Elon Musk
Elon Reeve Musk [ˈiːlɒn ˈɹiːv ˈmʌsk] (* 28. Juni 1971 in Pretoria) ist ein aus Südafrika stammender und in den Vereinigten Staaten wirkender Unternehmer. Er besitzt durch Geburt sowohl die südafrikanische als auch die kanadische Staatsbürgerschaft, 2002 erhielt er zusätzlich die US-amerikanische. Neben weiteren Unternehmungen wurde er bekannt als Mitinhaber, technischer Leiter und teils auch Mitgründer des Bezahldienstes PayPal, des Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla.
Leben
Musks Vater, Errol Musk, ist ein südafrikanischer Maschinenbauingenieur, seine kanadischstämmige Mutter Maye Musk (geborene Haldeman) ist Model, Autorin[1][2] und Ernährungsberaterin.[3] Er hat einen jüngeren Bruder, Kimbal, und eine jüngere Schwester, Tosca.[4][5] Nach der Scheidung seiner Eltern 1980 lebte Musk die meiste Zeit mit seinem Vater in Südafrika.[6] Während seiner Kindheit wurde er Opfer von Mobbing. Nachdem ihn eine Gruppe Jugendlicher eine Treppe hinuntergeworfen und anschließend bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt hatte, wurde er für einige Tage in ein Krankenhaus eingeliefert.[7][8][9]
Die Schulzeit verbrachte Musk unter anderem an der Bryanston High School und an der Pretoria Boys High School, an der er schließlich sein Matric absolvierte.[1] Seit der Kindheit ist Musk ein eifriger Leser.[10] Außerdem entwickelte er im Alter von zehn Jahren Interesse an Computern und begann sich mit Programmiersprachen sowie der Programmierung seines Commodore VIC 20 zu beschäftigen.[11] Als Zwölfjähriger entwickelte er das Videospiel Blastar, das er für 500 US-Dollar an die Computerzeitschrift PC and Office Technology verkaufte.
Kurz vor seinem 16. Geburtstag beantragte Musk gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Reisepässe in der kanadischen Botschaft und wanderte ein Jahr später nach Nordamerika aus, um dem Wehrdienst in der südafrikanischen Armee unter dem Apartheidregime zu entgehen. Sein erstes Ziel war Kanada, wo er sich an der Queen’s University in Kingston einschrieb. Nach der Übersiedlung in die USA schloss er das Studium an der University of Pennsylvania in Philadelphia mit einem Bachelor in Volkswirtschaftslehre und Physik ab. 1995 wechselte er nach Palo Alto in Kalifornien und wurde 1995 an der Stanford University zu einem Ph.D.-Programm in Physik (Applied Physics and Materials Science) zugelassen.[1][12] Nach nur zwei Tagen auf dem Campus beschloss Musk jedoch, das Studium aufzugeben und stattdessen ein Unternehmen zu gründen.[12]
Musk war 2000–2008 mit der kanadischen Schriftstellerin Justine Musk (geborene Wilson) verheiratet, mit der er bereits während seiner Zeit in Kingston liiert war. Nach dem plötzlichen Säuglingstod ihres ersten gemeinsamen Sohnes bekam das Paar fünf weitere Söhne,[13] die Zwillinge Griffin und Xavier sowie die Drillinge Damian, Saxon und Kai.[14] 2010 heiratete er die britische Schauspielerin Talulah Riley, von der er sich 2012 wieder scheiden ließ.[15] Im Jahr darauf heiratete das Paar erneut, jedoch reichte Musk 2014 zum zweiten Mal die Scheidung ein.[16] Kurz darauf wurde die Scheidung wieder rückgängig gemacht.[17] 2016 reichte schließlich Riley endgültig die Scheidung ein.[18] 2017 war Musk einige Monate lang mit der Schauspielerin Amber Heard liiert.[19] Seit 2018 führt Musk eine Beziehung mit der kanadischen Sängerin Grimes.[20] 2020 bekam das Paar einen Sohn. Den Namen des Kindes gaben beide zunächst mit „X Æ A-12“ an und lösten damit weltweit eine öffentliche Debatte aus.[21][22] Da aber der Name sowohl Buchstaben enthielt, die nicht im modernen englischen Alphabet vorhanden sind, als auch Zeichen enthielt[23][24], änderten Musk und Grimes den Namen um in „X AE A-XII“.[25]
Seit 2020 hat Musk seinen Hauptwohnsitz im texanischen Austin.[26] Vorher war sein Hauptwohnsitz in Bel Air, einem Stadtteil von Los Angeles. Im Mai 2020 verkündete er, er werde alle seine privaten Häuser verkaufen und wolle auch zukünftig keine Häuser als Eigentum haben.[27]
Im Mai 2021 erklärte er in der amerikanischen Comedyshow Saturday Night Live, das Asperger-Syndrom zu haben.[28] Im November 2021 ließ Musk im Zuge einer Debatte über Steuerbegünstigung von Superreichen auf Twitter darüber abstimmen, ob er zehn Prozent seiner Tesla-Aktien verkaufen solle, um durch den Verkauf Steuern zu zahlen. Nachdem dies in der Abstimmung mehrheitlich bejaht wurde, begann er sein Versprechen umzusetzen.[29]
Unternehmerische Aktivitäten
Zip2 (1995)
Im Jahr 1995 gründete Musk gemeinsam mit seinem Bruder Kimbal sein erstes Unternehmen, Zip2, das Inhalte für Medienunternehmen anbot. Nach Musks Aussage hatte er damals „eine vage Vorstellung von den Chancen, die ein Dotcom-Unternehmen, 2.000 US-Dollar Kapital, ein Auto und ein Computer bieten konnten.“ Als der Computerhersteller Compaq das Unternehmen 1999 für 307 Millionen US-Dollar aufkaufte, war dies der bis dahin höchste für ein Internetunternehmen gezahlte Preis; Musk selbst konnte über seine Beteiligung anschließend auf 22 Millionen US-Dollar Kapital zurückgreifen.[12][30]
X.com und PayPal (1999/2000)
Direkt anschließend, 1999, gründete Musk das Unternehmen X.com, das ein Onlinebezahlsystem via E-Mail entwickelte. Schon 2000 fusionierte X.com mit dem Konkurrenzunternehmen Confinity, das sich auf ein ähnliches Produkt namens PayPal spezialisiert hatte.[31] PayPal wurde in den folgenden Jahren zum wichtigsten Onlinebezahlsystem weltweit – und erzielte einen Verkaufserlös von 1,5 Milliarden US-Dollar, als es 2002 an eBay verkauft wurde. Musk hielt zu diesem Zeitpunkt 11,7 % der Firmenanteile und war damit der größte Anteilseigner.[32] Im Juli 2017 erwarb Musk die Domain x.com von PayPal zurück.[33][34]
Während Musks Internetunternehmen mit Produkten, die es zuvor in dieser Form nicht gab, neue Märkte erschlossen, war die Geschäftsidee, die den unternehmerischen Aktivitäten der folgenden Jahre zugrunde liegen sollte, eine andere: Musk wollte teure und technisch komplexe Produkte günstiger und für die Massenfertigung tauglich anbieten.
SpaceX (2002)
Musks dritte Gründung war 2002 das Raumfahrtunternehmen SpaceX. Er ist dort CEO und Raketen-Chefdesigner. Durch hohe Kosteneffizienz wurde SpaceX innerhalb von 15 Jahren zum weltweit führenden kommerziellen Anbieter von orbitalen Raketenstarts, insbesondere für den Transport von Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Außerdem versorgt SpaceX mit dem Raumschiff Dragon seit 2012 die Raumstation ISS. Mit dem Nachfolger Crew Dragon fand im Mai 2020 der erste bemannte Flug zur ISS statt.[35] Russland warf Musk vor, gezielt die russischen Raumtransporter durch Discountpreise aus dem Markt drängen zu wollen.[36][37]
Ziel von SpaceX ist es, die Kosten des Weltraumtransports so weit zu senken, dass es möglich wird, Menschen auf anderen Himmelskörpern – insbesondere dem Mars – anzusiedeln.[38] Ein erster bahnbrechender Schritt auf diesem Weg war die Etablierung einer landbaren und wiederverwendbaren Raketenstufe im Jahr 2017. Der zweite große Schritt hin zur erschwinglichen Raumfahrt soll mit der in Entwicklung befindlichen, vollständig wiederverwendbaren Starship-Rakete erfolgen. Langfristig werden Flüge für Marssiedler für unter 500.000 US-Dollar pro Person angestrebt.[39]
Tesla (2004)
Außerdem investierte Musk bereits im Frühjahr 2004 in den Fahrzeughersteller Tesla, der auf die Produktion von Elektroautos spezialisiert ist, mit dem Ziel, herkömmlichen vergleichbaren Fahrzeugen in nichts nachzustehen. Er ist CEO und Product Architect des Unternehmens.[40] Mitte Juni 2014 gab das Unternehmen unter seiner Ägide die von ihm gehaltenen Patente frei, um der Entwicklung von Elektrofahrzeugen einen Schub zu verschaffen.[41] In Anlehnung an das Internet-Meme All your base are belong to us stellte Musk diese Idee unter den bewusst grammatikalisch falschen Wahlspruch: „All Our Patent Are Belong To You“[42] (deutsch: „All unser Patent sind gehören euch“).
Seit 2015 stellt Tesla außerdem die Tesla-Powerwall-Energiespeichersysteme für private Haushalte und Unternehmen her.[43]
SolarCity (2006)
2006 gründete Musk mit seinen Cousins Peter Rive und Lyndon Rive das Unternehmen SolarCity, das Solarstromanlagen konzipiert, vertreibt, installiert und auf Wunsch auch finanziert, vermietet und betreibt.[38] SolarCity wurde 2016 von Tesla übernommen.[44]
OpenAI (2015)
2015 wurde das Unternehmen OpenAI in Form einer gemeinnützigen Gesellschaft gegründet. Es hat sich die Erforschung künstlicher Intelligenz zum Ziel gesetzt; diese solle der Öffentlichkeit, also der ganzen Menschheit, dienen. Dafür wurde dem Unternehmen von Elon Musk und weiteren Investoren insgesamt eine Milliarde US-Dollar zur Verfügung gestellt.[45][46] Im Februar 2019 gab Musk bekannt, sich wegen Meinungsverschiedenheiten und Interessenskonflikten aus dem Projekt zurückzuziehen.[47]
Neuralink (2016)
Im Juli 2016 gründete Musk das Unternehmen Neuralink, das Möglichkeiten zur Vernetzung des menschlichen Gehirns mit Maschinen untersucht. Im März 2017 wurde Musks Beteiligung an Neuralink bekannt, gleichzeitig aber betont, dass das Forschungsvorhaben sich bislang noch im Anfangsstadium befindet.[48]
The Boring Company (2016)
Nachdem Musk im Dezember 2016 über einen Tweet das Projekt angekündigt hatte, den innerstädtischen Verkehr mithilfe eines Tunnelsystems unter die Erde zu verlegen, gründete er noch im selben Monat[49] zur Umsetzung seines Vorhabens das Unternehmen The Boring Company.[50] Unter anderem beabsichtigt er mit dem Unternehmen, ein Hochgeschwindigkeitstunnelsystem im Raum Los Angeles zu bauen, an das auch die benachbarten Städte angeschlossen werden sollen.[51] Außerdem plant The Boring Company Hyperloop-Tunnelverbindungen zwischen New York, Philadelphia, Baltimore und Washington, D.C.[52]
Thud (2018)
Im März 2018 wurde bekannt, dass Elon Musk ein Medienunternehmen namens Thud oder Thud! gegründet hat. Es soll im Bereich „Comedy“ tätig werden. Dazu habe er bereits 2017 begonnen, Mitarbeiter der Satirewebsite The Onion abzuwerben, die seitdem in Los Angeles im Verborgenen am Aufbau des Unternehmens arbeiten.[53][54]
Die Website thud.com ging schließlich im März 2019 online. Sie zeigt die Nachricht Thud is a comedy project that creates immersive satirical experiences (‚Thud ist ein Comedy-Projekt, das eindrückliche satirische Erfahrungen schafft‘) sowie eine Liste der beteiligten Autoren. Über sechs keksförmige Links gelangt man beispielsweise zum 6-Minuten-Persönlichkeitstest, meetploog.com oder tacstorm.com, von letzteren zu Youtube-Beiträgen. Als erstes Thud-Projekt wurde die Website DNA Friend veröffentlicht, eine Persiflage auf DNS-Analysedienste wie 23andMe und AncestryDNA.[55][56]
Sonstige Projekte
Hyperloop (2013)
Im August 2013 veröffentlichte Musk ein White Paper,[57] in dem er das Projekt Hyperloop für Personen- und Güterverkehr für Fernstrecken vorstellte: In einer Doppelröhre sollen abgeschlossene Kapseln für 28 Personen auf Luftkissen auf bis zu 1220 km/h beschleunigt werden und laut Musk zum Beispiel eine 600 km lange Strecke in 35 Minuten kostengünstiger als ein Zug überwinden. Laut Musk arbeiten ein Dutzend Ingenieure der Unternehmen Tesla und SpaceX an den Plänen.[58] Die Entwicklung erfolgt offen, vergleichbar mit Open Source bei Software.
Zur Umsetzung des Hyperloop-Konzepts wurden mehrere Unternehmen gegründet:[59] Hyperloop One, Hyperloop Transportation Technologies (HTT),[60] TransPod,[61] Hardt Hyperloop, Nevomo, Zeleros, sowie Arrivo, The Arrival Company, das von ehemaligen Mitarbeitern von Hyperloop One gegründet wurde.[62]
Vermögen und Spenden
Mit den Erfolgen der von ihm gegründeten Unternehmen wurde Musk – gemessen am Marktwert seiner Tesla-Aktien und SpaceX-Anteile – zum mehrfachen Milliardär und zu einem der vermögendsten US-Amerikaner. 2015 belegte er Platz 25 der reichsten Menschen der Welt.[65] Im April 2017 belegte er mit einem Vermögen von 14,8 Milliarden US-Dollar Platz 29 der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner.[66] Sein Vermögen wurde von Forbes im August 2017 mit 20,7 Milliarden US-Dollar bewertet, womit er Platz 12 auf der Liste der reichsten Menschen im Technologiesektor belegte.[67]
Im Jahre 2019 wurde sein Vermögen von Forbes auf 22,3 Milliarden US-Dollar geschätzt, womit er den 40. Platz der reichsten Menschen der Welt belegt.[68] Ungefähr zwei Drittel davon entfielen auf seine Anteile an SpaceX, etwa ein Drittel auf die Tesla-Aktien.[69]
Im Oktober 2019 spendete Elon Musk eine Million US-Dollar an das gemeinnützige Projekt TeamTrees der Arbor Day Foundation und des YouTubers MrBeast, um eine Million Bäume pflanzen zu lassen.[70] Tobias Lütke, der Gründer der Handelsplattform Shopify, kündigte daraufhin an, 1.000.001 Bäume zu finanzieren.[71]
Im Mai 2020 – wenige Tage vor der Geburt seines sechsten Kindes – kündigte Musk über Twitter an, die meisten seiner physischen Besitztümer zu verkaufen, unter anderem alle seine Häuser.[72][73]
Am 7. Januar 2021 überstieg Musks Vermögen Schätzungen zufolge mit 185 Milliarden US-Dollar das von Jeff Bezos und machte ihn damit erstmals zum statistisch wohlhabendsten Menschen der Welt. Der Wert seines Vermögens schwankt täglich mit dem Kurs der Tesla-Aktie.[74] Durch die anhaltenden Wertsteigerung seiner Unternehmen stieg sein Vermögen bis Oktober 2021 auf knapp 283 Milliarden US-Dollar an.[68]
Gigaton Scale Carbon Removal
Im Februar 2021 kündigten die X-Prize Foundation und Musk den Carbon Removal X-Prize an. Der mit 100 Millionen US-Dollar bislang höchstdotierte Forscher-Preiswettbewerb soll Teams auf der ganzen Welt zur Teilnahme inspirieren, um nachhaltige Lösungen für die Reduktion des Kohlenstoffdioxids (CO2) in der Atmosphäre zu entwickeln.[75][76] Eine erste Ankündigung zu dem Vorhaben machte Musk Ende Januar.[77][78]
Stellungnahmen und Varia
- Als Schlüsselfaktor für visionäres Unternehmertum nennt Musk, „zusammen mit seinem Team Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die für Menschen sinnvoll sind“. Zudem müsse man sich ständig vergewissern, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, und kritikfähig sein.[79]
- Musk hält ein bedingungsloses Grundeinkommen für notwendig, da in Zukunft viele Arten von Arbeit durch künstliche Intelligenz (KI) automatisiert werden könnten.[80]
- Musk äußerte im Jahr 2016 die Ansicht, dass die Menschheit mit einer überwältigenden Wahrscheinlichkeit in einer Simulation lebe und die Welt nicht real, sondern nur eine unter Milliarden simulierter Welten sei. Er trug dazu bei, Annahmen der digitalen Physik und die Simulationshypothese in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.[81][82]
- Musk bezeichnete künstliche Intelligenz als die für die Menschheit größte Bedrohung.[83] Diese Stellungnahme wurde seitdem von vielen KI-Experten kritisiert und als Panikmache bezeichnet.[84][85][86][87] In der Fernsehdokumentation Do you trust this computer? warnt Musk dennoch davor, dass durch künstliche Intelligenz ein „unsterblicher Diktator“ geschaffen werden könne.[88]
- Musk bezeichnete im Dezember 2017 öffentliche Verkehrsmittel als „absolut schrecklich“, da man diese zusammen mit Fremden nutzt und einer dieser Fremden ein potenzieller Serienmörder sein könnte.[89] Eine Anmerkung aus dem Publikum, dass öffentliche Verkehrsmittel sehr gut in Ländern wie Japan funktionierten, beantwortete Musk mit dem Verweis auf das bekanntermaßen extreme Gedränge in der Tokioter U-Bahn zu den täglichen Stoßverkehrszeiten, wenn eigens dazu abgestelltes Bahnsteigpersonal die Passagiere regelrecht in die Waggons hineinpresst.[90][91] Musks Aussagen wurden in der Öffentlichkeit und in Expertenkreisen umfassend kritisiert.[90][89] Nach einigen Tagen kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Elon Musk, dem ÖPNV-Experten Jarrett Walker und dem Wirtschaftswissenschaftler Paul Krugman. Walker sagte, dass Musks Abscheu, Raum mit Fremden zu teilen, ein Luxus (oder eine Pathologie) sei, den sich nur die Reichen leisten könnten, da Verkehrssysteme, die nach den Vorlieben einer reichen Minderheit konzipiert worden seien, normalerweise nicht für die Mehrheit der Bürger geeignet seien.[92][93] Musk erwiderte: „Du bist ein Idiot“. Später schrieb er: „Entschuldigung […], ich wollte sagen, dass du ein scheinheiliger Idiot bist.“[94][95][96][97] Dies kommentierte Paul Krugman mit seiner Verwunderung darüber, dass „Du bist ein Idiot“ anscheinend Musks Vorstellung eines überzeugenden Arguments sei.[98]
- Musk bezeichnete 2020 die Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie als faschistisch, weil die Ausgangssperren nicht durch die Verfassung gedeckt seien und die Freiheiten der Menschen in einer Weise beeinträchtigten, die schrecklich und falsch sei, und nicht der Grund seien, warum die Menschen nach Amerika gekommen seien und dieses Land aufgebaut hätten.[99] Am 9. Mai gab Musk bekannt, den Firmensitz Teslas wegen der anhaltenden Corona-Beschränkungen in Kalifornien und einer „ignoranten“ Gesundheitsbeauftragten nach Texas oder Nevada verlegen zu wollen. Zudem drohte er mit dem Abzug der kalifornischen Produktion.[100] Er begründete dies damit, dass Tesla als einzigem Autohersteller in den USA die Wiederaufnahme des Betriebs untersagt worden sei. Außerdem kündigte er an, die Produktion entgegen den lokalen Anweisungen wieder aufzunehmen, selbst wenn er deswegen inhaftiert würde.[101]
- Nachdem Musk im Jahr 2021 durch Tweets die Aktienkurse von Kryptowährungen beeinflusst hatte, warf ihm die Hackergruppe Anonymous vor, Leben ruiniert zu haben. Anonymous drohte ihm und kritisierte außerdem, dass der überwiegende Teil des Einkommens von Tesla nicht aus dem Verkauf von Autos stammt, sondern aus staatlichen Subventionen bzw. CO₂-Steuergutschriften, die Tesla für ihre Produktion mit erneuerbarer Energie erhalte und an andere Unternehmen weiterverkaufe. Außerdem warf Anonymous Musk vor, die eigenen Angestellten unter schlechten Bedingungen arbeiten zu lassen und dass Tesla die Rohstoffe für Autobatterien durch Kinderarbeit in Lithium-Minen erhalte.[102]
Zitat
Angesprochen auf ambitionierte Raumfahrtvorhaben, vor denen man erst die Probleme auf der Erde lösen könnte, antwortete er:
Auszeichnungen (Auswahl)
- Sein Entwurf des Tesla Roadster gewann den Global Green-Preis für Produktdesign 2006, überreicht von Michail Gorbatschow,[104] und 2007 den dänischen Index Design award.[105]
- Das R&D Magazine würdigte ihn als Innovator des Jahres 2007.[106]
- Das Inc Magazine zeichnete ihn 2007 als Unternehmer des Jahres für Tesla und SpaceX aus.[107]
- Die National Wildlife Federation verlieh ihm 2008 den National Conservation Achievement award.[108]
- Die Zeitschrift Esquire wählte Musk 2008 zu einem der 75 einflussreichsten Menschen des 21. Jahrhunderts.[109]
- Von der University of Surrey erhielt Musk am 26. Juni 2009 einen Ehrendoktortitel verliehen (Honorary Doctorate (DUniv) in aerospace engineering).[110][1]
- Die National Space Society (NSS) verlieh Musk die Von Braun Trophy 2008/2009.[111]
- Die Fédération Aéronautique Internationale verlieh Musk 2010 mit der FAI Gold Space Medal ihre höchste Auszeichnung.
- Die Kiddie Hawk Air Academy[112] würdigte ihn 2010 als Lebende Legende der Luftfahrt (Living Legend of Aviation).[113]
- Das Art Center College of Design verlieh ihm 2010 eine Ehrendoktorwürde in Gestaltung.[114]
- Nach Bill Ford, Bob Lutz, Dieter Zetsche und Lee Iacocca wurde Musk von der Detroiter Versicherungsgesellschaft DNV GL als Auto-Manager des Jahres 2010 ausgezeichnet (Automotive Executive of the Year Award).[115]
- Im Februar 2011 zählte Forbes Musk zu America’s 20 Most Powerful CEOs 40 And Under.[116]
- Im Juni 2011 erhielt Musk den mit 250.000 US-Dollar dotierten Heinlein Prize,[117] der von Robert A. Heinlein für Fortschritte in der wirtschaftlichen Erschließung des Weltraums gestiftet wurde.[118]
- Das Wirtschaftsmagazin Fortune zeichnete Musk 2013 als Businessperson of the Year aus.[119]
- 2014 wurde er mit dem Goldenen Ehrenlenkrad wegen seiner Entwicklungen in der Elektromobilität ausgezeichnet.[120]
- 2015 wurde Musk die IEEE-Ehrenmitgliedschaft verliehen.[121]
- 2018 wurde er in die Royal Society gewählt.
- 2019 wurde er als Empfänger der Stephen Hawking Medal for Science Communication ausgewählt.[122]
- 2020 erhielt er den Axel Springer Award.[123]
- 2021 kürte das Time-Magazine Musk zur Person of the Year.
- 2022 wurde Musk in die National Academy of Engineering gewählt.
Filmauftritte
- Im März 2010 war Musk im Dokumentarfilm Die 4. Revolution – Energy Autonomy zu sehen.
- 2010 hatte er einen Cameo-Auftritt als er selbst im Film Iron Man 2.
- 2013 war er im Film Machete Kills, in dem er sich selbst spielte, neben seinem Unternehmen SpaceX mit Danny Trejo zu sehen.
- 2014 war Musk im KI-kritischen Film Transcendence zu Beginn kurz als Zuschauer bei einem Vortrag zu sehen.
- 2015 wird in der Folge 12 der Staffel 26 der TV-Serie Die Simpsons, mit dem Titel Der Musk, der vom Himmel fiel, Elon Musk zum Hauptthema der Folge gemacht.
- 2015 hatte Musk einen Gastauftritt in Folge 9 The Platonic Permutation der 9. Staffel der Erfolgsserie The Big Bang Theory, in der er sich selbst spielte.[124][125]
- 2016 war Musk in dem Film Wovon träumt das Internet? von Werner Herzog zu sehen. Er erklärte dort seine Projekte des autonomen Fahrens wie das von SpaceX, das die Übersiedlung des Menschen auf den Mars vorbereitet.
- 2016 war Elon Musk im Film Why Him? zu sehen. In dieser Szene spielte er sich selbst.[126]
- 2016 war er in der National-Geographic-Serie Mars zu sehen.[127]
- 2016 war Musk in einigen Episoden der 20. Staffel der Serie South Park in Verbindung mit SpaceX zu sehen.
- 2016 war Musk in der Dokumentation Before the Flood von Fisher Stevens und Leonardo DiCaprio als Experte für nachhaltige Energien zu sehen.[128]
- 2017 war Musk in Folge 6 der 1. Staffel der Serie Young Sheldon zu sehen.[129]
- 2018 war Musk einer der Protagonisten in dem KI-kritischen Dokumentarfilm Do You Trust This Computer?.[130] Er warb für den Film – der ein Wochenende lang kostenlos im Internet abrufbar war – selbst via Twitter[131] und verhalf ihm damit zu einer großen Zuschauerzahl.[132]
- 2019 sprach Musk in der dritten Episode der vierten Staffel der Zeichentrickserie Rick and Morty die an ihn angelehnte Figur des Elon Tusk.
Literatur
- Raphael Afil: Elon Musk: In His Own Words. In Their Own Words, 2021, ISBN 978-2923241654.
- Hamish McKenzie: Insane Mode. How Elon Musk’s Tesla Sparked an Electric Revolution to End the Age of Oil. Dutton, New York 2018, ISBN 978-1-101-98595-3 (amerikanische Originalausgabe).
- Hamish McKenzie: Insane Mode. Die Tesla-Story. Wie Elon Musk die Automobilbranche auf den Kopf gestellt hat und stellen wird. Plassen, Kulmbach 2019, ISBN 978-3-86470-485-7.
- Ashlee Vance: Elon Musk: Tesla, PayPal, SpaceX: Wie Elon Musk die Welt verändert. FinanzBuch Verlag, München 2015, ISBN 978-3-89879-906-5.
- Max Chafkin: Entrepreneur of the Year: Elon Musk. Electric sports cars. Solar power. Space travel. Finally, an entrepreneur who’s not afraid to think really, really big. In: Inc., Dezember 2007, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Kerstin Kohlenberg: Der Mann, der zum Mars will. In: Die Zeit, 31. Dezember 2008.
- Christian Rauch: Zum Mond, zur Freiheit. In: brand eins, 2012, Nr. 6, Schwerpunkt Risiko, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Neil Strauss: Elon Musk: The Unedited, Uncensored Version of My Rolling Stone Cover Story. In: steemit.com. Abgerufen am 10. Januar 2018.
- Elon Musk im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Elon Musk in der Internet Movie Database (englisch)
- Elon Musk Hörbuch Wie er die Welt verändert Teil 1 auf YouTube, 12. April 2018, abgerufen am 26. August 2020.
Einzelnachweise
- Elonmusk. In: saentrepreneurs.co.za. Abgerufen am 2. Januar 2018 (englisch).
- Mark Gimein: Mark Gimein, Fast track, Elon Musk is poised to become Silicon Valley’s Next Big Thing. What put him in the driver’s seat? In: Salon.com, 17. August 1999, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Notker Blechner: Elon Musk. Der egozentrische Weltverbesserer. In: boerse.ard.de, 3. Juni 2015, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Seth Masia: innovators. Peter and Lyndon Rive, SolarCity. A Family Leads to the Installer Universe. (Memento vom 1. August 2017 im Internet Archive) In: Solar Today, Jg. 25, Nr. 4, Mai 2011, S. 22–24, (PDF; 88 S., 15,5 MB).
- Aussage seines Biographen Ashlee Vance beim Interview in der Fernsehreihe Triangulation im TWiT.tv network. Die Diskussion über Musks Familienleben beginnt ab der 15. Minute: Triangulation 203, 8. Juni 2015.
- Dana Hall und Patrick May: Rocket Man: The otherworldly ambitions of Elon Musk. In: San Jose Mercury News, 12. April 2014, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Ashlee Vance: Elon Musk: Tesla, SpaceX, and the Quest for a Fantastic Future. Ecco, New York 2015, ISBN 978-0-06-230123-9.
- Alec Hogg: Errol Musk: “Elon was beaten so badly, I couldn’t recognise him.” In: biznews.com. 22. Juli 2015, abgerufen am 31. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
- Jenna Etheridge: Bryanston High School saddened by Elon Musk bullying. In: news24.com. 23. Juli 2015, abgerufen am 14. August 2016.
- Ashlee Vance: Elon Musk: Tesla, SpaceX, and the Quest for a Fantastic Future. Ecco, New York 2015, ISBN 978-0-06-230125-3.
- Pierre Haski: Elon Musk (Tesla, SpaceX): génie ou prédateur de la Silicon Valley? In: Nouvel Observateur. 22. Dezember 2015, abgerufen am 5. Februar 2017 (französisch).
- Max Chafkin: Entrepreneur of the Year, 2007: Elon Musk. In: Inc.com, 1. Dezember 2007, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Kerstin Kohlenberg: Der Mann, der zum Mars will. In: Die Zeit, 31. Dezember 2008.
- Ashlee Vance, Elon Musk: Tesla, PayPal, SpaceX: Wie Elon Musk die Welt verändert, FinanzBuch Verlag, München 2015, ISBN 978-3-89879-906-5, S. 23.
- Millionaire PayPal founder Elon Musk divorces actress wife Talulah Riley … and announces split via Twitter. In: Daily Mail. 20. Januar 2012, abgerufen am 21. Januar 2012.
- fne: Tesla-Gründer: Elon Musk lässt sich zum zweiten Mal von seiner Frau scheiden. In: faz.net. 2. Januar 2015, abgerufen am 18. April 2015.
- Chris Spargo: Elon Musk ‘withdraws divorce papers against wife Talulah Riley’ less than one month after pair were spotted holding hands at Allen & Company conference. In: Daily Mail. 5. August 2015, abgerufen am 3. März 2016.
- Associated Press: Elon Musk’s Wife Files to Divorce Billionaire. In: NBC News. 21. März 2016, abgerufen am 22. März 2016.
- Amber Heard bestätigt Trennung von Elon Musk. In: Spiegel Online. 10. August 2017, abgerufen am 12. Mai 2018.
- James Vincent: This blessed Chrome extension replaces ‘Elon Musk’ with ‘Grimes’s Boyfriend’. In: The Verge. 10. Mai 2018, abgerufen am 12. Mai 2018 (amerikanisches Englisch).
- Elon Musk’s baby name isn’t just weird, it may be against California regulations. The Washington Post, 8. Mai 2020.
- Elon Musk und Grimes ändern den Namen ihres Sohns – ein bisschen. Bei: Spiegel Online, 25. Mai 2020.
- Jack Guy CNN: Elon Musk and Grimes have changed their baby's name. A bit. Abgerufen am 25. September 2021.
- Elon Musk’s baby name isn’t just weird, it may be against California regulations. In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 25. September 2021]).
- Gael Fashingbauer Cooper: Elon Musk and Grimes saved a surprise for son X Æ A-12's birth certificate. Abgerufen am 25. September 2021 (englisch).
- tagesschau.de: Musks Liebe zu Kalifornien ist erkaltet. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Ines Zöttl, DER SPIEGEL: Elon Musk verkauft seine Immobilien: Blank oder Wahnsinn? –. In: Spiegel.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- »Dachtet ihr wirklich, ich wäre ein gechillter, normaler Kerl?« In: spiegel.de. 9. Mai 2021, abgerufen am 10. Mai 2021.
- Tesla: Elon Musk verkauft Aktien im Wert von fünf Milliarden Dollar – anstehende Steuerzahlung. In: Der Spiegel. 11. November 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 13. November 2021]).
- notablebiographies.com: Elon Musk Biography
- Fusionsvertrag von X.com und Confinity. In: corporate.findlaw.com, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Commission File Number: 000-49603, März 2002, PAYPAL, INC., S. 74 f. In: United States Securities and Exchange Commission, aufgerufen am 31. Juli 2017.
- Katrin Seiss: Der Inhalt gibt Rätsel auf: Elon Musk launcht mysteriöse Webseite. In: Chip, 14. Juli 2017.
- Edoardo Maggio: Elon Musk has launched the ‘X.com’ website he bought back from PayPal recently. In: Business Insider, 14. Juli 2017.
- tagesschau.de: SpaceX-Kapsel an ISS angedockt. Abgerufen am 1. Juni 2020.
- Rogosin warf Musk vor, Plätze in der Dragon zu Dumpingpreisen zu verkaufen, um den russischen Marktanteil zu untergraben. NZZ vom 30. Oktober 2018, S. 30
- Russian Space Agency Roscosmos Blames SpaceX For Its Woes, futurism.com, 2. Dezember 2018
- Max Chafkin: The Companies of Elon Musk. (Memento vom 3. Januar 2008 im Internet Archive). In: Inc.com, 1. Dezember 2007, Datenblatt zu Musks Firmen.
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