Château-Chinon (Ville)
Château-Chinon (Ville) ist eine Stadt im Département Nièvre in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gilt als einer der Hauptorte der Morvan-Region und hat 1932 Einwohner (Stand 1. Januar 2019). Sie erstreckt sich über eine Fläche von 4,28 km².
Château-Chinon (Ville) | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Nièvre (58) | |
Arrondissement | Château-Chinon (Ville) | |
Kanton | Château-Chinon (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Morvan Sommets et Grands Lacs | |
Koordinaten | 47° 4′ N, 3° 56′ O | |
Höhe | 360–605 m | |
Fläche | 4,14 km² | |
Bürgermeister | Henri Malcoiffe | |
Einwohner | 1.932 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 467 Einw./km² | |
Postleitzahl | 58120 | |
INSEE-Code | 58062 | |
Website | www.ville-chateau-chinon.fr | |
Place Notre-Dame |
Besonderheit des Ortsnamens
Die bis zur Französischen Revolution bestehende Gemeinde Château-Chinon wurde nach der Revolution in zwei Gemeinden aufgeteilt: Château-Chinon Intra-Muros und Château-Chinon Extra-Muros, die sich später in Château-Chinon (Ville) und Château-Chinon (Campagne) umbenannten. Die Bezeichnungen „(Ville)“ bzw. „(Campagne)“ sind also offizieller Bestandteil der Ortsnamen.
Eine weitere Eigenart ist, dass es bis 2008 offiziell (d. h. beim Institut national de la statistique et des études économiques) keine Leerstelle zwischen „Château-Chinon“ und dem erklärenden Zusatz gab, d. h. die Gemeinden „Château-Chinon(Ville)“ bzw. „Château-Chinon(Campagne)“ hießen. Diese Eigenart wurde jedoch im täglichen Gebrauch nicht respektiert und ist seit 2009 aufgehoben.
Geschichte
Château-Chinon blickt auf eine lange Geschichte zurück. Spätestens ab dem 8. Jahrhundert existierte eine befestigte Burg der Chinon-Ritter. Im 12. und 13. Jahrhundert erfolgte der Bau einer massiven Stadtmauer. Als Vasallen der burgundischen Herzöge mussten die Ritter von Chinon im Mittelalter Stoffe und Honigprodukte an den Hof von Dijon liefern. Ludwig XIII. ließ die Mauern zu Beginn des 17. Jahrhunderts schleifen und schenkte einem seiner Berater das Schloss von Chinon, das im 17. und 18. Jahrhundert zu einer barocken Landresidenz umgestaltet wurde. Bedeutung erlangte der Ort erst wieder im 20. Jahrhundert, als der spätere französische Staatspräsident François Mitterrand von 1959 bis 1981 Bürgermeister von Château-Chinon war.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Château-Chinon
- Fontaine Jean Tinguely - Niki de Saint Phalle
- Musée du Septennat – Exposition Mitterrand
- Porte-Notre-Dame
- Les Rochers du Morvan
- Denkmal für François Mitterrand
- Das Institut Européen des Sciences Humaines (IESH), („Europäisches Institut für Geisteswissenschaften“), ist eine private, dem Islamismus nahestehende[1] islamische Hochschule zur Ausbildung von Imamen in Frankreich, es liegt nahe Saint-Léger-de Fougeret bei Château-Chinon.
Städtepartnerschaften
Seit 1962, als François Mitterrand Bürgermeister der Stadt war, besteht eine Städtepartnerschaft mit Cortona in der Toskana (Italien). Weitere Partnerschaften bestehen mit Villeréal in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine und mit Timbuktu in Mali.
Persönlichkeiten
- Régine Pernoud (1909–1998), Mediävistin sowie Archivarin und Paläographin, in der Stadt geboren
- François Mitterrand (1916–1996), von 1959 bis 1981 Bürgermeister von Château-Chinon, französischer Staatspräsident von 1981 bis 1995
Literatur
- Le Patrimoine des Communes de la Nièvre. Band 1, Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-054-X, S. 157–169.
Einzelnachweise
- „Die Lehranstalt für den Scharia-Islam wird mit Geld aus den Golfstaaten und Saudi-Arabien unterstützt. Der wissenschaftliche Rat des Institutes wird von Yusuf al Quaradawi angeführt, einem führenden Kopf der Muslimbrüder“; Regina Mönch in: Islamische Lehre an Universitäten, FAZ, 7. Feb. 2010