Barnstedt
Barnstedt ist eine Gemeinde im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Sie ist die kleinste der vier Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Ilmenau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Lüneburg | |
Samtgemeinde: | Ilmenau | |
Höhe: | 49 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,77 km2 | |
Einwohner: | 753 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21406 | |
Vorwahl: | 04134 | |
Kfz-Kennzeichen: | LG | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 55 006 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Diemel 6 21406 Melbeck | |
Bürgermeister: | Randolf von Estorff | |
Lage der Gemeinde Barnstedt im Landkreis Lüneburg | ||
Geografie
Gemeindefläche
Die Gemeindefläche beträgt etwa 20 km². Mehr als die Hälfte dieser Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.
Lage
In der Barnstedter Schulchronik von um 1900 vom Dorfschullehrer Wilhelm Knigge heißt es:
„Barnstedt liegt in einem Thale, nach Norden, Süden und Westen ist der Boden viel höher. An zu großer Trockenheit leidet das Dorf nicht, an einigen Stellen im Orte ist es sogar recht feucht. Wenn ein starkes Regenwetter losbricht, so ist manche Straße mit einem rauschenden Bache zu vergleichen. Zur Regenzeit herrscht immer ein großer Schmutz auf den Straßen. Die Umgegend ist hügelreich. Höhere Berge sind nicht vorhanden. Westlich vom Orte in geringer Entfernung befindet sich der Goldberg, wo aber kein Gold, sondern der schönste weiße und gelbe Sand gefunden wird. Er wird nach und nach abgetragen. Im Norden ist der Mühlenberg, auf dem die Windmühle steht. Östlich vom Orte erhebt sich der Butterberg und weiter entfernt in einem kleinen Gehölze an der Landstraße nach Ebstorf der Kuchenberg, der in der Tat etwas Ähnlichkeit mit einem Eierkuchen besitzt. Wenn man den Weg nach dem Süsing wandelt, so muss man den Krähenberg übersteigen und wenn man den Richtweg nach Glüsingen geht, an dem steilen Spitzberg empor klettern.“
Geschichte
Gutskapelle Barnstedt
Seit dem 14. Jahrhundert ist die Familie von Estorff auf dem Rittergut Barnstedt ansässig. 1576 beschlossen die Gebrüder Heinrich, Carl und Luleff von Estorff eine Kapelle in Barnstedt zu errichten. 1593 erfüllte Ludolph von Estorff den Wunsch seines Vaters und erbaute diese Kapelle. 1731 ließ Eleonore de Farcy de St. Laurent, Ehefrau des Ludolph-Otto von Estorff zu Barnstedt die Kapelle an diesen Ort versetzen, versah sie mit einem Turm und einer Glocke aus dem Jahr 1368. Der Kanzelaltar stammt ebenfalls aus dieser Zeit. 1893 wurde die baufällig gewordene Kapelle von Albrecht von Estorff durch eine gründliche Renovierung wiederhergerichtet. Der Nordeingang wird auf die Westseite verlegt und mit einem Vorbau versehen. 1966 wurden die übermalten Bilder des Kanzelaltars aus der Zeit von 1731 wieder freigelegt, ebenso die Balkenbemalungen. 1985 erfolgte durch den Landkreis Lüneburg eine Grundrenovierung. Dabei wurde ein alter Fliesenfußboden wieder freigelegt. Das bisher versteckt gewesene Fachwerk der Giebelfront wurde wieder sichtbar gemacht. Die Deckenfläche erhielt ihre alte Fassung zurück. Auf den Eichendeckenbohlen wurde die „Grisaille“-Ausmalung ergänzt. Ziel der Renovierung war, den ursprünglichen Charakter der Kapelle wiederherzustellen. Mittlerweile (Stand 2016) wird die Kapelle erneut renoviert.
Eingemeindungen
Bei der Gemeindereform wurde am 1. März 1974 das Nachbardorf Kolkhagen nach Barnstedt eingemeindet.[3]
Politik
Die Gemeinde Barnstedt gehört zum Landtagswahlkreis 47 Uelzen und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg–Lüneburg.[4][5]
Gemeinderat:[6]
- Randolf von Estorff (Bürgermeister und Ratsvorsitzender)
- Ilka Buecher, SPD
- Hans-Georg Brümmerhoff, UWI
- Julian Kunz, UWI
- Dennis Prigge, UWI
- Martin Schreiber, SPD
- Hans-Georg Kramer, Bündnis 90'/ Die Grünen
- Julia Stöber, Bündnis 90'/ Die Grünen
- Klaus Werneke, BüBaKo
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Rittergut Barnstedt, seit der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Estorff. Ältester Bestandteil ist die 1593 erbaute Gutskapelle, heute auch für Konzerte und Lesungen genutzt.
Geologie, Natur und Landschaft
Fließgewässer
Es gibt vier Bäche: Barnstedter Bach, Heinsener Bach, Glindenbach und Eitzener Bach. Heinsener Bach und Glindenbach sind linke Nebenbäche des Barnstedter Bachs. Dieser wie auch der Eitzener Bach sind linksseitige Zuflüsse der Ilmenau, die ein linker Nebenfluss der Elbe ist.
Barnstedter Bach
Das Ortsbild wird maßgeblich vom Barnstedter Bach und vom Mühlenteich geprägt. Der Bach ist von den Erlen-Bruchwälder bis zur westlichen Nachbargemeinde Betzendorf bis etwas südlich der Gemeindegrenze Barnstedt/Melbeck in der Karte der für den Naturschutz wertvollen Bereiche in Niedersachsen enthalten, zusammen mit unmittelbar angrenzenden Wald- und Sumpfflächen.
Erholungsraum des Menschen
Im Gebiet wurden überregionale Radwanderwege (Hannover/Lüneburg) angelegt. Als Fußwege bestehen: der Holtorfer Mühlenweg vom Barnstedter Mühlenteich in Richtung Holtorf, eine Fußwegeverbindung am Erdfall im Grewoh vorbei über den Barnstedter Bach zum Albertinengehege, einen Pfad durch den Kiefernwald in der Dewelsheide sowie einige Wege zum Galgenberg.
Flächen blieben längere Zeit unberührt und entwickelten sich zu naturnahen Bereichen, die sich
durch folgende Nutzungsintensivierung wieder veränderten.
2007 ist das Gemeindegebiet in den Naturpark Lüneburger Heide einbezogen worden.[7]
Hinweis zum Abschnitt Geologie, Natur und Landschaft
Weitere, wesentlich detailliertere Informationen mit Quellenangaben zu den Themenbereichen Geologie, Fließgewässer, Stillgewässer, Grundwasser, Vegetation und Flora sind der Version vom 9. Dez. 2011 (siehe unter Versionsgeschichte) zu entnehmen. Die Streichung der entsprechenden Textteile erfolgte nicht wegen fachlicher Kritik, sondern wegen der "totalen Überlänge".
Literatur
- Hans-Cord Sarnighausen: Emmerich Otto August von Estorff (1722–1796), General-Inspekteur der kurhannoverschen Kavallerie. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung. Heft 4/2009, S. 7–10; Heimatkalender Uelzen 2010. S. 35–38.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Die Barnstedter Schulchronik. S. 1, hrsg. von der Samtgemeinde Ilmenau.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 234.
- Samtgemeinde Ilmenau - Wahl des Gemeinderates Barnstedt. Abgerufen am 25. November 2021.
- www.naturpark-lueneburger-heide.de.