Europa Universalis
Europa Universalis (lat. ganz Europa oder Gesamteuropa; kurz EU) ist eine Serie historisch simulierter Globalstrategiespiele. Sie basiert auf einem französischen Brettspiel gleichen Titels von Philippe Thibault. Aktuell umfasst die Serie 4 Spiele, wobei das jeweils neueste als Nachfolger der älteren gesehen werden kann.
Ziel des Spieles ist es, seine gewählte Nation durch geschickte Diplomatie, militärische Stärke und eine funktionierende Wirtschaft zur mächtigsten ihrer Zeit zu führen und möglichst viele Siegpunkte zu erlangen. Dabei sind keinerlei Missionsziele vorgegeben, die den Spieler durch den Spielverlauf geleiten sollen. Ihm steht es frei, ahistorisch oder nach historisch korrekten Fakten zu spielen. Er kann direkt auf bedeutende historische Ereignisse Einfluss nehmen sowie die Regierungs-, Gesellschafts- und Wirtschaftsform seiner Nation bestimmen. Neben Europa Universalis entwickelte Paradox Interactive andere Spiele mit ähnlichem Spielprinzip wie Crusader Kings, Hearts of Iron und Victoria.
Sämtliche Titel der Europa-Universalis-Serie besitzen einen Mehrspielermodus, in dem jeder teilnehmende Spieler jeweils eine Nation verkörpert. Außerdem kann das Spiel durch verschiedene Mods oder DLC erweitert werden.
Europa Universalis
Europa Universalis | |||
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Studio | Paradox Entertainment | ||
Publisher | Strategy First | ||
Erstveröffent- lichung |
2000 | ||
Plattform | Windows | ||
Genre | Echtzeit-Strategiespiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN) | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
100 MHz CPU 64 MB RAM Windows 95 | ||
Medium | 1 CD-ROM | ||
Sprache | Deutsch, Englisch | ||
Altersfreigabe |
Europa Universalis wurde im Jahr 2000 veröffentlicht und spielt in der Neuzeit. Der Spieler übernimmt die Kontrolle einer von acht europäischen Nationen (während acht weitere in anderen Szenarien möglich sind) zwischen den Jahren 1492 und 1792. Diese spielbaren Nationen sind die Großmächte der jeweiligen Zeit. Zum Beispiel sind in der sogenannten „Großen Kampagne“ zwischen 1492 und 1792 England, Frankreich, Spanien, Portugal, Österreich, Polen-Litauen, Russland und das Osmanische Reich spielbar. Das Spiel findet in Echtzeit auf einer zweidimensionalen Karte statt, die in ungefähr 1500 Provinzen aufgeteilt ist.
Der militärische Teil beschränkt sich auf das Zusammenstellen und Dirigieren von Feld- und Seearmeen. Abgesehen von einem möglichen Rückzug kann der Spieler nicht in die computerberechneten Schlachten eingreifen. Die Berechnungen erfolgen aufgrund der Armeezusammenstellung, der erforschten Technik, zugewiesenen Anführern und weiteren Komponenten wie beispielsweise dem Terrain oder der Witterung. Einer Welteroberung, die in Spielen wie Civilization eine Gewinnmöglichkeit darstellt, versucht das Spiel durch gewisse Merkmale entgegenzuwirken: Erklärt der Spieler ohne einen casus Belli einer zweiten Nation den Krieg, verringert sich die „Stabilität“ der eigenen Nation. Dieser Verlust wird beispielsweise durch Rückgänge der Einnahmen und mit einer erhöhten Revoltengefahr simuliert. Zudem verteilt das Spiel für eroberte Gebiete sogenannte Bad-Boy-Punkte; erreichen diese einen gewissen Schwellenwert, gilt die Spielernation als verhasst und erhält zahlreiche Kriegserklärungen der Computergegner.
Der Wirtschaftsteil besteht aus Investitionen in Infrastruktur, Handel, Kolonisation und Fortschritt. Jede vom Spieler kontrollierte Provinz nimmt Steuern sowie Produktionsgewinne ein und generiert ein Handelsaufkommen. Der Umsatz durch Handel wird nicht automatisch dem Besitzer zugeschrieben, sondern fließt in eines von zahlreichen Zentren, um dessen Einnahmen alle Nationen konkurrieren können. Die Kolonisation ermöglicht es dem Spieler neue Provinzen außerhalb Europas zu erlangen. Kolonialwaren können dabei einen hohen Produktionsgewinn und Handelsaufkommen schaffen. In die Forschung und die Ausgaben für das Volk fließt ein Großteil der Einnahmen, der Rest der Einnahmen kann zum Prägen von Geld benutzt werden. Geld ist beispielsweise notwendig für das Ausheben von Armeen, Armeeinstandhaltung, Diplomatie und Infrastrukturerweiterungen, erhöht jedoch auch die Inflation, die wiederum durch Investitionen in Technologien und Infrastruktur reduziert werden kann.
Die Diplomatieoptionen ermöglichen Bündnisse und beeinflussen generell die Beziehungen zu anderen Staaten. So können beispielsweise Kriegsgründe geschaffen werden oder ferner – unter bestimmten Voraussetzungen – Marionettenregierungen eingesetzt und Nationen friedlich annektiert werden.
Das Spiel weist den Nationen geschichtlich korrekt die jeweiligen Herrscher zu und beinhaltet eine Reihe von historischen Ereignissen wie beispielsweise den Vertrag von Tordesillas oder die Reformation.
Wie bei den Nachfolgern auch besteht ein Easter Egg darin, dass die im Spiel eingebbaren Cheats nach historischen Persönlichkeiten und in Anspielung auf deren Wirken benannt sind; so unterbindet etwa der Code Alba Aufstände der Bevölkerung, Richelieu ermöglicht die Kontrolle über feindliche Einheiten und Oranje verschafft den maximalen Wert an Stabilität.
Europa Universalis II
Europa Universalis II | |||
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Studio | Paradox Entertainment | ||
Publisher | Strategy First | ||
Erstveröffent- lichung |
12. November 2001 | ||
Plattform | Windows, Mac OS | ||
Genre | Echtzeit-Strategiespiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN) | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
266 MHz CPU 64 MB RAM Windows 95 | ||
Medium | 1 CD-ROM | ||
Sprache | Deutsch, Englisch | ||
Altersfreigabe |
Europa Universalis II erschien im November 2001 und lässt den Spieler die Kontrolle über ein Land seiner Wahl in den Jahren von 1419 bis 1819 übernehmen. Während die „Große Kampagne“ die maximale Spieldauer ausschöpft, beschränken sich andere auf kürzere historische Epochen, z. B. „Napoleons Ambitionen“ auf die napoleonische Ära. Zusätzlich wählt er eines von hunderten, über den gesamten Erdball verteilten Ländern aus. Dabei sind jedoch alle im Spiel vorhandenen Nationen spielbar, die in dieser Zeit bestanden, von England, Schweden und Österreich über Oldenburg, Maya und Mamelucken bis hin zu Staaten wie Songhai oder Kachetien. Man kann die Geschichte Frankreichs nachspielen und das Ergebnis der Französischen Revolution beeinflussen, aber auch ein kleines nord- oder südamerikanisches Indianervolk führen.
2009 wurde mit For the Glory ein von Crystal Empire Games entwickelter Ableger herausgebracht, der inhaltliche Erweiterungen, mehr Benutzerfreundlichkeit und eine modernere Optik einbringt und dank des inkludierten Mods AGCEEP Tausende historische Ereignisse beinhaltet.[1]
Europa Universalis III
Europa Universalis III | |||
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Studio | Paradox Interactive | ||
Publisher | Paradox Interactive | ||
Erstveröffent- lichung |
26. Januar 2007 | ||
Plattform | Windows, Mac OS | ||
Spiel-Engine | Clausewitz Engine | ||
Genre | Echtzeit-Strategiespiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN) | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
1,9 GHz CPU 128 MB RAM Windows 2000 | ||
Medium | 1 CD-ROM | ||
Sprache | Deutsch, Englisch | ||
Altersfreigabe |
Europa Universalis III wurde im Januar 2007 veröffentlicht und ist der dritte Teil der EU-Serie.
Beschreibung
Das Spiel beginnt 1453 nach dem Fall Konstantinopels und beschreibt die Herrschaft über eine von 250 historischen Nationen. Es endet 1789 nach dem Sturm auf die Bastille. Die 2D-Karte umfasst insgesamt 1700 Provinzen. Neben der Grafik änderte der Hersteller zum Beispiel den Umgang mit historischen Begebenheiten während des Spielverlaufs. So fehlen jegliche geschichtliche Ereignisse wie beispielsweise das Aussterben der Herzöge von Burgund oder Kleve. Das Magazin Games for Windows beschrieb das Spielprinzip deshalb im Gegensatz zu den Vorgängern als geschichtsmodellierend anstatt den Spieler in der Geschichte einzusperren. Zusätzliche Neuerungen sind sogenannte „nationale Ideen“, die den Charakter eines Landes formen, ein Spionagesystem und weitere Verbesserungen wie eine Automatisierung des militärischen Nachschubsystems.[2]
Erweiterungen
Für das Spiel existieren vier Add-ons, die nur über Onlineshops vertrieben werden.
Napoleon’s Ambition (englisch „Napoleons Streben“) erweitert die Zeitspanne von EUIII um die Koalitionskriege und endet 1821. In Nomine (lat. „im Namen“) verlegt das früheste Startdatum auf 1399, fügt Anpassungen an der Spielmechanik und ein Missionssystem hinzu. Es räumt Piraten und Rebellen einen wesentlich höheren Stellenwert ein als in den früheren Versionen und Spielen. Heir to the Throne (englisch „Erbe des Thrones“) fügt dem Spiel Herrschergeschlechter hinzu und erweitert die Handlungsmöglichkeiten bei Kriegserklärungen und Friedensverhandlungen.[3] Mit dem vierten Add-on Divine Wind (englisch „Göttlicher Wind“) fügten die Entwickler ein neues Provinzverwaltungssystem und einen anderen Spielmodus für das Kaiserreich von China, für Japan mit Daimyos und Shogunat und Steppennomaden ein.
Im Oktober 2008 erschienen das Hauptspiel und die beiden ersten Add-ons als Neuauflage unter dem Titel Kollektion. 2013 erschien die Europa Universalis III World Edition, welche alle vier Addons enthält.
Kritik
Steve Butts, Redakteur der Website IGN, beschreibt die Änderungen in Europa Universalis III als nicht weltbewegend. Sie fügen jedoch mehr Realismus und Optionen hinzu, die durchaus eine Menge zum Spielerlebnis beisteuern („definitely add a lot to the experience“).[4] Bernd Fetsch sieht auf der Website des Sterns das Klassenziel des Herstellers, EUIII im Gegensatz zu den Vorgängern auch für Gelegenheitsspieler ansprechend zu gestalten, als verfehlt an: Es bleibe ein „Komplexitätsmonster (…) für Sonderlinge, die neben ihrem Geschichtsstudium einfach zu viel Zeit haben.“[5]
Modifikationen
Es gibt für Europa Universalis III viele Mods, die z. B. mehr Provinzen hinzufügen oder die Zeitspanne verändern, in der man spielen kann.
Europa Universalis IV
Europa Universalis IV | |||
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Studio | Paradox Development Studio | ||
Publisher | Paradox Interactive | ||
Erstveröffent- lichung |
16. August 2013 | ||
Plattform | Windows, Mac OS, Linux | ||
Spiel-Engine | Clausewitz Engine | ||
Genre | Echtzeit-Strategiespiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN) | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
2,4 GHz CPU 2 GB RAM Windows XP | ||
Medium | 1 CD-ROM, Download | ||
Sprache | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch | ||
Altersfreigabe |
Europa Universalis IV beginnt 1444 nach der Schlacht bei Warna und endet im Jahr 1821. Der fünfte Teil der Spieleserie bedient sich im Wesentlichen der Mechaniken der Vorgänger, ist aber der bislang umfangreichste Teil und wird nach wie vor regelmäßig mit neuen Inhalten versorgt. Er beschreibt über 800 historisch tatsächlich existierende sowie weitere, im Spielverlauf formbare Nationen. Erstmals steht dem Spieler dafür eine 3D-Karte zur Verfügung. Auch gibt es mehr Diplomatieoptionen und ein verändertes Handelssystem. Seit 2020 liegt die Pflege und Weiterentwicklung des Spiels in den Händen des kleineren Entwicklerteams Paradox Tinto.[6]
Erweiterungen
- Conquest of Paradise
- Mit der Erweiterung „Conquest of Paradise“ (Eroberung des Paradieses) wurde die Möglichkeit hinzugefügt, eine zufällige Neue Welt zu generieren und einige Spielmechanismen wurden verändert, um das Kolonialisieren realistischer zu gestalten.
- Wealth of Nations
- Mit der Erweiterung „Wealth of Nations“ (Wohlstand der Nationen, nach Adam Smith) wurde das Handelssystem überarbeitet, es ist beispielsweise möglich, Handelskompanien in Asien und Afrika zu erstellen. Außerdem wurde die Möglichkeit hinzugefügt, seine Marine als Freibeuter einzusetzen, um rivalisierenden Staaten Einfluss in einem Handelsgebiet zu stehlen.
- Res Publica
- Die Erweiterung „Res Publica“ (lat. öffentliche Angelegenheit, im alten Rom benutzt für die Staatsform Republik, nach Cicero) erweitert insbesondere die Mechaniken von Handelsrepubliken. So ist es durch diese Erweiterung zum Beispiel möglich, eine diktatorische Republik zu gründen. Außerdem ist es Handelsrepubliken nun möglich, mit speziellen Handelsposten noch mehr Marktmacht und damit Einfluss auf die Handelsströme zu sichern. Zusätzlich wurden für Handelsrepubliken noch viele historische Ereignisse und Entscheidungsmöglichkeiten eingeführt, insbesondere für die niederländische Republik. Die letzte neue, mit dieser Erweiterung, eingeführten Funktionalität ist von allen Nationen nutzbar: Man kann einen nationalen Fokus auf die Administration, die Diplomatie oder das Militär festlegen, um den ausgewählten Bereich auf Kosten der anderen beiden verbleibenden Bereiche zu stärken.[7]
- Art of War
- Die Erweiterung „Art of War“ (Kunst des Kriegs, von Sun Tzu geschriebenes Generalslehrbuch für allgemeine Kriegstaktiken) brachte spezielle Ereignisse und Mechaniken mit sich, um den Dreißigjährigen Krieg im Spiel widerzuspiegeln. Außerdem ermöglicht es dem Spieler, Klientelstaaten zu erstellen. Diese verhalten sich wie Vasallen, allerdings mit der Besonderheit, dass man Name des Staates, Flagge des Staates so wie die dem Klientelstaat gehörende Gebiete selbst bestimmen darf. Des Weiteren ist es mit der Erweiterung möglich, Vasallen zu sogenannten Marken zu machen, welche eine größere Armee aufstellen als normale Vasallen, im Gegenzug jedoch keine Steuern mehr an ihren Lehnsherren zahlen.
- Im Zuge des Erscheinens von „Art of War“ wurde der Patch 1.8 ebenfalls veröffentlicht, der allerdings knapp 1 Monat später von dem Patch 1.9 abgelöst wurde.
- El Dorado
- Mit der Erweiterung „El Dorado“ (span. „Der Goldene“) hielt auch der Nationendesigner Einzug. Dort wird es einem ermöglicht, eine Nation selbst zu erstellen. Neu sind auch die Religionen „Nordisch“ und „Jüdisch“, die ausschließlich bei selbst erstellten Nationen verwendet werden können. Hauptsächlich bezieht sich die Erweiterung aber auf die amerikanische Region, so gibt es neue Religionen und viele andere neue Funktionen für Nationen in diesem Gebiet.
- Mit der Erweiterung wurde auch der Patch 1.10 veröffentlicht. Dort wurden die Flaggen für „revolutionäre Länder“ eingeführt. Sie ist immer eine senkrechte Trikolore und die Farben werden zufällig generiert, außer bei einigen Staaten, die, zum Teil auch auf Grund ihrer historischen Geschichte, eine vorbestimmte Farbgebung haben. Bsp.: Schwarz-Weiß-Rot (Römische Republik (1798–1799)) für den Kirchenstaat.
- Common Sense
- Die Erweiterung „Common Sense“ wurde am 9. Juni 2015 veröffentlicht und beinhaltet unter anderem neue Mechaniken für Religionen, Theokratische Herrschaftssysteme und Vasallenaktionen.[8]
- The Cossacks
- Mit der am 1. Dezember 2015 erschienenen Erweiterung „The Cossacks“ erhielt das Spiel ein Ständesystem. Außerdem erhielten die Horden neue Mechaniken und neue diplomatische Optionen wurden hinzugefügt.[9]
- Mare Nostrum
- Am 5. April 2016 erschien die Erweiterung „Mare Nostrum“ (benannt nach der römischen Bezeichnung für das Mittelmeer) mit welcher Matrosen, Seefahrtsmissionen, eine Funktion um Armeen zu verleihen und ein überarbeitetes Spionagesystem sowie weitere kleine Änderungen hinzugefügt wurden.[10]
- Rights of Man
- Die neunte Erweiterung „Rights of Man“ (benannt nach dem gleichnamigen Buch von Thomas Paine) erschien am 11. Oktober 2016. Sie bietet unter anderem neue Diplomatiemöglichkeiten für Großmächte, neue Ziele für die Religionen der Kopten und Fetischisten sowie Charaktermerkmale für Anführer und Monarchen.[11] Gleichzeitig wurde mit einem kostenlosen Patch das Technologiesystem deutlich überarbeitet.[12]
- Mandate of Heaven
- Die Erweiterung „Mandate of Heaven“, benannt nach einem Konzept der chinesischen Philosophie (Mandat des Himmels), wurde am 6. April 2017 veröffentlicht. Sie fügte dem (ost)asiatischen Raum (China, Japan, Mandschurei) neue Spielmechaniken hinzu. Darüber hinaus wurde ein neues Zeitaltersystem veröffentlicht.[13]
- Third Rome
- Am 14. Juni 2017 erschien die Erweiterung „Third Rome“ (Drittes Rom), welche sich thematisch mit dem Aufstiegs Russlands und dem Zarenreich beschäftigt und ein einzigartiges System zur Besiedlung Sibiriens mitbringt.[14]
- Cradle of Civilization
- Die Erweiterung „Cradle of Civilization“ beschäftigt sich mit den Handelsrouten des Nahen Ostens. Sie erschien am 16. November 2017.[15]
- Rule Britannia
- Die Erweiterung „Rule Britannia“ (benannt nach der inoffiziellen Nationalhymne Großbritanniens) fokussiert sich auf Großbritannien und die umliegenden Gebiete, sowie ein neues Missionensystem. Sie erschien am 20. März 2018.[16]
- Dharma
- „Dharma“ beschäftigt sich mit den Staaten des indischen Subkontinents, neben Provinzveränderungen wird auch das Ständesystem erweitert und im Basisspiel verankert. Das bisherige Regierungsformensystem wurde komplett überarbeitet und ermöglicht nun Wechsel im Spielverlauf auch zwischen monarchischen und republikanischen Regierungsformen. Die Erweiterung erschien am 6. September 2018.[17]
- Golden Century
- „Golden Century“ ist am 11. Dezember 2018 erschienen und stellt die 15. Erweiterung für Europa Universalis 4 dar. Sie thematisiert die spanische Vorherrschaft in Europa und die Entdeckung der Neuen Welt. Im Rahmen der Erweiterung werden mehrere neue Mechaniken zugänglich gemacht. Darunter unter anderem die Möglichkeit Orden zu gründen, Piratenrepubliken zu spielen und Flaggschiffe zu bauen.
- Emperor
- Mit „Emperor“ erschien am 9. Juni 2020 eine Erweiterung, die sich besonders auf Europa fokussiert. Neu hinzugefügte Mechaniken ermöglichen ein interaktiveres Heiliges Römisches Reich, mehr Komplexität für Anhänger der katholischen Kirche, eine neue Religion (die Hussiten) und Verbesserungen von Revolutionen. Des Weiteren wurden im dazugehörigen Update das Stände-System, die Reichsverwaltung und die Söldnerrekrutierung komplett überarbeitet.[18]
- Leviathan
- Die am 27. April 2021 veröffentlichte Erweiterung „Leviathan“ führt eine Reihe neuer diplomatischer Aktionen, Stammesföderationen, mehr Interaktionsmöglichkeiten mit eigenen Vasallen und Kolonialnationen sowie Monumente ein. Außerdem wurden u. a. die totemistischen Religionen, der Gebäudebau und die Regentschaftsmechanik überarbeitet.[19] Es handelt sich um die erste Erweiterung, die nach der Übernahme durch Paradox Tinto erschienen ist.
- Origins
- „Origins“ enthält individuelle Missionen für afrikanische Nationen wie Mali und Songhai. Zudem wurden einzelne jüdische Provinzen eingeführt und die jüdische Religion überarbeitet.
Modifikationen
Es gibt für Europa Universalis IV zahlreiche von Spielern erstellte Modifikationen, welche nahezu alle Details auf inhaltlicher und spielerischer Ebene verändern können. Die Modifikationen reichen von kleineren grafischen Veränderungen bis hin zu einer vollkommenen neuen Spielwelt. Diese so genannten Total Conversion Mods können einen historischen Hintergrund haben[20] oder einen phantastischen. Die Modifikation Extended Timeline, die auf der Internet-Vertriebsplattform Steam mit über 390.000 Abonnenten am beliebtesten ist, erlaubt den Spielern zum Beispiel vom ersten Jahrhundert bis in das 21. Jahrhundert zu spielen.[21]
Mithilfe eines Konvertierters lassen sich zudem Spielstände aus anderen Paradox-Spielen importieren. Dies macht sogenannte spielübergreifende „Mega-Kampanien“ möglich, in denen man eine Nation aus der Antike (Imperator: Rome) über das Mittelalter (Crusader Kings 3), die frühe Neuzeit (EU4) und das Zeitalter des Imperialismus (Victoria II) bis ins Zeitalter der Weltkriege (Hearts of Iron IV) führen kann.
Kritik
Die englischsprachige Website Metacritic ermittelte eine aggregierte Durchschnittswertung von 87 % und damit eine „im Allgemeinen positive“ Bewertung (generally favorable).[22]
Das deutsche Spielemagazin GameStar wertete das Spiel mit 78 % und lobte vor allem den großen Spielumfang. Hingegen wurde der starke Zufallsfaktor bei Schlachten und die Unübersichtlichkeit für Einsteiger kritisiert.[23] 4Players kritisierte ebenfalls die Unzugänglichkeit für Anfänger, lobte aber auch die enorme Komplexität des Spiels und vergab 86 %, mit einem Sehr Gut – Gold Award.[24]
Spin-off Europa Universalis: Rome
2008 erschien das Spin-off Europa Universalis: Rome. Dieses verlagert die Handlung in die Antike und fokussiert sich auf die Darstellung der Politik in der Römischen Republik sowie deren militärische Expansion im Mittelmeerraum.[25] 2019 erschien mit Imperator: Rome der direkte Nachfolger unter anderem Namen.
Weblinks
Einzelnachweise
- For the Glory: A Europa Universalis Game | Paradox Interactive. Abgerufen am 27. Mai 2021 (englisch).
- Games for Windows, Ausgabe 4, März 2007, S. 78; online verfügbar auf 1UP.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 16. Januar 2007.
- Preview von „In Nomine“, Steve Butts, IGN, 16. April 2008.
- Review von „Europa Universalis III“, Steve Butts, IGN, 24. Januar 2007.
- Bernd Fetsch: Schwedischer Strategieklops, 5. Februar 2007.
- Paradox Tinto. Abgerufen am 26. Mai 2021 (englisch).
- Res Publica auf GameStar.com, abgerufen am 2. Mai 2015.
- Steam-Workshop – Europa Universalis IV: Common Sense
- Artikel zu „The Cossacks“ auf EU4-Wiki vom 4. Dezember 2015, abgerufen am 9. Januar 2016
- Artikel zu „Mare Nostrum“ auf EU4-Wiki vom 12. April 2016, abgerufen am 14. April 2016
- Europa Universalis IV: Rights of Man. Abgerufen am 11. Juni 2017.
- „Rights of Man“ im EU4-Wiki. Abgerufen am 11. Juni 2017.
- Europa Universalis IV: Mandate of Heaven. Abgerufen am 11. Juni 2017.
- Game Star: Europa Universalis 4 – Erweiterung »Third Rome« im Ankündigungs-Trailer
- Paradox Games: Crandle of Civilizations
- Immersion Pack - Europa Universalis IV: Rule Britannia bei Steam. Abgerufen am 13. April 2020.
- https://eu4.paradoxwikis.com/Dharma
- Marcel Kleffmann: Europa Universalis 4: Emperor veröffentlicht. 4players, 9. Juni 2020, abgerufen am 11. Juni 2020.
- Reiner Hauser: Europa Universalis 4 hat einen neuen DLC – und Paradox ein Problem. Gamestar, 27. April 2021, abgerufen am 27. April 2021.
- Europa Universalis IV Mod: Imperium Universalis auf https://esiriaweltenbau.wordpress.com/, abgerufen am 7. März 2019
- Steam Workshop :: Extended Timeline. Abgerufen am 12. Januar 2020.
- Metawertung Europa Universalis 4 auf Metacritic, abgerufen am 2. Mai 2015.
- Test von Europa Universalis 4 in der GameStar vom 13. August 2013, abgerufen am 2. Mai 2015
- Test von Europa Universalis 4 auf 4Players.de ovm 5. September 2013, abgerufen am 2. Mai 2015
- Europa Universalis Rome Gold | Paradox Interactive. Abgerufen am 27. Mai 2021 (englisch).