Deutsche Botschaft Warschau
Die Deutsche Botschaft Warschau ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Polen.
Deutsche Botschaft Warschau | |
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Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Botschaft |
Geschäftsbereich | Auswärtiges Amt[1] |
Gründung | 1972 |
Hauptsitz | Warschau |
Botschafter | Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven |
Netzauftritt | polen.diplo.de |
Lage und Gebäude
Die Botschaft befindet sich wie viele andere ausländische Vertretungen im Stadtviertel Śródmieście Południowe der polnischen Hauptstadt Warschau. Die Straßenadresse lautet: ul. Jazdów 154, 00-467 Warschau-Śródmieście.
In den Jahren 2005 bis 2008 entstand ein Neubau der Botschaftsgebäude. Es wurde das im Jahre 1997 in bester Lage erworbene Grundstück verwendet. Der Neubau umfasste die Kanzlei, die Räume des Konsularbereichs und die Residenz des Botschafters. Diese drei Funktionen wurden in einem Ensemble dreier Baukörpern mit unterschiedlichen Fassaden abgebildet. Begrünte Wände, eine Exedra und eine große Dachterrasse verschränken Garten und Baulichkeiten.
Der Neubau stieß in der polnischen Tages- und Fachpresse auf eine sehr positive Resonanz. Die bis zu vier Geschossen hohe Gebäude haben eine Bruttogeschossfläche von circa 8500 Quadratmeter. Baubeginn war im Sommer 2005. Die Kanzlei wurde am 6. Oktober 2007 bezogen.[2]
Als Kunst am Bau wurde ein Werk von Rainer Splitt »reflecting pool« (2007) und von Birgid Helmy das Werk »Skaten« installiert.[3]
Auftrag und Organisation
Die Botschaft Warschau hat den Auftrag, die deutsch-polnischen Beziehungen zu pflegen, die deutschen Interessen gegenüber der Regierung von Polen zu vertreten und die Bundesregierung über Entwicklungen in Polen zu unterrichten.
Die Botschaft gliedert sich in Referate für Politik, Wirtschaft, Kultur und Presse, Soziales sowie Wissenschaft und Forschung. Es besteht ein Militärattachéstab.
Das Referat für Rechts- und Konsularaufgaben der Botschaft bietet deutschen Staatsangehörigen alle konsularischen Dienstleistungen und Hilfe in Notfällen an. Es besteht ein telefonischer Rufbereitschaftsdienst. Der konsularische Amtsbezirk der Botschaft umfasst Polen mit Ausnahme der Woiwodschaften, für die (s. u.) Generalkonsulate zuständig sind. Die Visastelle der erteilt Einreiseerlaubnisse für in Polen ansässige Staatsangehörige dritter Länder; die Visumserteilung liegt für ganz Polen bei der Botschaft, d. h. die Generalkonsulate erteilen keine Einreisegenehmigungen. Polnische Staatsangehörige genießen die Reisefreiheit innerhalb der Europäischen Union.
In Danzig (Amtsbezirk: Woiwodschaften Pommern, Ermland-Masuren, Kujawien-Pommern, Westpommern sowie aus der Woiwodschaft Großpolen die Kreise Kolmar, Scharnikau, Schneidemühl, Wongrowitz und Flatow), Krakau (Amtsbezirk: Woiwodschaften Heiligkreuz, Vorkarpaten und Kleinpolen) und Breslau (Amtsbezirk: Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien, Lebuser Land, Großpolen (außer den Landkreisen Flatow, Schneidemühl, Kolmar, Scharnikau und Wongrowitz)) bestehen Generalkonsulate, in Oppeln (Amtsbezirk: Woiwodschaften Oppeln und Schlesien) ein Konsulat.
Honorarkonsuln der Bundesrepublik Deutschland sind in Allenstein, Bromberg, Gleiwitz, Kielce, Lodz, Lublin, Posen, Rzeszów und Stettin bestellt und ansässig.
Geschichte
Das Deutsche Reich unterhielt von 1918 bis 1939 eine Gesandtschaft in Warschau.
Die Bundesrepublik Deutschland gründete am 18. September 1963 eine Handelsvertretung, die am 14. September 1972 in eine Botschaft umgewandelt wurde.
Die DDR und die Volksrepublik Polen hatten am 18. Oktober 1949 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Es waren bis zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1990 Botschafter ausgetauscht.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Fußnoten
- Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
- Deutsche Botschaft Warschau Neubau. In: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Abgerufen am 13. Februar 2022.
- Martin Seidel: Kunst am Bau bei Deutschen Botschaften und anderen Auslandsbauten. In: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): BMVBS-Online-Publikation. Nr. 11, September 2011, ISSN 1869-9324, S. 118 ff. (d-nb.info [PDF; abgerufen am 13. Februar 2022]).