Duke of Wellington’s Regiment

Das Duke of Wellington’s Regiment (“West Riding”) war ein englisches Infanterie-Regiment mit einer langen Geschichte. Das seit 1702 unter wechselnden Namen bestehende Linienregiment der Britischen Armee war seit 1968 Teil der King’s Division.[1] Das Duke of Wellington’s Regiment (DWR) war bis 2006 aktiv, als es mit anderen Regimentern der King’s Division zum Yorkshire Regiment zusammengelegt wurde. Das DWR, welches in den Battlesbury Barracks, Warminster/Wiltshire, stationiert war, trug in der Zeit seines Bestehens verschiedene Beinamen: „The Dukes“[2], „The Havercake Lads“, „The Pattern“, „The Immortals“[3], „The Pigs“[4], „The Old Seventy-Sixth“, „The Old Seven and Sixpennies“ oder „The Duke of Boot's“. Das Motto des Regiments lautete Virtutis fortuna comes = Fortune favours the brave („Das Glück ist mit den Tapferen“).

Regimentsemblem
Reenactors in historischen Uniformen des 33. Regiments
historische Uniformen des DWR
Angehörige des DWR auf dem Marsch in die Bereitstellungsräume der Schlacht an der Somme
Das DWR während der Narvik-Kampagne 1940
1. Btl./DWR während der Pantelleria-Kampagne 1943
General Sir Charles Huxtable, DWR
Das ehemalige HQ des Duke of Wellington’s Regiment
3. Bataillon Yorkshire Regiment/Duke of Wellington’s Regiment
Antreten des Yorkshire Regimentes
Corporal Wayne Mills

Geschichte

Aufstellung, Formations- und Namensgeschichte

Im Jahre 1702 wurde George Hastings, der 8. Earl von Huntingdon dazu autorisiert, in der Umgebung der britischen Stadt Gloucester ein Infanterie-Regiment aufzustellen. Wie damals üblich, wurde das Regiment nach seinem Colonel Huntingdon benannt. Ab 1751 hieß es 33rd Regiment of Foot. 1782 erfolgte eine abermalige Umbenennung in 33rd (1st West Yorkshire West Riding) Regiment of Foot. 1852 verstarb der 1. Duke of Wellington und im folgenden Jahr wurde auf Erlass von Queen Victoria das 33. Regiment mit dem Beinamen als The Duke of Wellington’s Regiment versehen. 1881, im Rahmen der Childers-Reformen, wurde das 33. Regiment zusammen mit dem 76. Fuß-Regiment, welches eine längere Zeit in Indien diente, in Halifax zusammengefasst. Aus diesen beiden Regimentern wurden das 1. und 2. Bataillon des Duke of Wellington’s Regiment gebildet, hinzu kam ein Miliz-Bataillon. 1948 wurden die beiden Bataillone weiter zu einem neuen 1. Bataillon zusammengefasst. Am 6. Juni 2006 erfolgte eine Zusammenlegung mit dem Prince of Wales’s Regiment of Yorkshire und den Green Howards, welche das 3. Bataillon des neuen Yorkshire Regiment bildeten.

Einsatzgeschichte

Bataillone des DWR dienten, seit seiner Entstehung, in den meisten Landkriegen des englischen Königreiches. So im Spanischen und im Österreichischen Erbfolgekrieg, dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in verschiedenen Feldzügen in Indien und Afrika, den Napoleonischen Kriegen, dem Burenkrieg und an den meisten größeren Landschlachten des Ersten Weltkrieges. Das DWR kämpfte 1914 in der Schlacht bei Mons, 1916 in der Schlacht an der Somme, 1917 in der Dritten Flandernschlacht (Schlacht um Passchendaele/“Battle of the Mud”) und in der Schlacht von Cambrai. Während der Kampfhandlungen fielen 7.870 Angehörige des DWR.[5] Außerhalb des europäischen Kriegsschauplatzes wurde das Regiment 1919 im Dritten Anglo-Afghanischen Krieg eingesetzt. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte das DWR 1940 zum Britischen Expeditionskorps in Frankreich und bildete in der Schlacht von Dünkirchen die Nachhut. Außerdem kämpften Verbände des Regiments von 1942 bis 1944 in Nordafrika, Italien und in Frankreich. Bekannte Einsätze waren 1944 die Landung in der Normandie und bis 1945 der Burmafeldzug gegen japanische Aggressoren.

1952 erlangte das Duke of Wellington’s Regiment in der Battle of the Hook[6] während des Koreakrieges Berühmtheit, als es ihm gelang, seine Positionen für eine längere Zeit gegenüber einer chinesischen Übermacht zu halten. Dafür wurde die Einheit ausgezeichnet. 1956 brach das DWR in der ehemals britischen Kolonie Zypern, während der Operation Golden Rain, den Widerstand der EOKA im Troodos-Gebirge. Im Kalten Krieg diente das DWR seit 1961 mit der BAOR in Deutschland und sollte im V-Fall in der Panzerschlacht in der Norddeutschen Tiefebene eingesetzt werden. Von 1964 bis 1968 war das mit dem Humber FV1611 APC ausgestattete DWR in Osnabrück stationiert. 1966/67 wurde der Humber Pig vom FV 432[7] abgelöst. Das Regiment nahm in den folgenden Jahren an zahlreichen NATO-Übungen in Deutschland, Dänemark und Norwegen teil.

1986 biwakierte das Regiment auf dem Standortübungsplatz Höltigbaum und nahm anschließend an der LANDJUT-Korpgefechtsübung Bold Guard[8] teil. Das 1. Bataillon aus Salisbury unter Lieutenant Colonel Johnny Walker gehörte damit zu den insgesamt 15.000 Mann starken britischen Truppen (davon 11.000 UKMF – UK Mobile Force) und hatte den Auftrag in der Nähe von Itzehoe mit seinen Schützenpanzer Fox[9] dort Stellung zu beziehen.[10][11]

Von 1971 bis 1997 wurde das Duke of Wellington’s Regiment mit Unterbrechungen in der Provinz Ulster im Nordirlandkonflikt eingesetzt. Das DWR gehörte zu den ersten Verbänden, die 2003 im Zweiten Golfkrieg die Grenze von Kuwait zum Irak überschritten.[12] Neun Soldaten des Regimentes wurden mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet. Corporal Wayne Mills[13], vom 1. Bataillon/DWR, erhielt 1994 für seine Dienste im Rahmen der Vereinten Nationen in Bosnien als Erster das Conspicuous Gallantry Cross.

Verbindung mit Arthur Wellesley 1. Duke of Wellington

Seit 1793 befehligte Arthur Wellesley, der spätere Duke of Wellington, das 33. Regiment. Er nahm mit ihm bis 1803 an Feldzügen in den Niederlanden und in Indien teil. 1806 wurde er Colonel und behielt bis 1813 diesen Dienstposten. Unter seinem Kommando kämpfte das Regiment 1815 in der Schlacht bei Waterloo. Am 18. Juni 1853, dem Jahrestag dieser historischen Schlacht und da diese Einheit in einer besonderen Beziehung zum Herzog von Wellington stand, wurde dem 33. Regiment der Titel “Duke of Wellington’s”-Regiment verliehen.

Gliederung

  • 1. Bataillon (1st Battalion)
  • 2. Bataillon (2nd Battalion)
  • 1/6 und 1/7 Bataillon (1/6th und 1/7th battalions)
  • 2/6 und 2/7 Bataillon (2/6th und 2/7th battalions)
  • 8. Bataillon (8th Battalion)
  • 58. Panzerabwehr-Regiment (58th (Duke of Wellingtons) Anti-Tank Regiment)
  • 43. Bataillon (43rd AA (5th Duke of Wellingtons) Battalion)

Kommandeure

  • 1702–1703 Colonel George Hastings
  • 1703–1705 Colonel Henry Leigh
  • 1705–1705 Colonel Robert Duncanson (12. Februar bis 8. Mai 1705)
  • 1705–1717 Field Marshal M. George Wade
  • 1717–1730 Lieutenant-General Henry Hawley
  • 1730–1739 Lieutenant-General Robert Dalzell
  • 1739–1753 Lieutenant-General John Johnson
  • 33. Fuß-Regiment (ab 1751)
  • 33. (1. Yorkshire West Riding) Fuß-Regiment (ab 1782)
    • 1806–1812 Field Marshal Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington
    • 1813–1830 General John Coape Sherbrooke
    • 1830–1831 General Lord Charles Somerset
    • 1831–1845 General Sir Charles Wale
    • 1845–1847 Lieutenant General Sir Henry Sheehy Keating
    • 1847–1855 General Henry D’Oyly
  • 33. (The Duke of Wellington's) Fuß-Regiment (ab 1853)
    • 1855–1863 Field Marshal Sir Charles Yorke
    • 1863–1881 General William Nelson Hutchinson
  • The Duke of Wellington's (West Riding Regiment) (ab 1881), zusammen mit 76. Fuß-Regiment
    • 1881–1895 General William Nelson Hutchinson (1. Battalion)
    • 1881–1886 General Frederick Darley George CB. (2. Battalion)
    • 1895–1897 Major-General George Elphinstone Erskine
    • 1897–1909 General Hugh Rowlands
    • 1909–1934 Lieutenant General Sir Herbert Eversley Belfield
  • The Duke of Wellington's Regiment (“West Riding”) (ab 1921)
    • 1934–1938 Brigadier-General Percy Alexander Turner
    • 1938–1947 Colonel Charles James Pickering
    • 1947–1957 General Sir Alexander Frank Philip Christison
    • 1957–1965 Major-General Kenneth Godfrey Exham
    • 1965–1975 General Sir Robert Napier Hubert Campbell Bray
    • 1975–1982 Major-General Donald Edward Isles
    • 1982–1990 General Sir Charles Richard Huxtable
    • 1990–1999 Brigadier-General William Richard Mundell
    • 1999–2006 Major-General Sir Evelyn John Webb-Carter
Commons: Duke of Wellington’s Regiment – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Organisationseinheit der British Army in Nordengland
  2. Die Herzöge
  3. die Unsterblichen
  4. die Schweine
  5. Medals of the Regiments: The Duke of Wellington's (West Riding Regiment)
  6. Korea and The Hook, 1953 auf www.dwr.org
  7. die britische Version des M-113-MTW
  8. Chronik des PzGrenBtl 173. In: panzergrenadierbrigade17.de. Abgerufen am 28. Mai 2017: „Auch die Briten nahmen mit ca. 15.000 Soldaten daran teil. Davon waren rund 650 Soldaten des britischen Infanteriebataillons 1st Bataillon/The Duke of Wellington’s Regiment schon eine Woche vor Beginn der Übung in Hamburg eingetroffen. Sie schlugen ihre Zelte auf dem Standortübungsplatz Höltigbaum auf. Da das PzGrenBtl 173 mit der Betreuung der Briten beauftragt war, ließ man sich ein umfangreiches ‚Animationsprogramm‘ einfallen.“
  9. gemeint ist vermutlich der Transportpanzer Fuchs
  10. Britischer Verband bereitet sich auf Manöver vor. Zur “Kühnen Wacht” in Hamburg. Hamburger Abendblatt, 16. September 1986
  11. Exercise Bold Guard, Schleswig-Holstein, September 1986. 1st Battalion the Royal Hampshire Regiment and 1st Battalion the Duke of Wellington's Own Regiment, 24 September 1986
  12. Anthony H. Cordesman: The Iraq War: Strategy, Tactics, and Military Lessons, Centre for Strategic & International Studies, U.S., 2003, S. 40, ISBN 978-0-89206-432-8.
  13. Corporal Wayne Mills, 1st Battalion The Duke of Wellingtons Regiment, in Action Near Gorazde, Bosnia 29th April 1994, for which he was awarded the Conspicuous Gallantry Cross By David Rowlands
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.