die römische Straße Via Egnatia führte durch Peqin. Wenige Kilometer östlich von Peqin wurden zahlreiche antike Überreste gefunden. Man vermutet, dass dort das antike Clodiana lag, wo sich die beiden Äste der Via Egnatia aus Durrës und Apollonia vereinigten.[2] Die erste schriftliche Erwähnung von Peqin stammt aus dem Jahr 1431. Damals noch als Biklenet bezeichnet, war dies ein sehr kleiner Ort. Im 16. Jahrhundert errichteten die Osmanen hier eine Befestigung, um die Küste und die Handelswege zu schützen. Als Vorstadt der Burg entwickelte sich Peqin rasch. Die muslimische Bevölkerung unterstützte die Garnisonen in Peqin, Durrës und Bashtova und wurde deshalb 1569/70 von Steuern befreit. Evliya Çelebi besuchte die Stadt 1670 und beschrieb sie detailliert mit der Burg, den 400 Palast-artigen Häusern, vier Moscheen nebst diversen anderen Medressen, Tekken und anderen Gotteshäusern.[3] Eine Moschee, eine Medresse, ein Hammam, eine Tekke, mehrere Brunnen und die Wasserversorgung sowie eine Steinbrücke sollen laut Çelebi vom Wesir Abdurrahman Abdi Pascha erbaut worden sein. Peqin war Sitz eines Qādī.[3]
1947 wurde die die erste Eisenbahnstrecke Albaniens, die von Durrës nach Peqin führt, eröffnet. Drei Jahre später wurde sie bis Elbasan verlängert.
Bis in die 1960er Jahre hat sich Peqin kaum verändert. Nach 1967 wurde der Ort aber stark modernisiert und viele Moscheen wurden zerstört.[3] Aus osmanischer Zeit erhalten sind noch Teile der großen Moschee sowie der dazugehörende Uhrturm aus dem 19. Jahrhundert am zentralen Platz sowie die Festung etwas südlich davon. Die fünf Meter hohen Mauern stammen aus dem 18. Jahrhundert, waren früher aber höher. Sie umfassen mit einer Länge von 53 auf 58 Metern einen heute fast leeren, beinahe quadratischen Innenraum. Die Festung hatte zwei gegenüberliegende Tore, an drei Ecken stehen noch Rundtürme, ein vierter wurde abgetragen.[3][2] In der Festung gab es eine kleine Moschee.[3]
Sport
Der lokale Fußballklub KS Shkumbini Peqin musste 2012 in die zweite Liga Kategoria e parë absteigen.
Persönlichkeiten
- Abdurrahman Abdi Pascha (1616–1686), osmanischer Agha
- Hekuran Isai (1933–2008), Politiker
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Peqin (albanisch)
Einzelnachweise
- Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Elbasan 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (Dokument als PDF [abgerufen am 28. April 2019]).
- James Pettifer: Albania & Kosovo – Blue Guide. A & C Black, London 2001, ISBN 0-7136-5016-8.
- Machiel Kiel: Ottoman architecture in Albania (1385-1912). In: Research Centre for Islamic History, Art and Culture (Hrsg.): Islamic art series. Band 5. Istanbul 1990, ISBN 92-9063-330-1, S. 202–212.