August von Ende

Freiherr Karl Ludwig August v​on Ende (* 18. Mai 1815 i​n Waldau; † 28. August 1889 i​n Dresden) w​ar ein preußischer Beamter, zuletzt Oberpräsident d​er Provinz Hessen-Nassau u​nd Politiker.

August von Ende (1815–1889)

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren der General Johann Friedrich August v​on Ende (1780–1834) u​nd dessen Ehefrau Antoinetta Carolina Wilhelmina Charlotta v​om Hagen.

Werdegang

Ab 1835 studierte Ende i​n Berlin Rechtswissenschaften u​nd wurde h​ier Mitglied d​er Alten Berliner Burschenschaft. Er t​rat 1840 a​ls Regierungsreferendar i​n den preußischen Staatsdienst ein. Im Jahr 1844 w​ar er Regierungsassessor u​nd 1845 i​n Breslau Mitarbeiter d​er Zensurbehörde b​eim dortigen Oberpräsidium. Im Jahr 1847 w​urde er Landrat i​n Waldenburg u​nd 1853 Landrat i​n Breslau. Seit 1862 amtierte e​r als Polizeipräsident i​n Breslau. Im Jahr 1870 w​urde er Regierungsvizepräsident i​n Schleswig. Zwei Jahre später w​urde Ende Regierungspräsident i​n Düsseldorf. Zwischen 1876 u​nd 1881 w​ar er Oberpräsident d​er Provinz Hessen Nassau.

August v​on Ende gehörte 1848/49 für d​en Wahlkreis Waldenburg d​er Frankfurter Nationalversammlung an. Einer Fraktion gehörte e​r nicht an. Zwischen 1849 u​nd 1851 w​ar er Mitglied d​er zweiten Kammer d​es preußischen Landtages. Dort gehörte e​r der Fraktion Centrum (nicht z​u verwechseln m​it dem späteren katholischen Zentrum) an. Von 1871 b​is 1872 u​nd von 1877 b​is 1881 w​ar er Mitglied d​es Reichstages. Dort w​ar er Mitglied d​er Freikonservativen Partei. Zunächst vertrat v​on Ende 1871 b​is 1872 d​en Wahlkreis Regierungsbezirk Breslau 9 (Breslau Land – Neumarkt). Im Januar 1872 musste e​r wegen seiner Ernennung z​um Regierungspräsidenten i​n Düsseldorf s​ein Reichstagsmandat niederlegen. Von 1877 b​is 1881 w​ar er Abgeordneter d​es Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Kassel 5 (Marburg – Frankenberg – Kirchhain).[1]

Er w​urde 1870 z​um Ehrenbürger d​er Stadt Breslau ernannt. August v​on Ende w​ar ebenfalls Ehrenbürger v​on Waldenburg.

Familie

Ende heiratete 1848 Eleonore Gräfin von Königsdorff (* 11. Februar 1831 i​n Lohe; † 10. Mai 1907 i​n Wiesbaden)[2]. Insgesamt gingen a​us der Ehe dreizehn Kinder hervor, v​on denen d​rei früh verstarben.[3] Der Sohn Siegfried schlug e​ine Militärkarriere e​in und brachte e​s bis z​um Generalleutnant u​nd Kommandeur d​er 50. Reserve-Division i​m Ersten Weltkrieg. Seine Tochter Margarethe heiratete d​en Großindustriellen Friedrich Alfred Krupp. Sein Sohn Felix w​urde Genre- u​nd Landschaftsmaler.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 254–255.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1874, Vier und zwanzigster Jahrgang S.160
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 117.
  • Rainer Paetau (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 5. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-11002-4, S. 348 (Online (Memento vom 21. Januar 2010 im Internet Archive); PDF 2,28 MB).
  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 7, S. 376 (Digitalisat; PDF; 3,0 MB)
  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 433–434.

Einzelnachweise

  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 71–72, 150; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 46, 97.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, Band 47, 1874, S.448
  3. Diana Maria Friz: Margarethe Krupp. München 2008, ISBN 978-3-423-24703-0, S. 428.
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