Drangstedt
Drangstedt (niederdeutsch Drangst) ist eine Ortschaft in der Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Drangstedt Drangst (niederdeutsch) Stadt Geestland | ||
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Höhe: | 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,02 km²[1] | |
Einwohner: | 1571 (30. Jun. 2017)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2015 | |
Postleitzahl: | 27624 | |
Vorwahl: | 04704 | |
Lage von Drangstedt in Niedersachsen | ||
Drangstedt in der Stadt Geestland |
Geografie
Lage
Drangstedt liegt im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremerhaven, Cuxhaven und Bremervörde. Zum Ort gehört eine Waldfläche von 6,34 km²; Anziehungspunkt für Naherholungssuchende.
Nachbarorte
HymendorfFlögeln | Bad Bederkesa – Ortsteil Fickmühlen | |
Debstedt | Bad Bederkesa | |
Wehden (Einheitsgemeinde Schiffdorf) |
Elmlohe | Kührstedt – Ortsteil Alfstedt Kührstedt |
(Quelle:[3])
Geschichte
Ort und Name Drang-Stede entstand um 500 v. Chr. bis 300 v. Chr. und soll auf eine frühere Viehtränke zurückzuführen sein. Orte auf der Geest erhielten Namen mit der Endung -stedt. Urkundlich erwähnt wurde Drangstedt erstmals 1312. In der Gemarkung leben nachweislich schon seit mehr als 6000 Jahren Menschen. Die Hünenbetten von Drangstedt liegen im Knüppelholz zwischen der L 120 (Hafenstraße) und der Bahnlinie. In der Umgebung sind noch etwa 100 Hügelgräber vorhanden, die mindestens 4000 Jahre und älter sind. Im Laufe der Zeit wurden jedoch alle geöffnet und geplündert.
Waldlazarett
Im Zweiten Weltkrieg wurde 1942 in dem Waldgebiet Knüppelholz ein Waldlazarett in Barackenbauweise errichtet, in dem bis 1958 Soldaten behandelt wurden. Danach zog ein Altersheim ein. Von 1967 bis 1983 waren hier Truppenunterkünfte der U.S. Army und danach der Bundeswehr.[4] Die Gebäude wurden vom Bahnhof Langen aus mit einer Buslinie D der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (VGB) bedient.[5] Danach wurde die gesamte Anlage planiert; eine Barackenruine ist erhalten (2019).
Eingemeindungen
Die Samtgemeinde Bederkesa entstand 1971 und umfasste mit Drangstedt acht Gemeinden.
Zum 1. Januar 2015 bildete Drangstedt mit den übrigen Gemeinden der Samtgemeinde Bederkesa und der Stadt Langen die neue Stadt Geestland.[6]
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat von Drangstedt setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern (einer Ratsfrau und sechs Ratsherren) folgender Parteien zusammen:[13]
- CDU: 5 Sitze
- SPD: 1 Sitz
- Parteilose: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)
Ortsbürgermeister
Der Ortsbürgermeister von Drangstedt ist Rafael Platek (CDU). Sein Stellvertreter ist Uwe Lorenz (SPD).[13]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Drangstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der im Landkreis Cuxhaven an die 25 Wappen entworfen hat.[14]
Blasonierung: „In Silber zwei schwebende, bewurzelte grüne Tannen über einem grünen Hügel, belegt mit einem goldenen, silber-gehörnten Ochsenkopf; der Hügel über einem silbernen Schildfuß.“[14] | |
Wappenbegründung: Die Tannen sind Sinnbilder des Drangstedter Forstes. Der Hügel erinnert an die Steingräber und der Ochsenkopf über dem silbernen Schildfuß weist auf die Deutung des Ortsnamens als Viehtränke hin. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmale
Regelmäßige Veranstaltungen
- Karsamstag: Osterfeuer
- Pfingsten: Maibaumaufstellen
- Juli: Sportwoche
Wirtschaft, Verkehr, Infrastruktur
Der Ort war rein landwirtschaftlich geprägt. Nach dem Bau der Eisenbahn 1896 von Bremerhaven nach Bad Bederkesa bauten hier Geschäftsleute und Kapitäne aus Bremerhaven hier Wohnhäuser.
Die Bahnlinie wurde 1968 für den Personenverkehr stillgelegt, zwischenzeitlich aber von der Museumsbahn Bremerhaven–Bederkesa wieder regelmäßig befahren. Die VBN-Buslinie 525 führt durch den Ort. Des Weiteren ist der Ort über ein Anruf-Sammel-Taxi an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.
Über die Anschlussstelle Debstedt ist der Ort ans Autobahnnetz angebunden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Barbara Ambrosius (* 1944), Juristin und frühere Richterin am Bundesgerichtshof
- Bernd Ravens (* 1944), Politiker (parteilos, ehemals CDU), Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft und 16 Jahre lang Vizepräsident dieses Parlaments
- Brigitte Adler (1944–2004), Politikerin (SPD), Landtagsabgeordnete in Baden-Württemberg, Bundestagsabgeordnete
- Torsten Lange (* 1945), Politiker (Grüne), Mitglied des Bundestages von 1985 bis 1987
- Werner Hoyer (* 1946), Politiker aus Bremerhaven (SPD) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft (1983–2003)
Literatur
- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 7 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Gemeinden in Deutschland nach Fläche, Bevölkerung und Postleitzahl. (XLS; 4,8 MB) In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 2014, abgerufen am 23. Dezember 2019 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1997).
- Laut Stadt Geestland am 30. Juni 2017
- Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- Dieter Albers, Gerda Thies und Lothar Wolf: Das Ausweichkrankenhaus Drangstedt-Knüppelholz. In: relikte.com. Abgerufen am 18. August 2017.
- Paul Homann: Bremerhavens Streckennetze (ÖPNV) vom 26. Juni 1881 bis 27. August 2020. (PDF; 2,7 MB) In: Webseite BremerhavenBus. S. 25 (Lesezeichen 15. Oktober 1947), abgerufen am 8. Dezember 2020.
- Gesetz über die Neubildung der Stadt Geestland, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 430, S. 4 (Digitalisat (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454 kB; abgerufen am 25. September 2018]).
- Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Lehe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 11. August 2020.
- Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 (Siehe unter: Nr. 19).
- Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juni 2020]).
- Gemeinden in Deutschland nach Fläche und Bevölkerung. (XLSX; 895 kB) In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 1975, abgerufen am 11. Juni 2019 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1912).
- Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- Der Ortsrat von Drangstedt. In: Bürgerinformationssystem Stadt Geestland. Abgerufen am 22. Februar 2018.
- Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).