Këlcyra
Këlcyra (albanisch auch Këlcyrë) ist eine Kleinstadt in Südalbanien an der Vjosa. Es handelt sich um ein lokales Zentrum für die Berggebiete im Norden und Osten der Stadt.
Këlcyrë Këlcyra | |||
Basisdaten | |||
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Qark: | Gjirokastra | ||
Gemeinde: | Këlcyra | ||
Höhe: | 175 m ü. A. | ||
Fläche: | 304,65 km² | ||
Einwohner Bashkia: | 6113 (2011[1]) | ||
Bevölkerungsdichte (Bashkia): | 20 Einw./km² | ||
Telefonvorwahl: | (+355) 875 | ||
Postleitzahl: | 6402 | ||
Politik und Verwaltung (Stand: 2019) | |||
Bürgermeister: | Klement Ndoni (PS) | ||
Website: | |||
Kultur und Geschichte | |||
Stadtgründung: | 13. Jahrhundert | ||
Die Schlucht von Këlcyra mit dem vorgelagerten Ort (1999) |
Vor der Eingemeindung der umliegenden Komunen im Norden des aufgelösten Kreises Përmet hatte der Ort 2651 Einwohnern (Volkszählung 2011), damals die zweitgrößte Gemeinde im Kreis.[1] Seither gehören auch die Gemeinden Ballaban (1047 Einwohner), Dishnica (1159 Einwohner) und Suka (1256 Einwohner) zu Këlcyra. Die neue Gemeinde hat insgesamt 6113 Einwohner (Stand 2011).
Gleich westlich von Këlcyra passiert die Vjosa eine tiefe Schlucht, die Gryka e Këlcyrës. Zu beiden Seiten erheben sich rund 1000 Meter hohe Bergflanken.
Noch heute ist die Straße durch die Schlucht der wichtigste Zugang, der Këlcyra mit Tepelena und den Zentren Albaniens verbindet. Nach Süden führt die Straße weiter in den Kreishauptort Përmet und nach Griechenland. Die nach Norden führende Straße in Richtung Berat ist nur auf wenigen Kilometern asphaltiert und über weite Strecken nur sehr schwer zu befahren. Trotzdem findet sich diese von den Italienern in den 1930er Jahren erbaute und seither kaum ausgebaute Strecke in vielen Karten als wichtige Durchgangsroute.
Während des Zweiten Makedonisch-Römischen Kriegs kontrollierten die Truppen von Philipp V. den Engpass. Die Mazedonier hatten die Passage befestigt und blockierten so im Jahr 198 v. Chr. den römischen Vormarsch. Ein Hirte soll römische Truppen durch die Berge geführt haben, so dass diese die Makedonier in der engen Schlucht von zwei Seiten angreifen und vernichten konnten. Die Makedonier waren ein erstes Mal entscheidend geschlagen worden. Später verwendeten die Römer die Route durch die Këlcyra-Schlucht und erbauten eine kleine Siedlung. Zur Kontrolle dieses Durchgangs wurde spätestens im 13. Jahrhundert eine Burg errichtet. Die Türken erweiterten die Burg und erbauten im 19. Jahrhundert auch einen Serail in Këlcyra. Zu dieser Zeit erlebte Këlcyra seine Blüte als zentraler Handelsort zwischen Berat, Korça und Gjirokastra. In der hoch über dem Ort thronenden Burg finden sich Mauerreste aus der Antike – auch die Illyrer hatten sich dort schon eingerichtet. Noch älter sind einige Gräber, die aus der Bronzezeit stammen. Eine mittelalterliche Chronik aus dem Jahr 1272 erwähnte den Ort mit dem lateinischen Namen Clausura.
Rund um Këlcyra finden sich einige jahrhundertealte orthodoxe Kirchen. Der Ort ist aber auch ein wichtiges Zentrum der Bektaschi.[2]
Weblinks
- Offizielle Website der Bashkia Këlcyra (albanisch)
Einzelnachweise
- Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Gjirokastër 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
- Vassilis Nitsiakos: On the Border. LIT, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10793-0.