Dormitz

Dormitz ist eine Gemeinde im Landkreis Forchheim (Regierungsbezirk Oberfranken) und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Dormitz.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Forchheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Dormitz
Höhe: 305 m ü. NHN
Fläche: 4,58 km2
Einwohner: 2058 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 449 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91077
Vorwahl: 09134
Kfz-Kennzeichen: FO, EBS, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 4 74 119
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Sebalder Str. 12
91077 Dormitz
Website: www.dormitz.de
Bürgermeister: Holger Bezold (FW-UBD)
Lage der Gemeinde Dormitz im Landkreis Forchheim
Karte
Ortsansicht von Dormitz

Geografie

Geografische Lage

Dormitz liegt etwa 10 Kilometer östlich von Erlangen und 15 Kilometer nördlich von Nürnberg. Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Dormitz hat 2 Gemeindeteile (Einwohnerzahlen in Klammern):[2]

Es gibt nur die Gemarkung Dormitz, die auch in der Gemeinde Neunkirchen am Brand einen Gemarkungsteil hat.[3]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind, von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Neunkirchen am Brand, Kleinsendelbach, Kalchreuth und Uttenreuth.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dormitz in den Jahren 1142 bzw. 1146 in zwei Urkunden, in denen sich ein Siegfried als „Sigefridus de dorenbenze“ (mittelhochdeutsch für Dornenwiese) bzw. „Sigefrid de dornbenze“ bezeichnete.

Herrschaftsrechte in Dormitz hatten das Hochstift Bamberg, das die Hochgerichtsbarkeit ausübte, die Reichsstadt Nürnberg und die Markgrafen von Bayreuth. Die Höfe verfügten über Waldrechte im Nürnberger Reichswald, unter der Kontrolle des Waldamts Sebaldi. 1504 wurde ein kleiner Herrensitz unmittelbar an der Dormitzer Kirchhofmauer erwähnt (Kirchenstraße 7). Im späten 15. Jahrhundert gehörte er der Nürnberger Patrizierfamilie Schürstab. Es folgten verschiedene Besitzer; 1552 soll das Herrenhaus im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut worden sein.[4] Ein zweiter kleiner Herrensitz, das „Steinhaus“ (Hauptstraße 27–29), soll um 1500 in der Hand der Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing gewesen sein. Später kam er an die Stiebar von Buttenheim und dann an Georg Albrecht von Schaumberg; im 18. Jahrhundert wurde er ein Bauernhof.

Der Ort gehörte bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zum Hochstift Bamberg. Das hohenzollernsche Fürstentum Bayreuth und die Reichsstadt Nürnberg hatten ebenfalls Besitzungen im Gemeindegebiet. Seither gehört der Ort zu Bayern.

In den letzten vierzig Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl durch Zuzüge, u. a. aus Erlangen.

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister der Gemeinde ist seit 2014 Holger Bezold (FW-UBD). Sein Vorgänger war ab 1990 Gerhard Schmitt (CSU).

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Dormitz hat 14 Mitglieder (bis 2014 noch 12) zuzüglich des Ersten Bürgermeisters. Die Gemeinderatswahlen führten zu folgenden Ergebnissen:

Freie Wähler –
Unabhängige Bürger Dormitz
(FW-UBD)
CSUÜberparteilicher Wählerblock
(ÜWB)
Bürgerforum Dormitz
(BfD)
SPDGesamt
2020653--14 Sitze
2014554--14 Sitze
20081532112 Sitze
20022531112 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Wappen

Wappen von Dormitz
Blasonierung: „In Rot ein gesenkter, gestürzter schräger schwarz gefüllter, silberner Seitengegensparren; oben ein goldener Keil mit einem rot bewehrten schwarzen Adlerrumpf.“[5]

Die Gemeinde Dormitz führt das Wappen seit 1981.

Wappenbegründung: Der Adlerrumpf stellt sowohl den Hohenzollernadler als auch den Reichsadler dar und weist auf die Markgrafen von Bayreuth und die Reichsstadt Nürnberg, die Herrschaftsträger im Gemeindegebiet waren. Die Farben Gold und Schwarz sind die Farben des bambergischen Bistumswappen und erinnern an die Beziehungen zum Bistum. Der Gegensparren ist dem Wappen der Nürnberger Familie der Haller von Hallerstein entnommen, die sich um den Bau der Kirche Verdienste erworben hat. In den Kirchenfenstern ist ihr Wappen mehrfach abgebildet.

Partnergemeinde

Ehrenbürger

  • Matthias Fuchs (1965–2020), ehem. Zweiter Bürgermeister[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“ wurde um 1400 als Kirchenburg erbaut und erstmals am 29. Juni 1416 urkundlich erwähnt. Die Befestigungsanlagen wurden allerdings im 19. Jahrhundert abgebaut. Die Kirche enthält zahlreiche gotische Kunstwerke. In den 1720er Jahren schuf Georg Sebastian Urlaub eine Stuckdecke, die stark sanierungsbedürftig ist. Im November 2017 fiel ein Teil des Freskos in das Kirchenschiff, nachdem die hölzerne Unterkonstruktion nachgegeben hatte. Im Frühjahr 2020 begannen die Sanierungsmaßnahmen. Dabei wurde neben der Restaurierung des inneren Kirchenschiffdaches auch das äußere Kirchendach komplett neu gedeckt.[7] Das Ende der Sanierung wurde am 1. August 2021 mit einem Gottesdienst gefeiert.[8]
  • Grundschule mit Mehrzweckhalle
  • Rathaus

Verkehrsbauwerke

Früher hatte Dormitz einen Bahnhof der Sekundärbahn Erlangen–Gräfenberg („Seku“, in Betrieb 1886–1963).

Literatur

Commons: Dormitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Dormitz – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Dormitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Februar 2022.
  3. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, abgerufen am 1. März 2022.
  4. Dormitz I auf herrensitze.com (Giersch/Schlunk/von Haller)
  5. Eintrag zum Wappen von Dormitz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  6. Dormitz hat einen neuen Ehrenbürger. nordbayern.de, 16. März 2020, abgerufen am 17. Juni 2020.
  7. Amelie Seck: Und sie fanden keine Herberge. In: Monumente, Ausgabe 6/2019, S. 10.
  8. Festgottesdienst am 1. August 2021 um 9 Uhr mit Weihbischof Herwig Gössl. Abgerufen am 2. August 2021.
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