Feldberg (Schwarzwald)
Feldberg (Schwarzwald) ist eine Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Breisgau-Hochschwarzwald | |
Höhe: | 1277 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,97 km2 | |
Einwohner: | 1849 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79868 | |
Vorwahlen: | 07676, 07655 | |
Kfz-Kennzeichen: | FR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 15 037 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchgasse 1 79868 Feldberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Johannes Albrecht[2] | |
Lage der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald | ||
Geografie
Lage
Feldberg-Ort (Werbeslogan: „Das Höchste im Schwarzwald“) ist mit 1277 m ü. NN (beim Feldberger Hof) die höchstgelegene Ortschaft Deutschlands. Sie liegt auf der Passhöhe der Feldbergstraße (1231 m) zwischen dem Wiesental im Süden und dem Gutachtal im Norden, unmittelbar südöstlich unterhalb des Gipfels des Feldbergs, der höchsten Erhebung Baden-Württembergs. Der größte Ortsteil der Gemeinde Feldberg ist Falkau, während sich in Altglashütten (ca. 990 m) das Rathaus und andere zentrale Einrichtungen befinden. Feldberg liegt inmitten des Naturparks Südschwarzwald.
Gemeindegliederung
Zur jetzigen Gemeinde Feldberg (Schwarzwald), bestehend aus den drei ehemaligen Gemeinden Feldberg, Altglashütten und Falkau, gehören 30 Dörfer, Gemeindeteile, Zinken, Höfe und Häuser.
- Zur ehemaligen Gemeinde Altglashütten gehören die Dörfer Altglashütten und Neuglashütten, der Zinken Drehkopf und die Wohnplätze Auf der Plätze, Mühlematte und Winterbergäcker.
- Zur ehemaligen Gemeinde Falkau gehören die Gemeindeteile Hinterfalkau, Mittelfalkau und Vorderfalkau und der Wohnplatz Seewald.
- Zur Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) im Gebietsstand vor dem 1. September 1971 gehören die Zinken Behabühl, Hinterbärental, Kunzenmoos, Oberbärental, Stefansbühl, Unteres und mittleres Bärental, Vorderbärental und Zastler Hütte, das Gehöft Raimartihof und die Wohnplätze Baldenweger Buck, Beim Zeiger, Caritas-Haus, Dienstgehöft der Straßenbauverwaltung, Feldbergerhof, Feldberggipfel, Grafenmatt, Hebelhof, Herzogenhorn, Menzenschwander Hütte, St. Wilhelmer Hütte und Todtnauer Hütte.[3]
Das Gemeindegebiet gliedert sich in drei Gemarkungen[4]:
- Gemarkung Altglashütten, 516 ha
- Gemarkung Falkau, 464 ha
- Gemarkung Feldberg-Ort, 1517 ha
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Feldbergs ist aus dem Jahr 983 bekannt, die Gemeinde unter dem gleichen Namen entstand jedoch erst zum 1. Januar 1939 durch die Vereinigung der vereinzelten Weidegebiete mit der Gemeinde Bärental (970 m ü. NN, Ersterwähnung 1691). Diese waren zuvor im Besitz der Gemeinden Bernau, Brandenberg, Hinterzarten, Menzenschwand, St. Wilhelm, Todtnau und Zastler gewesen. Was von Brandenberg nach der Eingemeindung nach Feldberg übriggeblieben war, ging als neuer Ortsteil an Todtnau.[5]
Im selben Jahr, zum 1. April 1939, wurde Neuglashütten nach Altglashütten (991 m ü. NN) eingemeindet. Der Ortsname von Altglashütten bezog sich auf eine Glashütte, die 1634 gegründet wurde. Der Bereich von Neuglashütten wurde den Glasbläsern später nach einer Anfrage von 1682 zugewiesen, um sie weiterhin mit Holz versorgen zu können.
Neuglashütten war die kleinste der vier ehemaligen Gemeinden und damit häufiger Ziel von Eingemeindungsbestrebungen gewesen, so 1852, 1898 und 1909. Das badische Innenministerium hatte das Bezirksamt Neustadt am 1. April 1938 aufgefordert, die kleinen Gemeinden des Amtsbezirks zu beseitigen. Hierbei trat Neuglashütten mit seinen 92 Einwohnern in den Fokus und es einigten sich die Bürgermeister von Alt- und Neuglashütten am 10. Januar 1939 auf die Eingemeindung.[6]
Falkau, dessen Name auf eine im Jahre 1675 gegründete Holzknechtesiedlung zurückgeht, und Altglashütten wurden am 1. September 1971 im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg nach Feldberg (Schwarzwald) eingemeindet.
Politik
Bürgermeister
- 1995 bis 2018: Stefan Wirbser
- 2019 bis heute: Johannes Albrecht
Gemeinderat
Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat[7]:
Die Feldberger Liste | 4 Sitze |
Freie Wähler | 3 Sitze |
Bürgerliste Feldberg | 3 Sitze |
Verwaltung
Mit der Gemeinde Schluchsee besteht eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.
Wappen
Das 1974 vom Innenministerium verliehene Wappen war von Dr. Alfred Simon folgendermaßen gestaltet worden: „Unter einem roten Schildhaupt, worin zwei gekreuzte silberne Schneeschuhe, gespalten von Blau und Silber vorne drei keilförmige nach rechts gestellte silberne Scheiben, hinten eine grüne Tanne.“
Die Gründergemeinden Feldberg, Bärental und Altglashütten, werden durch die drei Hauptfarben rot, weiß und blau repräsentiert. Letztere erinnert wahrscheinlich auch an die Verbundenheit zum ehemaligen Fürstentum Fürstenberg. Die Bedeutung der drei Kreise gibt Raum zu einiger Spekulation. Entweder handelt es sich um Glaskugeln, die an die Vergangenheit des Glaserhandwerks erinnern oder es handelt sich um die drei Seen, welche an die Gemarkung angrenzen: Titisee, Windgfällweiher und Schluchsee. Sie könnten aber auch die Einigkeit der drei Gemeinden symbolisieren.
- Altglashütten
- Neuglashütten
- Falkau
Gemeindepartnerschaft
Feldberg im Schwarzwald unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde La Clusaz im Département Haute-Savoie, wie Feldberg ein Wintersportzentrum.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Bärental kreuzen sich die Bundesstraße 500 und 317. Seit dem Bau der Dreiseenbahn von Titisee nach Seebrugg 1926 befindet sich in Bärental Deutschlands höchstgelegener Bahnhof an einer Regelspurstrecke. Ein weiterer Haltepunkt an dieser Strecke befindet sich in Altglashütten-Falkau. Diverse Linienbusse auf und über den Feldberg runden das Angebot ab. Die durch die Gemeinde verlaufende Passstraße verbindet Titisee-Neustadt mit dem Wiesental.
Bildung
In Altglashütten befinden sich eine Grundschule und ein Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Der Feldbergturm auf dem Seebuck war ursprünglich der Sendeturm des Senders Feldberg. Nach Errichtung eines neuen Sendeturms auf dem Feldberggipfel konnte ein Abriss verhindert werden. Der Turm wurde zum Aussichtsturm umgestaltet. Im 11. Stockwerk befindet sich ein Trauzimmer, das im Sommer als das höchste Trauzimmer Deutschlands für Trauungen genutzt werden kann.
- Im Ortsteil Feldberg steht das „Haus der Natur“ genannte Naturschutzzentrum Südschwarzwald, das auch Sitz des Trägervereins des Naturparks Südschwarzwald ist.
- In der Nähe der Passhöhe der Feldbergstraße steht die 1962/63 nach Plänen des Architekten Rainer Disse erbaute katholische Kirche Verklärung Christi, die durch ihre Lage und moderne Bauform auffällt.
- Rund um den Feldberggipfel befinden sich einige ehemalige Herderhütten, die der Sommerbeweidung des Milchviehs aus den umliegenden Tälern gedient hatten, z. B. die Todtnauer Hütte, die St. Wilhelmer Hütte oder die Zastler Hütte. Heute werden die Hütten gastronomisch genutzt.
- Am Falkauer Schwelleweiher entstand in den letzten Jahren das familienfreundliche "Resis Abenteuerland" mit Spielplatz, Grillstelle, Außensportgeräten und einem Minigolfplatz.
Naturdenkmäler
- Feldsee, eiszeitlicher Karsee des ehemaligen Feldberg-Gletschers unterhalb des Feldberggipfels, genauer unterhalb des Seebuck
- Zastler Loch, durch den ehemaligen Feldberg-Gletscher geformter Talschluss des Zastler Tales
- Bärhalde, botanisch interessanter Waldgipfel mit Felsen und kleinen Mooren
- Moorgebiet Rotmeer
- Seebachfall unter dem Behabühl
- Falkauer Wasserfall der Haslach (Aufgrund von Sturmschäden nicht mehr begehbar[8])
- Quellen der Wiese, Alb und Wutach (als Seebach)
- Schwelleweiher in Falkau
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr am 10. August findet das Laurentius-Fest, der „Laurenzi-Tag“, auf dem Feldberg statt. Das Fest wird gefeiert zu Ehren des heiligen Laurentius, Patron der Hirten und Herden und beginnt mit einem Festgottesdienst bei der Laurentius-Kapelle nahe der Todtnauer Hütte. Danach wird den ganzen Tag rund um den Feldberg gefeiert.
Außerdem gibt es jährliche Veranstaltungen verschiedener Vereine[9] wie die Infotage der Feuerwehr Feldberg oder das Jahreskonzert der Trachtenkapelle Altglashütten und der Trachtenkapelle Falkau-Raitenbuch. Jedes Jahr zu Karnevalszeit finden weitere Veranstaltungen wie der Nachtumzug durch Altglashütten statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Julius Kibiger (1903–1983), Kunstmaler und -zeichner, gilt mit über 4000 Werken[10] als einer der produktivsten Heimatmaler des Markgräflerlandes
- Hansy Vogt (* 1967), Sänger der Volksmusikgruppe Die Feldberger (ehemals Die Feldberger Spitzbuben) und Fernsehmoderator
Persönlichkeiten mit Verbindung zur Gemeinde
- Hans Vehrenberg (1910–1991), Verleger und Amateurastronom, der in der Schuppenhörnlestraße in Falkau eine private Sternwarte betrieb. Bekannt wurde er durch seine dort aufgenommenen fotografischen Sternatlanten (Falkauer Atlas und Atlas Stellarum) sowie seine Bücher, u. a. Atlas der schönsten Himmelsobjekte, Handbuch der Sternbilder oder der Atlas Galaktischer Nebel.
- August Euler (1868–1957), Flugpionier, der bis zu seinem Tod in einem Haus auf dem Seebuck wohnte
- Elisabeth Heimpel (1902–1972), Pädagogin und Sozialpädagogin, starb in einem Wald in Falkau
- Ernst Rudolf Huber (1903–1990), seine Frau Tula und ihre Kinder, darunter Wolfgang Huber (* 1942), fanden nach der Flucht aus Straßburg im Herbst 1944 im Ferienhaus der befreundeten Heimpels Unterkunft. Die Familie Huber lebte bis zum Umzug nach Freiburg 1949 in Falkau in einer Wohngemeinschaft mit den Heimpels. Ulrich Huber (* 1936) heiratete später eine Tochter Heimpels.[11]
- Georg Waldvogel (* 1961), Skispringer
- Gundolf Thoma (* 1965), Skirennläufer und Unternehmer
Literatur
- August Vetter: Feldberg im Schwarzwald, Selbstverlag der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald), 1982/1996
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- http://www.badische-zeitung.de/johannes-albrecht-als-neuer-buergermeister-von-feldberg-gewaehlt
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 89–90
- Gemeinde Feldberg: Haushaltsplan 2015
- Vetter, 1996, S. 318 ff.
- Vetter, 1996, S. 372–374
- Badische Zeitung: Kommunalwahl 2019 in Feldberg: Ergebnis – Feldberg – Badische Zeitung. Abgerufen am 14. Juli 2019.
- Falkauer Wasserfall. Abgerufen am 22. September 2021.
- Gemeinde Feldberg: Vereine / Gemeinde / Startseite – Gemeinde Feldberg. Abgerufen am 4. September 2017.
- Volker Münch: Julius Kibigers zeichnerische Seite, Badische Zeitung, Ausgabe Müllheim, 1. August 2008
- Ulf Morgenstern, Die riskante „Rückkehr in das gesegnete rheinische Land“. Über Ernst Rudolf Hubers sächsische und elsässische Jahre und deren Darstellung in seinen „Straßburger Erinnerungen“, in: Ronald Lambrecht/Ulf Morgenstern (Hrsg.), „Kräftig vorangetriebene Detailforschungen“. Aufsätze für Ulrich v. Hehl zum 65. Geburtstag, Leipzig/Berlin 2012, S. 243–273, hier S. 269, 272. In der Schuppenhörnlestraße in Falkau wohnt heute noch ein Sohn Heimpels.
Weblinks
- Feldberg. Offizielle Webseite der Gemeinde.
- Feldberg (Schwarzwald). In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- Feldberg. In: Heimat Südbaden im Alemannenland.